Berlin-Mitte - Schinkelplatz und Werderscher Markt

  • Trotz des DDR Außenministerium wirkt die Werderkirche relativ dominant. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Nebengebäude im Unterschied zu heute relativ niedrig ausgeführt worden ist. Hätte man mal beachten sollen.
    Aber schön dass die Zigarettenschachtel namens Ministerium weg ist.

  • Am 18. und 19. Januar sind Tage der offenen Tür in der Friedrichswerderschen Kirche. Dazu Infos der Staatlichen Museen zu Berlin. Die Kirche wird im Sommer 2020 wiedereröffnet. Wie vor der Schließung werden dann wieder Bildhauerwerke aus dem Bestand der Alten Nationalgalerie gezeigt - von der Schinkel-Zeit bis zum Kaiserreich. Die Ausstellung wird aber neu konzipiert.

    Ich freue mich sehr, dass die Friedrichswerdersche Kirche wieder als Skulpturenmuseum der Nationalgalerie genutzt werden wird. Einige Jahre war es ja sehr still um sie geworden und die zukünftige Nutzung offen. Der neue Leiter der Alten Nationalgalerie, Ralph Gleis, seit 2017 im Amt, bekannte sich aber zur Werderschen Kirche. Gleis führt die Alte Nationalgalerie sehr gut, wie ich finde. Der große Besucherzuspruch zeigt, dass man mit Kunst des 19. Jahrhunderts, präsentiert in einem alten Gebäude ohne moderne Brüche, viele Menschen begeistern kann. Künftig also auch wieder in der Werderschen Kirche.

    Einmal editiert, zuletzt von Rastrelli (27. Dezember 2019 um 10:40)

  • Das Haus neben die Kirche: eine Schande das es von der DDR abgetragen wurden und nochmals eine Schande dass es
    nicht rekonstruiert wurde. Gerade diese ansehliche und liebenswürdige Bauten wurden von alle Behörden massive aus dem Städtebild entfernt (ausradiert). Statt diese Bauten kommen Würfel und Klotzen ohne historisch gewachsen Formen.

  • Wie vor der Schließung werden dann wieder Bildhauerwerke aus dem Bestand der Alten Nationalgalerie gezeigt - von der Schinkel-Zeit bis zum Kaiserreich. Die Ausstellung wird aber neu konzipiert.

    Wobei die absoluten Highlights immer im Skulpturensaal der Alten Nationalgalerie ausgestellt waren und wohl auch bleiben.
    Insgesamt aber eine höchst erfreuliche Entwicklung angesichts der Dramen der letzten Jahre um diese Kirche !!

  • Fast 13.000 Besucher haben am vergangenen Wochenende die beiden Tage der offenen Tür genutzt, um die Friedrichswerdersche Kirche zu besichtigen. Der rbb widmete der Werderschen Kirche und der Skulpturensammlung der Nationalgalerie eine Ausgabe von "rbb Kultur". Den Schluss der Sendung mit den Kulturtipps kann man sich sparen, aber davor ist sie sehenswert.

    rbb Kultur - Friedrichswerdersche Kirche (verfügbar bis 18. Jan. 2021)

    Meldung der Staatlichen Museen zu Berlin

    Der Tageslichteinfall in der Kirche hat sich offensichtlich nicht verändert. Das verwundert nicht, da die Bebauung direkt neben der Kirche in der Falkoniergasse relativ niedrig ist.

  • Von Schupelius wird beklagt, daß die Kirche keine wirkliche Kirche mehr ist - ein Profanbau - in den 30ern entwidmet.

    Die Ausstellungsstücke entweihen die Würde des Bau´s und wirken verloren.

    Ist dem zuzustimmen ? Sollte sie wieder eine gewidmete Kirche sein ?

  • Ich war ebenfalls dort und war überrascht, wie unglaublich viel los war. Das zeigt, dass die Kirche und der Ort bzw. der gesamte Bereich Friedrichswerder den Menschen am Herzen zu liegen scheinen. Das hat mich sehr freudig gestimmt, im Speziellen, da die Kommentare, die ich zur Kirche aufschnappen konnte, durchweg positiv waren.

    Es ist gut und richtig, dass die Friedrichswerdersche Kirche kein geweihtes Kirchengebäude mehr ist und ich habe durchaus den Eindruck, dass das der Großteil der Berliner das ähnlich sieht. Was sollte der Friedrichswerder bzw. der Bezirk Mitte auch mit einer weiteren Kirche mit religiöser Nutzung? Ich denke, der Bedarf ist einfach nicht da. Als Ausstellungsgebäude eignet sich der Bau vll. nur bedingt, aufgrund der Lichtverhältnisse. Ich fand allerdings gerade die dunklere Atmosphäre, ergänzt durch künstliches Licht, sehr schön. Anbei einige eigene Fotos:

    

    Im Übrigen konnte ich einige Kommentare zum Bau zwischen Kirche und Bauakademie aufschnappen. Diese waren:

    "Das ist doch scheußlich!"

    "Einfach grauenhaft diese Farbe!"

    "Naja, es geht, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt."

    Gefreut hat mich außerdem, dass viele junge Menschen in der Kirche zu sehen waren.

  • Grimminger: ich würde sagen, das geht gerade noch bei Deinen Bildern. Die Menschen, die zu sehen sind, sind infolge der Lichtverhältnisse oder der Entfernung nicht allzu auffällig oder gross auf Deinen Fotos. Eher wie zufällige Passanten, die auf Grund des Gedränges nun mal nicht aus dem Bild herauszuhalten waren.

    Es stimmt aber grundsätzlich schon, dass Gesichter und Nummernschilder vor der Veröffentlichung eines Fotos unkenntlich gemacht werden sollten, wenn sie recht deutlich zu erkennen sind.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Identiifizierbare Personen sollten sicherheitshalber immer unkenntlich gemacht werden. Sicherlich kann man die Personen hier als Beiwerk betrachten. Aber laß unter denen mal ein Prozesshansl sein, welcher sich wiedererkennt und sein vermeintliches Recht durchzusetzen versucht - auch bei einer Abweisung der Klage, ist so etwas erst einmal nervig und Zeitraubend.

  • Sehr schöne Bilder, Grimminger ! Auf den Fotos ist keine Person wirklich zu erkennen. Das ist unproblematisch. Schaut euch doch mal die Aufnahmen an, die die Staatlichen Museen zu Berlin veröffentlicht hatten (zweiter Link in meinem Beitrag oben). Dort sind deutlich und herausgehoben zu erkennen: Herr Gleis und Frau Deseyve von der Nationalgalerie. Die beiden Fotos mit ihnen sind von Andres Kilger. Das ist ein Profi, der weiß, wie man sowas macht. So in den Fokus eines Bildes rücken darf man eine Person nur mit ihrer Zustimmung. Die liegt hier vor. Einige Besucher sind als Beifang zu sehen. Das ist erlaubt. Sonst könnte man ein solches Ereignis gar nicht dokumentieren. Es geht ja darum, zu zeigen, dass viele Menschen die Tage der offenen Tür genutzt haben und dabei mit Gleis und Deseyve ins Gespräch kamen.

    Die Veranstaltung war keine Geheimaktion. Wer sollte sich denn nicht dazu bekennen, die Friedrichswerdersche Kirche zu besuchen? Ein solches Ereignis bekäme einen seltsamen Beigeschmack, wenn man alle Menschen in der Menge unkenntlich machen würde. Man schaue sich die Fernsehberichterstattung an. Dort sind ständig irgendwelche Demonstrationsteilnehmer oder Passanten auf der Straße oder auf einem Bahnhof usw. zu sehen. Wenn so etwas nicht mehr möglich wäre zu zeigen, gäbe es keine Filmaufnahmen oder Fotos mehr vom Großstadtleben. Nein, lieber Grimminger, lass die Bilder so. Es sind tolle Impressionen der Tage der offenen Tür.

  • Faustregel: Wenn auf Fotos Menschen innerhalb eines öffentlichen Panoramas zu erkennen sind, ist das völlig unbedenklich. Problematisch ist es, wenn man eine Person herauspickt und sie heranzoomt. Dies ist ja nicht der Fall. Danke für die tollen Bilder.

    Beauty matters!

  • Ich denke auch nicht daß es hier zu Problemen kommen wird - ich selbst bin da halt etwas vorsichtiger - wenn mir Leute bei Aufnahmen die ich veröffentlichen will, vor die Latichte kommen, schwärz ich sie an. Bei Gericht und auf hoher See....bin da etwas gebranntes Kind ;-\

    Aber solche Diskussionen sollten wir besser in der Mädlerpassage führen, das ist ja nicht das Thema hier ~:-[]

  • Insgesamt scheint mir die Umgebungsbebauung der Friedrichswerderschen Kirche am Ende recht gut geglückt zu sein (gemessen natürlich an den niedrigen Ansprüchen, die man heute an die Zunft der Architekten anlegen muss). Eine absolut negativ herausragende Komponente ist aber der orangene Bau des "Stararchitekten" Rafael Moneo. Dass eine solche fast brutal wirkende klotzhafte Rasterffasssade an dieser Stelle in dieser Form genehmigt wurde, ist für mich unbegreiflich. Nach Baubeginn hat man die eklatanten Mängel dieses Gebäudes (zu spät) erkannt, und den Bau orange-erdfarben gestrichen, um ihm eine gewisse "mediterrane Leichtigkeit" zu geben (kein Scherz!). Auch wenn die Farbe tatsächlich an die Altstädte von Genua, Rom oder Venedig erinnert, die Architektur erinnert eher an die Mussolini-Ära. Und das ist schlichtweg unwürdig neben einer Schinkel-Ikone.