• Ein eigener, alternativer Entwurf zur Neubebauung des Areals der ehemaligen Paketpost mit rückwärtiger Ansicht (Südseite) zur Höllgasse aus dem Jahr 2009.
    Das Areal liegt seit ca. acht Jahren brach, nachdem es nicht schnell genug mit dem Abbruch der alten Paketpost gehen konnte.
    Seither wird das innerstädtische Grundstück zwischen Höllgasse und Hinterer Höllgasse als Parkplatz genutzt.


    Bild: zeitlos

  • Hier noch ein weiterer Artikel, der ebenfalls nichts Gutes erwarten lässt:

    http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottwei…dcf1b1e052.html

    Die Auszüge aus dem obigen Artikel sagen alles:
    Stadtbaumeister Lothar Huber war in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch
    hocherfreut – und wohl auch etwas überrascht: Während es sonst bei
    Projekten in der Innenstadt vor allem viele Warnungen und Mahnungen
    bezüglich der strengen Gestaltungssatzung gibt, heißt es bei der Planung
    zum Neubau in der Höllgasse plötzlich: alles nicht so eng sehen, Mut
    haben, Neues wagen.

    ...
    Hermann Breucha ging weiter: "Die Gestaltungssatzung darf man hier auch
    mal nicht so eng sehen. Man muss jetzt Mut haben." Dieter Albrecht
    könnte sich sogar "einen hochmodernen Solitär" an dieser Stelle
    vorstellen – schließlich bilde der Neubau die Verbindung zum
    Nägelesgraben. Und Stadtrat Michael Gerlich (FDP) hofft, dass nicht so
    was "Pseudo-mittelalterliches" rauskommt wie das Neue Rathaus.
    Anforderungen an modernen Wohnraum, da war man sich einig, müssen
    erfüllt werden. "Nicht dass der Sanierungsbeirat wegen einer Gaube
    wieder Tränen vergießt", so Gerlich.

  • "Neues wagen, Mut haben, Solitär..." - modernistische Phrasen, die man andernorts teilweise überwunden glaubte, feiern im Schatten des Towers of Light in Rottweil selbstherrliche Urständ und schalten manchem Gemeinderat das letzte Birnchen im Hinterstübchen aus. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn dieser lästige Krug an der ehemaligen Reichsstadt vorüber gegangen wäre.

    Vom Jargon erinnert mich das Gesäusel in provinziell abgespeckter Variante an die Debatte um die Entwürfe entlang der Neuen Rosmaringasse hin zum Kulturpalast in Dresden.

    Bestimmend für die Architektur des 'Solitärs' auf dem Areal in Rottweil soll demnach offenbar die mutige, innovative, neue Architektur eines gleichfalls geplanten Neubauvorhabens im Übergang zur mittelalterlichen Stadt, dem sogenannten Nägelesgraben, sein: http://www.nrwz.de/wp-content/upl…sichtnorden.jpg

    Stadtrat Dr. Gerlich, der mit seinen Äußerungen eine auffallend geringe Wertschätzung gegenüber dem Rottweiler Stadtbild aufzeigt, dankt es sicherlich, wenn er eines Besseren belehrt wird!

    Dr. Michael Gerlich
    Stadtrat Rottweil
    E-Mail: michael-gerlich@gmx.de

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (24. Juli 2015 um 08:19) aus folgendem Grund: Eine Übersicht der Objekten, die der Investor Merz Wohnbau mit oder ohne Hilfe von planenden Architekten bisher als Referenzen vorzuweisen hat: http://www.merz-immobilien.de/neubauprojekte/

  • Jetzt weiß der/ die Interessierte was Oberbürgermeister Bross mit "Neues wagen, Mut haben" meint:

    http://static.nrwz.de/uploads/2015/1…-1-1068x752.png
    http://static.nrwz.de/uploads/2015/1…dt_150dpi-6.png

    Und Investor Merz hat nicht etwa Bedenken ob der hier vorgelegten Fassaden, wie sie in modernistischer Dauerschleife inzwischen überall zur Verödung von Lebensraums beitragen. Auch die ignorierte Andeutung von kleinteiligen Parzellen, welche charakteristisch für die Wirtschaftsgassen sind, wird nicht kritisch gesehen. Nein, es sind die bisher fehlenden Tageslichtbäder, welche dem Investor Kopfzerbrechen bereiten, statt sich für die grotesken Interpretationen eines Rottweiler Erkers und der ortsüblichen Lochfassaden zu entschuldigen. Aus Unternehmersicht vielleicht verständlich, doch wo bleibt im Interesse der Kommune die akzeptable wie nachhaltige Antwort auf das Rottweiler Stadtbild? Die Rottweiler Gestaltungssatzung wird angesichts dieses Entwurfs indes ad absurdum geführt. Mit diesem Neubauvorhaben schaffen die Verantwortlichen den entscheidenden Präzedenzfall für die Kernstadt, auf den sich selbstherrliche HäuslesbauerInnen zurecht berufen können. Frei nach Peter Fox: "Guten Morgen Rottweil du wirst so häßlich sein, das wird nicht schön und das weißt du auch. Dein Panorama (Testturm) ist jetzt schon versaut..."

    Quelle: http://www.nrwz.de/aktuelles/gros…015-1254-100435

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
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    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (16. Oktober 2015 um 06:35)

  • Statt der 700jährigen Geschichte des alten Spitals nach Schließung mit einer angemessenen sozialen Nachnutzung gerecht zu werden, beispielsweise in Form des angedachten und vorgelegten Mehrgenerationenhauses, plant der Oberbürgermeister mit seiner Gefolgschaft ( wie seinerzeit beim Testturm? ) repräsentativ demokratisch ein Vier-Sterne-Hotel ( für Touristen des Aufzugteturms ), einschließlich rückwärtigem Abbruch (da nicht denkmalgeschützt) des bestehenden Altbaus St. Anna (http://rottweil.net/frame/Ansichte….12.2005_02.jpg), benannt nach der dort abgegangenen Kapelle, sowie einem Neubau, zwecks Raumgewinnung, der mit 6 Meter über die Stadtmauer zum Neckartal hinausragen soll. Als besonderes Bonbon erhält die Rückseite mit der charakteristischen Stadtansicht (http://rottweil.net/frame/Ansichte….12.2007_02.jpg) nach aktueller Planung einen Thyssen-Krupp-Aufzugsturms als Verbindung zum Tal.

    http://www.nrwz.de/aktuelles/tats…100376#comments
    http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottwei…f631436121.html

  • Das Gebäude Waldtorstraße 12, das nach gefühlter Ewigkeit als Dauerbaustelle bezeichnet werden kann, fällt wohl nach einem Wasserrohrbruch in den kommenden Tagen der Spitzhacke zum Opfer. Die Zug um Zug neu eingebauten und intakten Fenster auf der Vorderseite, entsprechende Maßnahmen auf der Rückseite des Gebäudes, wie ein altstadtgerechter Balkon, ließen stets hoffen, dass die Instandsetzung des Gebäudes nur eine Frage der Zeit sei. Nun ist das Schicksal des nicht denkmalgeschützten Gebäudes aus statischer Sicht besiegelt. Der Besitzer plant einen Neubau, bei dem wie im Großteil aller Fälle mit einer unzureichenden Gestaltung für den Straßenzug zu rechnen ist. Dabei dürfte von der Genehmigungsbehörde als Förderin des Modernismus wie andernorts die größere Gefahr ausgehen, wenn man sich entsprechende Bauvorhaben und -maßnahmen der jüngeren Zeit in Rottweil betrachtet. Das Gebäude befindet sich nur wenige Schritte entfernt vom Schwarzen Tor im sogenannten Waldtorort. Für das Straßenbild ist dieser Abbruch und ein geplanter Neubau besonders brisant, befindet sich die Parzelle doch in einem ansonsten ausschließlich traditionell bebautem Umfeld mit identitätsstiftenden Charakter.

    Quelle:http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottwei…2bc09bd4b1.html

    Bildmaterial: http://rottweil.net/frame/Ansichte…-rabe/frame.php

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
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    3 Mal editiert, zuletzt von zeitlos (11. Februar 2016 um 19:02)

  • Das ist eine sehr schlechte Nachricht.

    Die Frage ist, ob das Haus wirklich aus statischen Gründen nicht mehr zu retten ist. es scheint sich ja um eine Fachwerkkonstruktion zu handeln. Weis jemand hier im Forum wann das Baujahr war?

    Die Waldtorstraße scheint mir, trotz ihrer Nähe zu Schwarzen Tor irgendwie eine vernachlässigte Ecke der Rottweiler Innenstadt zu sein. Einerseits noch fast durchgehend historische Bebauung, andererseits (für Rottweiler Verhältnisse) etwas heruntergekommen. Das mag wohl auch an dem Autoverkehr liegen. Ich weis auch nicht ob sich, abgesehen von den frühen Morgenstunden in der Fasnet, selbstverständlich, dort überhaupt viele Menschen aufhalten.

    Ich hoffe dass man Abbruch und Neubau nicht zum Anlass nimmt das Viertel vor dem Schwarze Tor durch einen avantgardistischen Neubau, oder was man in der derzeitigen Stadtverwaltung dafür hält, "aufzuwerten". Offensichtlich will man ja in manchen Rottweiler Kreisen die örtliche Tradition nicht mehr hochhalten, zumindest was Bauen angeht. Turm und Brücke lassen schlimmstes befürchten.

  • Der Bauforscher Stefan King vom Landesdenkmalamt Freiburg, zuständige Behörde für die Stadt Rottweil, mahnt nun den Abriss des Fachwerkbaus an. Er datierte das Gebäude im Rahmen einer Untersuchung im Namen der Stadt Rottweil und der Denkmalpflege vor ca. 15Jahren auf das Jahr 1569 und will in selbem das ehemalige Armbrustschützenhaus erkennen. Nachgewiesen ist tatsächlich, dass Rottweils Schützen in diesem Bereich, dem sogenannten Schwarzen Graben, einst ihr Domizil hatten. Für King steht fest, dass der Abriss zum Verlust eines für die Stadtgeschichte bedeutsamen Denkmals führen würde. Deshalb soll das Gebäude, für das derzeit weder ein Abbruchantrag noch eine Abrissgenehmigung vorliegt, nochmals untersucht werden und bestenfalls unter Denkmalschutz gestellt werden. In Rottweil selbst und von Seiten der Stadt Rottweil scheint es indes kaum Kritik am geplanten Abbruch zu geben. Ob dies am Fortschrittsglauben liegt, den die alte Reichsstadt in jüngerer Zeit beflügelt, kann nicht ausgeschlossen werden.

    Quelle: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottwei…7f74ea2b7b.html

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (14. Februar 2016 um 15:26)

  • Das ist ja wieder mal toll. :( Ich habe zwar keine Kenntnis vom Bauwesen, aber das Haus macht auf mich keinen einsturzgefährdeten Eindruck. Nirgendwo sind Risse oder sonstige Schäden zu erkennen. Ein unterspültes Fundament kann man sicher, mit dem heutigen Stand der Technik, wieder auffüllen und die Kellerwände reparieren. Das wäre wohl nicht teurer als der Abriss + Neubau (?) Doch wenn der Eigentümer bereits den Abriss ins Spiel gebracht hat, steht es wohl nicht gut um die Zukunft des Hauses. Bleibt nur zu hoffen, daß der Besitzer kein Modernist ist, oder sich von einem modernistischen Architekten beraten lässt. Das wäre nicht gut für das Straßenbild.

  • Doch wenn der Eigentümer bereits den Abriss ins Spiel gebracht hat, steht es wohl nicht gut um die Zukunft des Hauses.

    Er datierte das Gebäude im Rahmen einer Untersuchung im Namen der Stadt Rottweil und der Denkmalpflege vor ca. 15Jahren auf das Jahr 1569 und will in selbem das ehemalige Armbrustschützenhaus erkennen.

    Wenn es sich bei dem Haus um ein Gebäude aus dem 16 Jahrhundert handelt und unabhängig davon noch besondere stadtgeschichtliche Bedeutung hat, sollte schon Alles versucht werden um es zu erhalten. So baufällig sieht es auf den Bildern auch gar nicht aus, dass kann jedoch täuschen, wenn die Fundamente erheblich beschädigt sind.

    Eigentlich war man in der Stadt Rottweil(zu Recht) immer Stolz auf die Geschichte der Stadt und deren Traditionen. Auch die Schützengilde, auf deren Homepage die Chronik bis ins Mittelalter zurückgeht.

    http://www.schuetzengilde-rottweil.de/

    Vielleicht könnte die Schützengilde Öffentlichkeitsarbeit für den Erhalt des wohl mit deren Geschichte zu Eng in Verbindung stehenden Hauses machen.

    Schade, dass man nunmehr in Rottweil wohl meint sich ein neues Image, das der "Fortschrittsgläubigkeit" zulegen zu müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (15. Februar 2016 um 17:58)

  • Pflaster macht Platz für Asphalt
    Das Porphyrpflaster im sogenannten Heiligkreuzort, einem der vier Viertel unterhalb des Schwarzen Tors, hat auf Grund seiner bauphysikalischen Schwächen in kühleren Klimazonen auch in Rottweil ausgedient. Analog zu den anderen Orten sollen im Heiligkreuzort rund um das gleichnamige Münster in den Gassen, voran die desolate Engelgasse, die breiten Mittelstreifen asphaltiert und an den Rändern möglichst große Granitpflaster gelegt werden. Dadurch wird einerseits ein einheitliches Bild erzielt, entgegen der häufig konzeptlosen Flickschusterei in Altstadtbereichen, und der Begehbarkeit Rechnung getragen. Rottweils Gassen waren bis ins 19.Jahrhundert zu großen Teilen nur in den Traufzonen und Rinnen gepflastert. Der Mittelstreifen war unbefestigt. Vom Erscheinungsbild trifft das Konzept den ursprünglichen Charakter deshalb auch am nächsten, wenngleich der Mittelteil der Verkehrserfordernissen selbstredend nicht unbefestigt, sondern asphaltiert wird.


    Quelle:
    http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottwei…aee3e6e62b.html


    Die Stadtmitte: wenig Familien,großer Sanierungsbedarf

    Zitat

    Darin sind etwa die Abbruchkosten des jetzigen Feuerwehrhauses an der Schlachthausstraße oder auch von St. Anna in der Konviktgasse enthalten.

    Während es für das Feuerwehrhaus jüngeren Datums offenbar keine Verwendung gibt und sein Abriss mit dem Bau einer neuen Wache verschmerzbar sein dürfte, ist in den Abrisskosten auch nach wie vor das in einem früheren Beitrag genannten Haus St.Anna im rückwärtigen Teil des ehemaligen Rottweiler Spitals genannt. Offenbar plant die Stadtverwaltung hinter verschlossenen Türen wie just beim Aufzugtestturm, um an prägnanter Stelle hoch über dem Neckartal an der Stadtmauer, beflügelt vom Modernismus, der alten Stadt ihre nächste Wunde zu zufügen.

    Quelle:
    http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottwei…699bf39871.html

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (21. Februar 2016 um 17:05)

  • Das Gebäude wurde interessanterweise erst vor geraumer Zeit, sprich im September 2015 zwangsversteigert.
    Vor diesem Hintergrund erhält die vermeintlich akute Abbruchreife besondere Brisanz.
    Möchte der/die neue Besitzer*in sich hier nicht des Bauwerks schleunigst entledigen, um den teuren Boden im historischen Zentrum mit einem lukrativen Neubau zu besetzen?

    Quelle: http://einzelhandelsobjekte.com/zwangsversteig…4ftshaus.74834/

  • So ist es doch oft. Im Übrigen kann man ein Fachwerkhaus auch demontieren und anschließen, nach dem Bau eines neuen Fundamentes wieder aufbauen. Das könnte man doch auch in diesem Fall so machen.

  • Ravensberger

    Hinsichtlich des Aufbaus müsste das Gebäude, sofern es sich überhaupt um eine durchgängige Fachwerkbauweise handelt, an einem vergleichbaren Standort mit entsprechend unterschiedlichen Niveaus auf der Vorder- und Rückseite wieder aufgebaut werden.

  • Da der Wert des Gebäudes nicht unbedingt auf seiner künstlerischen Gestaltung, sondern auf dessen Standort im Stadtbild und dessen Bedeutung für die Geschichte Rottweils beruht, sollte das haus gerade fort erhalten werden, wo es jetzt steht. Ich versteh allerdings Ravensberger auch so, dass er den Wideraufbau auf neuen Fundamenten am ursprünglichen Standort meint.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (23. Februar 2016 um 09:56)