Wuppertal

  • Schöne Meldung aus dem Wuppertaler Stadtteil Barmen: Die 1868 errichtete, denkmalgeschützte Adlerbrücke über die Wupper ist nicht nur fertig saniert, sondern sie erhält auch zwei Säulen (von ehemals vier) mit den Adlerfiguren zurück. :applaus:

    Zitat

    In diesem Jahr soll es noch eine kleine Eröffnung geben, eine große Feier zur sanierten Brücke ist für nächstes Jahr geplant, zum 150-jährigen Jubiläum. Dann sollen auch zwei Säulen rekonstruiert sein, die früher vor der Brücke standen. Auf ihnen waren zwei Adlerstatuen aufgestellt, die der Brücke ihren Namen gaben. Deren Rekonstruktion finanziert ein Förderverein über Spenden. Rund die Hälfte der notwendigen 30.000 Euro sind bereits gesammelt.


    Historische Wupperbrücke wieder offen

    Alte Ansicht

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Im Briller Viertel (Elberfeld) wird derzeit die im Stil der Neorenaissance erbaute Villa Amalia saniert. Das dazugehörige Kutscherhaus hingegen bedarf noch der Sanierung und wartet auf einen neuen Eigentümer. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 700'000 € für potentielle Interessenten.

    350'000 Euro fürs Kutscherhaus am Brill

    Ansicht der Villa Amalia

    Bildquelle: Wikimedia Commons, Urheber "Atamari", CC-BY-SA 4.0

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    Einmal editiert, zuletzt von Löbenichter (18. August 2017 um 16:45)

  • Eine sehr erfreuliche und unerwartete Sache ist die Renovierung / Rekonstruierung der Villa Eller im Botanischen Garten von Wuppertal. Die Giebel sowie die kleine Turmhaube werden rekonstruiert, Teile des Daches gerade eingedeckt. Eine richtige Aufwertung der Parkanlage und des Stadtbildes allgemein! Erfreulich, dass so etwas auch einfach mal geschieht. =)

    Reko der Villa Eller


    Reko der Villa Eller


    Villa Eller vor den Bauarbeiten

    Für weniger Ideologie!

  • Zu Sebaldt's obigem Beitrag, gibt es nun auch einen ganz aktuellen Zeitungsbericht:

    https://www.wz.de/nrw/wuppertal/…rk_aid-38865589

    (...) Ein Ziel: die Rekonstruktion des Daches nach historischem Vorbild. Dadurch
    erhält das Denkmal auch ein gut 90 Quadratmeter großes neues Geschoss aufgesetzt. (...)

    Sollte es wieder werden wie auf folgendem Bild? Das wäre super.

    http://www.wuppertals-gruene-anlagen.de/wp-content/upl…ler-494x307.jpg

    Gerade weil man durch solche Maßnahmen an Wohnraum/Nutzfläche gewinnt, sollten diese Reko-Projekte viel öfter durchgeführt werden. In Deutschland gibt es noch massenhaft Beispiele dafür.

  • Der "Wunderbau" in Wuppertal. Hat jemand im Forum ein Bild zum Urzustand des Bauwerks mit Mansarddach?

    Ein Bild habe ich nicht, aber zwei Links: in dieser PDF-Datei wird auf Seite 5 auf den Wunderbau eingegangen und es findet sich eine Abbildung im Vorkriegszustand.

    http://stadtgeschichte-wuppertal.de/hheyken_bilder…elder_osten.pdf

    Von Hermann J. Mahlberg gibt es eine 1992 veröffentlichte Publikation zum Wunderbau, auf deren Titelseite das Bauwerk mit seinem originalen Mansarddach abgebildet ist:

    https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/41pdisOyr0L.jpg

  • Gestern fand die Jahrestagung Erneuerbare Energien NRW in der Wuppertaler Stadthalle statt. Angesichts der Neorenaissance-Pracht gerieten die Themen zeitweise zur Nebensache. Da ich nicht allzu vertraut mit der Geschichte der Stadt bin und überwiegend negatives gehört habe, habe ich mich unheimlich über dieses Schmuckkästchen gefreut, welches den Zeitläuften strotzte. Man beachte aber auch die modernen Kronleuchter, die mir sehr gut gefallen haben.

    Der große Saal

    ---

    Einer der Nebenräume

    Das Foyer
    Details der Gewölbedecke im Foyer

  • (...) Da ich nicht allzu vertraut mit der Geschichte der Stadt bin und überwiegend negatives gehört habe, (...)

    Ja, man hört durchaus Negatives über Wuppertal. Die Innenstädte der beiden größten Stadtteile Elberfeld und Barmen haben neben einigen tollen Prachtbauten auch einiges an Nachkriegsmief zu bieten. Aber die Stadt steht in puncto bauliches Erbe in NRW deutlich besser da als die meisten anderen Großstädte. Ich meine mal gelesen zu haben, dass in Wuppertal die zweitmeisten Baudenkmäler in NRW stehen.

    Ich kenne die Stadt recht gut, und es gibt eine Menge wirklich sehr schöner Gegenden mit herrschaftlicher v.a. gründerzeitlicher Architektur. Dazu gehört das beeidruckende Briller Viertel mit herrlichen Straßenzügen und alten Fabrikantenvillen (auf Wiki gibt'ts einen kleinen Eindruck davon). Schau dir dort mal die ellenlangen Listen der Baudenkmäler an (ist ganz unten im Artikel verlinkt).

    Auch das Luisenviertel sowie das Zooviertel sind sehr großzügig und überwiegend gründerzeitlich-historisch. Der namensgebende Zoo ist für mich der aufgrund seiner hügeligen Topofgrafie und schönen Gestaltung samt einigen Altbauten mit Abstand schönste in Deutschland. Vohwinkel ist an einigen Ecken ebenfalls recht hübsch anzusehen, und dazu fährt mittendurch auch noch die berühmte Schwebebahn. Eingemeindete Stadtteile wie Beyenburg oder Schöller sind wiederum richtig verträumte alte bergische Dörfchen mit viel Fachwerk.

    Um mal nur einige ausgewählte Beispiele zu nennen ... :)

    „Sollt ich einmal fallen nieder, so erbauet mich doch wieder!“ (Inschrift am Schwarzhäupterhaus in Riga)

    Nach Baden-Baden habe ich ohnedies immer eine Art Sehnsucht.
    Johannes Brahms (1833-1897)

  • Wuppertal ist insofern etwas ganz Besonderes, als dass es die wirkliche Wiege der Industrialisierung in Deutschland ist. Als das Ruhrgebiet noch eine Reihe von Ackerbürgerstädtchen und Dörfern war, war Wuppertal bereits vollindustrialisiert und Mitte des 19. Jahrhunderts das größte Industriezentrum (v.a. Textilindustrie) des europäischen Festlands. Dadurch war es phasenweise (in heutigen Gemeindegrenzen) die 5. größte Stadt Deutschlands und es ist sicher kein Zufall, dass das weltweit einmalige Schwebebahnsystem Eugen Langen ausgerechnet hier gebaut wurde. Diese Stadt stellte in der zweiten Hälfte des 19. Jhdts eines der absoluten Schwergewichte in Deutschland dar, und das sieht man ihr auch durchaus noch an, trotz der flächigen Zerstörungen im Innenstadtbereich und des langsamen Niedergangs seit den 1960er Jahren.

    Ich hoffe sehr auf eine Renaissance, denn der Erhaltungsgrad vieler Wohngebiete sucht in NRW ihresgleichen und wird (in NRW und bei grob vergleichbar großen Städten) wohl nur noch von Bonn getoppt.

  • Vielen Dank euch Beiden für die Tipps und Hinweise, ich muss dort unbedingt nochmal mit mehr Zeit hin. Als ich durch die Stadt fuhr, war ich auf jeden Fall auch sehr fasziniert von der Geographie dort und wie die Stadt in das Tal eingebettet ist und die Hänge hinauf wächst. Und gerade in den Hanglagen war eine solche teilweise auch geschlossene Gründerzeitpracht zu finden, dass man nur staunen konnte. Leider tlw. auch schlecht gepflegt. Man merkt der Stadt an, dass das große Geld eher im nahen Düsseldorf zu finden ist und die Stadt unter dem Strukturwandel sehr zu leiden hatte.

  • Leider sind bei der Überarbeitung des Forums alle Wuppertal-Galerien beinah vollständig verloren gegangen.
    Viele Fotos der wunderbaren und zum Großteil auch gut erhaltenen historischen Bausubstanz finden sich auf dem facebook-Profil des Wuppertaler Ortsverbandes von Stadtbild Deutschland. Auf jeden Fall ansehen!

    Wenn Du mal eine Stadtführung haben möchtest, stehe ich gern zur Verfügung. ;0)

  • Ich habe im Juli Wuppertal zum ersten Mal besucht, da mein Sohn wegen seiner anstehenden Ausbildung dort hingezogen ist. Bei einem Stadtrundgang habe ich fotografiert, was ich für interessant hielt. Kommentare zu den meisten Bildern kann ich nicht abliefern, da ich nicht weiß um was es sich dort handelt.
    Hier das Rathaus von Wuppertal:



    Bummel durch die Stadt:







    Heilen ist besser als Wunden offenhalten!

  • Die Bilder zeigen:
    -,das historische Rathaus Elberfeld von 1900.
    - davor den Neptunbrunnen von 1900.
    Er ist eine Kopie des gleichnamigen Brunnens auf dem Domplatz von Trient.
    - zwei Ansichten der Seitenfassade des klassizistischen alten Rathauses und heutigen Von-der-Heydt-Museums. Die Frontfassade wäre auch sehr interessant gewesen.
    - das ehemalige Kaufhaus Fritsche, heute Ärztehaus. Bis vor wenigen Jahren war diese Fassade unter einer Aluminiumfassade aus den 1970‘ern verborgen.
    - zwei Ansichten der alten reformierten Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Deren Apsis aus 12nochwas gehörte noch zur romanischen Laurentiuskirche.
    - eine leider wenig ansehnliche, aber historische Gasse seitlich des Kirchplatzes.
    - den im Rahmen der großen Umgestaltung des Bahnhofsareals neu entstandenen Aufgang zur historischen Reichsbahndirektion.
    Es finden sich im Bereich der Innenstadt durchaus einige historische Schätze und es gäbe noch manches Potential. Aber interessanter, weil historisch geschlossener sind das Luisenviertel, das Briller Viertel, der Ölberg, Arrenberg und Zooviertel. Den Stadtteil Barmen kann man zunächst ignorieren, jedoch ist Unterbarmen auch sehr sehenswert....

  • Weiß jemand, wie es mittlerweile um die Villa Eller steht? In der Lokalpresse war vor einiger Zeit von einer originalgetreuen Rekonstruktion im Zuge der Sanierung zu lesen.