• Kv2D, das gezeigte Bild in der LVZ ist nur ein schlichter Vorentwurf, der die räumliche Situation zum Bildermuseum sowie die Ecksituation Katharinenstraße/Böttchergasse verdeutlichen soll. Mitnichten wird er so umgesetzt werden. Ob allerdings der Rob-Krier-Entwurf zum Zuge kommt, daran zweifle ich auch. Zuviel amerikanischer New Urbanismus für Leipzigs Zentrum, fürchte ich.

  • @kv2d: super fund!

    er zeigt den teil des gebäudes, der von krier und kohl entworfen wurde. er entspricht dem linken gebäudeteil in der lvz-visualisierung (katharinenstraße, am museums-haupteingang). zumindest so ähnlich wird er auch gebaut werden.

  • :huepfen:


    Das wäre wirklich großartig..

    Kann nur sagen: Bitte mehr davon!!

    Schade das diese Architekten nicht auch die große Ecke zum Marktplatz hin gestalten..

    PUBLICO CONSILIO PUBLICAE SALUTI

  • Dito von mir: super Fund! Also grundsätzlich entspricht das ja schon dem Pappmacheé-Modell - erkennt man ja an der Ballustrade. Ich würde also schon davon ausgehen, dass das Ganze grundsätzlich so kommt. Im zugehörigen LVZ-Artikel war ja auch von klassischer Formensprache die Rede. Ich bin auch auf das direkt daneben gelegene Gebäude gespannt, das könnte auch ein schöner Entwurf sein. Leider kann man am flachen Modell keine Details erkennen. Ich hoffe darauf, dass Kondor Wessels hier bald ordentliche Gesamtvisualisierungen liefert.

    Grüße,
    *D

  • Wäre ja zu schön um wahr zu sein. Kann ich noch garnicht glauben. Und ihr seid sicher, daß das so/so ähnlich kommen soll?

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Zitat von "Markkleeberger"


    Schade das diese Architekten nicht auch die große Ecke zum Marktplatz hin gestalten..

    Der Visualisierung nach dachte ich erst, dass es das Eckgebäude darstellen soll- das wäre echt zu schön gewesen... aber ich wäre schon froh, wenn es überhaupt gebaut wird.

  • immerhin zeigt dieser entwurf, dass es keineswegs notwendigerweise roter ziegeldächer bedarf, um innen-/altstadtverträgliche lösungen zu finden.

  • Eins kann man festhalten - Auch die anderen Entwürfe werden interessant, eben weil das Pappmacheé-Modell die Struktur der Fassade keineswegs wiedergegeben hat. So fehlen die Erker des gezeoigten Entwurfs vollkommen. Das stimmt hoffnungsvoll für die anderen Entwürfe, wobei auch mit stärkerer Strukturierung die Eckausprägung ein wenig zu mau, um nicht zu sagen, nicht vorhanden ist.

    Grüße,
    *D

  • Ich finde „staatsnahe“ Texte über die bauliche Gestaltung der östlichen Städte, die aus den frühen Jahren der DDR stammen, immer recht interessant. Dazu hier eine kleine Kostprobe.
    Das folgende Zitat stammt aus einem DDR-Reiseführer, der 1962 erschienen ist. Zunächst der Einband:

    Zum Thema *[lexicon='Leipzig'][/lexicon]* war dort u. a. zu lesen:


    ???

  • schöner fund.

    "wieder aufgebaut" heisst in diesem zusammenhang nicht originalgetreu wieder aufgebaut. die pläne für den augustusplatz entsprechen den vorgaben der 50er jahre, d. h. konzept "zentraler platz mit höhendominante", vergleichbar den ursprünglichen planungen fur den dresdner kulturpalast am altmarkt, vgl. hdk in neubrandenburg u. ä.

    dieses haus der kultur wäre auf der platzseite entstanden, wo schliesslich das "hotel deutschland" gebaut wurde. als höhendominante wurde letztlich der uni-riese errichtet. anstelle des bildermuseums war deshalb vorgesehen, ein neues audimax zu bauen. dafür war dann kein geld da und schliesslich wurde an dieser stelle das gewandhaus (welches ursprünglich gegenüber des neuen rathauses errichtet werden sollte) gebaut. das messeamt wurde am markt gebaut und ist inzwischen der marktgalerie gewichen. ein audimax wird nun endlich beim neubau der uni entstehen.

    durch wechselnde politischen vorgaben und ökonomischen zwänge in der ddr wurde viel geplant und wenig umgesetzt. darum sind solche ankündigungen wie in diesem reiseführer später kaum noch gemacht worden.
    literaturtipp für interessierte: "bauen für die ewigkeit" von birk engmann.

  • Zitat von "rakete"

    "wieder aufgebaut" heisst in diesem zusammenhang nicht originalgetreu wieder aufgebaut.

    Dein Einwand bezog sich sicher auf die erste der beiden Text-Unterstreichungen, die ich vorgenommen hatte, also auf diese hier:

    Zitat

    [Hervorhebung von mir auf Buchseite 172]

    Im Rahmen eines großzügigen Wohnungsbauprogramms wird das gesamte Zentrum der Stadt bis 1965 wieder aufgebaut sein.

    Selbstverständlich war auch mir klar, dass in dem betreffenden Textzusammenhang mit
    *wieder aufgebaut*
    nicht ein *historischer Wiederaufbau* (entsprechend dem Vorkriegsbild) gemeint war. Mir ging es beim genannten Satz um die propagandistisch schönfärbende Aussage, dass
    *das gesamte Zentrum der Stadt bis 1965 wiederaufgebaut sein wird.*
    Der Reiseführer ist 1962 erschienen, Redaktionsschluss dürfte 1961 gewesen sein, vielleicht auch erst 1962. Angesichts des Aufbauzustandes 1961/62 konnte man doch nicht ernsthaft davon ausgehen, dass der Wiederaufbau in den nächsten maximal 4 Jahren zu „stemmen“ sein wird.

    Nun zur zweiten Hervorhebung:

    Zitat

    Dazu (Anm.: also zum angekündigten Bauschwerpunkt Karl-Marx-Platz) gehören der Wiederaufbau des Bildermuseums und des Augusteums, der Neubau eines Hauses der Kultur, eines repräsentativen Hauptpostgebäudes und des neuen Verwaltungsgebäudes des Leipziger Messeamtes.

    Hier, in diesem konkreten Fall, war nun allerdings mit *Wiederaufbau* tatsächlich ein Wiederaufbauen der beiden genannten Gebäude gemeint. Denn man unterscheidet in einem Satz zwischen *Wiederaufbau* (bezogen auf Bildermuseum und Augusteum) und dem Neubau diverser Gebäude.
    Ich fand bemerkenswert, dass man offensichtlich Anfang der 1960er Jahre noch von einem Wiederaufbau des Augusteums und des Bildermuseums ausging.

  • BautzenFan

    Irgendwie interessant: Sowohl kommunistisch-propagandistische Literatur als auch aktuelle Populärliteraur in Form von Reiseführern versprechen viel und halten wenig. :x

    In L versprachen die DDR-Dinos den Wiederaufbau innerhalb kürzester Zeit. In DD versprechen aktuelle Reiseführer (z.B. Merian 2007) eine komplett wiederaufgebaute barocke Altstadt (sic!). :gg:

  • Die Sanierungsarbeiten am Kretschmanns Hof haben gerade begonnen.
    Erstaunlich das es hier so schnell ging :zwinkern:



    Bild stammt von 19 century boy aus dem DAF, die Erlaubnis liegt mir vor :zwinkern:


    MfG
    Steve

  • kretschmanns hof ist ein ehemaliges pelzkontor mit weiss gefliesstem innenhof und durchgang zur hainstrasse.

    auf der seite, wo der parkscheinautomat zu erkennen ist, soll übrgiens der hier letztens diskutierte museumswinkel mit der fassade von krier/kohl entstehen. würde sicher ganz gut passen.

  • Zu Kretschmanns Hof folgende Bilder und Infos auch in diesem DAF-Beitrag.
    Die marode und schmutzige Front des Gebäudes verschweigt m.E. noch, mit welch detailreichen sowie hochwertigen (Reformstil)Fassade wir es bei Kretschmanns Hof eigentlich zu tun haben. Das ist selbst für [lexicon='Leipzig'][/lexicon] bemerkenswert.

    Zitat

    Wie siehts mit dem Haus rechts daneben aus?

    Das ist die Katharinenstr. 19, ein sehr schöner spätbarocker Kaufmannshof. Das Gebäude wurde ins Sicherungsprogramm der Stadt aufgenommen, rund 350000 Euro wurden bereits für Reparaturmaßnahmen ausgegeben, damit das Haus nicht in sich zusammenfällt (sowie die barocke Ornamentik nicht unwiederbringlich verloren geht). Ein privater Investor scheint dennoch nicht in Sicht, was mich ein wenig wundert.

  • Die Front in der Katharinenstraße, zu der Kretschmanns Hof gehört, bedarf noch einiger Sanierungsarbeiten. In deren Rücken liegt die Hainstraße, die mit dem auch schon oft genannten Hotel Prologne auch einen prominenten Sanierungskandidaten hat. Die Lokale Presse (LVZ, 14.7., S. 15) wertet übrigens den Baustart eines Einkaufzentrums am Brühl als ursächliche Initialzündung für weitere Sanierungen in der nördlichen Leipziger Innenstadt. In dem Kommentar wird damit auch die Hoffnung auf baldigen Start dieser Sanierungen verbunden. Ich schließe mich diesen Hoffnungen an und wünsche vor allem Oelßners Hof, daß es bald losgeht. Wer das Gebäude je in natura sah, weiß was ich meine: der aktuelle Zustand und, wie es aussehen könnte!