• Der langgestreckte LWB-Riegel nebenan punktet dagegen mit der Eleganz und den guten Proportionen, die vielen Werken der Ostmoderne eigen sind

    In einem Forum für Rekonstruktion und neue klassische Architektur ist das schon eine irritierende Einschätzung. Aber für Leipzig mag das ausreichend sein.

  • 14. Juli 2020

    Nur wenige Schritte von der Thomaskirche entfernt ist die Sanierung des Hauses Dittrichring 8 fast abgeschlossen. Es handelt sich um das Eckhaus vom Dittrichring zum südlichen Thomaskirchhof. Unter den prächtigen Gründerzeitlern am Dittrichring war dieses Haus lange Jahre das Schmuddelkind und stand leer.

    Das Haus Dittrichring 8, die Fassaden rechts zum Dittrichring, links zum Thomaskirchhof, ganz links angeschnitten das Bosehaus, in dem sich das Bachmuseum befindet (Foto: Freddo213, 31. Mai 2020, CC-BY-SA-4.0)
    Das Haus stammt aus der Zeit um 1875.

    15. Oktober 2020

    Die Restarbeiten im Erdgeschoss haben sich noch lange hingezogen. Aber schließlich wurden doch noch die letzten Putzarbeiten erledigt und vor wenigen Tagen dann auch die Malerarbeiten.

    Aktueller Stand: Der Innenausbau der Ladenzone hat Fortschritte gemacht. Dort kommt eine exquisite Weinhandlung mit Restaurant hinein. Die Beschilderung über den Schaufenstern wurde schon angebracht. Im Dachgeschoss kann man eine noble Wohnung mieten (wenn sie nicht schon vermietet ist). Nachdem sich die Sanierung zeitweilig doch in die Länge gezogen hatte, geht nun alles seinen Gang und es kehrt wieder Leben in das Haus ein.

  • ^ Nein, da wurde nichts verunstaltet. Die Graffitis stammen noch aus der Zeit des jahrelangen Leerstandes. Letztendlich ist es eine wirklich feine Sanierung bis ins Detail geworden, wie man auf diesen Bildern im DAF sehen kann:

    https://www.deutsches-architekturforum.de/thread/7031-le…1481#post681481

    Im Inneren wird möglicherweise jetzt noch daran gefeilt. Bilder vom Stand Ende Dezember:

    https://www.deutsches-architekturforum.de/thread/7031-le…7432#post677432

  • Graffiti am Prachtgebäude offenbar noch nicht beiseitigt, oder sogar sofort verunstaltet?

    Man müsste halt lesen. Ich füge den Fotos ja immer Datierungen bei. Das Foto oben vom Haus Dittrichring 8 war vom 31. Mai 2020, als das Erdgeschoss noch nicht verputzt war. Bis zur Erledigung der Putz- und Malerarbeiten im Erdgeschoss hatte es noch recht lange gedauert. Aber das hatte ich ja gemeldet. Die Fassade der Ladenzone wurde in der gleichen Farbe gestrichen wie die Obergeschosse. Solche prächtigen Gründerzeitler werden im Allgemeinen nicht von Sprayern heimgesucht, wenn sie gepflegt werden und nicht leerstehen. Leipzig hat kein größeres Graffitiproblem als andere Städte.

    Hier noch eine Detailaufnahme des Hauseingangs vor der Sanierung:

    Dittrichring 8 vor der Sanierung (Foto: Uwe Pilz, 24. September 2016, CC-BY-SA-4.0)

    Als Bonusbild noch eine Detailaufnahme vom anderen Eckhaus dieser Zeile, Dittrichring 2 an der Ecke zur Ratsfreischulstraße:

    Dittrichring 2 (Foto: Uwe Pilz, 17. März 2017, CC-BY-SA-4.0)

  • Die Sanierung des Hauses Grimmaische Straße 19 geht voran. Die denkmalgeschützte Fassade der Obergeschosse wurde schön aufpoliert. Die Fensterscheiben sind jetzt klar, nicht getönt. Die Ladenzone wurde neu gestaltet und wirkt sehr edel. Im April eröffneten planmäßig zwei Geschäfte: eine Apotheke (aber nicht die Löwen-Apotheke, die bleibt in ihrem neuen Domizil an der Ecke Nikolaistraße / Brühl) und irgendwas mit Kosmetik. An der zur Nikolaikirche hin gelegenen Rückseite des Hauses Grimmaische Straße 19 bleibt noch viel zu tun.

    Das Haus Grimmaische Straße 19 an der Ecke zur Nikolaistraße vor der Sanierung (Foto: Martin Geisler, 2014, CC-BY-SA-3.0)


    Der Neubau Ritterstraße 15 (zuletzt hier) ist im Rohbau fertig. Fenster sind drin. Fassadenverkleidung fehlt noch. Wird sich wohl ganz gut einfügen. Jedenfalls gute Proportionen.

  • Thomaskirche, Glockenprojekt (vgl. meinen Beitrag vom 15. Oktober 2020)

    Im zweiten Bauabschnitt wurde die obere Glockenstube restauriert. Das Gerüst und die Baustelleneinrichtung sind schon seit längerer Zeit verschwunden. Vier neugegossene Glocken, die das historische Geläut ergänzen, wurden am 25. April 2021 angeliefert und am 27. April in die obere Glockenstube eingehoben. Dazu zwei Fotos:

    Foto 1 vom 25. April 2021 - Andacht auf dem Thomaskirchhof anlässlich der Präsentation der neuen Glocken. Links hinter dem Bachdenkmal das Portal des Kirchturms (Bildrechte: MDR / Lars Tuncay)

    Foto 2 vom 27. April 2021 - Einhebung einer der neuen Glocken in die obere Glockenstube. Das untere Fenster gehört zur unteren Glockenstube. Dort hängen die historischen Glocken. Diese Sanierung war der erste Bauabschnitt. Darüber das Fenster der oberen Glockenstube, wo die neuen Glocken eingesetzt wurden. Die Arbeiten sind damit beendet (Bildrechte: MDR / Roland Kühnke)

    Infos des MDR (25. April 2021)

    Infos des MDR (27. April 2021)

  • Ja, der Lückenschluss Klostergasse 14 macht einen guten Eindruck.

    Die zweigeschossige Sockelzone wurde inzwischen mit Sandstein verkleidet. Zwei Fotos vom DAF-Bilderservice, Juli 2021:

    Foto 1 - Ansicht in der Klostergasse, ganz links der Eingang in die Handwerkerpassage. Der Neubau hat zur Passage hin unauffällige, schmucklose Fassaden, vor allem Wandflächen. Steht man in der Passage, so fällt einem praktisch nicht auf, dass in einer Ecke neu gebaut wurde. Dort und im Bereich der Obergeschosse zur Klostergasse fügt sich der Neubau so selbstverständlich wie unaufdringlich in die Umgebung ein. Bezüglich der Beurteilung der auffällig in die Höhe strebenden Sockelzone bin ich noch unschlüssig.

    Foto 2 - Sockelzone mit Sandsteinverblendung in Nahaufnahme

    Der Bereich Klostergasse, Barfußgässchen ist jetzt - nach weitgehender Aufhebung der Coronabeschränkungen - wieder ein Hotspot der Gastronomie.

  • Auch der Lückenschluss Ritterstraße 15 macht einen guten Eindruck. Bis auf Restarbeiten im Erdgeschoss ist die Fassade soweit fertig. Drei Fotos vom DAF-Bilderservice, Juni 2021:

    Foto 1 - Ansicht in der Ritterstraße, dahinter das moderne Polizeigebäude.

    Foto 2 - Straßenfassade. Links ist eine Einfahrt in den Hof. Im Prinzip kann man bis zur Nikolaistraße durchgehen. Ob es nach Abschluss der Bauarbeiten eine Passage (Durchgang) zwischen Ritterstraße und Nikolaistraße geben wird, weiß ich noch nicht. Schön wäre es. Die Hoffassade des Gebäudes ist unauffällig.

    Foto 3 - Fassadendetail. Es gibt Vor- und Rücksprünge in der Fassade, die für Plastizität sorgen.

    Hier noch der Link zur entsprechenden DAF-Seite "Leipzig: Kleinere Projekte in der Innenstadt".

  • Klostergasse 14 ist in der Tat gute Architektur und fügt sich gut ins Straßenbild. Das kann man aber von der Ritterstrasse 15 nicht sagen! Die armseligen Vor- und Rücksprünge unterstreichen nur die Banalität der Fassade.

  • Wieder nur Investorenarchitektur in Leipzig. Die Lücken hätten mit Rekonstruktionen der Vorgängerbauten - oder noch älterer Gebäude- bebaut werden müssen!

  • 14. Juli 2020

    15. Oktober 2020

    Aktueller Stand: Der Innenausbau der Ladenzone hat Fortschritte gemacht. Dort kommt eine exquisite Weinhandlung mit Restaurant hinein. Die Beschilderung über den Schaufenstern wurde schon angebracht. Im Dachgeschoss kann man eine noble Wohnung mieten (wenn sie nicht schon vermietet ist). Nachdem sich die Sanierung zeitweilig doch in die Länge gezogen hatte, geht nun alles seinen Gang und es kehrt wieder Leben in das Haus ein.

    Als ich heute daran vorbei ging, wusste ich doch, dass mir dieses Gebäude bekannt vor kommt.


    Die Sanierung des Hauses Grimmaische Straße 19 geht voran. Die denkmalgeschützte Fassade der Obergeschosse wurde schön aufpoliert. Die Fensterscheiben sind jetzt klar, nicht getönt. Die Ladenzone wurde neu gestaltet und wirkt sehr edel. Im April eröffneten planmäßig zwei Geschäfte: eine Apotheke (aber nicht die Löwen-Apotheke, die bleibt in ihrem neuen Domizil an der Ecke Nikolaistraße / Brühl) und irgendwas mit Kosmetik. An der zur Nikolaikirche hin gelegenen Rückseite des Hauses Grimmaische Straße 19 bleibt noch viel zu tun.

    Das Haus Grimmaische Straße 19 an der Ecke zur Nikolaistraße vor der Sanierung (Foto: Martin Geisler, 2014, CC-BY-SA-3.0)


    Der Neubau Ritterstraße 15 (zuletzt hier) ist im Rohbau fertig. Fenster sind drin. Fassadenverkleidung fehlt noch. Wird sich wohl ganz gut einfügen. Jedenfalls gute Proportionen.

    Bei diesem war ich mir sicher, dass ich es aus dem Forum kannte.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Bei dem Quader bin ich mir nicht sicher, dass das hier das richtige Forum ist...

    Es wurde hier schon einmal über eine geplante Renovierung gesprochen und es handelt sich um Architektur mit historischem Umfeld.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Kann es sein, dass du noch nie Leipzig warst?

    Man muss halt Prioritäten setzen und einfache Fragen stellen. Gibt es schöne historische Architektur? Gibt es Rekonstruktionen? Gibt es überhaupt Gebäude, die es wert sind rekonstruiert zu werden?

    Man kann auch Köln schön finden...

  • Erste Frage: Ja.

    Zweite Frage: Aus DDR-Zeiten ganze Fassaden, aus unserer vor allem an vereinfachten Gründerzeitlern.

    Dritte Frage: Ja die gäbe es nach wie vor, auch wenn ihr Platz jetzt manchmal von etwas unschönen Platzhaltern besetzt ist.

    Aber Leipzig hat mich trotzdem sehr überrascht, was seine Schönheit angeht.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Moderationshinweis: Diesen und nachfolgende Beiträge aus dem Thema Leipzig Marktplatz hierher verschoben.

    Wenn man bedenkt, dass obiges Bild in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes aufgenommen wurde, dann ist das schon traurig ob der verpassten Chance das Stadtbild aufzuwerten.

    Ein schönes Stadtbild scheint auch nicht gewollt zu sein. Von den bis Mitte der 2010er-Jahre in Sachsen abgerissenen 4094 Denkmalen standen 862 in Leipzig. In der Landeshauptstadt Dresden wurden 84 Bauten abgerissen. Wenn sich niemand für alte Häuser interessiert fallen halt die einfach ein.

    Während in der Landeshauptstadt Dresden das barocke Zentrum mustergültig original aufgebaut wird, wird in Leipzig geklotzt.

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    Museum der Bildenden Künste

    LutzBruno, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons


    Wenn die Dinger auch noch unter Denkmalschutz stehen, ergibt sich doch zwangsläufig die Frage, was dort wo rekonstruiert werden könnte. Seit 1945 werden alle Grundstücke, auf denen eventuell schöne Rekonstruktionen entstehen könnten, mit Beton zugekippt.


    Bis auf einen User fragen sich hier doch alle, wann es mal eine Rekonstruktion in Leipzig geben könnte. Die Antwort ist immer die gleiche: da werden wir noch lange warten müssen.