• Rastrelli

    Danke, so ist es!

    „Russland hat die Ukraine für immer verloren“, wie die Welt heute auch treffend schrieb:

    https://www.welt.de/politik/auslan…jerodonezk.html

    Durch den verbrecherischen Überfall Russlands wächst verstärkt nun zusammen, was zusammengehört. Die Lemberger und Czernowitzer hatten mit Russland bis dato schon nichts am Hut und waren bereits überzeugte Mitteleuropäer. Dennoch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass auch Russland irgendwann und endlich einmal ein zivilisiertes Land wird! Diese Veränderung muss aber aus Russland selbst kommen. Der Weg scheint heute weiter denn je und das Zeitfenster zwischen 1990 und Anfang 2000 sah vielversprechend aus. Leider verfällt Russland nun wieder in die Barbarei von vor 1989. Vor allem für die junge Generation muss das schrecklich sein. Allein im April flohen laut Welt über 100.000 junge Russen in den Westen!

    Wie auch immer, Euch allen ein Frohes Osterfest und möge die Ukraine bald befreit sein!

  • Das Völkerfreundschaftsdenkmal, dass hier bereits erwähnt wurde, wurde nun teilweise abgebrochen, erst die zentrale Bronzeskulptur, die Marmorfigurengruppe soll später ebenfalls weichen. Der große Bogen bleibt bestehen und wird mit den ukrainischen Farben akzentuiert und umbenannt in Bogen der Freiheit des Ukrainischen Volkes.
    Es ist nur eines von 60 Denkmälern in der Stadt, die abgebrochen werden sollen.

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  • Kiewer Frühling

    Auf dem Unabhängigkeitsplatz - Majdan Nesaleschnosti - blühen die Tulpen. Im vergangenen November waren hier und an einigen anderen Stellen im Stadtzentrum insgesamt 100.000 holländische Tulpen gepflanzt worden. Sie ehren die "Himmlische Hundertschaft" - die gefallenen Revolutionäre des Euromajdan von 2013/14. Eigentlich war zur Tulpenblüte im April und Mai eine Reihe von Veranstaltungen zur ukrainisch-niederländischen Partnerschaft geplant. Das ist nun nicht möglich. Bereits im vergangenen Jahr hatten auf dem Majdan holländische Tulpen geblüht. Anlass war der 30. Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine. Die Initiative zu dem Projekt ging vom Honorarkonsul der Ukraine in Amsterdam aus. Die Tulpen sind ein Geschenk der Niederlande.

    Kiew, Tulpen auf dem Majdan Nesaleschnosti, links das Haus der Gewerkschaften, im Hintergrund das Unabhängigkeitsdenkmal und das Hotel "Ukrajina" (Foto: kyivcity.gov.ua, 23. April 2022, CC-BY-4.0)

    Kiew, holländische Tulpen auf dem Majdan Nesaleschnosti, im Hintergrund das Haus der Gewerkschaften

    (Foto: kyivcity.gov.ua, 23. April 2022, CC-BY-4.0)

    Quelle der Informationen ist die Seite der Stadtverwaltung Kiew, die nur in ukrainischer Sprache verfügbar ist.

  • Mit Google Streetview bin ich mal durch Kiew "gefahren" und rein architektonisch ist diese Stadt wirklich sehr facettenreich. Von Gründerzeitvierteln über sowjetische Plattenbautristesse, orthodoxen alleinstehenden Kirchen bis hin zu viel Grün ist wirklich alles vorhanden! Besonders fasziniert war ich von einem Neubauviertel welches echt einen unglaublichen Stil vorweist, mit Elementen des Jugendstils, Art Deco, des Klassizismus, der orthodoxen Architektur, etc.... Wirklich kreativ. Könnten wir uns echt eine Scheibe abschneiden davon!

    Ein Jammer, dass die Stadt leider gefährdet bleibt....

    Die Gebäude sind höchstens 10 Jahre alt schätze ich!

  • Besonders fasziniert war ich von einem Neubauviertel welches echt einen unglaublichen Stil vorweist, mit Elementen des Jugendstils, Art Deco, des Klassizismus, der orthodoxen Architektur, etc.... Wirklich kreativ. Könnten wir uns echt eine Scheibe abschneiden davon!

    Die Gebäude sind höchstens 10 Jahre alt schätze ich!

    Was Fachwerkliebhaber, die Gebäude sind komplette Neubauten? Ich hätte gedacht die sind mindestens 120 Jahre alt und alle frisch saniert.

    Sehr gut gemacht. :thumbup: Wie groß ist dieses Gebäudequartier?

    Gibt es irgendwo nähere Informationen über diese Häuser?

  • Das Stadtviertel nennt sich Podolsky st ein relativ kleines Viertel im Norden der Hauptstadt! Liegt in einem schmalen Tal, also vielleicht dadurch geschützt vor Putins Truppen.

    Ja mein Bauchgefühl sagt mir dass es Neubauten sind, da die Fensterflächen relativ groß sind, Eingänge ohne große Treppen, alles wirkt frisch, und dieser Eklektizismus scheint auch ziemlich ukrainisch zu sein.

    Gegenüber sieht man auch Rohbauten. Die ukrainische Internetseite einer Wohnanlage: https://podolgrad.com.ua/

    Wirklich bemerkenswert! So eine Detailverliebtheit. Klar teilweise ist es vielleicht zu üppig aber dennoch wäre geil wenn wir so ein Projekt hätten. Laut der Internetseite Baubeginn 2014! :biggrin:

  • Wenn ich mich nicht irre, ist dieses Gebiet kein Neubaugebiet. Meines Wissens nach handelt es sich um den Andreassteig, welcher in jüngerer Vergangenheit immer wieder aufgrund von skrupelloser Abrisse in den Medien präsent war.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Andreassteig_(Kiew)

    https://www.google.com/amp/s/www.spie…835190-amp.html

    Ich denke nicht dass viele von diese Projekte direkt um die Andreasstieg gehen sondern erweiterungen im direkten Nachbarschaft.

  • Das Stadtviertel nennt sich Podolsky st ein relativ kleines Viertel im Norden der Hauptstadt! Liegt in einem schmalen Tal

    Du hast die richtige Gegend auf dem Stadtplan markiert. Sie liegt aber nicht im Norden, sondern im historischen Zentrum der Stadt und wird Hontschari-Koschumjaky (Гончарi-Кожум'яки) genannt. Den Namen kann man sogar übersetzen: "Töpfer-Gerber". Er verweist auf die Handwerker, die früher dort ansässig waren. Die Gegend gehört zum Stadtviertel Podil (oder russ. Podol). "Podolski" ist das russische Adjektiv dazu. Es dient zur Bezeichnung des Stadtbezirks (Rayon), der bis fast an den nordwestlichen Stadtrand reicht: Podilskyj rayon (oder russ. Podolski rayon).

    Das Gebiet liegt unmittelbar westlich der Straße Andrijiwskyj uswis (oder russ. Andrejewski spusk), die von der Andreaskirche zum Podil hinunterführt. Die Bezeichnung "Andreassteig" in der deutschen Wikipedia ist eine schlechte Übersetzung. Im Ukrainischen bzw. Russischen steht "Hang", "Abhang". Das ist etwas anderes als "Steig". "Steig" bezeichnet ja nicht unbedingt einen ansteigenden Weg (vgl. Bürgersteig, Bahnsteig), sondern ist eine stilistisch auffällige Bezeichnung für einen schmalen Weg. Für Kiewer Straßen gibt es keine halboffiziellen deutschen Namen. Es ist üblich, die landessprachliche Form zu verwenden. Der deutsche Wiki-Artikel enthält noch einen anderen Schnitzer. Als nächstgelegene Metrostation wird angegeben: "Marktplatz (Kontraktowa ploschtscha)". Namen von Metrostationen werden aber nicht übersetzt. In der Kiewer Metro wird der Stationsname für Ausländer in einer englischen Transkription angegeben: Kontraktova Ploscha. Die richtige Übersetzung wäre "Kontraktplatz" (nach den Handelsverträgen, die von den Kaufleuten dort früher geschlossen wurden).

    Die Bebauung der Straße Andrijiwskyj uswis (Андріївський узвіз) stammt aus dem Zeitraum von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Es gibt nur zwei Ausnahmen aus jüngerer Zeit.

    Die von Fachwerkliebhaber präsentierten Bauten in Hontschari-Koschumjaky wurden ab 2001 errichtet, im Wesentlichen zwischen 2003 und 2010. Hontschari-Koschumjaky besteht aus vier Straßen: Hontscharna (Гончарна, Töpferstraße), Koschumjazka (Кожум'яцька, Gerberstraße), Dehtjarna (Дегтярна, Teerstraße) und Wosdwyschenska (Воздвиженська, benannt nach einer Kirche in der Nachbarschaft). Die Straßen zählen zu den ältesten der Stadt. Nach dem verheerenden Brand des Podil im Jahre 1811 mussten jedoch neue Häuser gebaut werden. Das waren relativ schlichte ein- bis zweigeschossige Bauten mit drei oder fünf Fensterachsen. In den 1970er Jahren waren sie stark heruntergekommen, und die Menschen zogen nach und nach fort. Ende der 80er Jahre wurden die Häuser abgerissen. Eine geplante Bebauung mit Hochhäusern konnte durch Proteste von Bürgern und Denkmalschützern verhindert werden.

    Hontschari-Koschumjaky liegt eingezwängt zwischen dem Schlossberg (Samkowa hora, Замкова гора), der das Quartier vom Hauptteil des Podil (Подiл) trennt, und dem Altkiewer Berg (Starokyjiwska hora, Старокиївська гора).

    Kiew, Luftbild der Straße Andrijiwskyj uswis. Sie führt vom Andreasberg (Andrijiwska hora) hinunter zum Podil. Vor dem Schlossberg (Samkowa hora) biegt der Andrijiwskyj uswis (Andrejewski spusk, Andreashang) nach rechts ab. Rechts vom Schlossberg der Hauptteil des Podil in der Ebene am Fluss, links vom Schlossberg die Neubauten von Hontschari-Koschumjaky. Das Quartier hat über die Straße Wosdwyschenska (links vor dem Schlossberg) Anschluss an den Andrijiwskyj uswis (Foto: Brizhnichenko, 15. Dezember 2019, CC-BY-SA-4.0)

  • Ich habe eine kurze Gelegenheit, mich auszuruhen, und ich wollte einige meiner persönlichen Fotos von der Sophienkathedrale mit euch teilen.

    Es war Ende 2019, und ich hatte einen ganzen Tag in Kiew zu verbringen. Es war ein kurzer, regnerischer und düsterer Wintertag, und doch hat mich Sophia immer wieder beeindruckt.

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    Der Glockenturm ist ein Tor zum Kirchenhof. Er wurde in mehreren Etappen von 1699 bis 1746 erbaut und 1852 von mehreren Architekten fertiggestellt, vor allem von Johann Schädel aus Hamburg. Er ist eine majestätische Symbiose aus barocken Formen und nationalen Formen der Ukraine und der alten Rus. Der ukrainische Barock wurde in der Tat zu einem eigenständigen Stil, der nicht einfach den italienischen Stil kopierte, sondern aus zwei getrennten Traditionen eine neue Form schuf.

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    Im Inneren kann man recht hoch zu den Hauptglocken hinaufsteigen.

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    Vom Glockenturm aus kann man zwei schöne Sehenswürdigkeiten sehen. In der einen Richtung sieht man St. Michael. Die Harmonie zweier goldener Kirchen auf einer Straßenachse, die sich gegenseitig spiegeln, als würden sie sich mit Respekt betrachten.

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    In einer anderen Richtung kann man die Sophienkirche in ihrer vollen Pracht von oben sehen.

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    Doch steigen wir hinunter und nähern uns der Kathedrale. Sie wurde 1018 erbaut und ist das größte Bauwerk der Kiewer Altstadt, das die Schrecken des Bogoljubski und später die Zerstörung durch die Mongolen unbeschadet überstanden hat. Während es in Kiew und im nahe gelegenen Tschernihiw eine Reihe von Kirchen aus der Zeit vor der Mongolenherrschaft gibt, die bis heute erhalten geblieben sind, wurden zwei ähnliche Kirchen - das St.-Michael-Kloster und die Mariä-Entschlafens-Kathedrale von Pechersk Lawra - in einem Jahrzehnt zwischen 1930 und 1941 zerstört. Sie wurden vollständig wiederaufgebaut, aber natürlich bleibt der Schmerz über den Verlust der ursprünglichen Kirchen bestehen.

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    Die Sophienkathedrale wurde in den Jahren 1690-1707 im Stil des ukrainischen Barocks unter dem Hetman Ivan Masepa erneuert, der ein großer Befürworter dieses Stils war. Von der ursprünglichen Substanz wurde fast nichts entfernt, jedoch wurden die freiliegenden Ziegelsteine mit Stuck überzogen und neue Kuppeln auf den byzantinischen Kuppeln errichtet.

    Betreten wir jedoch das Innere.

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    Wir betreten zunächst das kleine Atrium, in dem verschiedene archäologische Artefakte ausgestellt sind, sowie zwei bemerkenswerte Modelle, die die rekonstruierten Ansichten der ursprünglichen Kathedrale von Jaroslaw sowie eine renovierte Barockversion von Masepa zeigen.


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    Kurz vor dem Eingang in die Halle werfe ich einen Blick in eine kleine Kapelle mit erhaltenen Originalfresken und einem kleinen Sarkophag.

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    Der große Oranta! Zweifelsohne das heiligste Stück sakraler Kunst in der Ukraine. Die Mosaike von Sophia sind zwar nicht so realistisch wie in Ravenna oder Monreale, aber dennoch von großer Qualität und Farbenpracht. Und schließlich gehören sie zu uns, zu unserem Volk und unserer Geschichte, und sind daher für uns das Wertvollste von allem.

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    Aber die 1000 Jahre alten Fresken sind ebenso wertvoll. Die gesamte Kirche ist mit ihnen bedeckt, obwohl nur etwa die Hälfte davon freigelegt wurde, der Rest wurde durch die Restaurierungen des 19. Diese Restaurierungen selbst entsprachen im Allgemeinen den ursprünglichen Fresken, zumindest was Farbe, Geschichte und Ornamente betrifft. Es gefällt mir nicht, dass viele dieser neuen Fresken gnadenlos abgemeißelt wurden, aber das geschah in den 1960er Jahren, als man sie für nicht wertvoll hielt. Vielleicht könnte man sie heute sorgfältiger entfernen und auf ein anderes Medium übertragen.

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    Was für eine wohltuende Wärme des reichen, aber gut organisierten Ornaments!

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    Es gibt auch eine Sammlung von Sarkophagen aus der Alten Rus, in denen vermutlich einst die Gebeine der Könige, Königinnen und Erzbischöfe aufbewahrt wurden. Der wichtigste von ihnen ist natürlich der Sarg von Jaroslaw.

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    Der Blick auf Oranta von der Fürstenloge aus. Von hier aus würden der Fürst von Kiew und seine Familie an der heiligen Messe teilnehmen. Kein Foto kann das Schimmern der Mosaike wiedergeben. Ich empfehle jedem, große Kirchen mit historischen Mosaiken zu besuchen und sich selbst davon zu überzeugen.

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    Es gibt auch viele mittelalterliche Graffiti und Inschriften, einige in altrussischen und griechischen Sprachen, andere in Runen oder Latein. Es gibt viele, die von Touristen und Pilgern aus allen Epochen hinterlassen wurden, darunter ein paar reisende polnische Ritter um 1600 und einige Einheimische aus den 1990er Jahren.

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    Schließlich gibt es noch ein großes Modell des alten Kiews aus der Zeit kurz vor der Mongoleninvasion.

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    Als Bonus gibt es hier ein paar Fotos von der ehemaligen Erzbischofsresidenz (1730)

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    Ich kann nur beten, dass die Barbaren es nicht wagen werden, diese Schönheit, dieses historische Herz von Kiew und auch der Ukraine zu entweihen. Ich hoffe, dass ich die vergoldeten Säle noch einmal betreten kann, wenn dieser Krieg vorbei ist.

  • Hallo Oststaatler, danke für Deinen interessanten Beitrag! Bitte beachte, dass einzelne Beiträge maximal 10 Fotos beinhalten sollten, damit die Seitenladezeigen nicht zu lang werden.

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  • Ich hoffe, dass ich die vergoldeten Säle noch einmal betreten kann, wenn dieser Krieg vorbei ist.

    Das hoffe ich auch. Ich hatte bei meinem Aufenthalt nicht so viel Zeit und habe das Innere noch gar nicht gesehen. Ich bin vor ein paar Jahren aber im Außengelände etwas herumgelaufen und habe die Kirche immerhin von außen betrachten dürfen.

  • So, und wieder einmal musste ich eine rein politische Diskussion entfernen, die mit Architektur nullkommanichts zu tun hatte und die uns in den nächsten Stunden mal wieder mit Sicherheit um die Ohren geflogen wäre. Lasst es einfach! Wir werden das in Zukunft nicht mehr durchgehen lassen.

  • Philon

    Wieso ist mein Beitrag deaktiviert? Da geht es um die Kirche. Das ist Kultur. Und es geht um ein Kloster in Kiew, also um Architektur. Der Störenfried war Henry, der einen Beitrag gepostet hat, der völlig OT war. Ich hatte ja schonmal angeregt, Henry zu sperren, weil er solche Störbeiträge zur Ukraine immer wieder postet. Dann hättet ihr Moderatoren weniger Arbeit.

    Schalte meinen Beitrag bitte wieder frei! Ich mache mir hier Arbeit, substanziell über Kiew zu informieren. Dazu gehört, dass es verschiedene Religionsgemeinschaften gibt, die jeweils ihre Kirchen haben. Über das Pantaleon-Kloster wollte ich später noch näher informieren.

    Dein Beitrag hat ausführlich über die kriegsbedingte Spaltung zwischen der russischen und der ukrainischen orthodoxen Kirche berichtet. Natürlich ist das ein politisches Thema. Dass das Konzil, auf dem der Beschluss zur Trennung gefasst wurde, in einem alten Kloster stattgefunden hat, macht das nun wirklich nicht zu einem Architekturthema. Ebensowenig wie der Umstand, dass du in einem späteren Beitrag noch über dieses Kloster als Gebäude berichten wolltest.

    Dass der Beitrag von Henry noch einmal um Zehnerpotenzen "politischer" war, macht deinen Beitrag auch nicht "on topic". Tut mir leid, aber wir werden im Sinn des Forums politische off-topic-Debatten in Zukunft im Keim ersticken, einschließlich der Beiträge, die sie auslösen.

  • wir werden im Sinn des Forums politische off-topic-Debatten in Zukunft im Keim ersticken, einschließlich der Beiträge, die sie auslösen.

    Die Mitglieder und Unterstützer von Stadtbild Deutschland mitsamt ihrer Orts- und Regionalverbände erwarten zu Recht, dass das Vereinsforum nicht den gesamten Verein in den Abgrund zieht. Hierfür ist die Moderation verantwortlich. Es führt erfahrungsgemäß zu nichts Gutem, politische Off-Topic-Themen einfach weiterlaufen zu lassen. Früher oder später knallt es, und es werden Aussagen gepostet, mit denen, als Zitate herausgepickt, böswillige Gegner des Vereins diesen zur Strecke bringen können. So ist das leider in unseren Zeiten.

    Daher unsere Bitte an Euch: in diesem Forum geht es um Baukultur. Politische Themen bitte nur anschneiden, sofern tatsächlich ein unmittelbarer Bezug zum baukulturellen Sujet besteht. Größere Abschweifungen können wir nicht mehr akzeptieren.

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  • Rastrelli Auch wenn Dein Beitrag informativ und gut geschrieben war, kann ich nachvollziehen, warum er deaktiviert wurde. Ich habe allerdings Henrys Beitrag nicht gesehen, kann mir aber schon denken, in welche Richtung es ging. Meine Bitte an die Moderation: diesen Grundsatz konsequent durchsetzen, nicht nur bei ausgewählten Themen! Da hapert es nämlich leider noch bei der Umsetzung...

  • Am 27. Mai 2022 hielt die Ukrainische Orthodoxe Kirche ein Konzil ab. Das letzte war vor elf Jahren. Die kirchliche Versammlung rückte ein Kloster am Kiewer Stadtrand in den Blickpunkt, das nur wenig bekannt ist. Das Frauenkloster St. Pantaleon liegt auf dem rechten Ufer des Dnipro und zwar in Feofanija am südlichen Stadtrand. Man teilt das Kiewer Stadtgebiet in rechtes Ufer und linkes Ufer. Die alte Stadt liegt rechts des Dnipro. Das Pantaleon-Kloster, dessen Geschichte 1861 mit einer Einsiedelei (Skit) beginnt, lag früher weit außerhalb der Stadt und liegt heute noch im Grünen.

    Kiew, Holossijiwskyj Rayon, Blick vom Park Feofanija zum Pantaleon-Kloster (Swjato-Pantelejmoniwskyj monastyr). Links St. Pantaleon (Pantelejmon), die Hauptkirche des Klosters, rechts die Blahowischtschenska-Kirche (Foto: Batsv, 2. Oktober 2011, CC-BY-SA-3.0)

    Der Park Feofanija gehört noch zum Stadtgebiet Kiews. Das folgende Bild zeigt die Fernsicht von dem südlich an Kiew angrenzenden Dorf Chotiw.

    Blick vom Dorf Chotiw Richtung Kiew. Das freie Feld im Mittelgrund ist eine archäologische Fundstätte der Skythenzeit - Chotiwske horodyschtsche genannt. Das ist noch außerhalb Kiews. Das Pantaleon-Kloster liegt dann im Stadtgebiet

    (Foto: Hotgor, 16. Oktober 2016, CC-BY-SA-4.0)

    Das klassizistische Gebäude links von der Klosterkathedrale wurde erst vor wenigen Jahren errichtet. Dazu weiß ich aber im Moment noch nichts Näheres.

  • Bei dem klassizistischen Gebäude handelt es sich um einen ab 2009 errichteten Neubau, keine Reko. Es ist das Schloss des Milliardärs Jurij Kosjuk (Юрiй Косюк).

    Chotiw (Хотiв), das Schloss des Unternehmers Jurij Kosjuk (Foto: Hotgor, 2. Januar 2017, CC-BY-SA-4.0)

    Das Foto täuscht etwas. Das gesamte Anwesen ist riesig und liegt leider im nördlichen Teil des skythischen Burgwalls, dessen archäologische Reste hier durch die Baumaßnahme zerstört wurden. Zuvor war 2007 die Fläche des Bodendenkmals Chotiwske horodyschtsche rundum erheblich verkleinert worden, um Bauland zu gewinnen. Hinter dem Anwesen von Jurij Kosjuk beginnt der zur Stadt Kiew gehörende Park Feofanija.

    2008 bot sich noch dieser Blick nach Norden:

    Chotiw, Blick über den skythischen Burgwall zur Pantaleon-Kathedrale in Feofanija. Der Wald am Horizont gehört zur Stadt Kiew

    (Foto: Хiльчевський Владислав Валентинович, 24. Juni 2008, CC-BY-SA-4.0)

    Genau die gleiche Perspektive acht Jahre später:

    Chotiw, Blick über den skythischen Burgwall zur Pantaleon-Kathedrale in Feofanija. Davor das Schloss von Jurij Kosjuk. An der hellen Mauer ist die Größe seines Grundstücks zu erkennen (Foto: Хiльчевський Владислав Валентинович, 3. Mai 2016, CC-BY-SA-3.0)