• Ich war in diesem Sommer nach einigen Jahren Abstand wieder in Wien und leider - ohne alles genau verorten zu können - macht sich die in diesem Thema beschriebene Entwicklung wirklich bemerkbar. Natürlich hat Wien immer noch sehr viel Schönes, allerdings sind die Lücken, die in den letzten Jahren geschoßen worden, sehr stark wahrnehmbar.
    Kein Vergleich zu Budapest, das ebenfalls nicht unwesentlich Kriegsschäden zu verkraften hatte, oder gar dem wunderbaren Prag.

  • Das muss ich bestätigen. Vor allem aufällig ist auch das Geschick, die grässlichsten Renditekästen gegen die abgerissenen Gründerzeitler einzutauschen. Am meisten entsetzt hat mich neulich der Abriss am Westbahnhof (eine eh schon eher mediokre Lage), wo sich IKEA (anstatt des blauen Komplexes) einen neuen Einkaufstempel hinsetzen lassen will oder die vielen vielen Abrisse und 70er-look-a like-Neubauten in Ottakring, teils bin in die an sich schöne Josefstadt....hier einer der Kandidaten

    Besuchen sie Wien, so lange es noch steht!!

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Das ist ja wirklich pure Barbarei, in Hamburg wäre 2007 beinahe die Alte Oberpostdirektion abgerissen worden, dann allerdings noch schnell unter Denkmalschutz gestellt.

  • Wer einen starken Magen hat, der kann sich diesen "Horrorfilm" (bzw idF Horrorfotos) über den mutwillig herbeigeführten Kulturverlust in Wien antun:

    https://www.wienschauen.at/verlorenes-wien/

    Nicht für jugendliche Kulturfreunde unter 18 Jahre freigeben! Kann Spuren von Barbarei enthalten.

    Eine schauerliche Zusammenstellung, vor allem, wenn man dann recherchiert, was statt der alten Gründerzeitler erbaut wurde.

    Da dort auch die Rosasgasse 19 erwähnt wird: Ganz in der Nähe ist mir neulich durch Zufall ein überraschend ansehnlicher Neubau aufgefallen und zwar der hier: https://goo.gl/maps/SqVr72VUfku51TJw9

    Im Vorbeigehen dachte ich mir noch, dass das Haus für einen Altbau etwas niedrige Decken hat. Siehe da: Erbaut 2015.

  • Da kriege ich buchstäblich Augenschmerzen - mich würde es davon abhalten, diesen Ort aufzusuchen, wenn eines Tages alle Städte ihre Identität verloren haben, werden auch die Menschen die ihre verlieren - dann sind die Konsequenzen nicht auszumalen. Allein das Bild hat mir schon auf die Psyche geschlagen.

  • Und hier ein Beispiel für das, was als Ersatz für diese Häuser kommt: http://www.hv-wien.at/projekte/bauernmarkt-21-wien

    Hinweis: Mitten in Wien, 300 m vom Stephansdom!

    (diese Simley ist noch nett gemeint...für diese architektonische Minderleistung im (Noch-)Welterbe Wiener Altstadt die immer weniger wird aufgrund solcher infantilen Peinlichkeiten)

    Diesem Spekulanten ist der Abriss des vorherigen Gründerzeitlers und des Wien zerstörenden Neubaus zu "verdanken":

    http://www.lenikus.at/#!/Inhalt/Leitbild

  • Ich schließe mich dem Kotz-Smilie an. Hoffentlich rutschen die Abriss-Investoren darauf aus.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    :daumenunten:

  • Das, was ich schon seit langen befürchtet habe...Wien wird leider - zumindest sicher noch bis zu den Wahlen im Herbst - von den kulturfernen Genossen der SPÖ regiert. Klar, warum nicht auch die Hofburg und die anderen vom Staat verwendeten Palais abreissen und gegen funktionale Containerbuden austauschen...kommt sicher noch billiger, als wenn das bei den ohnedies noch nie nicht wirtschaften könnenden Genossen eine Rolle spielen würde!

    Ich habe soeben meinen Antrag auf Aufnahme in die Initiative Denkmalschutz soeben abgesendet und auch eine Email an die ÖVP gesendet, damit diese Barbarei hoffentlich noch gestoppt werden kann! Vielleicht hilft es etwas, denn gerade für den Herbst kann die ÖVP hier billige Wählerstimmen gewinnen und das ist gut so. "Wien ist (leider) anders" , wie es schon bei den Autobahneinfahrten zu lesen ist, aber hoffentlich nicht mehr lange! Morgen fällt zum ersten Mal der 1. Mai Aufmarsch aus - wenn das kein gutes Omen ist! Die Genossin Vorsitzende freut sich vermutlich sogar, weil sie heuer ohnedies vom kümmerlichen Rest ihrer Mitglieder ausgepfiffen worden wäre, wie das schon beim letzten glücklosen Sozialistenführer passierte.

  • Exilwiener , ich habe mich 2017 nicht sehr lange mit Sebastian Kurz austauschen können, jedoch hatte ich ich von ihm schon den Eindruck, daß er Rekonstruktionen überhaupt nicht abgeneigt ist.

  • Ohje, einen Umgang hast du...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ach wenn Du wüsstest - hab auch schon mit Markus Söder ne Mass getrunken - aber das gehört nun wirklich nicht hier her ~:-[]

  • Die Wahl in Wien hat die Regierenden deutlich bestätigt. Es wird also so weitergehen in der Stadt, die Abrisspolitik scheint den Wähler nicht zu stören. Na dann macht's nur so weiter.

    In dubio pro reko

  • Trostlos. Die aufgedeckte Korruption der Grünen im Zusammenhang mit dem Städtebau scheint niemanden zu interessieren. Na ja, wenns auch niemand thematisiert und es der Staatsanwaltschaft egal zu sein scheint...

    Letztlich ein düsterer Beweis für die Abhängigkeit der Wählerschaft von den Medien. Ein wie auf dem Reißbrett entworfenes Wahlergebnis.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Es ist unfassbar. Ich hab nach der Hälfte aufgehört mir das anzusehen. Man vergleiche die Entwicklung in Wien mit Budapest, vielleicht doch eine Frage der Mentalität.

    In dubio pro reko

  • Wahrhaft eine Bankrotterklärung modernen Bauens. Wo gibt es denn eine Sammlung, die mal beweisen würde, dass auf solche Altbauten etwas klar besser gestaltetes gefolgt ist? Die einzigen Ausnahmen, die ich kenne, sind die, wo einfach überbordend viel Schmuck in gleicher Form vorliegt, da tut dann manchmal ein wenig Purismus dazwischen gut. Ich kenne mittlerweile aber im Gegenteil viele solcher ähnlicher Vergleiche Abriss 100+ jähriger Häuser/Neubau, nahezu durchweg zum Nachteil des Neubaus. Warum dringt die Botschaft nicht zur Mehrheit der Bevölkerung durch, ist es doch nicht so eindeutig? Ich rätsel darüber.