Frankfurt a. M. - Rekonstruktion der Turmspitze des 'Langen Franz' und weiterer Rathausdächer

  • Wenn nur ein Bruchteil der Frankfurter soviel Geld wie ich bisher "als Auswärtscher" gespendet hätte, wäre die Sache schon durch...

    Wir reden hier eigentlich von keiner riesigen Summe. Dass sich das so zieht, nervt mich und das in dieser großen Stadt. Gibt es auch keine Spender im Umland??!

    Edit: Und nein, ich wollte nicht angeben, nicht dass das manch einer in die falsche Kehle bekommt und mir derlei unterstellt.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Ich habe zweimal für den "Langen Franz" gespendet. Angesichts meiner sehr begrenzten finanziellen Mittel handelte es sich aber nur um kleine Summen. Aber, das zur Erinnerung, man kann die Summe ja erhöhen. Noch scheint das Budget Herrn v. Bethmanns nicht ausgeschöpft. Bei einer Einzelspende bis 120 Euro legt er die gleiche Summe noch einmal drauf. Man muss nur bei der Spende "Spende Langer Franz +B" angeben. :daumenoben:

    https://brueckenbauverein-frankfurt.de/

  • Heimdall, jeder nach seinen Möglichkeiten, aber es gibt auch andere, denen eine Spende ein Leichtes wäre und die den Schotter dann doch lieber für persönlichen Plunder ausgeben. Die Summe der Tropfen macht die Flut.

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  • Warum müssen private Personen spende für notwendige Reko's während Reperatur von Schäden doch eine Sache der Behörden sein soll und der hunderte von Milliarden € reiche Bundesrepublik Deutschland?

    Wenn die nur 1% des Haushalts für Reko's spenden sollten/wollten, dann wäre ganz Deutschland jetzt wieder wunderschön.

  • Warum müssen private Personen spende für notwendige Reko's

    Da liegen schon zwei Missverständnisse vor. Niemand muss spenden. Spenden sind immer freiwillig. Und Rekos sind niemals notwendig. Sie sind das i-Tüpfelchen, häufig Luxus. Unbestritten mit meist positiven Begleiterscheinungen, aber letztlich doch Luxus.

    Wenn die nur 1% des Haushalts für Reko's spenden sollten/wollten, dann wäre ganz Deutschland jetzt wieder wunderschön.

    Ich befürchte, es ließen sich weitaus dringlichere Probleme finden, die mit 1% behoben werden können. Obdachlose, unter der Armutsgrenze Lebende, Tierwohl etc. So sehr mir Rekos am Herzen liegen, es gibt Existenzielleres. Insofern bleibt es bei dem bewehrten Modell: Jeder soll für das Anliegen spenden, das es ihm wert erscheint.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Nun, gerade bei Krisen werden ja Subventionstöpfe aufgemacht und es wird viel in Baumaßnahmen gesteckt, um die Binnenwirtschaft anzukurbeln. Man könnte Rekos einfach zu einem Teil davon machen. Sicher nicht zum größten, aber dass zumindest ein Anteil staatlicherseits für solche Maßnahmen reserviert wird, um Orte wirtschaftlich und von der Lebensqualität attraktiver zu machen.

    Wir könnten mal ausrechnen, was es kosten würde, jeden Marktplatz einer deutschen Großstadt mit einem Reko-Haus auszustatten.

    Du darfst nicht übersehen, dass Frankfurt ein Vorgriff auf die von Wirtschaft und Politik gewünschten "global cities" ist. Alles ist offen, flexibel und "im Fluss". (...)

    Alles ist anonym: Die da oben machen etwas, wir müssen unten uns damit irgendwie arrangieren. Zudem existiert kaum mehr ein solventes Groß-/Bildungsbürgertum, das als Mäzen für städtische Projekte fungieren könnte.

    Der These widerspreche ich. Auch globale Städte mit starker Fluktuation haben mitunter ein sehr starkes Bürgerengagement. Sehe ich etwa an den US-Städten, die noch viel stärkere Wanderungsbewegungen verzeichnen.

    Was uns in Deutschland einfach über das 20. Jahrhundert etwas abhanden gekommen ist, ist die Kultur der Philanthropie und des Mäzenatentums. Man musste durch Krieg usw. eben selbst erstmal sehen, wo man bleibt. Das wächst ja aber allmählich wieder und gerade Frankfurt ist dafür ein gutes Beispiel.

    Das Rathausdach-Projekt ist einfach noch nicht so prominent, bzw wurden offenbar noch keine wirklich großen Sponsoren akquiriert. Das ist vor allem eine Frage der Öffentlichkeitsarbeit. Das Potenzial dafür ist in Frankfurt größer als in den meisten anderen Städten.

  • Das ist vor allem eine Frage der Öffentlichkeitsarbeit.

    Das Projekt ging hier durch die gesamte Presse. Der Brückenbauverein hat eine Webseite eingerichtet. Hochglanz-Broschüren wurden verteilt. Am Rathaus hängt ein großes Transparent über die ganze Straße zu dem Vorhaben.

    Du kannst aber gerne den Brückenbauverein anschreiben und ihm weitere Ideen zur Öffentlichkeitsarbeit vorschlagen.

    Das Potenzial dafür ist in Frankfurt größer als in den meisten anderen Städten.

    Aus welcher Beobachtung speist sich diese These? Aus dem Vergleich mit der völlig anderen gesellschaftlichen Situation in den USA?

    (Ich will sie sogar gar nicht mal grundsätzlich bestreiten. Im Gegensatz zu Städten wie Dortmund, Pforzheim oder Chemnitz hat Frankfurt eine bedeutendere Geschichte aufzuweisen, die zumindest in Teilen in der Stadtgesellschaft noch halbwegs bewusst ist. Und es gibt noch viel Geld in der Stadt. Und es gibt gewisse Strukturen von Stadtbild-/Rekonstruktions-Anhängern in der Stadt. Das sind kleine Vorteile. Insofern wäre das Potenzial wirklich größer als in vielen anderen Städten. Das bedeutet aber keinesfalls, dass es groß ist.)

  • Gibt es einen passenderen Themenfaden, wo wir das vertiefen können?

    Ich habe einige Beobachtungen dazu, die ggf Erklärungsansätze liefern.

    Was Öffentlichkeitsarbeit angeht, da kommt es vor allem auf permanente Gespräche, Veranstaltungen usw. an. Stetig mit potenziellen Sponsoren sprechen. Das ist meist was langwieriges. Mit einer schicken Präsentation und ein paar Transparenten ists da nicht getan - im Ehfall hat die Zielgruppe das noch nicht mal wirklich wahrgenommen.

  • Müssen die Unterstützer einen Wohnsitz in Frankfurt besitzen?

    Aus den FAQ

    "Wer darf mitmachen?

    Die Ideenplattform der Stadt Frankfurt am Main ist ein Beteiligungsangebot für alle Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Frankfurt am Main. Es gibt keine Altersbeschränkung."

    Allerdings musste ich bei der Anmeldung eine Stadt angeben von daher würde ich es einfach trotzdem machen. Ran an den Speck!

    Da hätte ich weiter lesen sollen:

    "Wieso muss ich meine Postadresse angeben?

    Aus Gründen der Identitätsbestätigung. An der Frankfurter Ideenplattform dürfen ausschließlich Frankfurter Bürgerinnen und Bürger teilnehmen."

  • Ich verstehe nicht ganz den Sinn dieser Petition. Dass der Lange Franz rekonstruiert werden soll, ist ja längst beschlossene Sache. Es geht allein darum, dass die nötigen Spendengelder, zumindest als Anschubfinanzierung, zusammen kommen. Diesbezüglich kann auch diese Petition nichts dazu beitragen.

    huh:)

  • Der Sinn ist, dass der Druck erhöht wird. Dass den Frankfurtern die Situation bewusster wird. Vielleicht dadurch mehr gespendet wird.

    Wie habe ich es hier im Forum mal gelesen: Der stete Tropfen höhlt den Stein.

  • Interview mit dem Initiator des Brückenbauvereins und des Langen Franz-Projektes Christoph Mäckler: https://www.skylineatlas.de/interviews/pro…stoph-maeckler/?

    Im Interview sagt er "Dieser Brückenbauverein hat mittlerweile eine Viertelmillion Euro eingesammelt von über 350 Spendern...". Keine Ahnung wie der auf die Viertelmillion Euro kommt, auf der Seite stehen ja nur 178.980 Euro. Vielleicht stammt der erhöhte Betrag aus der Verdopplung von Bethmann für Einzelspenden bis 120 Euro. Im Interview sind auf jeden Fall keine Verschleißerscheinungen für das Projekt sichtbar. Dieser Tage habe ich auch wieder bezahlte Werbung für das Projekt bei Facebook gesehen. Also es läuft, wenn auch sehr sehr langsam.

    ...

  • Wer noch EUR 118 übrig hat, kann sich nun ein Tonmodell des Langen Franz gönnen.

    Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Töpferei Bauer einen Partner gefunden haben, der unser Projekt zum Wiederaufbau der Turmspitze des Langen Franz unterstützt. Pro verkauftem Ton-Modell werden automatisch 10 Euro an den Brückenbauverein gespendet. Das Ziel der Spendensammlung ist es, mit dem Erlös den Wiederaufbau des Originals weiter voranzutreiben. Zu kaufen gibt es den Langen Franz aus Ton für 118 Euro in der Töpferei Bauer in der Neuen Altstadt, Markt 9, in Frankfurt oder unter folgendem Link: Töpferei Bauer.

    Durch den aktuellen Shutdown, kann man das Teil leider erst im kommenden Jahr erwerben. Der Versand ist zwar möglich. Die Lieferzeit ist allerdings mit satten 30 Tagen angegeben. Für Weihnachten ist das eindeutig zu spät. :sad:

  • Nicht nur der Lange Franz, sondern auch der kriegsbeschädigte Rathaus-Anbau steht nun im Fokus von Mäckler. Er schlägt eine weitreichende Reparatur vor. Hier eine tolle Visualisierung dazu :thumbup:

    ...

  • Schön, dass der Wiederherstellung des originalen Dachs des Nordbaus nun auch die nötige Aufmerksamkeit zugebilligt zu werden scheint.

    Unter allen Anblicken in Frankfurt habe ich als Besucher der Stadt den Kontrast zwischen dem eigentlich sehr schönen, prominent gelegenen neobarocken Nordbau und seinem armseligen Notdach als am verstörendsten empfunden. So viel ist zerstört worden in dieser Stadt - wie kann man sich mit dieser Verunstaltung dauerhaft abfinden?

    Nordbau Rathaus Frankfurt 2018

    Rückseite:

    Nordbau Rathaus Frankfurt 2018

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir