• Ich finde eher, der Bau hat Ähnlichkeit mit den offenen Rinderställen, die seit ca. 30 Jahren gebaut werden und auf vielen größeren Höfen anzutreffen sind. Meist mit flachem Satteldach und offenen Seiten.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Die letzten Beiträge hier gehören in den Thread Kulturforum.
    Das Gemotze über die "Scheune" kann ich aber ohnehin nicht nachvollziehen, so schlecht ist der Bau nun wirklich nicht. Zudem braucht die Neue Nationalgalerie dringlich diesen Erweiterungsbau!

  • Ich denke mal Kritik und entsprechende Vergleiche mit Rinderställen, Schlachthäusern, Supermärkten und ähnlichem sind bei diesem "Ding" hier durchaus berechtigt. Daß es einen Erweiterungsbau dringendst braucht, stelle ich ja garnicht in Abrede - aber doch bittschön nicht SO ETWAS.

  • Zumindest ist dieses Gebäude dem Menschen offen zugewandt. Ja, es ist eine Scheune, ein Supermarkt oder auch ein Bierzelt, warum nicht?

    Beauty matters!

  • War ja beim Gemecker zunächst eifrig dabei gewesen, anhand der einen Visualisierung von der Stirnseite hatte es wirklich was von einem Aldi. Aber die Bilderstrecke in dem Link weiter oben zum Spatenstich und die Materialität lassen mich das Ganze dann doch milder sehen. Der geschlämmte, gelblich-beige wirkende Klinker wird gut zur benachbarten Kirche passen, mit seiner reduzierten Ornamentik haben die Seitenfassaden fast etwas Expressionistisches. Zumindest keine typisch moderne Gestaltungsverweigerung. Die finde ich viel schlimmer.

    Nein, das hätte alles viel, viel schlimmer kommen können. Wir haben ein Dach, seitliche Wände, ordentliches Fassadenmaterial. Wenn man das mit dem Gewürge nebenan vergleicht, ist das geradezu klassisch. Und es handelt sich hier immerhin um ein Museum der Moderne, wäre schon seltsam, wenn ausgerechnet ein solcher Neubau nun neoklassisch daherkäme.

    Hier würde ich -lange Bauzeit und Polemik, die mir auch Spaß macht hin oder her- doch einfach mal das gebaute Ergebnis abwarten, bevor ich mich zum üblichen Geschimpfe hinreißen lasse.

    Einmal editiert, zuletzt von Heinzer (3. Januar 2020 um 08:07)

  • ^ Das sehe ich auch so. Sowohl die Materialwahl als auch die Proportionen sind nicht die schlechteste Wahl, erst Recht nicht für den Bestimmungszweck, für ein Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts. Und von der Ästhetik finde ich zumindest die Hauptfassade zum Scharounplatz recht überzeugend, die übrigen Fassaden sind allerdings eher nichtssagend.
    Hier noch einmal der Link zur >> Bilderstrecke.

  • Zumindest ist dieses Gebäude dem Menschen offen zugewandt. Ja, es ist eine Scheune, ein Supermarkt oder auch ein Bierzelt, warum nicht?

    Jetzt wo Du es sagst....ich glaub der Architekt war zu oft auf den Wiesn (Münchner Oktoberfest) cheers:):D

  • Du verstehst mich, Henry. Das Gebäude hat so einen Versammlungscharakter, weil man einen großen Saal erwartet. Es könnte auch so ein Tempel für eine christliche Sekte sein. Da fehlt nur noch das Banner.

    Beauty matters!

  • Und so sieht es an der Kanalseite (Potsdamer Brücke) des Kulturforums aktuell aus.

    Habe schon ganz vergessen, wer dort reinkommt, Mercedes oder war es Skoda?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Danke für die Info Maecenas. Mein Lachen zu Deinem Beitrag nicht wegen der Kunst sondern wegen der Architektur - Ich habe da noch diese Kunstscheune in Erinnerung.

  • Mein Lachen zu Deinem Beitrag nicht wegen der Kunst sondern wegen der Architektur - Ich habe da noch diese Kunstscheune in Erinnerung.

    Ich freue mich nicht nur für die Kunst, sondern ich finde auch das Gebäude von Herzog / de Meuron in dessen Finalversion tatsächlich recht ansprechend und gelungen (gut, die Seitenfassaden sind jetzt nicht so der Brüller, aber das Gesamtpaket stimmt m.E. durchaus). Zur Auffrischung der optischen Eindrücke hier noch mal der Link zur Bilderserie.