Würzburg - Marktplatz 2 - 4, Petrini-Haus

  • Navigator.

    Es wurden 4 sehr zerstörerische Anfriffe auf Deutsche Grossstädten geflogen:

    - die erste in juli 1943 war auch gleich der Angriff mit die höchste Totenzahl: Hamburg: in 3 Angriffen 40.000 Toten und die ganze Gründerzeitstadt um die Innenstadt wurde zerbombt und verbrennt (Feuersturm).
    Navigator: mit deiner Bewertung nur "wenig Verluste an Baudenkmäler" aber die totaleindruck von Hamburg (das Fleisch) ging doch total verloren.

    - Dann folgte Magdeburg in 1945 mit 16.000 Toten (1 Angriff): verwüstete 2/3 der sehr dicht bebauten schönen Altstadt UND die erste Ring der Gründerzeitviertel angrenzend an das Nordteil der Altstad (die Nordfront).
    Navigator: mit deiner Bewertung: sehr schwere Verluste in Magdeburg: 7 Kirchen der "gewachsen Stadt" aber auch viel Gründerzeitbauten.
    Feuersturm.

    - Dresden Anfang februar 1945 (3 Angriffe): unersetzbare Verluste an Baudenkmäler der schöne barocke gewachsen Stadt UND viel schöne Gründerzeitbauten (Sachsenplatz). 35.000 Tote. Feuersturm.
    Die 2. am meist furchtbare Angriff auf Deutschland in der Bombenkrieg.

    - Berlin Anfang februar 1945 (1 Angriff): ganz Kreuzberg-West von der Saarlandstrasse/ Kochstrasse bis Moritzplatz ging dabei verloren. Das war viel anfängliche Gründerzeit. Dieses Gebiet fehlt heute wirklich im neuen Berlin. Dieser Verlust schmerzt!!! Stell dich vor das von der Belle Alliance Platz bis Moritzplatz noch da wäre..... Toten etwa 15.000. Feuersturm.

    Nach diese 4 schlimmste Angriffe kommen:
    Angriffe auf Mannheim, Frankfurt, München, Köln und Königsberg (1944) mit grossen Verlusten an Baudenkmäler.
    Kassel (1943), Hannover (1943), Berlin-West (1943) und Braunschweig wurden eher gebombt mit sehr wertvolle unersetzbare Verlusten an Baudenkmäler und Gründerzeitbauten.

    Angriffe auf die "kleinere Kunstreiche Städte" besonders in 1945 gingen hier vielen wertvollen Perlen verloren: in Würzburg und Potsdam noch am meisten!!! (Pforzheim, Mainz, Halberstadt, Münster, Heilbronn). Jeder Angriff radierte fast die ganze Stadt total aus mit sehr hohen Verlust an Menschen (5000-15.000 Toten pro Angriff). Feuerstürme: allen!
    Daneben noch das bombardement auf die Altstadt von Nürnberg und Chemnitz (1945).

    Eigentlich ist dies auch der Kern der Bombenkrieg. Alle andere Angriffe hatten weniger Verluste an Baudenkmäler oder Gründerzeitbauten

  • Zitat von "Brandmauer"

    RMA

    Meine Kenntnisse des Vorkriegswürzburgs sind zu gering, um 20 verschiedene individuelle auszumachen, aber sie müssten sich vor allem an der Domstrasse und an der Strasse, der vom Dom am Neumünster vorüber zum Juliusspital (Schönbornstrasse?) führt, befunden haben.
    Ich war vor einigen Wochen in Würzburg und war auch in einigen Kirchen. Der Dom ist zur Hälfte noch ein Rohbau, mit einer scheusslichen Orgel. Nach dem Dom scheint mir Petrinis Stift Hauger Kirche die wichtigste Innenausstattung gehabt zu haben. Zwar ist die heutige Ausstattung bis auf dem hässlichen Kreuzbild bei der Eingang im Vergleich zum Dom relativ akzeptabel, aber die alte Ausstattung scheint wirklich sehr wertvoll gewesen zu sein, vor allem die Orgel.

    Viele Gebäude sind in Würzburg äußerlich, oft stark verändert wieder aufgebaut worden, viele Häuser in der "Altstadt" haben so 1 - 2 Spolien der Vorgängerbauten integriert, aber es fehlen halt wirklich die qualitätvollen Rekonstruktionen, die als Leitbauten für das ursprüngliche Stadtbild dienen könnten. Das überreich im Stil des Rokoko stuckierte "Haus zum Falken" am Markt ist eigentlich der einzige Profanbau, der diesem Anspruch gerecht wird.

    Es fehlt z. B.:

    - das Bachmann'sche Haus: einziges wirkliches bedeutendes Fachwerkhaus der Renaissance in Würzburg, völlig verbrannt

    - Ehemannshaus: äußerlich schlichter Bau des 18. Jahrhunderts, Innenhof in Fachwerk mit herrlichen spätgotischen (!) Schnitzereien, Fachwerk zerstört, Hausfassaden aber weitestgehend erhalten, zur Straßenverbreiterung abgerissen

    - Stadttheater: als Damenstift von Balthasar Neumann 1750 erbaut, Anfang des 18. Jahrhunderts zum Stadttheater umgebaut, ausgebrannt, die regenerationsfähige Ruine mit erhaltenem Portal für eine geänderte Straßenführung abgerissen

    - Spanischer Garten: um 1750, Rokoko-Ornamente nicht aus Stuck, sondern vollplastisch aus der Fassade gemeisselt, ausgebrannt, oberster Stock eingestürzt - problemlos wiederaufbaufähige Ruine für Straßenverbreiterung abgerissen

    Und so weiter und so fort. Ganz Harte können sich auch mal bei Bildindex unter Würzburg -> Privater Profanbau -> Wohnbau -> Straßen und Plätze klicken, um zu sehen, was sonst noch so an kunsthistorisch vielleicht nicht hervorragender, aber dennoch wunderschöner Bausubstanz sinnlos untergegangen ist; sehr oft auch erst für hirnamputierte Straßenverbreiterungen, die sich dann 10 Jahre später schon wieder als Verkehrsoverkill für die Stadt erwiesen.

    Kunsthistoriker mögen sich ja die Haare raufen bei dem Gedanken, ein gotisches Fachwerkhaus zu rekonstruieren, doch wer einmal das rekonstruierte Spiegelkabinett gesehen hat, weiß, dass mit genug Willen (und Geld) alles machbar ist.

    Eine gute Aufstellung, uaoj36, Hildesheim fehlt vielleicht noch, immerhin sind hier wenigstens die mit bedeutendsten sakralen Kunstschätze der deutschen Romanik (Bernwardstür und Christussäule des Doms, Decke der Michaeliskirche) erhalten geblieben, aber was hier in 20 Minuten an profaner Bausubstanz vernichtet wurde, geht auf keine Kuhhaut. Nach Dresden und Würzburg der sinnloseste und aus kunstgeschichtlicher Sicht wohl katastrophalste Bombenangriff des Zweiten Weltkriegs überhaupt.

  • RMA. Danke. Die Liste war nicht vollständig. Wusste nicht das der Verluste in Hildesheim so schwer bewertet wurden.

    Danke für die Bilder wertvoller Fassaden in das zerbombte Würzburg die NICHT mehr rekonstruiert wurden. Vielleicht ist es sache die Dom, Domstrasse und Schönbornstrasse in nächsten Jahrzehnten behutsam wieder von alten Fassaden und Schmuck zu versehen um die ehemalige "Reichtum" der Perle Deutschlands wenigstens ein Bisschen wieder erleben zu können. Dasselbe gilt für viele andere Städte.

    So soll doch jeder Stadt die sich selbst achtet einiges von einst rekonstruieren. Ein 10-20-30 Jahren Planung.

    Berlin: Schloss, Dom, einige Strassen (Leipzigerstrasse) und Plätze in der
    Mitte/ Leitbauten und Kreuzberg-west; Elsass-strasse;
    Wilhelmsstrasse (Regierungsviertel?).
    Hamburg: Nicolaikirche und Markt um dieser Kirche;
    Köln: Ringe zum Teil wieder im alten Still herstellen;
    [lexicon='Leipzig'][/lexicon]: Augustusplatz wiederherstellen (inkl. Uni-kirche!);
    Dresden: Neustädter Markt, einige anliegende Viertel um der Innenstadt
    wieder im alten Still bauen (Prager Strasse?); Sopheienkirche?
    Wuppertal: Neues Rathaus, teilen der Innenstadt rekonstruieren;
    Mannheim: Teilen der Innenstadt rekonstruieren/Leitbauten;
    Magdeburg: einige der verschwunden Kirchen und Teilen der Innenstadt;
    Braunschweig: Traditionsinsel verbinden/ ausbauen;
    Kassel: Innenstadt und einige Gründerzeit-alleen; Theater
    Potsdam: Schloss, Nicolaikirche; Heiliggeistkirche/ Innenstadt (Rondel).
    Darmstadt: Schloss; Bausünden aufheben
    Zerbst: Schloss, Innenstadt
    Würzburg: Dom, Domstrasse und Schönbornstrasse rekonstruiren/ Leitbauten.

    Wenn das nur einmal Bundesweit ein Ziel sein könnte!!!!

  • @ navigator:

    "bla, bla. rein kunstgeschichtlich betrachtet, würde der totalausfall leipzigs kaum ins gewicht fallen, bla, bla"

    also rein intellektuell betrachtet fällt dein totalausfall auch kaum ins gewicht, aber in einem forum "architectura pro homine" sollte man sich besser nicht so derartig blossstellen...

  • Zitat

    @ navigator:

    "bla, bla. rein kunstgeschichtlich betrachtet, würde der totalausfall leipzigs kaum ins gewicht fallen, bla, bla"

    also rein intellektuell betrachtet fällt dein totalausfall auch kaum ins gewicht, aber in einem forum "architectura pro homine" sollte man sich besser nicht so derartig blossstellen...

    Nun mal bitte nicht so aggressiv. Das war eine schlichte Meinungsäußerung; da muss man nicht gleich persönlich werden.

    Ich würde Navigator, auch wenn seine Formulierung etwas hart sein mag, in der Sache im übrigen durchaus zustimmen. Im Vergleich zu den einmaligen mittelalterlichen und/oder barocken Gesamtkunstwerken, die Städte wie Würzburg, Dresden, Hildesheim, Nürnberg oder Frankfurt darstellten, war [lexicon='Leipzig'][/lexicon] einfach Durchschnitt (das sollten auch die Leipziger mal akzeptieren), nicht zuletzt, weil seine Altstadt bereits um 1900 größtenteils abgerissen und durch Gründerzeit bzw. Jugendstil ersetzt worden war.
    [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ist (auch nach dem Krieg noch!) mit Städten wie Brüssel oder Oslo vergleichbar; Würzburg, Hildesheim, Frankfurt, Nürnberg oder Dresden aber waren, was Geschichtstiefe und künstlerische Einmaligkeit angeht, mit Städten wie Venedig oder Siena vergleichbar. Das ist schon eine andere Dimension.

  • Zustimmung in allen Punkten.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Philon. Bin damit auch einverstanden. Ich muss allen dann eine Entschuldigung anbieten dass ich in alle Diskussionen bisher immer mehr Gewicht auf Quantität (= Gründerzeit) gelegt habe dann Qualität.
    In dieser Hinsicht finde ich das dann auch die Verluste in Köln und Potsdam (= Qualität) bewertet werden müssen wie auch der Verlust an Kirchen in die Hanzestädte.

    So finde ich der Verlust von ganz [lexicon='Leipzig'][/lexicon] unakzeptabel wenn nur nach Qualität geschaut wird. Die ganze Stadt macht durch die mehr oder weniger geschlossen histotische Bebauung einen herrlichen Eindruck.
    Die vielen künstlerische Details sind überwältigend.
    Im Vergelich damit ist die Innenstadt von Magdeburg durch eine wenig differenzierter Bau sehr langweilig. Die Stalin Blocks finde ich auch "undeutsch" und widern mich an.
    Würzburg ist dann natürlich einen wirklich sehr wertvolle Stadt, nicht nur weil die lage der ganze Stadt so schön ist und die Städtelandschaft wunderbar ist, aber es in diese Bauten auch eine wertvolle Ausstattung gibt (Riemenschneider, Tiepolo usw).
    Dann sind die Verluste in die Mitte Berlins und Potsdam auch schwer denn es gab dort auch sehr wertvolle Innenausstattungen.

    Qualität = Baudenkmäler aus 1000 bis 1850;
    Quantität = Baudenkmäler aus 1850 bis 1950 (also alle neo-Stille, Jugendstill, Wilhelminische Prunkstill, Gründerzeit, Bauhaus, Heimat-Still)

    Was danach gebaut wurde finde ich persönlich wenig wertvoll. So auch die Stalinallee, die billige wiederaufbauarchitektur, die Welle an Kisten and Kasten in Glass oder Beton. Daneben gibt es durchaus gelungen moderne Architektur wie z.B. am heutige Potsdamerplatz oder neo-initation Stiile wie bei der Patschkes (Hausvogteiplatz). Diese moderne Bauten haben bestimmt eine positive Wirkung.
    Muss sagen dass auch die Patschkes in jeder Stadt auf der Welt stehen könnten und ich die nicht typisch "Berlinerisch" finde. Die bauen einafch neo-klassisch und diese Bauten stehen massenhaft in Washington oder London (Docks).

  • Philon hat allerdings, wie mir scheint, auf rakete geantwortet, nicht auf dich. ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Philon

    Vielen Dank, daß mich doch jemand verstanden hat. :D

    Apropos Petrini, es lohnt sich durchaus eine Reise auf seinen Spuren zu unternehmen:

    - Karmelitenkirche in Würzburg (vor allem die Fassade ist ein barocker Jubelakkord)

    - das atemberaubende Stift Haug, dessen Kuppel mit stadtbildbestimmend in Würzburg ist; die Kirche steht eigentümlich verloren inmmitten der gesichtslosen, sie umgebenden Nachkriegsbauten

    - die Universtitätskirche in Würzburg

    - das mächtige, beeindruckende Juliusspital (Würzburg)

    - die Stephanskirche in Bamberg

    - die ehemalige Marquarsburg, heute Schloß Seehof, das Jagdschloß der Bamberger Fürstbischöfe in Memmelsdorf

    und viele anderer barocke Kleinodien in der Region.

    Franken wäre ohne ihn ärmer.

  • Rob hat meiner Beurteilung nach nur die (seiner Meinung nach?) 10 schönsten Städte vor dem Krieg aufgezählt, und keine Städte miteinander verglichen. Was gibt es zu kritisieren, wenn da die Städte Würzburg und [lexicon='Leipzig'][/lexicon] fallen? Wenn es die angeblich mangelnde Geschichtstiefe Leipzigs ist, dann hätte Navigator auch bei Hamburg, München, Berlin und Magdeburg Protest anmelden müssen (liegen übrigens auch alle in der Ebene). Außerdem ist Leipzigs Innenstadt nicht komplett, sondern "nur" zur Hälfte zerstört worden.

    Edit:

    Zitat von "Navigator"

    Rein kunstgeschichtlich betrachtet, würde der Totalverlust Leipzigs kaum ins Gewicht fallen


    Ähnliches hat hier im Forum schon einmal jemand über [lexicon='Leipzig'][/lexicon] geschrieben, und daraufhin u.a. von mir harsche Kritik bekommen. Ich möchte mich nicht wiederholen, aber diese Wortwahl ("Totalverlust" mit "kaum ins Gewicht" fallen) halte ich für völlig inaktzeptabel, egal worauf sie sich nun bezieht.

  • @ philon und antiquitus:
    na dann merkt euch das mal gut - für den fall, dass mal wieder in [lexicon='leipzig'][/lexicon] ein altes haus abgerissen wird.
    (muss ja nicht gleich das haus, in dem schiller die "ode an die freude" schrieb, das wohnhaus von robert schumann und clara wieck, das sterbehaus von mendelsohn-bartholdy, auerbachs keller oder bachs thomaskirche usw. sein. obwohl - verglichen mit sonstwas, wäre es ja scheinbar auch schnuppe.)

    wenn navigator u. a. schreibt: "was die bombardierung betrifft, die innenstadt von [lexicon='leipzig'][/lexicon] war komplett zerstört", dann äussert sich hierin keine meinung, sondern blanke unwissenheit. ein grund mehr, sich bei der bewertung dessen, was man überhaupt nicht kennt, zurückzuhalten.

  • Zitat von "rakete"

    @sondern blanke unwissenheit. ein grund mehr, sich bei der bewertung dessen, was man überhaupt nicht kennt, zurückzuhalten.

    Ich habe noch kein Forum erlebt, wo ich mit "blabla" zitiert wurde und ich habe bislang noch bei niemandem Geist und Tiefgründigkeit ausschöpfen dürfen, der andere beschimpft und ihnen ihre Blödheit vorgeworfen hat.
    Aber ich bin noch nicht so lang dabei, vielleicht bist Du hier der Pausenclown ?
    Geh' mal ins Gohliser Schlößchen, zwischen den Rabatten lustwandeln und einen Kaffee trinken, die Bedienung ist recht hübsch dort, vielleicht peppt das deine Lebensgeister wieder auf.

    Gutes Gelingen, wünscht der Navigator! 8)

  • Grundgütiger, jetzt reicht's aber auch wieder. Zurück zum Thema und jeder einen Euro in die Cholerikerkasse! ;)

    Was mich ein gutes Stück mehr interessieren täte: Was geschieht denn nun mit dem Grundstück, auf das man das Petrini-Haus pflanzen will? Wird das Projekt realisiert? Der Threaderöffner meinte, es gäbe Bilder davon. Wo, wenn ich fragen darf? :)

  • Wie Brandmauer weiter oben meinte: Das Dach ist das schlimmste. Der Rest ist halt ein Vertreter einer der aktuellen Trends: Naturstein mit minimaler Fassadengliederung und viel Glas.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • rob


    was du da verlangst ist leider nicht durchzufueheren im heutigen deutschland!!!"woher moechtest du das Geld holen dies zu finanzieren???
    und die progressiven kraefte ( La Fontaine, Gysi , SPD , Gruenen werden sich dagegen stellen)
    uberigens bist du ja z.b. kleinstaedte wie z.b. Wesel, Dueren, Kleve oder Emmerich,Bocholt, Borken, Dorsten- alles kleien Staedte in Westen Deutsclands, vergessen: diese wurden fast ""ausradiert""

  • Die Finanzierbarkeit ist bei entsprechendem politischen Willen wohl das geringste Problem. Wieviele dutzend Millionen Euro, für die man wohl jedesmal eine gotische Kirche mit Ausstattung rekonstruieren könnte, gibt der Bund wohl im Monat allein fürs Militär aus, das sich an irgendwelchen sinnfreien Kriegen oder Krisenherden auf dem halben Globus beteiligt? Ohne jetzt politisch werden zu wollen, aber es ist immer nur die Frage, wofür man das Geld des Steuerzahlers ausgibt...

  • [quote

    was du da verlangst ist leider nicht durchzufueheren im heutigen deutschland!!!"woher moechtest du das Geld holen dies zu finanzieren???
    quote]

    Es erfordert ein gesamtgesellschaftliches Umdenken und vor allem müßten sich führende Repräsentanten aus Politik und Medien an die Spitze stellen. Parallel dazu gäbe es entsprechende Steuererleichterungen, zu verkaufen als spätere Steuereinnahmen aufgrund des Beschäftigungsbooms im Baugewerbe und den entsprechenden nachfolgenden Gewerken.
    Nehmen wir die Frauenkirche als bekanntes Beispiel, die Spenden sind ja nicht im Dunst verlorengegangen, sie haben den Planern, Organisatoren, beteiligten Kunsthandwerkern und Baufirmen handfeste Aufträge eingebracht - schließlich sind es, nüchtern betrachtet, zusätzliche Umsätze, die ohne, ich nenne es mal, eine Begeisterungswelle für Stadtverschönerung und Wiedererrichtung alter Bauwerke, nicht geben würde. So als nächstes das Berliner Stadtschloß.
    Aber man könnte auch einige Ebenen tiefer viel bewirken; eine der vielen häßlichen Nachkriegsstraßen in D. ist beispielsweise die "Eingangsdiele" in die Würzburger Innenstadt, die Kaiserstraße:
    mit aufeinander abgestimmten Fassadengestaltungsprogrammen könnte man diese häßliche Billig-Einkaufsstraße zu einem erträglichen Entree umfunktionieren.

  • yo, der neubau ist durchschnitt. so oder ähnlich wird wohl heute gebaut.

    wenn ich das (im beitrag nr. 4?) richtig verstanden habe, ist das am meisten bedenkenswerte aber wohl die art, wie es zu ihm kommen konnte. eine stadt will oder muss sich die neugestaltung ihres marktplatzes dadurch finanzieren lassen, indem sie ein "filetstück" verkauft. so oder ähnlich läuft das heute in vielen städten.

    sicher ist es nicht gerade die hauptaufgabe von kommunen, häuser (wieder-) zu errichten. aber natürlich besteht bei solchen deals die gefahr, quasi mit dem schinken nach der wurst zu werfen und sich damit selbst instrumente für den stadtumbau aus der hand zu schlagen. (ein besonders krasses beispiel ist der komplette woba-verkauf in dresden.)
    zum glück ist würzburg von einem solchen ausverkauf meilenweit entfernt.

    der dahinter stehende gedanke, städtische finanzen durch verkauf kommunaler immobilien oder flächen zu entlasten, wird wohl künftig noch an relevanz gewinnen. egal, ob man nun die würzburger lösung als gelungen oder eher misraten betrachtet - so oder so wird sie in die entscheidungsfindung für ähnliche projekte in anderen städten einfliessen.
    mit anderen worten: selbst (oder gerade) wenn man der ansicht ist, hier geschähe ein fehler - man könnte sich immer noch damit trösten, dass dadurch dieser fehler woanders verhindert werden kann...