Karl Friedrich Schinkel

  • Ich wollte hier - wo sonst - mal die Lobeshymne, heute an seinem Geburtstag, anstimmen.

    Danke für das Schöne!

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10666504/63369/

    Besonders nette Glückwünsche:

    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10…60889/0?print=J

    Dummheiten:

    Zitat

    Mies van der Rohe berief sich zu Recht auf ihn, Albert Speer zu Unrecht, Hermann Henselmann war ihm nahe

    Das sieht Dani Levy übrigens anders:

    http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,404719,00.html

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • Schade, dass er nie einen seiner gotischen Dome verwirklichen konnte (oder wollte?)...

    Einer der größten überhaupt...

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ich habe mal gelesen, dass die "Nachkriegs-Architekten" in Deutschland selbst die Bauten von Schinkel als "Kitsch" ansahen.

    Der Tiefpunkt der Baukultur wurde in den 60er und 70er Jahren des 20sten Jahrhunderts erreicht...

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Schinkels Werk als Kitsch bezeichnet, selbst als Anhänger der Brutalismusarchitektur nicht. Ich kenne bisher keinen, der vor Schinkels Werk nicht ehrfürchtig erstarrte (ausgenommen der Sowjetdeutschlanddiktator Uhlbricht mit seiner Kommunistentruppe). Auch an den Hochschulen wird er recht ausführlich behandelt, er ist der wohl grösste aller Deutschen Architekten, an den seither keiner mehr herankam.
    Viele nahmen ihn zum Vorbilde, so auch Ludwig Mies van der Rohe, gerade die frühe Projekte Mies' zeigen zahlreiche Paralellen zu Schinkels Werk.
    Es gibt wohl ein paar Nörgler, die damit nicht zurechtkommen, dass Schinkel sowohl Klassisch, als auch Neogotisch baute. Aber Schinkels Werk ist von einer Klarheit und Reinheit, welche die heutige Billig 08/15 Architektur vermissen lässt.

  • >>ausgenommen der Sowjetdeutschlanddiktator Uhlbricht mit seiner Kommunistentruppe<<


    Stimmt nicht. Gerade auf Schinkel berief man sich bei der Gestaltung der Stalinallee - der ganze Geist der "Nationalen Bautradition" ist durchdrungen vom Gestaltungsdrang nach Art der "deutschen Klassik".

    Daß sich das Schinkelsche in den Bauten der Stalinallee in Ornamentik und Stilversatzstücken erschöpft, während der Rest simpelste moskowitische Adaption bleibt -ebenso wie in Magdeburg, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Stalinstadt- hielt man in den Publikationen jener Zeit heraus. Schinkel berief sich zwar auch ziemlich "direkt" auf alte Stile, vermochte daraus aber Neuschöpfungen mit der ihm eigenen Eleganz hervorzubringen. Selbst wer antikisierende Kunst nicht mag, kann sich doch an Schinkels Bauten, aber noch mehr an seinen Entwürfen und Zeichnungen erfreuen.

    Es ist sehr schade, daß der neugotische Denkmalsdom niemals verwirklicht wurde. Dessen Turm und Anlage ist eine völlige Neuschöpfung, und dabei überaus maßvoll und elegant - abgesehen vielleicht von der hinteren Kuppel. Doch er verstand es, Maß zu halten, selbst bei gewaltigen Projekten. Anders die, die sich auf ihn beriefen.

    Dort wird beständig vom "Guten, Wahren und Schönen" geredet, (halb) verwirklicht wurden maßlose Pläne, Grotesken Schinkelscher Ideen. Deshalb sollte man Schinkel nicht zum Vorwurf machen, was spätere Generationen versauten.

    Nein, die werden gedünstet

  • Leider habe ich kein Werksverzeichnis ergoogeln können, aber guck mal hier:

    http://images.google.de/images?svnum=1…edrich+schinkel

    Wenn man bei

    http://cgi.zvab.com/SESSz197383151…l&days=&rpp=500

    gibt es unheimlich viel Literatur. Darunter auch sehr viel aus der DDR.

    In Potsdam gibts jetzt eine kleine Ausstellung:

    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10…60709/0?print=J

    &quot;Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen.&quot;
    Friedrich der Große

  • Zitat von "Wissmut"

    >>ausgenommen der Sowjetdeutschlanddiktator Uhlbricht mit seiner Kommunistentruppe<<


    Stimmt nicht. Gerade auf Schinkel berief man sich bei der Gestaltung der Stalinallee - der ganze Geist der "Nationalen Bautradition" ist durchdrungen vom Gestaltungsdrang nach Art der "deutschen Klassik".

    Ich kann keine Gemeinsamkeiten feststellen: :keine ahnung:

  • Ich meinte auch mehr die Details und erwähnte bereits die Fragwürdigkeit der Herleitung. :augenrollen:

    Schau mal z.B. in eine Ausgabe "Deutsche Architektur" von 1952 oder andere DDR-KLiteratur jener Jahre. Lang und breit wird da über die "Kontinuitäten" gerade zu Schinkel geredet - überzeug dich selbst.

    :lachen:


    (Im übrigen: dir ist schon bewußt, daß die beiden unteren Gebäude keine Schinkelbauten sind, oder ? Mit "deutscher Klassik meinte die DDR spezifisch den Klassizismus , im architektonischen Sinne - ideologisch-dialektisch verstand man sich auch über die Wende im Bauwesen hinaus als Hüter gerade des "fortschritttlichen Erbes der Klassiker" - deshalb ist z.B. Weimar nicht abgeräumt worden). Und wenn du mal das große Thema Stalinalle beiseite legst und dich dem "normaleren" Bauen der Provinz widmest, wirst du auch Hinweise auf einen "üblicheren" Klassizismus finden. Nicht nur Dresden, Grunaer Straße oder Chemnitz, Klosterstraße.

    Nein, die werden gedünstet

  • Bei der Stalinallee sehe ich nicht einen Ansatz von Schinkel. Diese Verbrecher brauchten einen grossen Namen einer Person, die sich gegen den Missbrauch ihres Namens nicht wehren konnte. Hätten sie sich doch auf Hegel, ihren geistigen Vater, berufen. Aber dieser Scheiss (sic) hat mit Schinkel so gar nichts gemein.

  • Zitat von "Wissmut"

    Ich meinte auch mehr die Details und erwähnte bereits die Fragwürdigkeit der Herleitung. :augenrollen:

    Schau mal z.B. in eine Ausgabe "Deutsche Architektur" von 1952 oder andere DDR-KLiteratur jener Jahre. Lang und breit wird da über die "Kontinuitäten" gerade zu Schinkel geredet - überzeug dich selbst..


    Gerade die Nachkriegsarchitekten reden sehr viel und so wie es ihnen am besten passt. Diese Texte schaue ich mir aus Prinzip nicht mehr an, weil sie nur leere Phrasen enthalten. Ich schaue mir die Architektur an und beurteile dann, ob sie etwas mit Schinkel zu tun hat oder nicht.


    Zitat von "Wissmut"


    (Im übrigen: dir ist schon bewußt, daß die beiden unteren Gebäude keine Schinkelbauten sind, oder ? ....


    Ich weiß nicht wer der Architekt war. Aber die Bauten sind repräsentativ für das Bauen in der Zeit Schinkels. Kennst Du die Bauten von Schinkel in Arnsberg im Sauerland ? Seine Beamtenhäuser dort sehen alle so aus:

  • Ich seh schon hier bin ich gefragt 8)

    Leider konnte ich auch nicht recherchieren, wer der Architekt des Schillerhauses war. Gebaut wurde es jedenfalls 1777 an der ehemaligen Stadtmauer, welche geschleift und auf Goethes Anraten zur Esplanade umgestaltet wurde. (heut Schillerstraße) Dieses Haus wurde von Schiller vom 29. 4. 1802 bis zu seinem Tod am 9. 5. 1805 bewohnt und wurde durch ihn auch teilweise umgebaut.

    Das Goethehaus ist noch älter, gebaut 1709 als barockes Bürgerhaus. Goethe bezog es 1782 zunächst als Mieter und wohnte mit Unterbrechungen bis zu seinem Tode 1832.

    Also, Oliver, Dein Vergleich zu Schinkel ist daneben. Du kriegst den Zonk! :lachen:

    Dem Vergleich mit Schinkel bestehen eher solch Weimarer Bauten, wie:

    -Stadtschloss
    -Römisches Haus
    -Ostbauten des heutigen Goetheplatzes

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    ...
    Also, Oliver, Dein Vergleich zu Schinkel ist daneben. Du kriegst den Zonk! :lachen:

    Ich empfehle Dir mal einen Ausflug nach Arnsberg !
    (ist gar nicht so weit von Essen... 8) ....
    Dort hat Schinkel Beamtenhäuser gebaut, die fast identisch mit dem
    Schillerhaus sind.

  • Heute erst gesehen, es gibt eine hübsche Sondermarke der Deutschen Post:


    Zitat

    225. Geburtstag Karl Friedrich Schinkel *

    Karl Friedrich Schinkel wurde am 13. März 1781 im brandenburgischen Neuruppin geboren. Er arbeitete hauptsächlich als Architekt und Kunstmaler. 1810 wurde Schinkel Beamter an der obersten preußischen Bauverwaltung in Berlin und war ab 1815 meist als Baumeister tätig. Seine Architektur steht im Einklang mit der preußischen Aufklärung und ist geprägt von einer klaren Formensprache und der Rückbesinnung auf antike Formen. Damit unterscheiden sich Schinkels Gebäude deutlich von den überbordenden Fassaden des Barockstils. Die Briefmarke zeigt eine Zeichnung, die Schinkel zu seinem Entwurf des Neuen Museums (das heutige Alte Museum auf der Museumsinsel) in Berlin anfertigte. Schinkel starb am 9. Oktober 1841 in Berlin.


    http://philatelie.deutschepost.de/philatelie/sho…ump&r_s=&r_n=25

    &quot;Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen.&quot;
    Friedrich der Große

  • Zitat

    Gut Quilitz. Dessen Besitzer hatte den 19-jährigen Architekten beauftragt, im nahen Bärwinkel ein Vorwerk mit Verwaltungs- und Stallgebäuden zu errichten - als Ort für die intensive Milchwirtschaft und zugleich als herrschaftliches Ausflugsziel. Das 1802 erbaute und heute unter Denkmalschutz stehende Verwalter- oder Molkenhaus gilt als erstes Hauptwerk von Schinkel. ... Fördervereinschef Augustin hofft, dass das Geld irgendwann einmal reicht, um das ehemalige Vorwerk in ein richtiges Museum zu verwandeln.

    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10801268/62249/

    und der Verein unter:

    http://www.foerderverein-baerwinkel.de/

    &quot;Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen.&quot;
    Friedrich der Große

  • Zitat

    Baumeisterzeichnungen ermöglichen in der Alten Nationalgalerie die Wiederentdeckung Berlins als Stadt des Klassizismus

    Zitat

    Von diesem besseren "Berlin um 1800" gibt es heute noch das Brandenburger Tor, Schloss Bellevue, das Kronprinzessinnenpalais, die Tierarzneianstalt – und ein Konvolut Baumeisterzeichungen in der zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz gehörenden Kunstbibliothek. Die Blätter sind nun zu einer Ausstellung zusammengestellt, mit der sich die Preußenstiftung zum 50. Geburtstag gratuliert und andererseits an das vom Alliierten Kontrollrat verfügte Ende Preußens vor 60 Jahren erinnert. "Neue Baukunst" ist die Lose-Blatt-Sammlung übertitelt, die nun in der Alten Nationalgalerie zu sehen ist.

    Der Ort ist mit Bedacht gewählt. Denn als Friedrich August Stüler 1865 dieses Museum plante, benutzte er eine der ungezählten "romantischen" Luftschlossskizzen Friedrich Wilhelms IV., die wiederum von Friedrich Gillys monumentalem Tempelentwurf für ein Grabmal Friedrichs des Großen inspiriert war: 1797 in der Akademieausstellung gezeigt, stand dieses nie realisierte Projekt nicht nur am Beginn der "Baufach"-Karriere eines Gymnasiasten namens Schinkel.

    Zitat

    "Neue Baukunst – Berlin um 1800": Alte Nationalgalerie/Museumsinsel, Bodestraße 1-3, Berlin-Mitte. Mo-So 10-18 Uhr; Do 10-22 Uhr. Bis 28. Mai.

    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10890397/63369/

    &quot;Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen.&quot;
    Friedrich der Große