Berlin - Wiederaufbau der Bauakademie

  • Schinkelmuseum wäre wirklich fein und bitte auch gleich in Verbindung mit der ersten "Universität für nachhaltige Architektur und Baukunst" quasi eine APH Universität - Architectura Pro Homine! Das wäre doch in der Tat eine zukunftsweisende Ansage!

    Die so oft gesellschaftspolitisch gepriesene "bunte Vielfalt" wäre einmal etwas wirklich Progressives in der "grauen Einfalt" der derzeit total verkümmerten Architekturgraduierungsfabriken im deutschsprachigen Raum! Form follows function....das wäre hier ehrlich und unentbehrlich ;-)!

  • das "'Neue Stadtschloss"" ist ja, sagen wir mal "Fast fertig"":

    also dieses Projekt ist damit fast fertig:

    Deshalb warten wir alle (???) in Spannung wie es jetzt mit der Bauakademie weiter geht:

    wird es eine Wiederaufbau in unserem Sinne geben oder wird es eine Stella Aehnlichen ""Wiederaufbau"" geben oder ueberhaupt etwas , was unserer Zeit, entspricht ( z.B. ein Bauhaus aehlichen Kubus irgendend etwas was den Gebaeuden im Spreebogen entspricht).

    Ich hatte immer gehoft und gedacht wenn es mit dem Wiederaufbau des Schlosses vorangeht es auch zuegig mit dem Wiederaufbau der Bauakademie gehen wurde: was leider eine falsche Hoffnung war.

    Wie hat es soweit kommen koennen, das nichts geschah?

    weil es seitens der Beriner Senat nicht klapte: wiederaufbau: Nein, Danke??


    wieso klappte es dann mit |BMG/Sony und der wiederaufgebauten Kommandantur doch, und gab es seitens der Senat, keine Problem damit ???

    war es Politische Lage von damals?

    Andererseits gab es, vor enigen Jahren , kein Problem seitens der Senat, mit dem Wiederaufbau des Turmes der Parochialkirche...

    Es bleibt unglaublich dass man schon Anfang der neunziger Jahre ueber dem Wiederaufbau sprach und dass es, ausser dieser Attrappe, danach nichts mehr gab.

    2 Mal editiert, zuletzt von van Dyk (24. April 2019 um 15:48)

  • Wie hat es soweit kommen koennen, das nichts geschah?
    wieso klappte es dann mit |BMG/Sony und der wiederaufgebauten Kommandantur doch, und gab es seitens der Senat, keine Problem damit ???

    Parochialkirche: Eigentümer ist die Kirche, die Kirche dient als Sitz der Stiftung Kirchliches Kulturerbe. Die Gelder zur Rekonstruktion kamen von der Lotto-Stiftung, aus Spenden des Vereins "Denk mal an Berlin" und aus einer Privatspende des Vereinsvorsitzenden Hans Wall.

    Kommandantur: Eigentümer und Bauherr der Rekonstruktion sind die Bertelsmann AG und die Bertelsmann Stiftung. Allerdings hatte der Berliner Senat beim Verkauf die Rekonstruktion zur Auflage gemacht. In den 90ern herrschte da noch ein anderer Wind. Regierender Bürgermeister war der CDU-Mann Eberhard Diepgen. PDS/Linke und "Grüne" waren noch nicht auf den Sesseln der Macht.

    Bauakademie: Grundstückseigentümer ist das Land Berlin. Geld für die Rekonstruktion/Neuschöpfung kommt vom Bundestag.

    (Sollte in einer Information falsch liegen, bitte ich um Korrektur.)

    Merkst Du einen Unterschied? Fällt Dir etwas auf?... Falls nein, helfe ich etwas auf die Sprünge. Die Bauakademie ist ein Staatsprojekt.
    Da gibt es ganz viele Leute,
    die mitreden,
    die zerreden,
    die das Projekt zu verschleppen versuchen,
    die hoffen, die Haushaltsmittel dafür nicht locker machen zu müssen, weil sie das Geld gerne anderen Projekten und Freunden zur Verfügung stellen möchten,
    die hoffen, dass die Zeit gegen eine Rekonstruktion spielt usw.usf....

    Zudem: Die Staatsverschuldung 2000 betrug 1.210.918 Millionen Euro, die Staatsverschuldung 2018 betrug 1.914.261 Millionen Euro, und das auch nur aufgrund der irrwitzigen Niedrigzins-Politik, bei der die sparende Bevölkerung schleichend enteignet wird.

    Um es noch mal kurz zu machen: Sie wollen eigentlich das Projekt nicht. Es ist eine Erblast der 90er Jahre und aus Zeiten ganz anderer Machtverhältnisse. Und sie wollen schon gar kein Geld dafür locker machen. Außer für irgendwelche Ideenwettbewerbe, bei denen womöglich befreundeten Architekten, Planern, Projektleitern ein wenig finanziell unter die Arme gegriffen wird. Es braucht also einer privaten Initiative oder eines solventen Sponsors a la Hasso Plattner, die das Heft zumindest hinsichtlich der äußeren Erscheinung des Gebäudes in die Hand nehmen. Dann wird es schwieriger für sie, abzulehnen.
    Ansonsten ist das eben eine Kaugummi-Nummer, die möglichst lange zwischen den Zähnen festgehalten wird. Und sie wird nur mit viel Glück zumindest irgendwann lieblos realisiert, weil sie keine Idee für eine praktikable Alternative haben.

    Jetzt hast Du eine Antwort auf die Frage.

  • Kurz zusammengefasst: die Ursache liegt wie fast immer, im politischenen Bereich:

    aber lieber Heimdall, dass wusste ich auch schon vor ungefaehr 26 Jahren, als diese Diskussion anfing beim Abriss des DDR Aussenministerium

    Viellicht ware das Gebauede etwas fuer Google??
    Aber die Berliner moechten doch kein Google Hauptniederlassung?( Beispiel : Kreuzberg..)

  • Das mit Google war eine Bezirksentscheidung, das kann in Mitte wieder ganz anders aussehen - zumindest ist man dort etwas offener gegenüber Tech-Investoren.

    Ich würde allerdings schon gerne sehen, dass dort wieder eine tatsächliche Bauakademie in schinkelscher Traditionslinie entsteht. Dafür kommt am ehesten eine Stiftung oder ein privates Bildungsunternehmen infrage.

    Ich könnte mir z.B. sehr gut vorstellen, dass private amerikanische oder britische Architekturschulen der klassischen Tradition und des Neuen Urbanismus wie The Princes Foundation (UK) oder die Notre Dame School of Architecture (USA) ein Interesse daran haben, nach Kontinentaleuropa zu expandieren. Die machen ja auch regelmäßig Exkursionen bzw. Summer Schools und sowas hier. Fänd ich optimal! Zumal gerade auch viele Amerikaner und Briten nach Berlin/Kontinentaleuropa zum Studium wollen.

    Also, mein Vorschlag: eine private Architekturschulen-Dependance einer etablierten anglophonen Architekturschule. :)
    Alles andere (öffentliche Hochschule, Stadtbauforum, etc.) wird nur politisch wieder zerhackstückt und ideologisch durchtränkt...

  • Kurz zusammengefasst: die Ursache liegt wie fast immer, im politischenen Bereich:

    Unter anderen - sofern es sich um staatliche Grundstücke handelte. Alt OB Diepgen war durchaus ein Verfechter des Wiederaufbaus - Problem waren die finanziellen Mittel. Wenn ich allerdings heute sehe, welche Gelder in Berlin einfach mal sinnlos verschleudert werden, denke ich mir "Diepgen hätt vielleicht gut daran getan den Wiederaufbau der Bauakademie mit dem nicht vorhandenen Geld durchzusetzen" - Wowereit und Konsorten konnten das plötzlich auch, da war es wurscht wer es bezahlt - nur leider nicht für den historischen Wiederaufbau,

  • Du meine Güte, es sind schon sieben(!!) Jahre seit sich die Risse in der Friedrichswerderchen Kirche durch die benachbarten Baustellen gebildet haben und sie nicht mehr zugänglich war?

  • Die (vorläufige) Rettung der Friedrichswerderschen Kirche ist in der Tat sehr erfreulich. Hoffentlich ziehen die klassizistischen Skulpturen der Nationalgalerie auch bald wieder ein.
    Ärgerlich ist hingegen dass sich die Planungen zur Bauakademie so ewig in die Länge ziehen (was in Berlin freilich der Normalzustand ist), während ihre teils vom Wind zerrissene Attrappe mittlerweile ein desaströses und geradezu peinliches Bild vermittelt.
    Laut Förderverein Bauakademie (siehe "Termine") wird Ende 2019 der Architekturwettbewerb beginnen, 2020 wird die Entscheidung vorliegen, 2021/2022 wird - falls nichts dazwischen kommt - endlich gebaut werden. 2023 Eröffnung.
    Über die Verwendung des Inneren scheint es mir indes immer noch keine wirkliche Klarheit zu geben. Regula Lüscher wünscht sich dort einen Ort, "wo man über Städtebau diskutiert" (dann aber bitte grundsätzlich ohne Teilnahme ihrer Wenigkeit), die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hingegen favorisiert ein Architekturmuseum. Letzteres scheint mir eine sehr sinnvolle Idee zu sein. Man wird sehen.

  • Die Kapazität des Bauwerkes gäbe ja beides her. Wie gesagt fänd ich eine Mischung aus Architektur-/Stadtplanungsschule im klassischen Sinne, Architekturausstellung und öffentlichem Konferenzzentrum zum Neuen Urbanismus usw. hochspannend, am besten unter privater Trägerschaft einer diesbezüglich erfahrenen Stiftung oder Universität. Vielleicht auch als neues INTBAU-Hauptquartier?

  • Ich bin nicht sicher, wie förderlich ein weiteres Museum in der Stadtmitte wirklich wäre. Die Berliner Stadtmitte ist ja bereits ausgestattet mit einem sehr breiten Spektrum an verschiedenen Museen und wird mit dem Stadtschloss ein weiteres Museum mit hoher Kapazität erhalten. Ich persönlich würde ein Konzept begrüßen, dass die ursprüngliche Rolle der Bauakademie, nämlich eine Bildungseinrichtung (der Vorgänger der TU Berlin) wieder aufgreift. Einen kurzen Überblick über die Geschichte der Uni gibt es hier:

    TU Berlin Geschichte

    Die TU möchte hierzu einen internationalen Studiengang für Architektur einrichten und dazu eine College-ähnliche Struktur aufbauen, d.h. ein Fellow-Kollegium für Akademiemitglieder sowie Einrichtungen für Studenten des "Colleges". Ich persönlich sehe für die Internationalisierung von Masterstudiengängen ohnehin einen großen Bedarf in Deutschland und würde dieses Projekt wirklich begrüßen.

    Wir sind bereit, dafür einen internationalen Master-Studiengang mit hineinzugeben – für uns als Reminiszenz an unseren Ursprung, für das Haus als Basis einer internationalen Denkfabrik und Forschungsplattform. Fellows als Akademiemitglieder und höchstqualifizierte Postgraduierte als Stipendiaten aus der ganzen Welt sollen sich Schwerpunktthemen widmen, die wiederum eng an das Programm von Ausstellungen und Veranstaltungen rückgekoppelt sind – gemeinsam in Forschung und Entwurf, aber auch gemeinsam im engen persönlichen Kontakt in einer weltoffenen Bauakademie, die dafür Wohnungen bereithält.

  • [...] Realisierungswettbewerb
    10. Wann soll nach Kenntnis der Bundesregierung der Realisierungswettbewerb zur Wiedererrichtung der Schinkelschen Bauakademie beginnen?
    11. Welcher Zeitplan ist nach Kenntnis der Bundesregierung für den Realisierungswettbewerb vorgesehen?
    12. Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, ob bereits eine Jury für den Realisierungswettbewerb eingesetzt worden ist?
    13. Wie soll sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Jury zusammensetzen?
    14. Werden nach Kenntnis der Bundesregierung der Jury zum Realisierungswettbewerb Mitglieder des Deutschen Bundestages angehören?
    15. Werden nach Kenntnis der Bundesregierung der Jury auch Mitglieder des Abgeordnetenhauses von Berlin angehören?
    16. Wer entscheidet über die Zusammensetzung der Jury?

    Die Fragen 10 bis 16 werden wegen des Sachzusammenhangs zusammengefasst beantwortet.
    Der Realisierungswettbewerb soll durch die Bundesstiftung Bauakademie als Bauherrin des Akademiegebäudes in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat als Zuwendungsgeber ausgelobt werden. Eine unverzichtbare Voraussetzung für den Wettbewerb ist ein detailliertes Nutzungs-und Raumprogramm. Die Erarbeitung dieses Nutzungs- und Raumprogramm unter Berücksichtigung der Ergebnisse der durchgeführten öffentlichen Dialogforen und des Programmwettbewerbs sowie eigener Ideen und Vorstellungen wird eine der wichtigsten und vordringlichsten Aufgaben des neuen Gründungsvorstandes sein. Dieser soll im Ergebnis eines Findungsverfahrens, das noch vom Stiftungsrat festzulegen ist, im zweiten Halbjahr des Jahres berufen werden. Parallel zur Erarbeitung des konkreten Nutzungs- und Raumkonzepts wird der neue Vorstand gemeinsam mit Stiftungsrat und dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat die notwendigen Festlegungen zur Durchführung des Planungswettbewerbes und der Besetzung der Jury treffen.
    [...]

    Quelle

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (2. Mai 2019 um 16:37)

  • Ja, es ist schon wirklich eine Zumutung. Eine ganze Generation ist in Berlin für die Umsetzung erforderlich. sad:)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich hoffe bloss nicht das wieder ein Herr Chipperfield den Zuschlag bekommt, ich habe da eine böse Vorahnung , aber bei der Zusammensetzung des Berliner Senats ist es nicht auszuschließen.

  • Ein Luftbild wäre interessant aber auch detaillierte Aufnahmen der Straße. Ich vergleiche gerade die Breite Straße in Berlin mit der Breiten Straße in Potsdam. Im Krieg beschädigt, wieder aufgebaut und von 1960 - 1970 in beiden Städten zurückgebaut (abgerissen), für eine Magistrale und einen Aufmarschplatz. Bei der Bauakademie war es übrigens nicht anders.

    Auf dem Denkmalschutz wurde an beiden Stellen keine Rücksicht genommen.

    Modhinweis: Aus dem Thema "Berliner Schloss - Humboldtforum" zusammen mit und wegen der nachfolgendes Diskussion in dieses Thema verschoben [Centralbahnhof]