Berlin - Wiederaufbau der Bauakademie

Deutschlandfunk Radio Kultur hat sich am 11.08.2017 mit dem Wiederaufbau der Bauakademie beschäftigt. Eigentlich soll die Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel mit historischer Fassade wieder aufgebaut werden. So wie das Berliner Stadtschloss, das sich in direkter Nachbarschaft befindet. Eine Privatinitiative regt Alternativen an - und präsentiert Entwürfe von Studenten.

Nun haben wir am Stadtschloss eine moderne Ostfassade, eine neue Rathausbrücke, bitte nicht auch noch eine "moderne" Bauakademie .

http://www.deutschlandfunkkultur.de/bauakademie-in…ticle_id=393244

Da frage ich mich, weshalb nach so vielen Jahren das noch immer diskutiert und zur Disposition steht, echt zum :kotz: ... . Wie positioniert sich denn der Bauakademie-Verein? Wenn dieser so rührig wäre wie der benachbarte Schloßverein, wäre doch schon alles klar in Richtung Reko!
Aber ich glaube, daß diese modernistischen Regungen nicht ernst zu nehmen sind. Gedanken für Alternativen kann man sich ja machen und sicher ist es ein gutes Übungsfeld für Studenten. Angesichts der Ergebnisse wird dann vermutlich eingesehen werden, daß an einer Reko nichts vorbei führt. Und Schinkels Architektur-Ikone sollte sakrosant sein und nun endlich im Original gebaut werden. Das waren doch auch die ernstzunehmenden Äußerungen der letzten Monate. Alles andere noch zu Entscheidende belief sich auf das Innere und die Nutzung!

Sollen Sie doch irgendwo ihren modernistischen Klotz bauen, aber bitte nicht am Originalstandort und nicht unter dem Namen »Bauakademie« (oder gar »schinkelsche Bauakademie«).

http://www.bmiaa.com/bauakademie-agb/

In diesem Artikel werden einige der zeitgenössischen Entwürfe für die Bauakademie vorgestellt.

Das sind ja noch nicht die richtigen Entwürfe, sondern nur eine Studie einiger Studenten aus Lausanne. Doch die endgültigen Ergebnisse werden ebenso bescheiden ausfallen. Lediglich die Form des Originals bleibt erhalten. Leider gefüllt mit Schrott-Architektur. Das ist ein wahrer Albtraum. Die zeitgenössische Architektur macht sich erneut durch absolute Unfähigkeit lächerlich. Aber sie merken es leider nicht.

Wahnsinnig einfallsreich! Für ein Bürogebäude in einem Industriegebiet außerhalb der Stadt sehr gut geeignet! Hier wird das Versagen der Moderne wieder deutlich! Hier sieht man auch was passiert, wenn man eine über Jahrhunderte und Jahrtausende gewachsene Baukultur mit einem Mal über den Haufen wirft... Säulen, Simse, Sprossenfenster,... selbst der Goldene Schnitt darf nicht mehr sein... Traurig, traurig...

Wenn ich mir die Entwürfe anschaue, habe ich das Gefühl das keiner der Studenten den Mut aufgebracht hat ein Modell einzureichen was dem Original sehr nahe kommt. Es ist so wie es immer ist, viel Glas und Beton. Man wird an dieses Gebäude vorbei laufen und es wird aus den Erinnerungen verschwinden.

Zitat von Neußer

eine Studie einiger Studenten aus Lausanne

Die armen Kerle. So jung und schon so gehirngewaschen.

Wenn das Frau Lüscher sieht . . . die heult vor Glück

Vielleicht schafft es ja noch jemand in die aktuelle Ausstellung im Roten Rathaus. Bei mir wird es eng, da berufstätig.

Ein Déjà-vu mit Schinkel im Berliner Roten Rathaus? - Berliner Woche

weshalb keine Orginale Nachbau?? diese Diskussion seit 1992/93!!!
und weshalb warten bis 2023 bis das geplante gebaude fertig ist?wenn man z.B.sieht wie schnell die Kommandantur wiederaufgebaut wurde!!
vielleich kann Wilhelm von Bodien mal versuchen hier was positiv zu beeinflussen?

wo bleibt eine Berliner ""Frauenkirche"" Initiative fuer die Wiederherstellung der Orginalen Bauakademie und bitte kein Bauhaus Aehnliches Gebaeude, die gibt es schon reichlich in der Hauptstadt.

Vor einigen Tagen erschienen wieder Berichte über den Wiederaufbau der Bauakademie. Darin ist folgender Satz zu lesen:

Zitat von Berliner Morgenpost

(...) "So viel Schinkel wie möglich" – und entsprechend betonte Pronold in Bezug auf die Fassade, es werde eine "weitestgehende Rekonstruktion der Hülle" angestrebt. (...)

Soll das bedeuten, daß ein möglicher modernistischer Beton-Glas-Würfel jetzt vom Tisch ist?

"weitestgehend"? Also drei Seiten Rekonstruktion und eine Seite modern?

Hätte auch einen Vorschlag: Alle vier Seiten historisch, aber dafür den ganzen Keller (also auch eine Ganze Seite des Würfels) modern ;-). Nicht weniger, aber auch nicht mehr!

Hätte man das nicht auch beim Schloss machen können? Die Ostseite ist doch so schön glatt. Hätte ein wunderbares Fundament gegeben.

Gerade gefunden: Ausschreibung zum "Programmwettbewerb Wiedererrichtung der Bauakademie Berlin als Nationale Bauakademie". Ist zwar schon vom 18.9., wurde aber hier offensichtlich noch nicht verlinkt:

http://www.competitionline.com/de/ausschreibungen/278563
und
http://www.bbr.bund.de/BBR/DE/Wettbew….html?nn=551384

Die Ausschreibungsunterlagen kann man dort leider nur nach Registrierung über persönliche Daten herunterladen. Vielleicht hat ja jemand (z.B. ein hier anwesender Architekt?) einen Account und kann uns berichten, was genau drinsteht?

So ganz schlau werde ich aus dem öffentlichen Erläuterungstext nämlich nicht. Erst ist die Rede von "soviel Schinkel wie möglich", was für mich Rekonstruktion bedeutet, dann aber stellt sich wiederum der Eindruck ein, dass der Wettbewerb ergebnisoffen sein und sich das Aussehen des Baus nach dem Konzept richten soll...

Überhaupt hört es sich relativ schwammig eher nach einem Konzept- denn Architekturwettbewerb an. Das sagt ja auch der Name "Programmwettbewerb". Kann jemand erläutern, was es damit denn nun genau auf sich hat? Kommt danach dann noch ein Wettbewerb zum Aussehen des Gebäudes oder ist der hier schon inkludiert?

Man muss viel Geduld haben um diese Dokumente durch zu lesen und zu ""verstehen""( es ist ja Beambten Deutsch )

Ich denke am Ende wird so etwas wie etwa der ""Wiederaufgebauten"" Kuenst Akademie am Pariser Platz auskommen als Gewinner.

Ein Offenes, dieser Zeit gemaess modernes Gebaeude natuerlich 100 % Klimat Neutral, Transparant, usw
....

Wirklich Schade!

Gegen eine Rekonstruktion der Schinkelschen Bauakademie steht da schon der Name Regula L. als Preisrichterin. Wann immer diese von ihrer Schweizer Heimatidylle anscheinend wohl hoch traumatisierte Tussi mitzureden hat, wird qualitätvolle Architektur in klassischer europäischer Tradition in menschenfreundlichen Dimensionen entweder verhindert oder wenigstens 'gepanscht'.

Zitat von van Dyk

Ich denke am Ende wird so etwas wie etwa der ""Wiederaufgebauten"" Kuenst Akademie am Pariser Platz auskommen als Gewinner.

Das wäre katastrophal. Nein, nur eine Rekonstruktion kommt an dieser Stelle in Frage. Alles andere wäre Geld-Herausschmeißen. Dann können sie gleich einen Wohnblock an die Stelle setzen, was hinsichtlich Bedarf und Ertrag, also rein ökonomisch betrachtet, die sinnvollste Lösung wäre.

Würde man sich endlich auf die (zumindest äußerliche) Rekonstruktion festlegen, könnte man sich das ganze Geld und die Zeit für Planungswettbewerbe sparen, sondern endlich loslegen. Hier geht es doch nur darum, möglichst viele modernistische Architekturen am Bauch zu pinseln.

Ich gehöre ja sonst zu den Bedenkenträgern hier im Forum, aber bei der Schinkelschen Bauakademie, sorry, ich glaube da ist selbst unter den Bauhausvertretern der Respekt so groß, dass man sich da zurückhalten wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dieses Unikum, diese architektonische Ikone, die den Übergang zur Moderne marktiert wie kaum ein anderer Bau der deutschen Architekturgeschichte, dass man hier wirklich ran geht und diesen irgendwie uminterpretiert.

Das wäre ein Sakrileg sondersgleichen. Ich habe es in einem früheren Beitrag schon geschrieben, es gibt einfach diese Bauten, von denen selbst Architekten der Moderne wissen, dass man davon besser die Finger lässt. Und die Bauakademie ist so ein Bau.

Es mag sein, dass es den ein oder anderen Beitrag im Wettbewerb gibt, der natürlich versucht, zu provozieren, aber ich sehe nicht, wie am Ende eine Entscheidung stehen soll, die zumindest außen etwas anderes als eine vollständige Reko vorsieht, einfach weil ich glaube, dass man dann nicht nur die Rekofraktion gegen sich hat, sondern auch viele Architekten, die sich der Moderne zugehörig fühlen.

Daher gehe ich sehr gelassen in diese Ausschreibung. Frau Lüscher wird es villeeicht versuchen, aber am Schinkelplatz vor seinem Denkmal etwas anderes zu bauen als die Bauakademie, das will meine Vorstellungskraft einfach nicht mitmachen, ich hoffe man haut mir diese Sätze nicht in einem halben Jahr um die Ohren Aber ich glaube in seltenen Fällen noch an das Gute im Menschen und ein Mindestmaß an Hirnleistung