Berlin - Wiederaufbau der Bauakademie

  • Der oben genannte Artikel sagt doch genau das Gegenteil: Roter Backstein als Material ist gesetzt. Als Zugeständnis.

    Davon abgesehen will man aber in diesen selbstherrlichen, vor progressiven Sendungsbewusstsein nur so strotzenden Kreisen keine Rekonstruktion als positive Reminiszenz an die Vergangenheit. Man hat aber nicht viele Argumente dagegen. Deshalb kapriziert man sich so auf dieses Klimaschutzargument, mit Klima kann heute (fast alles) begründen. Freilich ist das bei näherem hinsehen ja auch Humbug. Selbstverständlich kann man auch Rekonstruktionen klimaneutral errichten wenn man will. Spahrs und co. wollen es aber nicht. Deshalb sollten die Geldgeber, also der souverän dem ganzen langsam mal

    ... den Hahn zu drehen.

  • Die Bauakademie-Musterfassade im Bildrand vermittelt die Illusion, dass hier bereits eine vollständig rekonstruierte Bauakademie steht. Jede Laie erkennt, wie sehr der Schinkelbau hier fehlt. Man erkennt, dass hier alles mit allem harmonisch zusammen hängt, dass eine "moderne Bauakademie" im Spars'schen Sinne eine Versaubeutelung des Gesamtensembles wäre.

  • In den nächsten Tagen dürfte es wieder Medienmeldungen über die Bauakademie geben. Herr Spars hat da offenbar wieder mal was in seinem Sinne initiiert:

    Mitte Januar 2024 teilte der Gründungsdirektor der BSBA mit, daß er an ein Architektenbüro den Auftrag erteilt habe, daß dieses voraussichtlich bis Mitte März ein Konzept zu Möglichkeiten der Fassadengestaltung vorlegen solle, was allerdings keine Vorgabe für den Wettbewerb sein soll. Da genügend Ausarbeitung und Wettbewerbsergebnisse vorliegen, gäbe es vielleicht weitere Varianten, die unnützig sind. Ferner erwartet der Gründungsrektor, daß sich die Aufgabe der Bundesstiftung in der Fassade ausdrückt.

  • Ich kenne den Autor dieses Facebookposts persönlich und stehe mit ihm in Kontakt. Ich kann versichern, dass es aktuell keinen neuen Sachstand gibt, der ihm oder uns nicht bekannt wäre.

    Die Errichtungsstiftung Bauakademie, soviel nur zur Information, gehört natürlich zu den Rekonstruktions-Befürwortern.
    Hierum geht es: https://www.fassadentechnik.de/ft_2024_01_06_…ung-bauakademie
    Zitat:

    Zitat

    Gemeinsam mit dem Land Berlin (SenSBW) und dem Bund (BMWSB, BBR) hat die Bundesstiftung Bauakademie (BSBA) zum Januar 2024 in Vorbereitung auf den architektonischen Realisierungswettbewerb für die neu zu errichtende Bauakademie eine Vorstudie zur Fassade beauftragt.

    Vergeben wurde der Auftrag für die Vorstudie an schneider + schumacher Planungsgesellschaft mbH mit Hauptsitz in Frankfurt/Main. Das renommierte Architekturbüro hat in den vergangenen Jahren u.a. den Erweiterungsbau des Städel-Museums in Frankfurt/Main, dessen Entwurf sich durch seinen sensiblen Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand auszeichnet, realisiert.

    Ziel der Vorstudie ist es, Spielräume zwischen den Vorgaben der Schinkelschen Fassade und den aktuellen bauordnungsrechtlichen, funktionalen und technischen Anforderungen sowie den Erfordernissen aus dem Leitbild der BSBA auszuloten.

    Ich verstehe das so, dass es hier eher um die Frage geht, inwiefern eine Ziegelfassade - das heißt, ggf also auch die originalgetreue Rekonstruktion - mit heutigem Baurecht, heutigen technischen Erfordernissen und einem eventuellen modernen Innenleben kompatibel wäre. Das ist meines Erachtens, ohne selbst hier Primärquellen gehört zu haben, prozessual gesehen auch nötig, um die Möglichkeit auszuschließen, dass eine eventuelle Wettbewerbsvorgabe überhaupt nicht mit zeitgenössischem Baurecht vereinbar wäre.

    Also, kein Grund, sich zwischenzeitlich neu Sorgen zu machen.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Hier ist ein informativer Link dazu:

    Bauakademie-Wiederaufbau: Roter Ziegel als Baustoff ist gesetzt | entwicklungsstadt berlin
    Bauakademie in Berlin-Mitte: Eine Vorab-Studie soll die Gestaltungsmöglichkeiten klären, bevor ein Architektur-Wettbewerb ausgeschrieben wird.
    entwicklungsstadt.de

     Ich verstehe es so:
    Die Stiftung hat das Zugeständnis gemacht, dass es zumindest "Roter Ziegel gesetzt ist".
    Vorher gab es in der Stiftung noch Überlegungen stattdessen Holz oder Lehm zu nehmen, um einen besonders modernes und nachhaltiges Gebäude zu bauen.
    Es soll eine Vorstudie von einem Frankfurter (am Main) Architekturbüro erstellt werden.
    Dafür sollen "drei bis fünf Varianten der Abstraktion von der historischen Fassade" erstellt werden.
    Einschließlich visueller Darstellungen dieser Varianten.
    Also verschiedene Versionen von Modern bis nah am Original.
    Die Varianten dieser Vorstudie sollen im März 2024, also bald, veröffentlicht werden.
    Über diese soll dann diskutiert werden, und eine dieser Varianten soll dann die Grundlage für einen Architekturwettbewerb werden.
    Eigentlich hätte der Architekturwettbewerb schon letztes Jahr stattfinden sollen, aber wegen dem Streit zwischen Bund und Land Berlin über den Wettbewerbs-Ausschreibungstext wurde dieser verschoben, und es soll erst mal die Vorstudie kommen.
    Ganz vielleicht, falls sich Bund und Land Berlin weiter nicht einigen können, verschiebt sich das ganze vielleicht bis nach den nächsten Wahlen, bzw. bis neue Regierungen gewählt wurden. Bund und Land Berlin müssen sich auf etwas einigen, der Bund, weil dieser bezahlt und ihm die Bundesstiftung und damit auch das Grundstück gehört, und das Land Berlin, weil es Einfluss durch die Gestaltungsverordnung hat.

  • Diese Vorstudie klingt nach zwei Dingen für mich:

    1) Weil bei der Wettbewerbsausschreibung Berlin bzw. Frau Kahlfeldt mit an den Tisch müssen, und deren Standpunkt steht (sogar im Koalitionsvertrag) fest, lässt der Wettbewerb auf unbestimmte Zeit weiter auf sich warten.
    Aber man muss ja zwischenzeitlich irgendwas machen, sonst vermehren sich die Stimmen, was denn eigentlich diese Bundesstiftung macht und wozu es einen Herrn Spars braucht, wenn diese nicht die Bauakademie aufbauen.

    2) Man will es in der Öffentlichkeit so darstellen, als wäre man kompromissbereit, und als ginge man mit Abstraktionsvarianten und dem Gebrauch von Ziegeln den ersten Schritt auf Berlin/Frau Kahlfeldt zu, und wird dann auch erwarten/verlangen, dass von deren Seite ein Schritt auf die Bundesstiftung zugegangen wird. Was nichts anderes bedeuten würde als: Schinkels Bauakademie ist tot.

    Berlin und Frau Kahlfeldt müssen unbedingt standhaft bleiben und die jetzige Bundesregierung so lange auswarten, bis sich diese verabschiedet hat.

  • Gestern wurde auf der "Neuigkeiten"-Seite der Petition ein neuer lesenswerter Post mit neuen Informationen veröffentlicht, der auch per Mail an die Unterzeichner verschickt wurde:

    Neuigkeiten: Für eine äußerliche Rekonstruktion des Bauakademiegebäudes in Berlin - Online-Petition
    Die originalgetreue äußerliche Rekonstruktion des kunsthistorisch bedeutenden Bauakademiegebäudes von Karl Friedrich Schinkel sollte zur Vorbedingung im…
    www.openpetition.de
  • Herrje! -,ist das eine ewige Herumeierei:blah:.

    Alle Beteiligten äußern sich zaghaft und vorsichtig zum Thema BA.

    Hat denn keiner von den Verantwortlichen mal die Courage ordentlich auf den Tisch zu hauen und entschlossen sagen, jetzt wird verdammtnochmal ,die BA endlich in ihrer historischen Form errichtet!!

    Es ist langsam ein Trauerspiel in der Bundeshauptstadt, das noch nach über 30 Jahren Endlosdiskussionen BA, noch immer nichts (Fassadengestaltung) entschieden ist !!:kopfschuetteln:

  • Die BA ist nicht gewollt, man betrachte nur das Umfeld und das Verhalten gegenüber dem Stadtschloss.

    Gewollt schon ,aber nicht als äußere Reko.Da gibt es sicherlich so einige einflussreiche Bremsklötze (Stiftung BA) einer Reko.Ohne sie, würde die BA schon seit Jahren als Reko sicherlich stehen.

    Also wenn es tatsächlich auf eine moderne Fassade der BA hinausläuft, ist der Schinkelplatz architektonisch endgültig verloren besser gesagt bewusst vermurkst.Da nutzen die drei hist.Standbilder und der Brunnen auch nicht mehr viel.Die gehen dann in diesem baulich modern banalen direkten Umfeld am Platz optisch ganz unter.