Berlin - Wiederaufbau der Bauakademie

  • man muss die Manipulationsversuche offenlegen

    tut man doch in der Erklärung. Aus dieser geht klar hervor, dass die Öffentlichkeit belogen wird, wenn behauptet wird, dass mit einer vollständigen Fassadenreko keine modernen Nutzungsansprüche bedient werden könnten. Ob man dann wirklich noch den Schritt braucht die Sender der falschen Botschaft aufs Korn zu nehmen, ich finde soviel Sinnzusammenhang und damit angebrachte Misstrauensbildung darf man den Rezipienten zutrauen.

  • Alle Argumentationen von Stadtbild und den Bürgervereinen gehen davon aus, dass es sich bei der Frage des "Wie" eines Aufbaus der Bauakademie um eine Sachfrage handelt, die mit Sachargumenten zu beeinflussen ist. Das ist aber falsch: Spars und Co. wissen nur zu gut, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen moderne Fassaden ist und auch, dass die Mehrheit des Deutschen Bundestages dagegen ist.

    Sie suchen nach Umwegen, wie sie diese Mehrheitsmeinungen doch noch umgangen werden können, weil sie der Ansicht ist dass diese Mehrheiten populistisch und damit illegitim sind. Deshalb helfen Sachargumente nicht - man muss die Manipulationsversuche offenlegen, mit denen versucht wird die klaren Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene aufzuweichen.

    Deine Einschätzung ist im Prinzip völlig zutreffend: Spars und seine Entourage sind rein ideologisch unterwegs und versuchen mit allerlei Tricks, ihre Minderheitenmeinung wider alle Vernunft gegen die Mehrheit und gegen bessere Argumente durchzusetzen. Dazu wird beispielsweise die Klimakarte gezogen und unzutreffenderweise auch das Argument der Nachhaltigkeit ins Spiel gebracht, obwohl dieses gerade im Fall der Bauakademie-Rekonstruktion überhaupt nicht sticht. Neuester Trick ist jetzt die gezinkte Baurechts-Karte, die taktisch geschickt in der Woche vor den entscheidenden Konsultationen zu den Wettbewerbsvorgaben auf den Tisch gelegt wird.

    Dennoch sollte man meines Erachtens bei der schriftlichen Ansprache von politischen Entscheidern rein auf der Sachebene argumentieren. Sie werden schon klug genug sein, ihre Schlüsse daraus zu ziehen. Was im persönlichen Gespräch zu dem Thema gesagt wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

    Auch richtet sich diese Gemeinsame Erklärung in erster Linie an die CDU- und SPD-Mitglieder im Berliner Abgeordnetenhaus, die über den 3:1-Antrag der Koalitionsparteien abstimmen sollen. Ihnen wurde der Text persönlich zugestellt.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Falls hier jemand von der Bundesstiftung Bauakademie mitliest - und davon gehe ich schwer aus: einfach mal hier an der Debatte teilnehmen und bekennen, was dieses ganze Affentheater soll. Danke.

  • Falls hier jemand von der Bundesstiftung Bauakademie mitliest - und davon gehe ich schwer aus: einfach mal hier an der Debatte teilnehmen und bekennen, was dieses ganze Affentheater soll. Danke.

    Vielleicht schickst du jedem Mitglied unsere Diskussion als Mail ...oder zumindest die Quintessenz. "Ihr seid eine ideologisch quergestellte Fehlbesetzung und macht euch damit zunehmend lächerlich!" :tongue:

  • Entwicklungsstadt Berlin sich ebenfalls mit der Bauakademie beschäftigt. Die Beiträge wurden aus der WELT und dem Tagesspiegel entnommen.

    Studie zur Berliner Bauakademie: Baurecht verhindert Rekonstruktion | entwicklungsstadt berlin
    Um den Wiederaufbau der Berliner Bauakademie wird weiterhin gerungen. Eine originalgetreue Rekonstruktion scheint wohl unwahrscheinlich.
    entwicklungsstadt.de

    (Quelle: Entwicklungsstadt Berlin)

    Und zum Vorschlag, drei historische Fassaden und eine neue Fassade aufzubauen, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Nur kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen um welches Gebäude es sich handelt :lachen:.

    Was für ein Schauspiel und da soll man sachlich bleiben!!!

  • "Die Verfasser der Vorstudie gehen nämlich davon aus, dass die Fensterhöhen in allen Geschossen angepasst werden müssen. Andernfalls, so wird argumentiert, hätten Rollstuhlfahrer in dem Gebäude keine ausreichende Sicht."

    Es ist mir neu, dass in allen Neubauten nur noch bodentiefe Fenster verbaut werden dürfen. :/

    Mir kommt es eher so vor, als ob man wahllos nach Argumenten sucht, um die historischen Fassaden zu verhindern.

    "Moderne Architektur heißt seit über 50 Jahren: Rechtwinklig, weiß, kahl, leer, gebaut von immer schwarzgekleideten Architekten."

    -Gerhard Kocher

  • "Die Verfasser der Vorstudie gehen nämlich davon aus, dass die Fensterhöhen in allen Geschossen angepasst werden müssen. Andernfalls, so wird argumentiert, hätten Rollstuhlfahrer in dem Gebäude keine ausreichende Sicht."

    Es ist mir neu, dass in allen Neubauten nur noch bodentiefe Fenster verbaut werden dürfen. :/

    Mir kommt es eher so vor, als ob man wahllos nach Argumenten sucht, um die historischen Fassaden zu verhindern.

    Nein. Die Arbeitsschutzrichtline sagt, dass man im Sitzen gerade ins Freie schauen können muss. Dass passt ja auch. Nur Rollstuhlfahrer sitzen tiefer, die können aber eine Erhöung unter dem Stuhl bekommen.

  • Als Bundesstiftung auf eine Rekonstruktion mit jeder Futzelrichtline der Bürokratiekrake zu argumentieren, um den Bau am Ende doch noch zu verhindern, obwohl man als Bundesstiftung den Auftrag zur Wiedererrichtung der Rekonstruktion hat. Kannste Dir nicht ausdenken. Willkommen im Irrenhaus Berlin.

  • Dieser Satz in meinem oben verlinkten Artikel finde ich am wichtigsten:

    Guido Spars, der selbst kein Anhänger einer originalgetreuen Rekonstruktion ist, scheint das gültige Baurecht so anwenden zu wollen, dass eine 1:1-Wiederherstellung des historischen Gebäudes faktisch unmöglich ist.

    Wenn der Mann nicht den Willen hat, gemeinsam mit Bund und dem Land Berlin eine Lösung zu finden um die Fassade im historischen Kontext wieder aufzubauen, dann hat er damals die Ausschreibung für den Posten nicht richtig gelesen und sollte zukünftig diese Position nicht mehr begleiten.

  • Die Arbeitsschutzrichtlinie ist kein Bauordnungsrecht und wird für eine Baugenehmigung nicht benötigt. Wie der Name schon sagt ist sie eine Richtlinie und kein Gesetz.

    Ein öffentlicher Arbeitgeber wie die Stiftung darf jedoch dagegen nicht verstoßen. Die DIN sind auch nur Empfehlungen, trotzden durch die Verbraucherschutzgesetze de facto Gesetz. Und in diesem Falle würde zusätzlich der Behindertenbeirat des Bezirks dem Bauantrag widersprechen.

  • Wahrscheinlich ist, dass in dieser Legislatur des Bundes nichts abschließendes passiert. Spars fummelt mit Steuergeld weiter rum, es gibt noch zwei Jahre lang regelmäßig neue Scheußlichkeiten zu besichtigen aber ein Bauantrag wird nicht eingereicht. So können auf Kosten der Steuerzahler alle ihr Gesicht wahren.

  • Mal eine Zwischenfrage: Wer hat eigentlich nach dem erzwungenen Abgang von Florian Pronold dieses Gremium unter der Leitung von Guido Spars bestimmt bzw. in den Sattel gesetzt?? (es war doch im Grunde von vornherein klar, dass man da den Bock zum Gärtner machen würde)

  • Ein öffentlicher Arbeitgeber wie die Stiftung darf jedoch dagegen nicht verstoßen. Die DIN sind auch nur Empfehlungen, trotzden durch die Verbraucherschutzgesetze de facto Gesetz. Und in diesem Falle würde zusätzlich der Behindertenbeirat des Bezirks dem Bauantrag widersprechen.

    Die DIN Normen sind die anerkannten Regeln der Technik und haben erhebliche Bedeutung für die Bestimmung der Soll-Eigenschaften von Sachen und als Haftungsmaßstab. Jeder Behindertenbeirat brauch auch immer eine Rechtsgrundlage zum arbeiten. Dies ist beim Thema Barrierefreiheit die DIN 18040 oder etwaige Satzungen der Stadt Berlin. In der DIN 18040 ist mir nichts bekannt zum Thema Brüstungshöhen und Belichtung für Rollstuhlfahrer.

    Also bleibt nurnoch die Arbeitsstättenrichtlinie als potentielle Rechtsgrundlage. Diese verpflichtet aber zu garnichts und wird wie oben erwähnt auch nicht im Bauordnungsrecht überprüft.

    Zitat:

    “Bei Einhaltung der Technischen Regeln kann der Arbeitgeber insoweit davon ausgehen, dass die entsprechenden Anforderungen der Verordnungen erfüllt sind (Vermutungswirkung). Der Arbeitgeber ist allerdings nicht zur Einhaltung der Technischen Regeln verpflichtet. Wählt er im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung eine andere Lösung, muss er damit jedoch mindestens die gleiche Sicherheit und den gleichen Gesundheitsschutz für die Beschäftigten erreichen.“

    Fazit: Die Rollstuhlfahrer- / Belichtungsforderung durch Spars ist totaler Quatsch.

  • Die DIN Normen sind die anerkannten Regeln der Technik und haben erhebliche Bedeutung für die Bestimmung der Soll-Eigenschaften von Sachen und als Haftungsmaßstab. Jeder Behindertenbeirat brauch auch immer eine Rechtsgrundlage zum arbeiten. Dies ist beim Thema Barrierefreiheit die DIN 18040 oder etwaige Satzungen der Stadt Berlin. In der DIN 18040 ist mir nichts bekannt zum Thema Brüstungshöhen und Belichtung für Rollstuhlfahrer.

    Also bleibt nurnoch die Arbeitsstättenrichtlinie als potentielle Rechtsgrundlage. Diese verpflichtet aber zu garnichts und wird wie oben erwähnt auch nicht im Bauordnungsrecht überprüft.

    Zitat:

    “Bei Einhaltung der Technischen Regeln kann der Arbeitgeber insoweit davon ausgehen, dass die entsprechenden Anforderungen der Verordnungen erfüllt sind (Vermutungswirkung). Der Arbeitgeber ist allerdings nicht zur Einhaltung der Technischen Regeln verpflichtet. Wählt er im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung eine andere Lösung, muss er damit jedoch mindestens die gleiche Sicherheit und den gleichen Gesundheitsschutz für die Beschäftigten erreichen.“

    Fazit: Die Rollstuhlfahrer- / Belichtungsforderung durch Spars ist totaler Quatsch.

    Na, dann ist ja alles easy. Es muss Spars jetzt bloß noch verstehen, das ist ja sicher einfach, wenn das so klar ist.

    Solange empfehle ich die kb_nachcd_web.pdf, die bei öffentlichen Gebäuden verbindlich ist - sonst widerspricht der Behindertenbeirat dem Bauantrag.

  • Zur Erinnerung: Heute Abend feiert der AIV zu Berlin-Brandenburg (Architekten- und Ingenieurverein) unter Vorsitz von Tobias Nöfer 200-jähriges Jubiläum! 🎂🥳

    Ab 19 Uhr, Bleibtreustr. 33 in Berlin-Charlottenburg

    Anmeldung noch möglich via: mail@aiv-bb.de

    Link:

    Terrassenfest zum Geburtstag des AIV zu Berlin-Brandenburg am Mittwoch 05. Juni 2024 um 19:00 Uhr - Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e.V.
    Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde des alten und jungen AIV zu Berlin-Brandenburg,  unser Jubiläumsprojekt “Immer Modern!” mit vielen Beteiligten…
    www.aiv-berlin-brandenburg.de
  • Und das wäre aus meiner Sicht ein sinnvolles und greifbares Nutzungskonzept:

    Hermann Parzinger (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) forderte 2016 den Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie als Architekturmuseum!

    Wiederaufbau der Bauakademie: Schinkel neu denken
    Vollendung der Mitte: Berlins Bauakademie sollte wiedererrichtet werden – als Architekturmuseum. Ein Gastbeitrag vom Präsidenten der Stiftung Preußischer…
    www.tagesspiegel.de