Berlin - Wiederaufbau der Bauakademie

  • Bei "Tag24" vom 9. Februar 2023 erklärte Kai Wegner (CDU):

    "Die Schinkel'sche Bauakademie neben dem Humboldt Forum muss wiederentstehen, wie sie einmal war."

    "...wie sie einmal war" interpretiere ich so, dass das Gebäude nach historischer Vorlage rekonstruiert werden sollte.

    Berlin-Wahl 2023: CDU-Kandidat Kai Wagner im TAG24-Interview Teil 2 | TAG24

    Wissen allein bringt nichts. Nur das angewandte Wissen verändert die Dinge.

  • Wie ich in einem anderen Strang schon meinte, Herr Spars hat hoch gepokert mit dem Hinauszögern des Wettbewerbs und der Festlegung der Wettbewerbsvorgaben mit dem Senat gemeinsam...und er hat verloren.
    Wenn Wegner kommt und er zu seinem Wort steht, dann wird es Spars nun noch schwerer haben, hier gegen alle einen modernistischen Bau durchzuboxen.
    Bessere Voraussetzungen denn je für eine originalgetreue Bauakademie...aber ich bleibe dennoch erst mal nur vorsichtig optimistisch. Man weiß ja nie...

  • Ich denke,das den Aufbau der BA jetzt eine entschlossene Person (treibende Kraft wie beim Stadtschloss, Wilhelm v.Boddin) oder eine Pesonengruppe bzw Initiative bestehend aus kompetenten Leuten ,Bauingeneure,Architekten ,Historikern usw.sich zusammenschließen,und deren Aufbau in die Hand nehmen.

    Ich habe so den Eindruck es reden zwar alle jetzt schon 3 Jahrzehnte über die BA ,aber es findet sich niemand, der den Aufbau mal nun endlich anpackt. Denn Geld ist ja da,nur es fehlen wie gesagt Leute, die jetzt den Aufau endlich übernehmen. Ansonsten läuft das ganze Gefahr,das die Gegner einer historischen Fassade die Sache an sich reißen,und das Berlin am Ende dann keine Schinkelsche, sondern irgend eine x beliebige moderne BA hat.

  • Ich denke,das den Aufbau der BA jetzt eine entschlossene Person (treibende Kraft wie beim Stadtschloss, Wilhelm v.Boddin) oder eine Pesonengruppe bzw Initiative bestehend aus kompetenten Leuten ,Bauingeneure,Architekten ,Historikern usw.sich zusammenschließen,und deren Aufbau in die Hand nehmen.

    Ich habe so den Eindruck es reden zwar alle jetzt schon 3 Jahrzehnte über die BA ,aber es findet sich niemand, der den Aufbau mal nun endlich anpackt. Denn Geld ist ja da,nur es fehlen wie gesagt Leute, die jetzt den Aufau endlich übernehmen. Ansonsten läuft das ganze Gefahr,das die Gegner einer historischen Fassade die Sache an sich reißen,und das Berlin am Ende dann keine Schinkelsche, sondern irgend eine x beliebige moderne BA hat.

    Du scheinst die derzeitige Entwicklung nicht ganz mitbekommen zu haben. Es nehmen sich jetzt Leute der Bauakademie an, das wird nun angepackt und gemacht, und in Kürze läuft der offizielle Architekturwettbewerb.
    Das Problem an der Sache ist nur, dass die Leute, die sich dem jetzt endlich annehmen, nicht für den Wiederaufbau der alten Bauakademie sind, sondern etwas anderes, neues wollen.
    Verschiedene Professionelle, Bürger, Vereine und das Land Berlin haben gerade ihre liebe Not diese Leute noch davon abzubringen, einfach so ihr Ding durchzuziehen.

  • Wie ich in einem anderen Strang schon meinte, Herr Spars hat hoch gepokert mit dem Hinauszögern des Wettbewerbs und der Festlegung der Wettbewerbsvorgaben mit dem Senat gemeinsam...und er hat verloren.
    Wenn Wegner kommt und er zu seinem Wort steht, dann wird es Spars nun noch schwerer haben, hier gegen alle einen modernistischen Bau durchzuboxen.

    Also die Bauakademie ist ein Bauvorhaben des Bundes, rein rechtlich ändert sich da nichts.

    Mal unabhängig von der gesamten Politik: Dass die Bauakademie noch nicht rekonstruiert ist, lag sicher weder an Giffey noch an ihrem Bausenator Geisel.

  • Mittlerweile sind übrigens alle Interviews zugänglich, die der AIV (Architekten- und Ingenieurverien Berlin-Brandenburg) zum Thema Bauakademie mit 30 Gesprächspartnern geführt hat.

    Startseite
    Die Berliner Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel ist ein herausragendes Zeugnis europäischer Architektur. Seit ihrer Teilzerstörung 1945 und dem Abriss…
    bauakademie.jetzt

    Desgleichen kann man die Vortrage des Symposiums vom 10.02. 2023 sehen.

    Symposium
    „So viel Schinkel wie möglich, so wenig Schinkel wie nötig?“ Auf dem Weg zur Wiedererrichtung der Berliner Bauakademie Dokumentation vom 10. Februar 2023,…
    bauakademie.jetzt

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Vielen Dank, Seinsheim. :)
    Ich hatte mir schon andere Videos angesehen, und habe mir jetzt mal schnell Frau Savoys and Frau Dahlhaus Beiträge rausgepickt und angesehen...

    Also, für Frau Savoy wäre es sogar "mega zukunftsorientiert", die Bauakademie originalgetreu wieder aufzubauen, und zwar wirklich originalgetreu. Selbe Vorgehensweise, selbe Materialien wie von Schinkel und zu Schinkels Zeiten.
    Allerdings kam sie auch nicht umhin, den Wiederaufbau des Schlosses als "krasse Fehlentscheidung" und "schlechte Rekonstruktion" zu bezeichnen.

    Und Frau Dahlhaus, Chefin des BDA, zur Frage, ob eine Rekonstruktion der Bauakademie, dass leisten kann, was sie sich hier vorstellt:
    "Ne, natürlich nicht! Darf es auch nicht!"

    Die Dame sitzt wahrscheinlich in der zukünftigen Jury, richtig? Da sieht man mal wieder wie wichtig es ist, dass sich die Senatsbaudirektion, wie diese auch immer aussehen mag in ein paar Wochen, bei ihrem Standpunkt bleibt, und zumindest die originalgetreue Rekonstrukion der Fassade in den Vorgaben des Wettbewerbs festsetzen kann. Wenn das nicht gelingt, ist das Ding gelaufen. Die Jury wird nämlich nie und nimmer eine Rekonstruktion zum Gewinner küren.

  • Treverer Dass Frau Dahlhaus oder Leute wie sie in der Jury sitzen, ist zu vermuten. Eben darum müssen die Wettbewerbsvorgaben ganz festgezurrt sein, was die Fassadengestaltung betrifft - am besten wirklich vor dem Hintergrund einer Gestaltungssatzung. Das ist ja auch der Trick der Stiftung: Man schließt eine Rekonstruktion nicht grundsätzlich aus, will aber erst einmal in einem "offenen" Wettbewerb möglichst viele Ideen sammeln. Und wenn sich die Rekonstruktion dann als die beste durchsetzen würde, so versichert man, hätte man nichts dagegen.

    Wenn man als Schinkelfreund dieses "offene" Verfahren a priori ausschließt, wird einem natürlich sofort eine Mangel an geistiger Offenheit unterstellt. Also stimmt man notgedrungen zu, in der Hoffnung, dass Schinkels Genie sich wirklich gegen all die Mittelmäßigkeit der Modernisten durchsetzen wird.

    Doch wenn es dann zu einem "offenen" Wettbewerb kommt, werden die Dahlhäuser in der Jury natürlich 1000 Gründe finden, warum selbst der schlechteste Entwurf besser als eine Reko sein wird, einfach weil er zeitgemäß ist.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Das macht zwei: Franziska Giffey und Kai Wegner.

    Hoffen wir, dass beide tatsächlich zueinander finden, die Grünen und Linken rausfliegen (und so keinen Druck mehr machen können) und es letztendlich doch noch gut wird mit der Bauakademie. :)

  • Die Frage ist nur ob Wegner und Giffey die Spars-Clique zurückpfeifen könnten, wenn es drauf ankommt. Schließlich geht es um einen Bundesbau und ein Bundesgrundstück. Senatsbaudirektorin Kahlfeldt hatte ja vor einigen Monaten versucht mit einer Gestaltungssatzung Schinkel durchzusetzen, hat dann aber nach entsprechendem Druck von Grünen und SED-Nachfolgern in der Rathauskoalition (mehr oder weniger) einen Rückzieher gemacht.

  • Direkten Einfluss haben Wegner und Giffey, also Berlin, nicht. Nur weil sie das so wollen, muss und wird der Bund bei seinem Projekt natürlich nicht kuschen.

    Allerdings, wie ja auch Herr Spars schon erklärt hat, werden die Wettbewerbsregeln nun mal zusammen mit Berlin festgelegt. Hier kann und wird Berlin hoffentlich weiterhin den modernistischen Alleingang blockieren oder kann womöglich einen guten Kompromiss aushandeln.

    Was den "Rückzieher" angeht: Ich weiß nicht, wie sehr das tatsächlich ein kompletter Rückzieher war...und nun sind voraussichtlich (ich will hier immer vorsichtig sein, man weiß ja nie was noch passiert! ;)) die Grünen und Linken eh raus. Mit dem neuen Senat kann auch die Gestaltungssatzung wieder aus der Schublade geholt werden.

    Darum meinte ich ja schon vor einiger Zeit, Spars hat sicher gehofft, dass ihm nach der Wahlwiederholung der Senat gewogener sein wird...aber es ist genau das Gegenteil passiert.

  • Es sieht gut aus für eine Bauakademie mit historischen Fassaden:

    CDU und SPD wollen neuen Masterplan für Berliner Innenstadt | entwicklungsstadt berlin
    CDU und SPD planen einen Masterplan zur Gestaltung der Berliner Innenstadt. Das betrifft sowohl den Molkenmarkt als auch das "Rathausforum".
    entwicklungsstadt.de
    Zitat


    Auch beim Wiederaufbau der Bauakademie sind sich SPD und CDU einig, dass sie in historischer Form wiederaufgebaut werden soll. Wie eine solche historisch orientierte Realisierung des Projekts institutionell gewährleistet werden soll, wurde bislang aber noch nicht festgelegt.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Meinte/hoffte ich ja, falls (ich will da immer vorsichtig sein, man weiß ja nie...) CDU und SPD die Regierung anführen und Grüne und Linke raus sind, dann bekommt Frau Kahlfeldt den Rücken mit ihrer Vorgabe zu einer zumindest äußerlich rekonstruierten Bauakademie nochmal ordentlich gestärkt. Die Gestaltungssatzung, die sie nach großem Radau der (hoffentlich) ehemaligen Koalitionspartner Grüne und Linke erstmal beiseite legen musste, kann wieder auf den Tisch. :smile:

  • Sehr erfreulich, aber noch ist Schinkel nicht in "trockenen Tüchern". Wie geht es weiter wenn die Spars-Clique eine moderne Fassade durchsetzen will?? (dass das so in den Vorgaben stehen soll ist ja ein offenes Geheimnis). Kann sich die Berliner GroKo bzw. Frau Kahlfeldt dann wirklich gegen den Bund als Bauherrn durchsetzen?