Berlin - Wiederaufbau der Bauakademie

  • Spreetunnel ...das Bild hat mich auch irrititiert. Und die Aussage, dass der Marx-Engels-Platz heute der Schlossplatz sei.

    Marx-Engels-Platz wurde doch eigentlich der Platz, der faktisch ein großer Parkplatz war, zwischen PdR und Außenministerium genannt. Also die Fläche, die heute wieder zum größten Teil vom Schloss überbaut ist.

    Der Schlossplatz ist doch nördlich des Schlosses (bzw. des PdR).



    "Ende der 1950er-Jahre wurde die Berliner Mitte jedoch neu ausgerichtet – von Westen nach Osten. Die fast fertige Bauakademie musste 1962 dem Neubau des DDR-Außenministeriums weichen. Damit entstand schrittweise eine radikal veränderte städtebauliche Großfigur, die sich nicht mehr an der Allee Unter den Linden orientierte und vom Alexanderplatz bis zum Marx-Engels-Platz (heute Schloßplatz) reichte."

  • Ja, Snork und ich und ein paar andere waren da. :) Ob ich am WE noch zu einer Zusammenfassung komme, kann ich jetzt nicht versprechen.

    Auf der Webseite http://www.bauakademie.jetzt gibt es nun diverse Interviews zu sehen. Eine interessante Auswahl, darunter:


    Der gerade zitierte Harald Bodenschatz

    Stadtplaner und em. Professor für Planungs- und Architektursoziologie, TU Berlin

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    Michael Müller

    Mitglied des Deutschen Bundestags, 2014–2021 Regierender Bürgermeister von Berlin.

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    Holger Friedrich

    Unternehmer und Verleger der „Berliner Zeitung”

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    Max Dudler

    Architekt

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    Wibke Ahues

    Architektin und Vorstandsmitglied der Architektenkammer Berlin

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    Sonja Tubbesing

    Architektin und Dombaumeisterin am Berliner Dom

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    Und mehr. Es sollen auch noch Weitere hinzukommen.

  • Es sind der Worte in den letzten 30 Jahre bis jetzt zur BA genug gewechselt,lasst uns nun endlich zur baulichen Tat schreiten! Als Reko natürlich! :smile:

  • Noch zum gestrigen Bauakademie-Symposium des Architekten- und Ingenieurvereins: es kamen sowohl Befürworter als auch Gegner einer Rekonstruktion zu Wort. Es ist immer interessant, sich auch die Positionen der Gegenseite anzuhören, und hier stach insbesondere der einflussreiche, auch im Think-Tank vertretene Architekt und TU-Professor Eike Roswag-Klinge heraus (Interview). Er ist ein Vertreter der Überzeugung, dass wir eigentlich überhaupt kein CO2 mehr produzieren dürften beim Bauen, weil die Welt immer noch viel zu viel CO2 produziert und so das 1,5-Grad-Ziel nicht mehr auch nur annähernd zu erreichen sei. Insofern lehnt er auch Ziegel als Baumaterial ab, da die CO2-Produktion bei der Herstellung viel zu hoch sei. Auch Recycling verbrauche durch die Bauvorgänge zu viel CO2. Statthaft wären eigentlich nur Holz und Lehm. Auch Fundamente hätten eigentlich schon einen viel zu großen CO2-Abdruck, weshalb man schon Alternativen zum klassischen Baufundament suche.

    Roswag-Klinge äußerte auch die Ansicht, dass ausländische Besucher des neben dem Bauakademiegelände liegenden Außenministeriums es womöglich als befremdlich und rückwärtsgewandt (Zitat sinngemäß) empfinden würden, wenn die Deutschen dort einen Ziegelbau aus dem 19. Jahrhundert wiederaufbauen würden. Von ihm stammt vermutlich auch die recht steile These, dass Schinkel als großer Innovator sich im Grabe umdrehen würde, wenn man ihn rekonstruierte.


    So kann man das Ganze also auch aufziehen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie diese mit einem guten Schuss Moralisierung versetzten Argumentationslinien in die Gehirne der Jurymitglieder einsickern und sie zu dem Schluss kommen lassen, dass wir mit dem Bauakademiegebäude nun eben auch unseren Beitrag zur Rettung der Welt leisten müssen. Argumente, die dann mit Stadtbildfragen, Respekt vor dem Original, kultureller Nachhaltigkeit einer Rekonstruktion, Mehrheitsmeinungen usw usf ankommen, fallen demgegenüber anscheinend weniger ins Gewicht.


    Nur: der Bundestag hat die 62 Millionen nun einmal für die Wiedererrichtung des Bauakademiegebäudes gewährt und dabei ganz sicher nichts anderes im Sinn gehabt, als die zumindest äußerliche Rekonstruktion des Schinkelbaus. Nichts anderes als das historisch exakt rekonstruierte Original, für welches auch etliche erhaltene Spolien verwendet werden können, gehört an diesen Ort - und kein begrünter Holz- und Lehmbau, der keinerlei wirkliche Bezugnahme zu Schinkel mehr ermöglicht. Eine aus Ziegelsteinen und Terrakotta originalgetreu wiederaufgebaute Gebäudehülle wird auch noch in Jahrhunderten respektiert und erhalten werden, alles andere wohl eher nicht.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Wenn es wirklich so läuft, wie es Spars im Tsp-Interview gesagt hat gibt es bis nach der Sommerpause ein Tauziehen um die Ausschreibungstexte und dann im Herbst 2023 eine Schlacht um den Zuschlag der verschiedenen Konzepte. Vllt kommt dabei auch heraus, dass wir die Bauakdemie aus ökologischer Verantwortung gar nicht mehr bauen dürfen. Entscheidung vermutlich erst 2024.

  • Auf der Webseite http://www.bauakademie.jetzt gibt es nun diverse Interviews zu sehen.

    Die meisten Akteure äußern sich erfreulicherweise pro Schinkel-Rekonstruktion, auch jene, von denen man das nicht unbedingt erwartet hätte (z.B. Max Dudler, der sogar eine Reko des Inneren befürwortet).

    Aber welchen Einfluss haben die Teilnehmer des Symposiums auf den "Think-Tank", der am Ende für den Ausschreibungstext verantwortlich ist??

  • - Ich gelaube schon, dass was gebaut wird.

    Sonst werden ja keine hoch dotierten Arbeitsplaetze entstehen.

    Hier werden sich unsere Gegenueber noch untereinander zerteilen.


    - Ich verstehe auch nicht, warum es diesen "Tingel-Tank" ueberhaupt gibt.

    Auch die Nutzung danach finde ich eine Steuerverschwendung.

    Vieleicht sollte man den Bau an Vereine, Aemter oder dem Humboldt Forum

    geben, sobald diese denn Bedarf haben.

    Vieleicht sollte hier (nochmal) Stimmung fuer eine andere Nutzung gemacht werden.

  • Hier eine Zusammenfassung des Symposiums von Bernhard Schulz im Tagesspiegel:


    Tsp

    Na ja, man merkt ja deutlich, wo die Sympathien des Verfassers liegen.

    Nimm das Recht weg, was ist der Staat dann noch anderes als eine große Räuberbande? (Augustinus von Hippo)

  • Immerhin wurde keiner der Rekobefürworter madig gemacht. Ist ja schon ein Fortschritt....

    Nimm das Recht weg, was ist der Staat dann noch anderes als eine große Räuberbande? (Augustinus von Hippo)

  • Daumen drücken für die gerade von statten gehende Wahl. Sie wird einen großen Einfluss auf das zukünftige Erscheinungsbild der Bauakademie haben. Spars und sein Trupp können eine modernistische Bauakademie nicht so einfach durchzwingen, wenn die Senatsbaudirektion dagegen hält. Die entwickelt zusammen mit ihm den Wettbewerb und die Wettbewerbsvorgaben.

  • Hätte die DDR 1962 nicht noch im letzten Moment die Bauakademie zugunsten des zukünftigen Außenministerium abgerissen. Die Betondecken waren schon eingezogen und es hätte nicht mehr lange gedauert, das das Gebäude wieder fertig aufgebaut wäre.


    Nun zieht sich das ganze Projekt hin, wie ein alter Kaugummi. Und ich bin gespannt wie es in den nächsten und Tagen und Wochen nach der Wahl des neuen Abgeordnetenhaus aussieht.

  • "Keiner ... nicht" bedeutet: Es wurde. :zwinkern: Die Formulierung solltest Du also niemals nicht verwenden, da es sonst zu Verwirrung kommt.

    Ja, danke! Andererseits gibt es ja die Stilfigur der Litotes.

    Nimm das Recht weg, was ist der Staat dann noch anderes als eine große Räuberbande? (Augustinus von Hippo)

  • Aiaiai...was eine Hängepartie. Es sieht im Moment nicht gut für eine originalgetreue Bauakademie aus. Mit einem Grün angeführten Senat ist der Traum geplatzt!