Berlin - Wiederaufbau der Bauakademie

  • Nachdem der Bund vor Jahren Geld bereitgestellt hat, zum Wiederaufbau der Bauakademie, und der Senat beschlossen hat das Gebäude originalgetreu wieder aufzubauen, haben sich die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus zu Wort gemeldet.

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/grune-l…or-8737048.html

    (Quelle: Tagesspiegel Berlin, 12.10.2022)

    Die Grünen lehnen die Senatspläne für eine "bloße Rekonstruktion" ab und legen einen Antrag für einen nachhaltigen Neubau vor. Das heißt, wenn die Grünen im kommenden Jahr die Wahl im Abgeordnetenhaus gewinnen und die Oberbürgermeisterin oder den Oberbürgermeister stellen, könnten die Karten noch einmal neu gemischt werden :sad:

  • Wiedermal in meiner " LIEBLINGSZEITUNG" dem Zentralorgan der Grünen ?

    Jawohl ihr Grünen wir brauchen etwas SCHICKES an diesem historischen Ort. ?

    Ein paar gelungene Beispiele




    Na wie gefällt Euch das an diesem historischen Ort, passt doch Prima zur gelungenen Ostseite des Schlosses und die Bewohner können dann gleich auf der " Verschaukelungswippe" deren Gebrauchswert testen. drink:)

    :gutenacht: Deutschland

  • Ursprünglich war die Bauakademie eigentlich die unproblematischte Rekonstruktion, denn der Bau galt als Vorläufer der Moderne und war nicht politisch vorbelastet. Das scheint sich nun insofern zu verändern, als es in großen Teilen des linken Milieus eine politische Aufladung des Themas "Rekonstruktionen" gegeben hat (Oswalt und Co. haben hier einen gewissen Erfolg innerhalb ihres politischen Milieus zu verzeichnen). Diese rein destruktive Ideologisierung der Debatte, die rechts unterstellt wurde, aber links real stattfand, führt nun dazu - da man das Schloss nicht mehr verhindern konnte - dass man wohl wenigstens gegenüber des Humboldt-Forums aus purem Trotz ein Contra setzen möchte. Und es rächt sich natürlich, dass das Thema Bauakademie von Anfang an und offenbar bewusst verschleppt worden ist. Dass dabei nur architektonischer Murks herauskommen wird, ist uns allen klar.

    Da kann man nur auf die Restvernunft in Teilen der SPD hoffen. Oder darauf, dass auch die "Grünen" endlich sein werden. Oder dass ihnen einfach das Geld für jeglichen Bau ausgeht. Dann kann vielleicht immer noch ein Hasso Plattner einspringen.

  • die Gruenen sind schon etwas eigenartig: der Gruene Bundesaussenmister war ganz Schell dabei umd Militaerhilfe an Kiev zu bieten obwohl diese Partei denke ich, nur aus Pazifisten besteht( also Bundeswehr: Nein Danke) usw.): da war ich wirklich ganz erstaunt als dann sofort fuer Militaerhilfe plaediert wurde??

    so sieht manchmal muss man auch als Gruener nicht alles so schwarz/weiss sehen.

    Ich denke eigenlicht gefaellt diese Bau Akademie auch den Gruenen , sie moechten es aber NIE zugeben.( denn die die Bauakademie gilt ja als Beispiel des ""konservatives"" )Bauens

  • Was wollen die Grünen eigentlich? Noch nachhaltiger, als mit einer rekonstruierten Bauakademie, geht es doch gar nicht.

    Der Bau ist einfach zeitlos und wird sicher nicht in 20, 30 Jahren wieder abgerissen werden. Die Baumaterialien unter der wiederaufgebauten Fassade, können ebenfalls sehr nachhaltig ausgewählt werden.

    Hoffentlich hat der Ortsverband Berlin diese Geschichte auf dem Schirm und reagiert gegebenenfalls mit einer Pressemitteilung. stickpoke:)

  • So ist es. Etwas Nachhaltigeres als eine Rekonstruktion der historischen Bauakademie und am Besten aus Ziegel etc gibt es nicht auf dieser Welt! Damit müsste die historische Schinkelsche Bauakademie also fix sein :wink: ! Ich frage mich nur noch, wer diese komplett ahnungslosen Grünen wählt?!

  • Offensichtlich gibt es keine Initiativen (mehr) oder auch überzeugte und einflussreiche Einzelpersonen die das Projekt Bauakademie entschlossen in die Hand nehmen.

    Es kann nicht sein, das jetzt die Grünen oder sogar die Linke entscheiden, das eine Reko Bauakademie nicht kommt.Sieht so das Ende der Bauakademie aus ,nach 30 Jahren Endlosdiskussionen und hoffen?!

    Das ganze Jahrzehntelange hin und her um die Bauakademie, ist mittlerweile ein einziges Trauerspiel .Wo ist jetzt die neue Hoffnungsträgerin,die Senatsbaudirektorin Frau Kahlfeldt ?

  • Offensichtlich gibt es keine Initiativen (mehr) oder auch überzeugte und einflussreiche Einzelpersonen die das Projekt Bauakademie entschlossen in die Hand nehmen.

    Doch, die gibt's. Komm mal aus deinem Jammertal raus. ;) Und besuch das Mitte-Festival in der Parochialkirche, da stellen die sich vor (19.-23. Oktober 2022).

  • Ich muss mich entschuldigen, dass ich in meinem oberen Beitrag einen Zeitungsartikel verlinkt habe auf dem man garnicht zugreifen kann. Gestern habe ich versucht den Antrag der Grünen im Netz zu finden, damit ich mal weiß was die Grünen überhaupt fordern.

    Wenn jemand aus dem Forum den Antrag der Berliner Grünen im Netz findet, dann soll er den Link doch bitte hier einstellen.

    Vielen Dank.

  • Was wollen die Grünen eigentlich? Noch nachhaltiger, als mit einer rekonstruierten Bauakademie, geht es doch gar nicht.

    Der Bau ist einfach zeitlos und wird sicher nicht in 20, 30 Jahren wieder abgerissen werden. Die Baumaterialien unter der wiederaufgebauten Fassade, können ebenfalls sehr nachhaltig ausgewählt werden.

    Hoffentlich hat der Ortsverband Berlin diese Geschichte auf dem Schirm und reagiert gegebenenfalls mit einer Pressemitteilung.

    Ich sehe ebenfalls keinerlei Widerspruch zwischen Nachhaltigkeit und Rekonstruktion. Unter der Ziegelfassade kann das Gebäude ja in Materialität und Isolierung den neuesten Standards entsprechen.

    Ohnehin sollten wir viel öfter in diese Richtung arguemntieren, denn zusammen mit der bereits angesrpochenen Zeitlosigkeit der Fassade, die eben nicht irgendwelchen kurzlebigen Strömungen folgt, ergibt sich so ein sehr nachhaltiges Gesamtkonzept.

  • Ich sehe ebenfalls keinerlei Widerspruch zwischen Nachhaltigkeit und Rekonstruktion.

    Der Widerspruch ist ja vor allem moderner Neubau und Nachhaltigkeit, aber grüne Logik halt. Wenn man bei denen als Gewerbetreibender sein Geschäft halt nicht aufsperrt, dann wird man aus deren kruder Sicht auch nicht insolvent. Wenn die schon die einfachsten wirtschaftlichen Zusammenhänge nicht überreißen, wie sollen die dann erst Nachhaltigkeit verstehen?! Als brav arbeitender Steuerzahler mit Universitätsabschluss, einem bürgerlichen Beruf und ordentlich aufgezogenen Kindern, die auch freitags die Schulbank drücken, frage ich mich, wie man so etwas wählen kann? Putin dreht uns das Gas und die Grünen Euch die Kohle und den Atomstrom ab :kopfwand: . Die wollen uns etwas von Nachhaltigkeit erzählen...

  • Nachdem der Bund vor Jahren Geld bereitgestellt hat, zum Wiederaufbau der Bauakademie, und der Senat beschlossen hat das Gebäude originalgetreu wieder aufzubauen, haben sich die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus zu Wort gemeldet.


    https://www.tagesspiegel.de/berlin/grune-l…or-8737048.html

    (Quelle: Tagesspiegel Berlin, 12.10.2022)


    Die Grünen lehnen die Senatspläne für eine "bloße Rekonstruktion" ab und legen einen Antrag für einen nachhaltigen Neubau vor. Das heißt, wenn die Grünen im kommenden Jahr die Wahl im Abgeordnetenhaus gewinnen und die Oberbürgermeisterin oder den Oberbürgermeister stellen, könnten die Karten noch einmal neu gemischt werden

    Typisch für die Berliner Grünen ist, dass dieser Antrag klimapolitisch völlig sinnfrei ist. Statt den doch eher harmlosen Stadtbildfreunden, die immerhin laut Forsa-Umfrage für eine 3,5:1-Mehrheit der Bürger stehen, einfach mal die Freude an ihren historischen Bauakademie-Fassaden zu gönnen, möchte man ihnen noch einmal richtig schön in die Suppe spucken. Das ist missgünstig, aggressiv und kindisch. Umgekehrt habe ich so etwas noch nie erlebt. Da lobe ich mir die Potsdamer Grünen mit integren Persönlichkeiten wie Saskia Hüneke und anderen, die wirklich in der Lage sind, zum Wohl ihrer Stadt beizutragen, statt nur Stinkbomben zu werfen.

    Hoffentlich hat der Ortsverband Berlin diese Geschichte auf dem Schirm und reagiert gegebenenfalls mit einer Pressemitteilung

    Es gab schon eine Pressemitteilung des Berliner Stadtbild-Ortsverbands. Der ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Abgesehem davon Exilwiener, dass du etwas in die Polemik abdriftest, ist das hier nicht unser Thema.

    Abgesehen davon, dass die Grünen polemisch sind, passt das natürlich sehr wohl dazu, denn gerade diese Partei will uns doch tatsächlich einreden, dass eine Rekonstruktion der Schinkelschen Bauakademie angeblich weniger nachhaltig sein soll als ein "nachhaltiger Neubau", deren Definition sie uns schuldig bleiben. Denen geht es rein um Ideologie und um nichts anders. Diesen Irrsinn kann und muss man ansprechen.

  • Nach dem "Think Tank" der Bundesstiftung Bauakademie sieht es erst mal nicht gut für eine originalgetreue Rekonstruktion der Bauakademie aus, noch nicht mal für eine äußerlich originalgetreue Rekonstruktion:
    https://bundesstiftung-bauakademie.de/news/detail/zu…der-bauakademie

    Das abgehobene Geschwurbel versucht besser jeder für sich selbst zu übersetzen, denn da kommen womöglich bei jedem unterschiedliche Übersetzungen bei raus, aber mal grob gesagt: Man scheint sich hier zu einem überwältigenden Großteil auf die Klimafreundlichkeit zu versteifen und Schinkels Bauakademie kommt viel zu kurz, ihr wird zu wenig Wert beigemessen.

    Zwei Aussagen haben mich besonders besorgt:
    - Man soll, was innen geschieht, außen ablesen können.
    - Bei "So viel Schinkel wie möglich", was das bisherige Mantra der Bundesstiftung Bauakademie war, wurde auf einem der Schautafeln "Schinkel" durchgestrichen und durch irgend ein Wort mit Klima (es ist schwer zu entziffern) ersetzt. Sagt leider schon alles...

  • Zwei Aussagen haben mich besonders besorgt:
    - Man soll, was innen geschieht, außen ablesen können.

    "Abgebobenes Geschwurbel" ist da genau die richtige Formulierung. Ich kann in dem Text auch kein Bekenntnis zur Schinkel-Fassade mehr erkennnen. Im Gegenteil, es scheint mir so als suche man krampfhaft nach einer Begründung um sich möglichst stark von Schinkel lösen zu können:

    Quote

    Im Sinne Schinkels wird diese Zukunftsgewandtheit am neuen Gebäude der Bauakademie auch ablesbar sein.

    ebenso:

    Quote

    Das Gebäude der neuen Bauakademie soll ein Demonstrationsvorhaben dafür werden, was innovatives, zukunftsorientiertes und nachhaltiges Bauen heute bedeutet. Was drinnen passiert, soll nach außen ablesbar sein.

    Was soll denn das bitteschön heißen?

    Am hoffnungsvollsten klingt noch dieser Satz:

    Quote

    Ebenso fordert der Thinktank von den Wettbewerbsteilnehmer*innen den respektvollen Umgang mit der Geschichte des Ortes, indem sie Bezüge sowohl zur Innovationskraft im Schaffens Schinkels als auch zum konkreten Gebäude der Schinkelschen Bauakademie herstellen (z.B. durch Kubatur, Rasterung, Prinzipien der seriellen Fertigung etc.)

    Aber ein Bekenntnis zur Schinkel-Fassade ist das nun wirklich auch nicht. Schon gar nicht, wenn man den Schinkelbau inhaltlich nur auf die Teilaspekte Kubatur und Rasterung reduziert. Zudem ist ja nur von "Bezügen" zu Schinkel die Rede. Eine Fassaden-Rekonstruktion scheint mir also ausdrücklich nicht gewollt zu sein. Mir schwant nichts Gutes!

    Das einzige was mir noch etwas Hoffnung gibt ist die Existenz der bereits rekonstruierten Nordost-Ecke. Man wird es wohl kaum wagen diese wieder abzureißen.

  • Zwei Aussagen haben mich besonders besorgt:
    - Man soll, was innen geschieht, außen ablesen können.

    Es wird einmal mehr deutlich, dass Architektur an renommierten Orten ein Politikum darstellt - zumal wenn die Idee einer Rekonstruktion eines historischen Gebäudes zur Diskussion steht - und dass die Unterordnung unter ideologische Aspekte immer umfassender wird.

    Quote

    Fest steht: Das Gebäude der neuen Bauakademie soll ein Demonstrationsvorhaben dafür werden, was innovatives, zukunftsorientiertes und nachhaltiges Bauen heute bedeutet. Was drinnen passiert, soll nach außen ablesbar sein [...]

    Das Gebäude soll über den gesamten Lebenszyklus ökologisch bilanziert werden und Low-Tech-Strategien berücksichtigen, es soll ein Pilotprojekt zur Novellierung des Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) hin zu „BNB 2.0“ sein, und die Chancen der neuen „Gebäudeklasse E“ (Experimentelles Bauen) auf Bundesebene nutzen.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)