Hamburg - Altona

  • Brutalismusarchitektur wird abgerissen

    In Hamburg-Altona wird demnächst das Frappant-Gebäude an der Großen Bergstraße abgerissen. Nachdem Karstadt das Gebäude verlassen hatte, steht es seit Jahren leer. Neben dem Abriß des Gebäudes, soll außerdem der Goetheplatz "verschönert" werden.

    Bald weg ! :D


    Bildquelle: Wikipedia, Benutzer "San Andreas"

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  • Was ist mit den Corbusierverschnitten zwischen Hauptbahnhof und Chilehaus ? Die waren noch um einiges übler als das gezeigte, wie ich mich erinnern kann.

    Nein, die werden gedünstet

  • ...das ist ja mal ne gute Nachricht! Was sind das nur für Architekten, die so einen Schrott produzieren???!!!

    Der Tiefpunkt der Baukultur wurde in den 60er und 70er Jahren des 20sten Jahrhunderts erreicht...

  • Dann bin ich ja mal gespannt, was dort stattdessen gebaut wird.

    Man könnte das Gebäude doch auch als Manifest des schlechten Geschmacks für die Nachwelt erhalten und es Studenten im ersten Semester zeigen, in der Hoffnung, dass so etwas nie wieder geplant wird.

  • Da kann ich nur sagen: Und tschüß!!! :D

    Zitat

    Man könnte das Gebäude doch auch als Manifest des schlechten Geschmacks für die Nachwelt erhalten und es Studenten im ersten Semester zeigen, in der Hoffnung, dass so etwas nie wieder geplant wird.

    Laß mal stecken - in Deutschland gibt es noch tausende von Gebäuden, die für diesen Zweck geeignet wären, dafür wird dieses nicht gebraucht.... :zwinkern:

  • Ich denke mal dass stattdessen mal wieder so ein ultramoderner Glaskasten entstehen wird.. naja schlimmer als jetzt kanns ja fast nicht mehr werden... außer der architekt heißt daniel libeskind...

  • Zitat von "Memel"

    ... außer der architekt heißt daniel libeskind...

    ... Zaha Hadid, Günther Benisch und viele andere sind auch nicht viel besser...

    Ich denk aber auch, dass der Nachfolgebau nicht besser aussehen wird. Wie ist denn die Lage?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • In der Tat: Eine gute Nachricht aus Hamburg! :)

    Ich fuerchte, der Nachfolgerbau wird auch keine Schönheit, aber gut, dass dieses Ding wegkommt.

    Ueber die Verschönerung des Goetheplatzes --kenne ihn nicht -- mache ich mir Sorgen. Das kann naemlich entweder (und wollen wir's mal hoffen) tatsächlich ein Werk der Verschönerung werden oder in Gräßlichkeit ausarten.

    Zitat von "Wissmut"

    Was ist mit den Corbusierverschnitten zwischen Hauptbahnhof und Chilehaus ? Die waren noch um einiges übler als das gezeigte, wie ich mich erinnern kann.

    Ich meine, die Dinger sollten weg.

  • Jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das, was kommt, selbst wenn es vielleicht keine Schönheit wird, eine Verbesserung darstellt.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Wissmut"

    Was ist mit den Corbusierverschnitten zwischen Hauptbahnhof und Chilehaus ? Die waren noch um einiges übler als das gezeigte, wie ich mich erinnern kann.

    Die sind wirklich schlimm, und Von Beust wollte sich ja für einen Abriß einsetzen.
    Habe davon aber weiter nichts mehr gehört. Sie dürfen meiner Ansicht nach ausnahmsweise auch nicht abgerissen werden, weil einer der Mieter der einzige mir bekannte Chinese in Hamburg ist, bei dem man nicht die angepaßte Kantonsküche kriegt. Dazu ein leckeres Sambal, was man so ebenfalls nicht kaufen kann. :D

  • Schade, dass der Abriss dieser Scheusslichkeiten wieder in den Hintergrund gerueckt zu sein scheint. :(

    Aber Dein Stehenlassen Argument kann ich nicht teilen, Haussmann: Dein ausgezeichneter Chinese koennte doch umziehen und sich woanders etablieren! :)

  • Richtig, aber der Laden ist eher günstig (so nach Art dieser "Diners" in USA).. eine Mietung in einem weniger häßlichen Haus oder gar einem Neubau wäre sicherlich teurer. :D

    Aber es ist interessant; paar Meter weiter ist ein zweiter Chinese und direkt daneben ein Asia-Laden (in der Umgebung laufen immer eine Menge Chinesen, Vietnamesen usw. herum). Auf der anderen Seite u.a. eine Buchhandlung. Im Innenhof (die Dinger haben tatsächlich eine Art Passage in der Mitte) sind noch einige ungewöhnliche Läden, die sicher nur wegen der geringen Mieten überleben können.
    Damit ist doch genau das passiert, was sonst den Altbauten den entscheidenden Schuß Urbanität verliehen hat in den Jahrzehnten, in denen sie keiner wollte: durch die geringen Mietpreise Leben in der Bude.
    Selbst das übelste Gebäude hat eben für die Stadtatmospähre einen vielfach höheren Wert, wenn es eine Ladenzeile hat.

    Und nun laßt euch verzaubern von dem wunderschönen Entwurf für die Neubebauung.. :gg:
    http://www.traegerverbund-innenstadt.de/wettbewerb/1_p…osterwall_2.jpg

  • O Gott! Das ist ja erschuetternd. :übelkeit:

    Schade, da kippst Du mir doch mit dem teurere Miete Argument einen Kuebel eiskalten Wassers ueber den Kopf. :(

    Zitat von "haussmann"


    Selbst das übelste Gebäude hat eben für die Stadtatmospähre einen vielfach höheren Wert, wenn es eine Ladenzeile hat.

    Andererseits sind es ja oft die uebelsten Gebaeude deren Ladenflaechen leer stehen. ;)

  • Naja also mal im Ernst, natürlich bin ich auch dafür, daß diese wirklich einmalig häßlichen Dinger abgerissen werden.
    Aber wenn ich diesen Neuentwurf sehe.. blinder 60er-Jahre-Modernismus weicht der heutigen Version. Das einzig Positive ist, daß der letzte Block links auf einer momentan leeren und nur als Parkplatz genutzten Fläche steht.

    Ich hatte übrigens mal nach historischen Bildern dieser Stelle geschaut.. man konnte bei dem, was ich gefunden hatte, nicht viel erkennen, aber hohe Gebäude standen da scheinbar nicht. Es kann sein, daß da ein inzwischen zugeschütteter Kanal verlief und dort eine Schleuse o.ä. war.

    Wer selbst suchen will, die Straße heißt Klosterwall.

  • Vielleicht findet man bei abendblatt.de noch was.. soweit ich mich erinnere, war es irgendein Privateigentümer, und einige Mietverträge laufen noch eine gewisse Zeit.
    Von Beust hat sich deutlich für den Abriß ausgesprochen ("die Dinger sind einfach häßlich"), aber wie immer bei solchen Dingen kann man sich erst sicher sein, wenn der Krempel in sich zusammenfällt.

  • Eine denkmalgeschützte Fachwerkscheune aus dem Jahr 1814 in Groß Flottbek (Stadtteil Altona), welche seit Jahren verfällt, könnte schon bald in neuem Glanz erstrahlen.

    Zitat

    Laut Aussage aus dem Denkmalschutzamt hat der Eigentümer glaubhaft versichert, sich um sein Gebäude kümmern zu wollen. Es seien Umbauabsichten in Aussicht gestellt worden, konkrete Termine gebe es allerdings nicht, heißt es aus dem Denkmalschutzamt.

    Dr. Jörg Seifert vom Denkmalschutzamt ist aber zuversichtlich. Es habe konstruktive Gespräche mit dem Eigentümer gegeben, die zu baldigen Sanierungsmaßnahmen führen sollen: „Das Denkmalschutzamt hat die Problemlage erkannt und wird gemeinsam mit dem Eigentümer die Sicherung des Denkmals erwirken.“
    Viele Nienstedtener hoffen, dass das historische Bauwerk bald gesichert und saniert und im nächsten Schritt aus seinem langen Dornröschenschlaf geweckt wird.

    http://www.elbe-wochenblatt.de/bahrenfeld/lok…une-d36617.html

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • In der breiten Straße in Altona werden in den nächsten zwei Wochen wohl zwei schöne Gründerzeitler weggerissen - s. auch Artikel http://www.abendblatt.de/hamburg/altona…en-geplant.html

    Ein beschämend kreatives Argument die Bauten NICHT unter Denkmalschutz zu stellen lieferte das Denkmalschutzamt. Zitat "...Denkmalschutz gab es aber nicht. Begründung: Die Nachkriegsarchitektur sei in der Straße "stilbildend"."


    Ohne Worte.

    ...

  • Wofür gibt es eigentlich das Denkmalschutzamt ? Hamburg hat aber außer dem Rathaus ( abgesehen von den Gründerzeitbauten) leider nichts anderes zu bieten. In Bremen vergleichsweise kommt wenigstens noch " das Schnoor" und das Böttcherviertel hinzu :kopfwand:

  • Zitat von wikos

    Denkmalschutz gab es aber nicht. Begründung: Die Nachkriegsarchitektur sei in der Straße "stilbildend"."

    Allerdings ein interessantes Argument, das gegen "moderne Kontraste" innerhalb alter Ensembles verwendet werden könne. Allerdings richtet es sich diese Klientel wohl immer so, wie sie es grad braucht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.