• Ich glaube Düsseldorf hat als Landeshauptstadt schon potenziell einen starken Abstrahleffekt auf ganz NRW. Ausgenommen auf Köln.

    Es bräuchte mE aber auch eine Art neuklassischen Nukleus im Ruhrgebiet, um dort wirklich etwas zu bewirken. Dortmund scheint mir das Potenzial zu haben, vllt. auch Essen.

  • Positiv: Die Bäume werden erhalten. Die inneren Areale schaffen teils verwunschene, mit Mosaiken verzierte Plätze.

    Negativ: Die Sicht auf den schönen Altbau wird versperrt. Allerdings wird dieser im Sommer durch die Laubbäume auch heute schon teils versperrt. Die Stufen sind offenbar alles andere als Alten- und Behinderten-gerecht. Sie erinnern an eine Azteken-Pyramide, von der die Menschenopfer in die Tiefe gestoßen werden. Ein anderer Sinn dieser Stufen ist mir auch nicht erkennbar, es soll ja wohl nicht der einzige Zugang ins Innere sein. Von möglichen Fitness-Wettbewerben ("10 mal hoch und runter laufen") abgesehen. Leider entstehen viele fensterlose und offenbar nicht mit Mosaiken gezierte Brandwände. Diese sind ohne Sinn und Zweck, außer als zukünftig womöglich beliebte Graffiti-Fläche. Zumindest das sollte überarbeitet werden.

  • Danke Heimdall. Deine Kritikpunkte teile ich. Besonders die fensterlosen Flächen zur Straße hin, und die zugestellte Sicht auf den historischen Bau missfallen mir.

    Um rollstuhlgerecht zu sein, ist die Treppe auch zu steil. Aber es wird sicher einen Aufzug zum Dach geben. Dieses Bild lässt das vermuten:

    https://rp-online.de/imgs/32/1/1/4/…29816ebb33c.jpg

    Dieser Ort bietet auch keine besondere Aufenthaltsqualität. Wenn man später mal auf dieser Treppe sitzt, wird man ständig den Verkehrslärm der benachbarten Straße hören. - Aber wenn ich 20 Jahren alle Leute mit Elektroautos durch die Gegend fahren, wird es schon deutlich leiser und sauberer sein. :wink:

  • Am Sonntag habe ich folgendes Schreiben an Herrn Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und den Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller geschickt ?

    Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Wüst,
    Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Keller, sehr geehrte Damen und Herren,

    vor einigen Jahren hat sich der deutschlandweit tätige, politisch neutrale Verein "Stadtbild Deutschland e.V." gegründet. Dieser Verein hat sich zum Ziel gesetzt, harmonisch gewachsene Orts- und Stadtbilder zu bewahren, den Denkmalschutz zu fördern, aber auch verlorene oder abgerissene Gebäude und Denkmale zu rekonstruieren.

    Unser Verein unterteilt sich in verschiedene Regional- und Ortsverbände. Bei einem Besuch der Düsseldorfer Altstadt fiel die Lücke auf, welche zwischen dem nordrhein-westfälischen Landtagsgebäude und dem Schloßturm vorhanden ist.

    Hier stand einst das sogenannte “Düsselschlößchen”, welches im 2. Weltkrieg stark beschädigt und danach für den Straßenverkehr abgerissen wurde. Recherchearbeiten haben hier ergeben, dass eine Dokumentation des früheren Gebäudes vorhanden ist. Bereits in den 1980er Jahren gab es Bestrebungen, dieses Gebäude des Jugendstils zu rekonstruieren und der bekannten Rheinpromenade nicht nur einen Baustein der Düsseldorfer Stadtgeschichte zu rekonstruieren, sondern auch einem in seiner Bauart und Architektur einmaligen Gebäude die Chance zu geben, die Altstadt Düsseldorfs zieren zu dürfen.

    Erste Schritte zur harmonischen Eingliederung der Rheinuferpromenade wurden bereits durch die unterirdische Verlegung des Autoverkehrs in den 1990er Jahren gemacht. Ein Wiederaufbau könnte hier als zukunftsweisendes Signal eine gelungene Verbindung zwischen Alt und Neu schaffen. Durch interne Berichte habe ich weiterhin erfahren, dass ein Wiederaufbau forciert wurde. Leider wurde dieser Vorschlag durch den ehemaligen Oberbürgermeister abgelehnt.


    Unser Verein könnte sich hier vorstellen, einen Teil der Baukosten durch Spenden beizusteuern und eine Rekonstruktion massiv zu bewerben. Weiterhin würde eine Rekonstruktion des Düsselschlößchens eine offene Wunde im Düsseldorfer Stadtbild schließen. Das Gebäude könnte für Hochzeiten, Feierlichkeiten und Konferenzen genutzt werden und somit auch steuerliche Vorteile für die Düsseldorfer Stadtkasse bieten.

    Im Namen unseres Vereins würde ich mich über einen persönlichen Austausch mit Ihnen sehr freuen.

    Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und Gesundheit.

    Jan-Patrick Wismar

    Vorsitzender des Stadtbild Deutschland e.V. Regionalverband Mittelhessen

  • Hallo Janpmw,

    tolle Aktion! Der stete Tropfen höhlt den Stein.

    Als Ortsansässiger hatte ich 2018 im Namen des Vereins eine ähnliche Aktion gestartet und mich damals intensiv mit dem Düsselschlösschen beschäftigt. Ich besitze auch Dublikate der Originalpläne aus dem Düsseldorfer Stadtarchiv. Daraus könnte man ein hübsches 3D Modell oder Holzmodell bauen. Allerdings halte ich die Umsetzung im aktuellen politischen Umfeld für aussichtslos, zumal die Ufertreppe (ehm. Standort) unter Jugendlichen sehr beliebt ist.

    Zeitgeistensprechend muss man die Argumente auf Klima / gegen Rechts etc. ausrichten um mit sowas heute erfolg zu haben.

    Schließlich wurde das Jugendstilgebäude damals durch einen Nazi der für den Bunkerbau während der NS Herrschaft zuständig war zugunsten der autogerechten Stadt abgerissen.

    Zitat Wikipedia:

    "Durch die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde es im August 1941 beschädigt und unmittelbar nach dem Krieg auf Betreiben Walter Köngeters und Friedrich Tamms’ abgerissen, auch um Platz für eine neue breite Rheinuferstraße (Reichsstraße 1, später Bundesstraße 1) zu schaffen."


    "Friedrich Tramms: Von 1938 bis 1945 arbeitete Tamms in Albert Speers Behörde Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt, zugleich war er von 1942 bis 1945 Professor für Entwurf und Planung an der TH Berlin. Hitler persönlich ernannte Tamms zum Hochschulprofessor.Von 1948 bis 1954 war Tamms Leiter des Stadtplanungsamtes Düsseldorf."

    Hier noch ein NRZ Beitrag zu dem Thema.

  • janpmw ,

    phantastisch! Mehrere Anläufe zu diesem Thama blieben erfolglos. Aber vielleicht passt die politische Konstellation eines Tages, um mit dem tollen Bauwerk Erfolg zu haben. - Ich würde auf jeden Fall die Spendenaktion unterstützen.

    Angeblich kann man das Düsselschlößchen ja nicht mehr am originalen Standort bauen, weil darunter der Tunnel ist. Das hielt ich schon immer für eine vorgeschobene Begründung, um die Reko-Idee schnell wegzuwischen.

    Laut der Straßeneinzeichnung bei Google Maps, verläuft der Rheinufertunnel gar nicht so dicht an der Kante, sondern zwischen dem Schlossturm und der Freitreppe. Siehe hier:

    https://goo.gl/maps/QHqxaERbw3DKueJf7

    Das Düsselschlößchen stand wohl direkt gegenüber des Schlossturms. Das sieht man hier:

    https://youpod.de/_Resources/Per…atz1%281%29.jpg

    https://imgl.aklex.de/20/15fb1649a8e7fb.jpg

    https://www.ansichtskarten-center.de/webshop/shop/P…008866_gr_1.jpg

    Den exakten Standort kann man heute wohl nicht mehr verwenden, da sich das Ufer und die Ufermauer verändert haben.

    (...) ... zumal die Ufertreppe (ehm. Standort) unter Jugendlichen sehr beliebt ist. (...)

    Die Treppe müsste mit dem Düsselschlößchen ja nicht verschwinden. Wenn man den Bau etwas näher Richtung Rhein verschiebt, würde er höchstens an einer Stelle den Blick von der Treppe aufs Wasser blockieren. Dafür sieht man aber ein romantisches Bauwerk, von dessen Innenseite man einen noch besseren Blick auf den Fluss hätte. :wink: