• Bin dich positiv überrascht vom geplanten Neubau, immerhin war diese Ecke eine der hässlichsten in NRW und wird nun sukzessive aufgewertet.

    Die Ecke ist natürlich potthäßlich, aber die Neubauplanung - gut und schön - hätt man mehr daraus machen können

  • Die Ecke ist natürlich potthäßlich, aber die Neubauplanung - gut und schön - hätt man mehr daraus machen können

    Ja, das ist wohl wahr, allerdings dürfte den Investoren das Stadtbild recht egal sein, solange die Kasse klingelt. Man bräuchte soetwas wie eine Stadtbild-Kommission oder ein Gesellschaft Historisches Düsseldorf, aber das wird wohl Wunschdenken bleiben.

  • Die Barockbauten stehen doch noch, zumindest teilweise (?).

    Ja, aber nur noch teilweise. Insbesondere markante Giebelbauten gibt es in der Straße mit drei Ausnahmen nicht mehr.

  • Ich sehe gar nicht, dass man hier einen falschen Weg beschreitet. Düsseldorf ist eine selbstbewusste und moderne deutsche Großstadt, da dürfen meines Erachtens auch gerne ausgewiesene Gebiete außerhalb der Altstadt mit (modernen) Hochhäusern bebaut werden, v.a. wenn es sich dabei um so etwas wie den gezeigten Eye Catcher handelt. Da wird mit den weiteren Hochhäusern hoffentlich ein interessantes und harmonisches Ensemble entstehen :cool:

  • Aber inwiefern ist das denn "modern"? Wir stehen hier in einer städtebaulichen Kahlschlagschneise der autogerechten Stadt. Eine aufgestelzte Betonstraße. Jede Aufenthaltsqualität ist vernichtet, aus einem gründerzeitlichen Stadtraum ist eine Technosphäre geworden. Das war mal 30 Jahre modern in Deutschland, inzwischen denkt man (andernorts) größtenteils wieder anders. Städtebauliche Reparatur wäre es, diese Hochstraße zu beseitigen, den Autoverkehr so einzudämmen, dass er städtebaulich nicht mehr stört und aus der toten Technosphäre wieder ein Stadtquartier zu machen. In ein solches Quartier kann man Hochhäuser integrieren, wenn sie sich auch auf Nahsicht und in den Fluchtlinien der Stadt materiell einfügen, also auf der städtebaulich viel legitimieren Fußgängerperspektive funtkionieren und dort auch einen Beitrag zur Aufenthaltsqualität leisten. Stattdessen die Straße zu lassen wie sie ist und Glaswürfel herumzsutellen, die auf Visualisierungen schön leuchten und ansonsten mit kalten, toten Fassaden Aquariumsatmosphäre verbreiten? Tut mir leid, aber das finde ich nicht modern und das Wort "harmonisch" will mir erst gar nicht in den Sinn kommen. Ansonsten: Nenn mir mal ein Hochhaus in Düsseldorf, das die Mehrheit der befragten Menschen über die ganze Welt verteilt als "schön" und meintwegen "harmonisch" bezeichnen würde. Ich habe anderswo schon schöne, harmonische Hochhäuser gesehen. Hier nicht.

    "Die Qualität städtischen Bauens resultiert aus einer Generationen währenden, kollektiven Leistung." Hans Kollhoff

  • Das ist persönliches Empfinden, aber Hochhäuser strahlen eben eine gewissen Weltoffenheit und Extravaganz aus. Sie entspechen dem aktuell vorherrschenden Zeitgeist, wie es im Übrigen auch Rekonstruktionen und neuklassische Bauten tun. Das muss sich meines Erachtens nicht widersprechen, diese Mischung macht für mich eine Metropole schlussendlich auch aus.

    Deinen Vorstellungen stimme ich ohne Widerworte zu und deren Umsetzung wäre mir sicherlich auch lieber gewesen. Ich denke aber, dass das von Anfang an nicht zur Diskussion stand und unter den gegebenen Voraussetzungen (Hochstraße, Riesenkreuzung, zersiedeltes Umland) ein interessanter und hoffentlich funktionierender Business-District geplant wurde.

    Die gezeigten Hochhausentwürfe gefallen mir eben recht gut, sie sind selbstbewusst aber nicht überschwänglich. Gemeinsam entsteht hier ein Ensemble aus sich ergänzenden Hochbauten und das ist harmonisch. Ich kann übrigens nicht für die gesamte Menschheit sprechen, in Düsseldorf sind mir aber ein paar Hochhäuser geläufig, die ich persönlich als schön empfinde. Unter anderem das Industriehaus, das Wilhelm-Marx-Haus und – man möge mich steinigen – das Dreischeibenhaus.

  • Hochhäuser strahlen eben eine gewissen Weltoffenheit und Extravaganz aus.

    diese Mischung macht für mich eine Metropole schlussendlich auch aus

    Die gezeigten Hochhausentwürfe gefallen mir eben recht gut, sie sind selbstbewusst aber nicht überschwänglich.

    Mit diesen Aussagen sollte einer erfolgreichen Bewerbung als Werbetexter für ein ultramodernes Architekten- oder Stadtplanungsbüro ja eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

  • Rekonstruktion wäre wohl leider auch nicht möglich gewesen, da dort meines Wissens großbürgerliche Wohnbauten standen. Leider hat man nicht Ralf Schmitz Architekten beauftragt, dann wäre es deutlich schöner geworden.

  • Selbiges hätte man auch über das Hohenzollern-Haus sagen können. Wäre das Cornelius-Haus erhalten, hätte man heute ein tolles Ensemble gehabt.

  • Auf diesem Bild vom Stadtarchiv Düsseldorf ist die Stadt von oben im Jahre 1927 zu sehen. Es gibt sehr viel zu entdecken, sodass ich hier einen Austausch anregen möchte. Viele Gebäude existieren noch, in der Altstadt jedoch leider alle auf dem Bild zu sehenden Giebelbauten verschwunden, ein herber Verlust fürs Stadtbild.