• Ich hoffe auch das Beste für die Südzentrale. Eigentlich müsste sich aus dem Gebäude ja noch was machen lassen.

    Btw: Wenn es wirklich klappen sollte, dass Gebäude zu retten, dann wäre das m.W. ein Musterbeispiel für Westdeutschland, dass es nie zu spät ist, ein verfallenes Gebäude zu retten. Ich drücke die Daumen.

    Zum Bismarck-Denkmal: Schöne Sache, was mich vor allem gewundert hat, sind die Kosten von "nur" 45.000€ für ein stadtbildprägendes, handgefertigtes Unikat aus hochwertigem Material. Ich würde mal schätzen, modernistische Dorfplatzverzierungen oder Kunst am Bau liegt oft in der gleichen Größenordnung.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Das war's dann wohl für die Südzentrale sad:) - mal sehen, ob noch alte Bausubstanz erhalten bleibt.

    Zitat

    Der Abbruch der Südzentrale in Wilhelmshaven hat begonnen: Direkt nachdem am Mittwoch die Stadtverwaltung die Genehmigung für den Teilabbruch des denkmalgeschützten Wahrzeichens erteilt hatte, setzte die Eigentümer-Gemeinschaft aus Ibbenbüren die Bagger in Marsch. Bis zum Abend waren mehrere Außenmauern des ehemaligen Kraftwerk-Komplexes eingerissen. Der jahrelange Einsatz des „Vereins zum Erhalt der Südzentrale“ war damit vergebens. Unklar ist, was die Eigentümer mit dem Grundstück vorhaben.

    Südzentrale: Abriss hat begonnen - Nordwest-Zeitung


    Bildquelle: Wikimedia, Urhebeber 'Ein Dahmer', CC BY-SA 3.0

    Abbrucharbeiten an Südzentrale haben begonnen - rottenplaces.de

    Zitat

    Das Lehrstück "Wie Denkmalschutz nicht funktioniert" hat heute seinen vorläufigen traurigen Höhepunkt erfahren. Nach Aufhebung des im Januar 2015 verfügten Abrissstopps, rückte ein Bagger an, der die charakteristische Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes zerstörte.Käufer und Investor für die Sanierung standen bereit, um das Baudenkmal zu erhalten, jedoch wurde an entscheidender Stelle die Unterstützung versagt. Damit haben sich die Verantwortlichen ein eigenes Denkmal "der verpassten Chance" gesetzt.

    Verein zum Erhalt der Südzentrale

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das Gebäude ist nicht erhaltenswert. Es hat ganz dünne marode Wände, einfache Stahlkonstruktion. Man soll sich von der vorgeblendeten Fassade nicht täuschen lassen.


  • Man soll sich von der vorgeblendeten Fassade nicht täuschen lassen.

    Wenn man so argumentiert wäre es um die meisten Gründerzeitler, bzw. Industrieanlagen aus der Zeit, nicht schade. Hier geht es ja wohl eher um das Stadtbild als um "ehrliche" Konstruktion...

  • Wenn man so argumentiert wäre es um die meisten Gründerzeitler, bzw. Industrieanlagen aus der Zeit, nicht schade. Hier geht es ja wohl eher um das Stadtbild als um "ehrliche" Konstruktion...

    Die Südzentrale war von ihren Wänden her ein verrostetes Stahlskelettfachwerk aufgefüllt mit ca 10 cm dicken Klinker oder Mörtelplatten, die Entsprechung zu einer heutigen Wellblechhalle. Sprich, da waren gar keine echten Wände, hauchdünn und baufällig.

  • Ich bin sprachlos.........ein wirklich tolles Projekt! cclap:) Wobei wenn man sich den ursprünglichen Bau vor dem Krieg anschaut, ist der neue dazu im Vergleich keine Meisterleistung.......aber da die meisten Architekten nur noch Kästchen zeichnen können ist das insgesamt schon ein Schritt in die richtige Richtung!

    Einmal editiert, zuletzt von Retro79 (22. Dezember 2015 um 16:55)

  • Moin Moin,
    ich bin neu in diesem Forum und bin begeistert, mit welcher Leidenschaft hier über alte Bauten, Sanierungsobjekte oder Rekonstruktionen debattiert wird. Auch ich empfinde viele der deutschen Innenstädte durch die Nachkriegsarchitektur als verödet und sehr weit von dem entfernt, was die Kunst und Kultur Deutschlands im Spätmittelalter, zur Renaissancezeit oder zur Gründerzeit usw. schuf.

    WIlhelmshaven ist meine Heimatstadt und ich bin gerade etwas irritiert. Ich lese weiter oben von einer unterinteressanten Stadt, die Städtebaulich nicht viel zu biten hat(te). Dem ist ganz und gar nicht so. WHV oder Schlicktown war zur Kaiserzeit eine blühende Perle und ist zu wahrer größe herangereift, die leider in den Bombenabwürfen des 2. WK unterging, da WHV den größten Marienstandort Deutschlands beherbergte.
    Ich möchte euch gerne noch ein paar Bilder anhängen, die zeigen sollen, wie Wilhelmshaven früher einmal ausgesehen hat. Besonders das Alte Rathaus, welches dem Krieg zum Opfer fiel, ist eine wahre Pracht. Oder aber das Intendanturgebäude der Kriesmarine.

    http://www.suedzentrale.de/baukultur_in_whv/50.html

    Viele Grüße

  • Soweit ich weiß, gibt es zwar eine Gesellschaft, die die Baukultur in whv erhalten möchte, aber ich wüsste nicht, dass es bisher überhaupt Erwägungen gibt, irgendein Gebäude wieder aufzubauen, leider.
    Beachtlich sind aber dennoch Bauten wie das Tor 1 der alten kaiserlichen Werft, in der mein Vater gearbeitet hat

    https://goo.gl/images/aG8vAF

  • Das kranke sind doch diese idiotischen Fenster, die dort ohne Rücksicht auf Symmetrie und Historie eingebaut wurden und die Gebäude so verunstalten, dass sich niemand vorstellen kann, wie schön sie aussehen könnten, wenn man es wollte.

  • Damit wird wohl die symetrische Straßenmündungssituation zerstört, denn in Wilhelmshaven glaube ich nicht an einen an den Vorzustand erinnernden Wiederaufbau mit Erker, Faschen und Fassadengliederung.

    Könnten schon Neubau-Pläne existieren? Das wäre möglich, wenn es sich um Brandstiftung gehandelt haben sollte. Das Haus war offenbar unbewohnt. Dennoch geriet der Dachstuhl in Brand. Mal sehen, ob die Brandgutachter die Ursache herausfinden.