• Wilhelmshaven hat mir gut gefallen. Gründerzeitlicher Hafen und gründerzeitliche Wohnbauten und moderne Ergänzungen. Diese Stadt soll keine alte Stadt sein, sondern eine spannende - das ist ein kleiner aber feiner Unterschied.

  • Ich stelle mir Wilhelmshaven ehrlich gesagt immer ein wenig vor, wie ich mir früher Bremerhaven vorgestellt habe. Eine im Krieg komplett zerbombte Hafenstadt mit wenig verbliebener und meist schmuckloser Vorkriegsarchitektur in überwiegend schlechtem Zustand. Das, was ich an Bildern gesehen habe, bestätigt im Wesentlichen diesen Eindruck - aber ich war noch nie da.

    Dadurch, dass die Stadt nun aber 1. über den ersten und einzigen Tiefwasserhafen Deutschlands und 2. anscheinend sehr wichtig wird bei der geplanten Umstellung der energieintensiven Industrie auf Wasserstoff (auch der neue Flüssiggasterminal ist wasserstoffbereit ("H2-ready"), könnte der "managed decline" der letzten Jahrzehnte auch hier langsam enden.

    Anders als Bremerhaven scheint Wilhelmshaven aber leider tatsächlich kaum noch über zusammenhängende Vorkriegsviertel zu verfügen, was natürlich jeden weiteren Verlust gerade von eckenbildenden Bauten umso ärgerlicher macht.

  • Ich war 1996 als junger Hüpfer in Wilhelmshaven...einzig die Promenade fand ich nett und ich sah dort zu ersten Mal in meinem Leben die Nordsee. Ansonsten westdeutsche, vergammelte Nachkriegstristesse pur...ganz im Gegensatz zum benachbarten Jever! Jever fand ich mit seinem kleinen Schloß, der winzigen Altstadt sehr nett! Ich habe da sehr nette Erinnerungen an den Sommer 1996 ;-)!

  • Goldstein, sei mir nicht böse, aber ich verbitte mir solche Töne, selbst wenn du mit deiner ersten Aussage vielleicht recht haben mögest

    Ich bitte darum, denn ich möchte niemanden verletzen. Es ist mir nur einfach unbegreiflich, was für irrationale Entscheidungen getroffen werden, anstatt aus Ostdeutschlands Anstrengungen Lehren zu ziehen und behutsamer mit Altsubstanz umzugehen. Und das macht mich richtig verzweifelt, weil ich weiß, we schön alles sein könnte. Und ich sehenden Auges dem Treiben auch noch zusehen muss, wobei der Marketing-Sprech von Neubauten im Westen meist an Zynismus nicht zu überbieten ist. Und das widert mich so sehr an, dass ich am 3. Oktober richtig im Zwiespalt bin. Unser Land könnte so geil - sorry - schön sein, aber nein, der Westen muss sich endlich von diesen gestörten Leuten befreien. Ohne die Einheit wäre der Osten nie so schön geworden, aber trotz Einheit frage ich mich, womit wir im Osten uns da eigentlich zusammengetan haben. Ich hoffe, ihr könnt das nachvollziehen. Deshalb mein drastischer Kommentar.