• Anbei auch ein recht aktuelles Video über das gerettete Schloss Pischkowitz/Piszkowice im Glatzer Land, welches die Familie Schönberg in den letzten Jahren neu herrichtete:

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  • Die Marienkirche in Landsberg an der Warthe (Gorzów Wielkopolski)

    Mantikor am 24. Juli 2017:

    Der Turm der Marienkirche in Gorzów Wielkopolski (Landsberg/Warthe) hat vor kurzem gebrannt.
    Ich habe nicht herausfinden können, wie groß die Schäden sind.

    Hier nun die Antwort:

    Der Brand brach am Abend des 1. Juli 2017 aus und konnte erst am folgenden Tag vollständig gelöscht werden. Beschädigt wurden vor allem die oberen Turmgeschosse. Durch Löschwasser nahm auch die Orgel Schaden. Sie wurde im November 2017 ausgebaut und nach Züllichau (Sulechów) gebracht, wo sie restauriert wird.

    Landsberg an der Warthe (Gorzów Wielkopolski), Turm der Marienkirche (Katedra Wniebowzięcia NMP)
    (Foto: Okulewicz96, 2011, CC-BY-SA-3.0)

    Der Turm hat den Charakter eines Wehrturms und wurde Ende des 13., Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut. Die beiden Achteckgeschosse und der Turmhelm wurden erst im 17. Jahrhundert aufgesetzt. Die letzten Instandsetzungsarbeiten vor dem Brand fanden um 1935 statt. Die Gesamthöhe des Turms beträgt etwa 40 Meter. Die Marienkirche ist seit 1945 katholische Bischofskirche.

    Äußerlich waren dem soliden Backsteinbau nach dem Brand kaum Schäden anzusehen, doch ist die Kirche seitdem geschlossen. Am Sonntag, dem 9. Juli 2017, wurde die Heilige Messe unter freiem Himmel auf dem Stary Rynek (Markt) gefeiert.

    Gorzów Wlkp., Stary Rynek, Feier der Heiligen Messe am 9. Juli 2017, eine Woche nach dem Brand des Domturms
    (Foto: Stiopa, CC-BY-SA-4.0)

    Da nicht immer so schönes Wetter ist, mussten Ersatzräume gefunden werden. Seit August 2017 gibt es eine provisorische Kapelle der Dompfarrei - erstaunlicherweise in einer ehemaligen Bank.

    Landsberg an der Warthe, Gläubige auf dem Weg zur Messe in der Kapelle der Dompfarrei am 13. August 2017. Das Haus ist ein leerstehendes Bankgebäude in der Nähe des Domes (Foto: Stiopa, CC-BY-SA-4.0)

    Eingang zum provisorischen Kapellenraum am 13. August 2017 (Foto: Stiopa, CC-BY-SA-4.0)

    Der improvisierte Kapellenraum kurz vor Beginn der 15-Uhr-Messe am 13. August 2017 (Foto: Stiopa, CC-BY-SA-4.0)

    Diese Kapelle wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch genutzt. Die Bänke stammen aus dem Dom.

    Im Oktober 2017 begannen die Restaurierungsarbeiten mit dem Aufbau eines Gerüsts am Turm. Ab dem 24. November wurde der beschädigte Turmhelm demontiert.

    Der eingerüstete Turm der Marienkirche am 3. Dezember 2017, der Helm wurde abgenommen (Foto: Stiopa, CC-BY-SA-4.0)

    Auf der Internetseite der Kathedrale finden sich mehrere Berichte über den Fortgang der Restaurierungsarbeiten, der letzte ist von Anfang Februar 2019. Gearbeitet wird nicht nur am Turm, sondern auch im Kircheninnern.

    Landsberg an der Warthe (Gorzów Wlkp.), die Marienkirche (Dom Mariä Himmelfahrt) am 8. Juli 2018, neben dem Chor die neue Laterne

    (Foto: Stiopa, CC-BY-SA-4.0)

    Am 19. August 2019 begann die Montage des neuen Turmhelms. Die erste Messe im restaurierten Dom wird voraussichtlich zu Weihnachten 2019 gefeiert.

    Das Geläut hängt im 4. der 7 Turmgeschosse in einer hölzernen Konstruktion. Die Glocken waren 1924 neu geschaffen worden. Sie konnten gerettet werden. Bei der Turmrestaurierung wurden die oberen Geschosse aus statischen Gründen neu aufgebaut. Dabei wurden die traditionellen Materialien Holz und Backstein verwendet.

    Bei den Arbeiten im Langhaus geht es hauptsächlich um die Reinigung der Wände und Gewölbe. Die Ausstattung wurde ausgebaut. Nur die Triumphkreuzgruppe verblieb zunächst an ihrem Platz. Sie wurde dann aber auch herausgenommen. Der Tragbalken erhielt seine ursprüngliche Farbigkeit (grün und rot, also anders als auf dem folgenden Foto) zurück. Bei den Arbeiten an der Staffelhalle und im Chor handelt es sich um Restaurierungsmaßnahmen, die nicht direkt mit dem Brand in Verbindung stehen, sondern jetzt erledigt werden, weil die Gelegenheit günstig ist.

    Die Triumphkreuzgruppe aus dem 15. Jahrhundert im September 2012 (Foto: Kapitel, CC-BY-SA-4.0)

    Die Marienkirche ist das älteste und bedeutendste Baudenkmal der Stadt. Das Hallenlanghaus entstand im späten 13. Jahrhundert. Der Chor wurde erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts angefügt.

    Das Langhaus nach Osten im September 2012 (Foto: Kapitel, CC-BY-SA-4.0)

    Als wertvollstes Ausstattungsstück gilt der Hochaltar aus der Zeit um 1600, von dem unmittelbar nach dem Brand gemeldet wurde, dass er gesichert sei. Die Ikonografie ist eigentümlich: in der Predella eine Abendmahlszene, im Mittelteil die Kreuzigung, aber darüber nicht die Auferstehung Jesu, sondern Jona, der dem Wal entsteigt. Darüber die deutsche Inschrift: "Du hast mein Leben aus dem Verderben geführet, HERR mein GOTT" (Jona 2, 7). Auf den Flügeln die zwölf Apostel. Einige der Figuren wurden aus einem gotischen Vorgängeraltar übernommen.

    Der Hochaltar im Chor (Foto: Kapitel, September 2012, CC-BY-SA-4.0)

  • (Virtuelle) Rekonstruktion des Schlosses Schlodien:

    https://www.youtube.com/watch?v=c0b9D4kgHwc

    Aus der virtuellen wurde eine reale Rekonstruktion:

    Schloss Schlodien steht wieder, wenn auch noch nicht ganz fertig gestellt, (offensichtlich recht traditionell wiederhergestellt):

    https://www.polonis.pl/de/okna-drewni…cu-w-gladyszach

    :smile::applaus:

  • Landsberg an der Warthe (Gorzów Wielkopolski), Restaurierung der Marienkirche (Dom)

    Am 5. September 2019 hatte ich hier über die Restaurierung der Marienkirche in Landsberg an der Warthe berichtet, die nach einem Brand im oberen Teil des Turmes erforderlich geworden war. Hierzu der aktuelle Stand:

    Bis Februar 2020 wurde der Turmhelm einschließlich der Wetterfahne im Wesentlichen fertiggestellt. Die Schließung der Kathedrale wird jedoch zur Restaurierung der gesamten Kirche genutzt. Im Dezember 2019 wurde über den Einbau einer Fußbodenheizung im Kirchenraum berichtet.

    Das Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August 2020 wurde in der provisorischen Kapelle der Dompfarrei (siehe mein Beitrag oben) gefeiert. Wann der Dom wieder für Gottesdienste zur Verfügung stehen wird, ist noch offen.

    Hier ein Bericht des Regionalprogramms des polnischen Fersehens (vom 22. April 2020): Es geht langsam dem Ende zu. Der Fußboden wird erneuert, weil der Zustand vor dem Brand historisch nicht korrekt war. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich eine Fußbodenheizung eingebaut. Die Glasmalereien werden in einer Werkstatt restauriert und erhalten eine Schutzverglasung.

    In einem Bericht des polnischen Fernsehens zum dritten Jahrestag des Brandes (1. Juli 2020) wird die Hoffnung geäußert, die Arbeiten noch in diesem Jahr abschließen zu können. Die Ziegelwände sind gereinigt, die Glasmalereien restauriert (einige der Fenster müssen noch eingebaut werden), die Arbeiten am Fußboden sind auch bald fertig.

    Der polnische Staat fördert die Restaurierung der Kathedrale mit mehr als 3 Millionen Złoty.

  • Sicherlich auch passend zur Diskussion um das Thema Denkmalschutz und Zeitschichten:

    Die Rekonstruktion der Fassade der Franziskanerkirche in Zamość ist weitgehend abgeschlossen.

    vorher:

    Franciscan_church_Zamosc_2011.JPG

    Quelle: MaKa~commonswiki, wikimedia commons, CC BY-SA 4.0

    jetzt:

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    Wer des Polnischen mächtig ist, kann sich die kleine Doku anschauen (aber auch ohne Sprachkenntnisse gibt es interessante Bilder aus der Geschichte der Kirche, die jahrhundertelang zweckentfremdet war)

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    Offizielle Webseite zur Rekonstruktion:

    http://dzieloodbudowy.pl/category/aktualnosci/

    Ob der Turm wie hier dargestellt auch noch kommen wird?

    Ein wenig zur Geschichte auf Englisch:

    http://dzieloodbudowy.pl/wp-content/upl…ion-Project.pdf

  • Da hätte ich es für viel besser erachtet, der Erbauer dieser Burg hätte statt dessen eines der vielen maroden Schlösser gerettet, deren es in den ehemaligen deutschen Ostgebieten ja jede Menge gibt. Aber da hätte er eben nicht auf so einen großen Gewinn spekulieren können.

  • Aber es ist dennoch ein tolles Bauwerk. - in 100 Jahren schert sich niemand mehr um die Baugeschichte. Dann ist es eine historische Sehenswürdigkeit.

    Ehrlich gesagt, würde ich mir ein solches Wohnprojekt auch bei uns wünschen. Natürlich nicht unbedingt in einem Naturschutzgebiet.

    Wäre allemal besser, als die üblichen Wohnklötze, die selbst im Luxusbereich nicht besser aussehen.

  • Aber es ist dennoch ein tolles Bauwerk. - in 100 Jahren schert sich niemand mehr um die Baugeschichte. Dann ist es eine historische Sehenswürdigkeit.

    Und dass die heute noch erhaltenen originalen Bauwerke dann verschwunden sind, die man dann in Archiven ansehen kann (wenn es denn gewünscht sein sollte) oder gar man sich nicht mehr daran erinnert, ist ja dann auch egal?...

  • Im nachfolgenden Link gibt es Vor-Nachher Bilder zur Sanierung des schlesischen Zisterzienserklosters Heinrichau. Eine ganz tolle Sache.

    Sanierung Kloster Heinrichau

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.