Es wird Zeit, diesen irrationalen Schwachsinn endlich gesetzlich vernünftig zu regeln.
Stuckwiederherstellung und -sanierung ist wichtiger als diese sinnlosen umweltgefährdenden PVC-Fassaden.
Es wird Zeit, diesen irrationalen Schwachsinn endlich gesetzlich vernünftig zu regeln.
Stuckwiederherstellung und -sanierung ist wichtiger als diese sinnlosen umweltgefährdenden PVC-Fassaden.
Die SZ berichtet, dass eine weitere Halle des ehemaligen Güterbahnhofs für acht Millionen Euro als Ausweichspielstätte für das GHT umgebaut werden soll. Die Halle soll für 400 Zuschauer ausgelegt sein und ab Anfang 2026 genutzt werden können, da dann die Haupthalle des Theaters saniert wird. Dafür soll das Gebäudedach um drei Meter angehoben werden. Streetview dazu
Zusammen mit der Sanierung vieler Gebäude der Bahnhofsstraße, dem Brautwiesenpark und der Sanierung des hinteren teils des Güterbahnhofs, wo jetzt eine Waldorfschule sitzt, hat sich sehr viel in diesem Fördergebiet getan.
Bilder zum Umbau der Walddorfschule mit guter Übersicht über das Gelände findet ihr beim Architekten.
Groß, sehr groß ist natürlich die Freude darüber, daß Görlitz - nach 30 Jahren des Schweigens - im letzten Jahr endlich (!) wieder seine Stimme zurückerhalten konnte, mit der Betglocke von Hannibal Brors von 1697, die nach der Sanierung des Glockenstuhls endlich wieder ihr herrlich makelloses, grundtönig-warmes und fülliges fis° über die Stadt schallen läßt und dabei ein Volumen und eine Fülle entwickelt, die einfach unbeschreiblich sind. Sie ist nach der Kreuzglocke der Dresdner Kreuzkirche die zweittiefste Glocke Sachsens und die viertgrößte Barockglocke Deutschlands.
Schaut man sich die Ausgangssituation vor etwa 10 Jahren an, in der nur Benjamin Körners Tuchmacherglocke läutbar war, ist natürlich jetzt die Wiederindienststellung der Betglocke für die Stadt ein wirklich bedeutender Schritt. Sie gehört zu den grundtönigsten und klangschönsten Glocken, die ich jemals gehört habe; und ich liebe solche dicken Dinger. So klingt sächsisch! Es ist sehr schön und sehr erfreulich, daß damit in Görlitz endlich auch diese bestehende Leerstelle geschlossen werden konnte. Vielleicht gibt es jemanden hier, der genauere Infos über die weitere Zukunft der Peterskirchglocken oder auch zu einer optionalen weiteren Ergänzung besitzt.
Dieses Thema können wir hier diskutieren: Der Klang unserer Dörfer und Städte - Glocken
Zur Salomonstraße N°13 & 14:
Hinter der Bezahlschranke dürfte die Begründung des markigen Vorwurfs liegen:
Zum linken Nachbarhaus N°10/12 (Bildquelle hier im Forum: 'Lusacia sajón') ein interessanter Artikel (klick!).
Was man dort in wenigen Sätzen liest, nun, man liest es mit großem Erstaunen. Formulierungen wie "Denkmalignoranz plus Inkompetenz", "schändliche Preisgabe historischer Fassaden" oder "herbe Schlappe" zeigen zumindest, daß wir in der Einschätzung des Sachverhalts im Dezember nicht alleine dastanden/ -stehen, daß es eine Positionierung geben kann, die sich mit der von hier doch sehr deckt. Und im Interesse des gegenwärtigen und bereits mit äußerstem Aufwand erarbeiteten Rufs, aber auch mit dem zukünftigen Ruf von Görlitz als Denkmalstadt kann es keine andere Forderung geben als die der Wiederherstellung des Denkmalstatus der beiden Fassaden.
Hallo,
ich finde im Netz immer mal neue Artikel zum Vorgang "Salomonstraße" in Görlitz. Wie nicht anders zu erwarten, sind die Verantwortlichen für diesen Skandal absolut uneinsichtig. Gab es inzwischen evtl. eine Stellungnahme von "Stadtbild" in Richtung Görlitz? Dies würde ich für sehr hilfreich für das "Stadtforum Görlitz" halten.
Heiliges Grab
Altstadt
Synagoge
Auf den letzten Bildern ist es wieder so sichtbar, was damalige Architekten, Künstler und Handwerker auf dem Kasten hatten. Gebäude, wie die Synagoge, waren ein Gesamtkunstwerk, bis in kleinste Detail (Heizungsgitter) durchkomponiert.
In einer älteren Reportage fiel der Satz, daß die Stadt der Star unter den Städten wäre, würde sie nur im Westen liegen. Das ist das Paradox von Görlitz. Würde es irgendwo im Westen liegen, wäre die Stadt so zerstört und so wiederaufbaubereinigt wie alle anderen auch. Die Lage als östlichste Stadt Deutschlands hat Görlitz unter diesen für uns im allgemeinen so ganz ungewohnt perfekten Erhaltungszuständen vielleicht den Blick etwas zu verschmälert, daß es einige Städte doch geschafft haben, über dieses schreckliche deutsche 20. Jahrhundert hinweg durchzukommen.
Die hohe und fast lückenlose Denkmaldichte der Stadt kann man auf der Denkmalkarte Sachsen besonders gut nachvollziehen. Das macht Verluste wie auf der Salomonstraße nur noch bitterer.
Die Lage als östlichste Stadt Deutschlands hat Görlitz unter diesen für uns im allgemeinen so ganz ungewohnt perfekten Erhaltungszuständen vielleicht den Blick etwas zu verschmälert,
Aus der Sicht meines ersten Besuchs 1990 klingt das reichlich absurd - die Altstadt war damals absehen von den beiden Marktplätzen und der Hauptstraßenzüge reif für die Abrissbirne, bzw hatte man den Eindruck, dass die halbe Stadt eigentlich bereits abgerissen war. Bautzen war schlimm, Zittau war schlimmer, aber Görlitz war das Allerschlimmste.
Die Langenstraße etwa bestand in meiner Erinnerung nur aus Ruinen und Brachen. Die heutigen malerischen Schwibbogengassen schienen für mich realiter nicht existiert zu haben, dh allenfalls in Rudimenten in einem trostlosen Umfeld. Das Nikolaiviertel rief Erschrecken hervor - was, hier war auch noch ein Altstadtviertel!?
April 1990: Westbesuch macht Spaziergang /-Fahrt durch Görlitz (youtube.com)
Tatsächlich gibt es eine entsprechende Reihe von Lücken und Wunden im Görlitzer Stadtbild, wenngleich das allermeiste wirklich auf erstaunliche Art gerettet worden ist.
Abgesehen davon ist Görlitz wirklich nur in einem sehr eingeschränkten Sinn gut über das letzte Jahrhundert gekommen - man vergleiche die Entwicklung der EW-Zahlen.
Die Causa Salomonstraße N°14 im deprimierenden Vergleichsbild veranschaulicht.
Zitat vom Artikel:
QuoteDas Landratsamt begründete das mit „wirtschaftlichen Gründen“, räumte aber gleichzeitig ein, gar nicht geprüft zu haben, was ein Erhalt der Fassaden gekostet hätte.
Was, bitte schön, ist das denn für eine Begründung? Mit dieser simplen Begründung, und sollte diese ab jetzt mehr zählen als Denkmalschutz, ist jedes Denkmal offiziell zum Abschuss freigegeben.
Und wir haben wieder das alte Thema Substanz vs. Idee. Warum soll die Idee bzw. der Entwurf nur für große Kulturdenkmäler schützenswert sein, statt dass dies Standard für alle Denkmäler ist: wenn Substanz nicht erhaltbar, dann wenigstens die äußere Form erhalten und also zwingend Wiederherstellung. Vor allem, wenn man durch Abformen nahtlos anschließen kann.
Ein Glück nur, daß private Bauherren solche Probleme nicht haben.
Eine lesenswerte Einschätzung zum Senckenberg Neubau aus Beitrag #1.067.
Es ist unter den Häusern der Görlitzer Altstadt nicht gerade das unbekannteste: Langenstraße 17. Nun steht es zum Verkauf. Vielleicht hat ja jemand von uns Interesse: