• Sehr schöne Vergleiche mal wieder.

    Interessant, dass das Haus auf dem ersten Blick nicht aus Ziegel. sondern aus Feldsteinen gemauert wurde.

  • Mann, was für eine interessante Gegenüber- und Zusammenstellung - das muss einen Haufen Arbeit (u.a. Lauferei) gekostet haben. :applaus:

    Beeindruckend, wie viel in dieser Stadt noch immer gerettet wird (bei einigen Häusern scheint es ja 5 vor 12 gewesen zu sein), und wie viele verhunzte Häuser ihren früheren Glanz zurückerhalten haben. Von dieser anspruchsvollen Sanierungsweise könnte sich manch ein Hauseigentümer in westlicheren Bundesländern eine Scheibe abschneiden. Dass das in einer so armen Stadt überhaupt möglich ist.

    Nur die Plattenbausanierungen hätte man sich sparen können - lieber gleich abreißen; wenngleich der jetzige Zustand natürlich eine gewisse Verbesserung darstellt. Dennoch: Wer ist denn so verbohrt, nach Görlitz zu ziehen und dann einen (sanierten) Plattenbau all den schönen sanierten Altbauten vorzuziehen? Das ist, als geht man in das beste Gourmet-Restaurant der Stadt mit erlesener Weinkarte - und bestellt dann einen Teller Pommes und 'ne Cola. :kopfschuetteln:

  • Sehr schön zu sehen, wie sich Görlitz mausert! cclap:)

    Besonders die Gemeinschaftsschule!

    Wird mal wieder Zeit meine Familie dort zu besuchen!

  • Hallo "Elsner83",

    danke für die neuen Fotos. Da könnte man doch schon über eine Fortsetzung unseres Videos "Görlitz vorher-nachher" nachdenken :wink: . Ich bin beindruckt!

    Herzliche Grüße aus der Landeshauptstadt Potsdam uns alles Gute für 2014 :thumbup:.

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    http://www.youtube.com/watch?v=OMcEQ3v9mU4
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  • Nicht nur eine Fortsetzung durch die neuen Bilder, sondern auch durch die vielen Sanierungen vorher, aber das wäre fast unendlich viel. Ein paar ältere Sachen sind ja auch noch hier im Forum, die kannst du gerne wieder in ein Video einbauen.

    @ Schloßgespenst

    Die Lauferei ist nicht so die Arbeit (macht ja Spaß), eher das passende Vorher Bild rauszusuchen (unter zehntausenden Fotos, aktuell hänge ich nämlich mit der Sortierung in die Ordner hinterher), deswegen machen das auch andere User so wenig. Für andere Städte (vorallem [lexicon='Leipzig'][/lexicon]) würde ich mir das auch wünschen, erst dadurch erkennt man ja die Leistung der Sanierung.

  • Von solch einer Sanierungswelle können westdeutsche Städte nur träumen. Das Verhältnis hat sich umgekehrt: Im Osten blühende Landschaften, im Westen Verfall.
    Dennoch freut es mich natürlich für Görlitz. :daumenoben:

    In dubio pro reko

  • Im Prinzip stand es für die meisten Ortschaften in der DDR 5 vor 12. So hat in den ersten Jahren nach der Wende oftmals zumindest eine Plastikplane die Häuser vor weiteren Feuchtigkeitsschäden bewahrt, wo Eigentümer nicht ausfindig zu machen waren, bei Erbfolgestreitigkeiten und da, wo die Ortschaften nicht einfach in Vorleistung gehen konnten.

    Die Sanierung ostdeutscher Ortschaften kam insofern der Rettung eines gesamtdeutschen Kulturerbes gleich, jetzt, wo die alten Schranken und Mauern nicht mehr existieren und jeder per Auto, per Bahn, per Rad oder per Schusters Rappen die Möglichkeit hat, sich die fruchtbringenden Ergebnisse solcher Sanierung anzuschauen. Die Sanierung der ins Bild gebrachten Neubauten ist eine Sanierung nach 30 oder 40 Jahren Bestand zur reinen Wohnwertverbesserung, die Sanierung der stadtbildprägenden Altbauten eine Sanierung nach 80 oder gar 100-jähriger letztmaliger Renovierung, unterstellen wir, dass die Finanzkraft in der Weimarer Republik nicht ausreichte, entsprechende Gelder zu investieren, während der NS-Zeit "andere Priioritäten" gesetzt wurden und während der DDR-Zeit war es eine Mischung von Beidem.

    Die eingetretenen Schäden in nord-, west- und süddeutschen Ortsbildern sind in aller Regel das Ergebnis der letztmaligen Glattsanierungsrunde vor 35, 40 oder 50 Jahren.

  • Das wollte ich auch gerade schreiben. Wogegen es sich im Westen meistens nur um Renovierungen handelt (neue Heizung, Fenster, Dach, Anstrich), sind es im Osten Entkernungen die fast einem Neubau gleich kommen, da eben teilweise 100 Jahre nichts mehr gemacht wurde und falls was zu DDR-Zeit gemacht wurde, muss das nun auch wieder raus (schlechte Qualität wegen Mangelwirtschaft damals). Ich denke Häuser im Westen können auch noch weiter bewohnt werden, wenn sie das letzte Mal in den 60er oder 70er Jahren renoviert wurden (außer dass sie eben etwas runtergekommen aussehen).

    Jedenfalls geht die Sanierungswelle weiter in Görlitz, viele Projekte sind schon in den Startlöchern, ich werde weiter berichten. Das muss aber auch so sein, da sonst die einzige Alternative im Osten (wegen Zustand der Gebäude und dem Bevölkerungschwund) Abriss ist, siehe z.B. Zittau oder Altenburg (erschütternde Bilder hier).

  • Elsner83, vielen Dank auch von mir für deine tollen Beiträge. Es ist wirklich eine Wohltat solche meist gelungenen Sanierungsmaßnahmen in Görlitz zu sehen, nachdem man vorher über gegenteilige Zustände in Zittau oder Altenburg gelesen hatte. Bin auf deine Fortsetzungen gespannt.

  • Auch aus Görlitz ein paar aktuelle Bilder:

    Neugestaltung des Demianiplatzes in der Form um 1900 nimmt ganz langsam Gestalt an...


    Eine Neuentdeckung von mir in der Bismarckstrasse ist die Fleischerei Büchner...leider geil

    Leider war das Wetter letzte Mittwoch durchwachsen, aber ein Bild von den neu saneirten Häusern am Untermarkt... sehr schön, aber auch etwas düster...

    und zu guter Letzt noch ein aktuelles Bild von der polnischen Seite, wo es wirklich extrem langsam zugeht...

  • Herzlichen Dank für die aktuellen Bilder aus dem wunderschönen Görlitz!

    Kleine Verwechslung am Rande: Die noch bis Ende Juni andauernden Umgestaltungsarbeiten betreffen nicht den Demiani-, sondern den benachbarten Postplatz.
    Ich bin schon sehr auf das Endergebnis der Bemühungen gespannt. Zum Glück steht uns ja noch der gesamte Sommer vor der Tür!

    http://de.wikipedia.org/wiki/Postplatz_%28G%C3%B6rlitz%29

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Klasse, danke für die Bilder!

    Beim polnischen Quasi-Rekoprojekt stellt sich mir noch immer die Frage: ist das im Grunde eine abgesperrte Wohngemeinschaft? Oder ist der Vorplatz dort zugänglich? Wäre ja eigentlich ein guter Standort für kleine Cafés und Läden, ein Ort des deutschpolnischen Austausches. Aber mit dieser Mauer...

  • Inwieweit wird der Postplatz denn wiederhergestellt? Auf eine moderne Art und Weise, die historische Anmutung zitierend oder komplett historisch, also praktisch eine Rekonstruktion?

  • bilderbuch

    Vielen Dank für die Richtigstellung! Ich bin auch schon sehr gespannt und freue mich schon auf das Endergebnis.

    erbse

    Der Platz hat zwei Aufgänge, die momentan leider noch versperrt sind. Wenn das Bauprojekt einmal fertig ist, dann wird auch der Platz zu den Häusern zugänglich gemacht werden. Von vorne sehen die Häuser ziemlich gut aus, aber von hinten...naja.

  • Zum Thema Postplatz (zufälligerweise heißen ja nun gleich zwei Plätze so):

    Der Postplatz in Polen (früher Töpferberg) ist natürlich später der Vorplatz zugänglich. Hinter dem roten Zigaretten-Schild befindet sich eine Treppe nach oben, sowie auch auf der anderen Seite. Hier gut zu sehen früher und heute (im Bau)

    Beim Postplatz in Görlitz wird ja nun das historische Wegekreuz wiederhergestellt (komischerweise gegen den Willen der Bevölkerung). Eigentlich hieß es, dies wird mit "modernen Mitteln" geschehen, wie schon beim Marienplatz oder der Berliner Straße geschehen. Bei den Lampen ist dies auch schon geschehen (zu sehen am Mast/Stab in Bildmitte im Bild von Exilwiener). Daher habe ich auch für die Wege Betonplatten erwarten. Da wurde ich aber am letzten Wochenende eines Besseren belehrt. Die Wege werden tatsächlich historisch geplastert. Hier ein paar alte Aufnahmen, an denen man das Muster erkennen kann (diagonale Kreuze mit Stern in der Mitte):

    http://static0.akpool.de/images/cards/36/362187.jpg
    http://static2.akpool.de/images/cards/36/362188.jpg

    Nahaufnahme:
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…m_Postplatz.jpg

    Nun die Bilder vom letzten Wochenende:





    Hier nochmal der Zustand vorher:

    http://www.europastadt.org/aktuell/wp-con…06/imag0179.jpg

  • Tja, leider werden die historischen Laternen nur im Altstadtbereich wieder aufgestellt. Im Gründerzeit Areal waren ja auch meist größere Lampen vorhanden und die werden leider konsequenz ausgelassen, wie überhaupt alle Stadtmöbel und Straßenbeläge. Wo in der Altstadt historische Pflasterstraßen wiederhergestellt werden, wird im Gründerzeitgebiet auch jetzt noch Pflaster gegen Asphalt ausgetauscht, auch direkt angrenzend zum Postplatz (aktuell Jakobstraße und Salomonstraße). Da ist Polen ein Schritt weiter, wo Pflaster, Bänke, Poller, Mülleimer historisierend gestalten werden.

  • Da ist Polen ein Schritt weiter, wo Pflaster, Bänke, Poller, Mülleimer historisierend gestalten werden.


    Das stimmt. Entlang der gesamten Grenzregion ist das so. Die Polen können Stadtmöbel besser.
    Fällt mir sogar auf dem enorm touristischen Usedom auf, auch wenn ich die etwas schneidigeren, modernen deutschen Lösungen dort auch gelungen finde.

  • Ja, in Polen driftet es leicht ins Kitschige ab, besonders in Neubaugebieten, aber in Görlitz würde es passen. Zumindest besser als Stableuchten und Edelstahlbänke die fast an moderne Kunst erinnern. Ich hoffe ja, dass in 20 bis 30 Jahren, wo eh wieder alles erneuert werden muss, man vielleicht auch auf das zeitlos historische Design umschwenkt und nicht immer wieder ein neues Design entwerfen muss, weil das vorherige "unmodern" geworden ist.