• Nähern wir uns dem polnischen Territorium...


    harte Kontraste



    da lugt immer noch was drüber



    so, besser









    ...paar Schritte weiter, sieht es wenig einladend aus




    also wieder zurück...




    zum Schluss geht es durch die Hotherstraße und den Nikolaigraben wieder zum Unter- und Obermarkt zurück

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • aber verweilen wir noch kurz auf polnischer Seite und schauen hinüber nach Görlitz










    Kurzer Lunsch in die Neißstraße



    Wie wir gesehen haben, tut sich in der Hotherstraße was...


    und zwar sogar ne ganze Menge...


    3 Häuser sind in der Mache...und auch das Backstein-Fabrikgebäude dahinter (wie bereits gesehen )




    Eins bleibt noch





    Am Nikolaigraben



    neues Dach ja, aber das war's dann auch



    weiter geht's





    Blick in die Bogstraße



    Wir biegen aber ab


    in die Büttnerstraße





    So und nun nich ein kleiner Nachschlag aus der Konsulstraße




    So, das war's


    :gutenacht:


    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Bei dem zinnenbekrönten Fabrikhaus in der Hotherstraße handelt es sich um ein ehemaliges Speichergebäude, Überrest eines in den
    späten zwanziger Jahren d. v. J. aus dieser Gegend entfernten Fabrikviertels.
    Ein Konglomerat unschöner Produktionsgebäude verstellte einst sogar den Blick auf den Peterskirchberg.
    Heute gibt es nur noch Fotos von dieser ehemals unbefriedigenden städtebaulichen Situation.

  • Ich habe vergessen, mich bei DarkVision für die aktuellen Fotos von Görlitz zu bedanken, was ich hiermit nachholen möchte.


    Und zwei Dinge sind es noch, zu denen ich Bemerkungen habe.
    Das riesig aufragende Mietshaus Konsulstraße/Ecke Kleine Konsulstraße dümpelt offenbar immer noch unsaniert vor sich hin.
    Städtebaulich ist es ein unverzichtbarer Bezugspunkt, vor allem, wenn man die Emmerichstraße, von der Augustastraße herkommend hinabschlendert.


    Die Gedenktafel für J. Böhme am Hause Prager Straße, in der Görlitzer Oststadt, erinnert mich prompt daran, dass die 1942 ins Schloss Kuhna ( poln.Kunow ) ausgelagerten 43 Kisten mit Erinnerungen an Böhme noch immer nicht aus Polen zurückgekehrt sind.


    Görlitz vermisst im übrigen seit 1945 ca. 85 % seines wertvollsten, städtischen Kunstbesitzes. Es handelt sich dabei um Auslagerungsgut, das 1942/43 in mehrere, östlich der Neiße gelegene Schlösser verbracht wurde.

  • @DV


    Komme gerade aus der Welterbestadt Böhmisch Krummau zurück. Was Görlitz fehlt ist nur ein imposantes Schloss in einzigartiger Lage....ganz ehrlich, Böhmisch Krummau ist unbeschreiblich herrlich und aufgrund der Lage noch beeindruckender als Görlitz. Allerdings ist Görlitz vom Erhaltungszustand unvergleichlich. Wenn eine Stadt in D den UNESCO Titel verdient, dann Görlitz! Die schönste Stadt Deutschlands - konkurrenzlos. Außer Krummau kommt wieder einmal zurück...


    Ach ja, Danke für die aktuellen Bilder aus GR!

    „Dekoration ist der wichtigste Teil der Architektur“ (Sir William Scott)

  • Ich bin mir nicht sicher, ob für Görlitz ein Schloß erstrebenswert wäre; bei dem kolossalen architektonischen Reichtum der Stadt kann es vielleicht sein, daß sich dieser Mangel nicht als erster zeigt. Wenn man die Sache realistisch sieht, wäre eine Verringerung des Wohnungsleerstands, Erhöhung der Einwohnerzahl, eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation, ein Wiederbeleben des Kaufhauses sowie eine erhebliche Ausweitung des Tourismus dasjenige, was man dieser Stadt am ehesten wünschen würde.
    Die übermorgen im Dresdner Hygienemuseum stattfindende Herbstauktion der Sächsischen Immobilien- und Grundstücksauktionen, bei der u.a. das nach 1730 erbaute Schloss Bündorf in Schkopau-Bündorf (bei Merseburg) mit einem Startpreis von 120.000,-- € zur Auktion ausgeboten wird, zieht überdies die Frage nach sich, ob nicht vielleicht eine Beschäftigung mit Schlössern mit einer höheren Aktualität zu überlegen wäre.

  • Dem Hinweis von Weingeist sollte man ggf. näher treten. Eine Beschäftigung mit Schlössern scheint mir sinnvoll, zumal es da sicher noch eine repräsentative Reihe solcher Gebäude bundes- und Europaweit zu entdecken gilt.
    Das barocke Schloss Bündorf war mir bis dato völlig unbekannt.
    Im Internet können ausreichend Fotos der Anlage betrachtet werden.

  • Versteh nicht ganz, was der Verweis auf das extrem kleinstädtische Krumau soll.. das sind schon reichlich absonderliche Vergleiche. Görlitz wäre -wennschon - mit Olmütz oder Kuttenberg vergleichbar, von der Größe und Substanz her.
    Innerhalb von Altschlesien wird es nur von Breslau übertroffen - aber das war wohl schon immer so.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Am 27. November wird in Dresden die Winterauktion der Sächsischen Immobilien- und Grundstücksauktionen stattfinden. Der Katalog hierzu ist seit einigen Tagen online und einsehbar. Ich habe mal die Objekte aus Görlitz, welche zum Aufruf kommen sollen, aufgelistet - die Häuser sind allesamt schon seit Anno Tobak bei Immoscout, Immowelt bzw. Immonet zum Angebot stehend. Da die letzten Auktionen allesamt moderate Ergebnisse brachten, wird man auch auf diese Auktion(en) sehr gespannt sein dürfen.
    Angebotene Häuser:
    Konsulstr. 11/ Ecke Gartenstraße, Einstieg bei 29.000,--
    Salomonstraße 22, 12.000,--
    Pomologische Gartenstraße 7, 5.000,--
    Krölstraße 6, 9.000,--
    Rauschwalder Straße 31, 5.000,--
    Rothenburger Straße 34, 5.000,--


    Angebotene Eigentumswohnungen:
    Landeskronstraße 32: 3 ETW´s, Startpreis: 5.000,--
    Luisenstraße 19: 1 ETW, 8.000,--

  • Man staunt generell über die doch recht hohen Erlöse im Gegensatz zum Auktionslimit in Görlitz.


    Schon bei der Deutschen Grundstücksauktion in Berlin wurden 3 Häuser aus Görlitz verkauft:


    Obermarkt 3, für 39.000 Euronen angeboten, ging für 88.000 Euro weg,


    für den Demianiplatz 7/Annengasse (10.000) gab es 26.000 Euro und


    die Christoph-Lüders-Straße 42 starte bei 5000 und endete bei 20.500 Euro


    Ergebnisse - Ergebnisliste - Ergebnisse - Deutsche Grundstücksauktionen AG


    oder Aktueller Auktionskatalog


    Seite 59/60


    Görlitzer Immobilien sind beliebt trotz der demograf. Schieflage.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Ich wollte seit langem mal wieder ein Update der Görlitzer Sanierungssituation machen und nun ist es soweit. Es zeigt die wichtigsten Objekte die seit dem letzten Update von mir (Ende Mai) fertiggestellt wurden.



    Zunächst einmal eine Aktualisierung vom Zustand Handwerk 18 (Beitrag 438). Mittlerweile sind Türknäufe und Gildezeichen frisch saniert wieder angebracht worden.


    Hier nochmal der Vergleich vom Januar:




    Nun vollendet:





    Nun die Doppelsanierung Landeskronstr. 1 / Bautzener Str. 22. Beide wurden zusammen gekauft und saniert, da eines der Häuser fast keinen Hof hatte. Dieser wird nun zusammengelegt (übrigens eine gute Lösung für Eckhäuser). Allerdings wurde das rechts aus in der DDR schonmal saniert und nicht alles wurde wieder hergestellt.




    Beim linken Haus wurde sogar das Erdgeschoß wieder hergestellt:




    Beim rechten Haus wurde nur im oberen Bereich Schadensbegrenzung betrieben.






    Im ersten und zweiten Obergeschoß wurden (im Gegensatz zum dritten) die Stuckleisten an den Fenstern nicht wiederhergestellt. Schade um die vertane Chance. Mittlerweile wurde auch an den Balkonen häßliche Baumarkt-Brüstungen angebracht.




    Am ärgerlichsten ist die Nichtwiederherstellung des Turmes. Es war in der Planung angedacht, es hieß aber, das der Turm nur wiederkommt, wenn die Anbringung vollständig gefördert wird. Ich hatte bis zum Schluss die Hoffnung, da es ein recht prominenter Platz an der Kreuzung ist.




    Ein weiteres nicht ganz so tolle Projekt ist ein Pflegeheim in der ehem. Augenklinik in der Joliot-Curie-Str. 12. Dort wurde der Altbau leider sehr stark umgebaut (Anbau vorn, hinten und oben, Fenster umgebaut). Aber seht selbst:









    Am Untermarkt geht es auch voran. Neben dem Eckhaus wird auch der letzte unsanierte Bau erneuert. Leider wieder mal im grauen gotischen Stil. Mit hätte ein Gelb, wie schon vor Jahren bei der Dachgaube angefangen, besser für den Platz gefallen.





    Auch das Landratsamt an der Bahnhofstraße ist fertig und wird nächstes Jahr bezogen.









    An der Hotherstraße werden ja gleich acht Häuser von einem Investor nach und nach saniert. Nun nähert man sich dem Ende. An der Straßenseite wird noch gewerkelt, an der Flußseite ist man schon weiter (es gehören aber noch zwei Häuser links vom Backsteingebäude dazu).






    An der Reichertstraße wurde endlich ein ganzes 20er Jahre Quartier in Angriff genommen. Nach all den Abrissen in der Nachbarschaft ist das umso erfreulicher (auch dieser Block wäre gefallen, wenn die städtische Wohnungsbaugesellschaft nicht einen neuen Geschäftsführer bekommen hätte). Im Moment werden drei Häuser als altengerechtes Wohnen saniert (es werden übrigens die Fenster original aufgearbeitet). Weitere knapp 20 sind noch für eine Erweiterung vorgesehen.






    Am Sechsstädteplatz ist endlich eine Investruine (nach Grüner Graben schon die zweite dieses Jahr) fertiggestellt worden. Der Erker wurde zu Balkonen umgebaut.





    Weitere Sanierungen:


    Blumenstraße








    Hospitalstraße






    Jakobstraße







    Melanchtonstraße (ins Nebenhaus ist der Blitz eingeschlagen und dadurch der Dachstuhl abgebrannt)





    An der vielbefahrenen James-von-Moltke-Straße wird auch langsam angefangen zu sanieren (es gibt noch über 20 unsanierte Gebäude dort)






    Dieselbe Straße, eine Familie baut sich das Haus aus:




    Ein weiteres zukünftiges Objekt befindet sich auf der Goethestraße (eins der letzten unsanierten Häuser der Straße):





    Ganz tolle Neuigkeiten: Auch die Alte Synagoge wird nun endlich saniert (zufälligerweise zeitgleich mit der Neuen Synagoge). Es werden vier Wohnungen und ein Lesecafé entstehen.




    Die Umgestaltung der Berliner Straße wurde nach zwei Jahren mit der Einweihung eines Brunnen abgeschlossen.









    Aber auch Einfamilienhäuser entstehen weiter und zwar nicht nur auf der grünen Wiese, sondern zentral auf den ehemals großen Grundstücken der Landhäuser, wie hier an der Promenadenstraße:







    Ein kurzes Update vom polnischen Teil der Stadt folgt noch.

  • Super!
    Den Brunnen find ich ja klasse. Sieht man in der Komposition heute leider auch nur noch selten.

  • Ja, der Brunnen ist sehr schön mit seinem Zusammenspiel von Bronze und Sandstein (mal was anderes als Stahl und Beton ;-). Es ist das letzte Werk von Vinzenz Wanitschke, der im März leider gestorben ist. Es hat viele Kunstwerke in Dresden erstellt, bemerkenswert dabei der Sarrasani-Brunnen, der ähnlich wie der Görlitzer ist: http://upload.wikimedia.org/wi…den_Sarrasani-Brunnen.JPG



    Nun aber zum Update von Zgorzelec. Langsam kommt auch die Sanierungswelle an. Hier eine kleine Auswahl der im Sommer fertiggestellten Objekte.


    Dreimal die Straße gleich nach Grenzübergang (vorher, links saniert, rechtes Haus):






    Weiteres Beispiel um die Ecke:





    Ecksituation:





    Nachbarhaus:





    Tolles Eckhaus:





    Weiteres Beispiel





    Gesamtsituation:




    Aktuell in Sanierung befindliches Eckhaus (ich glaube ein öffentliches Gebäude)




    Und die letzten fertiggestellten Häuser am Töpferberg (nun Postplatz):





    Daneben wurde eine historische Mauer wieder aufgebaut:





    Überhaupt wird vieles historisierend wiederhergestellt, wie diese Straße (man beachte die Markierungen):




    Überhaupt ist die Stadtmöblierung in Zgorzelec toll, passend zur Bebauung und immer etwas anders (man vergleiche die Poller oder Papierkörbe). Eigentlich bräuchte Görlitz das und nicht die blanken Edelstahl Bänke und Papierkörbe.





  • Elsner83 ein Dankeschön für die zahlreichen prächtigen Fotos aus Görlitz. Bemerkenswert und schön, wie es dort immer noch weiter und weiter geht - und das in bester Qualität. Der "Gründerzeitler" in der Hospitalstraße hat etwas ganz Nobles. Die cremefarbene Fassade rückt das Haus in rechtes Licht.
    Bemerkenswert auch das Gebäude am Sechsstädteplatz.


    Schön, dass Görlitz auf der Berliner Straße einen kleinen, intimen Brunnen erhalten hat. Eine vorzügliche Ergänzung zu den umgebenden Historismus - Bauten.
    Des großen Vinzenz Wanitzschkes ( + ) letztes Werk ist idealer Weise ganz aus dem Geist dieser lange vergangenen Zeitepoche geschöpft.
    Kompliment, die Görlitzer können sich glücklich schätzen, ein Werk dieses Künstlers in ihren Mauern zu haben.


    Das unmaßgebliche Gefasel eines Herrn Waldau, im Zusammenhang mit der Einweihung des Brunnens, ist allemal zu verkraften.
    Dreist behauptete dieser Herr, der Brunnen sei "verkitscht".
    Solche Bemerkungen verraten die Abwesenheit jeglicher Sachkenntnis ! Herr Waldau soll sich mal lieber über die verfallende Stadthalle kümmern, da hat er gut zu tun.

  • Vielen Dank für den tollen, ausführlichen Sanierungsbericht! So sollte sowas aussehen, richtig klasse! :)


    Der Brunnen gefällt mir auch sehr gut. Es sollten viel öfter solch malerische Brunnen entstehen, statt verkopfter, abstrakter Wasserspiele mit irgendwelchen pseudointellektuellen Aussagen (á la Wassergardine Dresdner Postplatz).


    Die Berliner Straße sieht endlich so einladend aus, wie es diese Tangente zum Bahnhof, dem Tor der Stadt, gebietet.



    Hast du auch noch Bilder vom Brückenblick zur polnischen Seite? Sind die (tollen!) Rekonstruktionen von dort zu sehen?

  • Ein Dankeschön auch von mir für diese stets willkommenen Vorher-nachher-Vergleichsbilder, die mit ihren Details für das interessierte Auge ein Genuss sind. Insbesondere gilt Elsner83 auch mein Dank für die Bilder des Straßenbelages und der Möblierung des Straßenraums im polnischen Teil der Stadt. Vorbildlich!


    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    www.archicultura.ch

  • Ein großes Lob an unseren Elsner83, der uns mit seiner unermüdlichen Dokumentation des Baugeschehens in Görlitz beschenkt. Diese Stadt ist eine wahre Perle, die immer mehr strahlt!
    Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Sanierungen in einer sehr guten Qualität ausgeführt zu werden scheinen. Selbst der Umbau der Augenklinik besitzt gewisse Qualitäten. Und wenn ich aufgearbeitete und damit natürlich auch frisch gekittete Kastenfenster sehe (welche Arbeit!), dann geht mir das Herz auf. Viel zu oft wird eine solche alte Handwerksarbeit beseitigt.
    Die Farbigkeit des Hauses am Untermarkt sagt mir übrigens sehr zu. Sie trifft und unterstreicht den Charakter des Gebäudes.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das sind wirklich erfreuliche Nachrichten, danke für's Zeigen!
    Für meinen Geschmack wird aber ein bisschen zu oft zum gelben Farbeimer gegriffen, beim Objekt Landeskronstr. 1 / Bautzener Str. 22 gefiel mir die alte Farbgebung z.B. deutlich besser.
    Aber das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau. Wichtig ist, dass die Häuser erstmal saniert wurden.