• Am 30. Mai findet in Dresden der Sächsische Part der Sächsischen Immobilien- und Grundstücksauktionen statt. Dieses Mal wird es offensichtlich ein nur kleines Angebot von Görlitzer Immobilien geben als da sind:
    - ein Einfamilienhaus, Cottbuser Str. 7
    - eine ETW, Gobbinstr. 2.

    Interessant wäre es, etwaige Neuigkeiten über das Kaufhaus zu erfahren; auch der Sanierungsfortschritt von Untermarkt 1 müßte doch eigentlich auch schon erkennbar sein.

  • Vom Kaufhaus gibt's noch nichts Neues.
    Untermarkt 1 war beim letzten Mal noch eingerüstet gewesen. Ich kann aber nochmal dort hin gehen in den nächsten Tagen.

  • Vielen Dank an Elsner für die Informationen. Es versteht sich von selbst, daß man die Fortschritte bei diesen beiden Objekten sehr interessiert mitverfolgen wird.

  • So, ich habe nachgeschaut: Untermarkt 1 ist immer noch eingerüstet.

    Dafür hier noch zwei weitere Sanierungsobjekte die Ende 2012 fertig gestellt wurden.




  • Der wohl prominenteste Sanierungskandidat der Altstadt ist wieder zu Leben erwacht. Das Ergebnis ist traumhaft und überwältigend. Wenn man das Haus sozusagen über mehrere Jahre mitverfolgt hat, weiß man angesichts des Ergebnisses eigentlich gar nicht, was man sagen soll. Aus dem häßlichen Entlein ist ein majestätischer Schwan geworden.

  • Und schon war ich zur Stelle und habe Bilder gemacht, wie gewohnt bei mir im Vorher-Nachher Vergleich. Man beachte die Wiederherstellung der Fenster im obersten Geschoss!




    Im Zusammenhang mit der Nachbarbebauung (insbesondere dem gerade frisch sanierten Untermarkt 2):

    Vorzustand

    Leider kann das Ensemble nun nicht mehr so gut für historische Filme genutzt werden.

    Goethe!

    In 80 Tagen um die Welt

  • Sehr schön :thumbup:

    Etwas Patina wird schon zurück kehren, und dann steht auch Hollywood wieder auf der Matte.

    Aber viel lieber wäre mir an der Stelle mal ein Farbtupfer gewesen... Die vielen Grau- und Weißtöne in Görlitz finde ich nicht allzu ansprechend. Da ist ein Pirna oder Bautzen bspw. sehr viel lebensfroher anzuschauen. Görlitz wirkt ein wenig wie der grummlig-grimmige Großvater, der über den Kapitalismus schimpft.

  • Untermarkt 1 war ja in einem extrem sanierungsbedürftigen Zustand und zunehmend einsturzgefährdet. Aus filmischen Hintergründen hatte die Sanierung wohl doch ihre Berechtigung, denn dann wäre als Drehmotiv anstatt Heidelberg 1955 zunehmend die Richtung nach Berlin 1945 tendiert, was als Filmthema ja wohl auch etwas zu einseitig wäre. Und Goethe ist ja auch schon tot.

  • Einfach traumhaft! Lieber als die Sanierung wäre mir klarenfalls eine Reko des Renaissanceeckhauses gewesen, aber jetz schaut diese Ecke wieder sehr vornehm aus. Görlitz...ich komme!

    Was ist in den beiden sanierten Häusern nun drinnen?

  • Erbse, Görlitz sehe ich eigentlich nicht als den Grummelopa, sondern als einen alten, noblen Patriarchen. Daher ist auch das hier und da auftretende Grau, eigentlich ja eher ein Lichtgrau, viel leichter zu ertragen als die Rattenfarben der "Moderne". Ein Gründerzeitler bleibt auch in Grau ein Gründerzeitler.

    Vor kurzem:

  • Aber viel lieber wäre mir an der Stelle mal ein Farbtupfer gewesen...

    Dachte ich auch sofort auf den ersten Blick. Aber das ist nun wirklich "Jammern" auf dem höchsten Niveau. Das Ergebnis ist auch so sehr beeindruckend.

    Aber was ist denn das für ´ne Sanierung? Bild von Beitrag 525 . Hat man da die Seite des Hauses vergessen? Oder erfolgt demnächst eine neue Bebauung Wand an Wand? Weiss da jemand Bescheid?

  • @ Elsner83

    Vielen Dank für die beeindruckenden und ermutigenden und einem den Tag rettenden Bilder!

    Es ist kaum zu fassen, mit was für einem immensen finanziellen Aufwand die jeweiligen Hauseigentümer ihren Häusern ihre historischen Fassaden zurückgeben - und das in einer bettelarmen, von Leerstand und Arbeitslosigkeit geplagten Stadt! Und gleichzeitig wird in brummenden Großstädten wie Frankfurt, Mainz oder Wiesbaden - abgesehen von einigen wenigen rühmlichen Ausnahmen - entweder gar nichts gemacht, oder die bereits verhunzte oder sogar noch intakte Fassade wird noch mit Wärmedämmung zugekleistert, wenn nicht gleich das ganze Haus abgerissen wird.

    Man kann gar nicht oft genug den Hut ziehen vor solchen engagierten und idealistischen Hauseigentümern wie in Görlitz, denen ihr Gebäude offenbar mehr bedeutet als vermietbare Quadratmeter. Wenn es doch nur viel, viel mehr Leute von diesem Format gäbe! Ich hoffe, dieses Engagement wird auch irgendwann belohnt in Gestalt zahlungskräftiger Mieter.

  • In diesem Zusammenhang müssen wir aber auch einmal den sächsischen Denkmalschutz loben, dessen geplante Demontage - Gott sei Dank! - verhindert werden konnte. Gerade im Vergleich zu anderen Bundesländer (z.B. Baden-Württemberg) fällt nicht nur die große Anzahl an Denkmälern (das oft gescholtene Chemnitz hat beispielsweise mehr Denkmäler als das Ländle!), sondern auch das Engagement der Ämter und Lokalpolitiker auf. Schönheit ist eben ein - wenn auch recht kleines - Pfand, mit dem man in unseren strukturschwachen Gegenden wuchern kann.

    edit.

    Recht vielen Dank an "Elsner83" und Weingeist für die schönen Bilder!

    Sagt mal, was hat man denn da an der "OLB" - meinem absoluten Lieblingsmuseum in Görlitz! - gemacht? Handelte es sich um Dacharbeiten und sind diese denn mittlerweile abgeschlossen?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das stimmt, das liegt bei uns tatsächlich am Denkmalschutz. Görlitz leistet sich ja auch einen Stadtbildpfleger. So werden selbst die Reklamen an den Häusern und die Fassadenfarben in Abstimmung mit der Nachbarbebauung (Farbleitplan) festgelegt. Es kann also in Görlitz gar nicht anders saniert werden. Viele Hausbesitzer beschweren sich auch deswegen (erst kürzlich sogar wegen Neuanbringung von Balkonen an der Rückseite) und andere Projekte kommen wegen der strengen Auflagen auch gar nicht erst zustande (wie die Passage an der Berliner Straße).

    @ Bilderbuch:

    Die Arbeiten an der OLB waren glaube ich Dacharbeiten. Das ist aber schon über ein Jahr her (wie man am unsanierten Untermarkt 1 sieht).

  • Was haben die Leute eigentlich immer mit ihren Balkonen? Hab keinen und er geht mir nicht ab. Wenn ich Luft und Sonne haben wil, gehe ich raus in einen Park oder ein Cafe. Und früher hatte ich Jahre lang einen, hab ihn aber so gut wie nie benutzt … Blumenkästen gehen auch an normale Fenster ran. Und Krempel würde ich da eh nie lagern. Ich weiß noch, wie unser Balkon im Kommiblock aussah. Vollgestellt mit Sachen wie zB Wischmob …

  • Bei einem Besuch in Görlitz vor 3 Jahren war mir in der Apothekergasse dieses Haus aufgefallen. Mich würde interessieren, ob jemandem hierzu näheres bekannt ist oder ob es seinen Besitzer mittlerweile gewechselt hat. Besten Dank für eine Antwort.

  • Ja, es gibt tatsächlich ganz aktuelle Neuigkeiten. Der ehem. Stadtarchitekt von Zgorzelec (auch verantwortlich für die Planung der Rekonstruktion vom polnischen Postplatz) wird das Haus als neuen Wohnsitz sanieren. Erst im Juni konnte man am Tag der offenen Sanierungstür einen Blick ins Innere werfen. Hier gibt es ein Video u.a. vom Sanierungstag. Ab Minute 2:14 kann man das erwähnte Haus sehen (unten links auf "Video ansehen" klicken).

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort!
    Ich freue mich sehr, daß auch dieses Haus denn nun eine Zukunft hat, war doch der gesehene Zustand mehr als bedrückend. Langsam aber sicher geht es wohl für alle Häuser in der Altstadt bergauf. Wenn ich denke, was man vor drei, vier Jahren bei Immoscout noch an Häusern bekam - es wird immer weniger.