• Danke für diese erfreuliche Meldung! So wird es gemacht. Da können sich andere Städte ein Stückchen davon abschauen! Mir gefällt zwar auch die jetzige Gestaltung, aber eine Reko der ursprünglichen Struktur wird -so wie am Pariser Platz in Berlin - einfach sehr sehr edel aussehen!

  • Beim Rekonstruktionsprojekt auf polnischer Seite sind nach langer Zeit mal wieder Gerüste gefallen. Es wurden weitere vier Fassaden freigelegt.


    Das Ganze von hinten:


    Interessanter Kontrast. Die Rückseite zeigt den Hang der Polen zu kräftigen, böse gesagt giftigen, Farben. Die lassen die Häuser nicht unbedingt hochwertiger aussehen. Umso dankbarer kann man sein das uns Schockfarben wie dieses Grün auf der Vorderseite erspart bleiben.

  • Zitat


    Die Görlitzer Stadthalle wird jetzt doch in einer "abgespeckten" Variante saniert. Der Stadtrat hat auf seiner jüngsten Sitzung dem Vorschlag der Verwaltung, einen entsprechenden Planungsauftrag zu erteilen, zugestimmt. Die Sanierung soll einen Kostenumfang von 23,9 Millionen Euro haben, wozu die Stadt Görlitz selbst einen Eigenanteil von sechs Millionen Euro beisteuern muss.

    Die im Jahr 1910 eröffnete Görlitzer Stadthalle, in der Nähe des heutigen Grenzübergangs Stadtbrücke unmittelbar an der Neiße gelegen, wurde wegen baulicher Mängel im Dezember 2004 geschlossen. Seither steht das Jugendstilgebäude leer. Mehrmals nahm seither der Stadtrat Anlauf, eine Sanierung auf den Weg zu bringen.

    Görlitzer Stadthalle wird abgespeckt und saniert :: lr-online

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Es wird mal wieder Zeit für ein Görlitz Update. Das Wetter wird wärmer und die Bautätigkeit steigt. Daher sind wieder einige (wenige, im Herbst wieder mehr) Objekte fertiggestellt worden.

    In der Dr.-Friedrich-Straße ist einer der wenigen 20er Jahre Bauten der Innenstadt von der Sparkasse saniert worden. Dabei ist die Einfahrt vergrößert worden (im Innenhof liegt der Parkplatz der Hauptfiliale).




    Vergrößerte Einfahrt:



    Das letzte Haus am Wilhelmsplatz ist nun auch fertig. Es wurde nun wohl zum Firmensitz umgebaut, mit Kundeneingang, deshalb der moderne Anbau hinten:




    Eine eher unspektakuläre Sanierung in der Jakobstraße. Leider wurde die entstuckte DDR-Fassade belassen:



    Endlich wurde die Investruine auf dem Grünen Graben nach über 15 Jahre fertiggestellt (für Wohnen im Alter). Über das Ergebniss lässt sich streiten (außer dem Erdgeschoss).




    Und letztendlich wird das neue Landratsamt abgerüstet. Zunächst nur im Bereich der Neubauten, der Rest folgt bis Ende Juni.



  • Endlich wurde die Investruine auf dem Grünen Graben nach über 15 Jahre fertiggestellt (für Wohnen im Alter). Über das Ergebniss lässt sich streiten.


    Finde ich eigentlich nicht - es sieht miserabel aus. Wohnen im Alter bedeutet für die wohl die ganze Zeit (mit Rollator) am raumhohen Fenster stehen - sehen und gesehen werden?

    Ansonsten mal wieder danke sehr für die überwiegend erfreulichen neuen Eindrücke aus Görlitz.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das Sparkassengebäude ist ein schönes Beipiel dafür, wie man heute einen Alstadt-verträglichen Füllbau ohne großen Aufwand gestalten KÖNNTE! Allein es feht wohl der Wille oder das Können. Durch die zurückhaltende Art Deco-Ornamentik haben unsere Vorfahren bewiesen, dass man durchaus modernes Stilempfinden in historischen Kontext einbinden kann, wenn nur Gespür für die Umgebung vorhanden ist.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Vielen Dank für die über alle Maßen erfreuliche Berichterstattung in Wort und Bild. Bei den in jüngster Zeit stattfindenden Sanierungen ist wohl davon auszugehen, dass sie - anders als noch vor über zehn Jahren, als man Sanierungen im hohen Grade rein spekulativ durchführte - eine gewisse Nachhalitgkeit besitzen. Man fängt ja nicht mehr ohne eine adäquate Nutzung an, was man im Einzelfall natürlich bedauern kann und wohl auch bedauern muss.
    Ansonsten kann ich die Kritik am Seniorenheim nicht unbedingt teilen. Zwar ist die auch von mir schon vor Jahren mit Verwunderung beobachtete Aufstockung nun kein besonderes Schmuckstück, aber sie lässt dem Ladenbau aus den geschätzten 1890er Jahren seine Selbständigkeit und ist funktional. Ich persönlich hätte mir natürlich eine Angleichung an die Achseinteilung des Altbaues gewünscht, was technisch leicht durchführbar und insgesamt harmonischer gewesen wäre. Trotzdem ist die gewählte Lösung nun kein Beinbruch.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich halte zwar nichts von dem Kontrast-Gedöns, aber in diesem Fall finde ich es durchaus akzeptabel. Vielleicht weils - wie Bilderbuch schon sagte - einen gewissen Abstand gibt und das Glas nicht direkt aufs Alte prallt. Außerdem hats ne Gliederung, was bei anderen Glasneubauten ja gern fehlt, was hier immer wieder bemängelt wird. "Leben im Alter" heißt ja nicht, dass da Bettlägerige wohnen. In solchen Seniorenresidenzen sind die Leute durchaus noch fit genug um zu laufen usw. und auch mal vorm Fenster ein Kaffeekränzchen abhalten wollen.

  • Und es geht weiter mit den Kirchensanierungen in Görlitz, jetzt ist die Lutherkirche dran:


    Zitat

    Die Görlitzer Gotteshäuser werden reihum saniert: Kaum sind die Arbeiten an der Frauenkirche in der Innenstadt beendet steht die Lutherkirche im Gründerzeitviertel im Blickpunkt der Bemühungen.
    "Diese Kirche ist etwas ganz besonderes", erklärt Oberkonsistorialrätin Margrit Kempgen von der Kirchlichen Stiftung evangelisches Schlesien. Gotteshäuser in dieser speziellen Bauform als "Zentralbau" – ähnlich einer orthodoxen Basilika mit dem Turm in der Mitte eines kreuzförmigen Schiffes – wurden im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor allem in Berlin und in größeren Städten des Ruhrgebietes errichtet.


    Görlitz: Weiteres Gotteshaus soll saniert werden | Alles-Lausitz.de - Nachrichten

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Das Sparkassengebäude ist ein schönes Beipiel dafür, wie man heute einen Alstadt-verträglichen Füllbau ohne großen Aufwand gestalten KÖNNTE! Allein es feht wohl der Wille oder das Können. Durch die zurückhaltende Art Deco-Ornamentik haben unsere Vorfahren bewiesen, dass man durchaus modernes Stilempfinden in historischen Kontext einbinden kann, wenn nur Gespür für die Umgebung vorhanden ist.

    Es ist wohl mindestens in gleichem Maße das Können, das abgeht, wie das Wollen. Gerade diese minimalisierte, sensible Ornamentik setzt einen Kunstsinn voraus, über den heute kaum noch ein Architekt verfügt - obwohl das restaurierende Nachschaffen gewöhnlich erstaunlich gut gelingt. Aber vielleicht sind es vor allem die Maler und Stuckateure, in deren Reihen noch Könner herangebildet werden, die ihre Genialität auch an Neubauten entfalten könnten, wenn man sie denn ließe.

  • Herzlichen Dank, Elsner, für das Update in den Fortschritten der Stadt. Da ich eine ganze Reihe von Gebäuden noch im Vorzustand kenne, sind die Ergebnisse um so erfreulicher. Mich würden 3 Aspekte sehr interessieren:
    Zum einen wurde ja das Haus Elisabeth 21 und sein Durchhaus zur Krischel verkauft. Gibt es da mittlerweile schon Sanierungsarbeiten?
    Zum anderen stelle ich fest, daß die eingesessenen Immobilienbüros für manche zum Verkauf stehenden Objekte die Peise angezogen haben. Hat sich die Gesamtsituation und die Nachfrage doch verbessert, oder ist es nur Taktik?
    Ist bei Untermarkt 1/ Ecke Webergasse mittlerweile schon etwas saniert worden?

    Würde mich um Antworten sehr freuen.

  • Hallo Weingeist, vielen Dank für deine Reaktion. Leider kann ich zu den Immobilienpreisen nichts sagen, aber zu den Sanierungen.

    Das Haus Elisabethstraße 21 wurde vor einem Monat abgerüstest (und war auch am Tag der offenen Sanierungstür zu besichtigen). Hier die Vergleichsbilder:

    An der Krischelstraße 13 wurde noch nichts gemacht. Im Moment konzentrieren sich die Inhaber auf den Innenausbau der Elisabethstraße 21. Erst wenn alles vermietet ist, wollen sie die Krischelstraße sanieren. Wenn beide Häuser saniert sind, wird der gemeinsame Innenhof gestaltet. Hier noch Bilder von der Krischelstraße 13, einmal die Vorderfront und einmal von hinten, aus einer Wohnung der Elisabethstraße 21 aufgenommen.

    Beim Untermarkt 1 sind mittlerweile (nach der Einsturzgefahr im letzten Jahr) sämtliche Decken ausgetauscht worden. Im Moment ist das Haus eingerüstest, aber man kann äußerlich noch nicht viel erkennen (außer das neue Dach, vorher gab es nur ein Flachdach). Allerdings konnte man sich am Tag der offenen Sanierungstür die Pläne für die Fassade anschauen (anklicken für Vergrößerung).

    Das Nachbarhaus Untermark 2 wird auch gerade saniert. Dort wird bereits am Putz gearbeitet. Ich mache Fotos vom Haus, wenn es abgerüstet ist. Damit ist der Untermarkt mehr oder weniger fertig saniert (bis auf ein paar restliche DDR-Sanierungen in der Mitte des Platzes).

    Am Tag der offenen Sanierungstür war auch die Synagoge offen. Nach über 10 Jahren Stillstand soll die Sanierung nun endlich weiter gehen. Das Gebäude wurde nun ins Denkmalpflegeprogramm "National wertvolles Kulturdenkmal" aufgenommen. Damit verbunden ist eine Fördermittelzusage des Bundes in Höhe von 140.300 Euro. Zusammen mit den 83.000 Euro vom Freistaat Sachsen und den 56.000 Euro, die Görlitz an Eigenmitteln beisteuert, kann noch in diesem Jahr die prächtige Kuppel komplett restauriert werden, inklusive des Löwenfrieses. Auch am Thoraschrein soll weitergearbeitet werden, die Fenster im Kuppelsaal erneuert und die begonnene Probeachse fertiggestellt werden, die einen Vorgeschmack darauf gibt, wie prunkvoll die Synagoge wieder werden könnte.

    Probefenster mit vereinfachter (aber immer noch ansehnlicher) Verglasung:

    Probeachse der Kuppel mit Löwenfries:

    Überraschenderweise hat Polen begonnen, die Dreiradenmühle zu sanieren. Es wurde wieder ein Dach aufgesetzt, das seit einem Brand in den 70er Jahren nicht mehr aufgebaut wurde. Ich glaube es ist auch das erste Mal seit der Erbauung, das die Gebäude Farbe bekommen (vorher:(

    Außerdem sind weitere vier Gebäude am ehemaligen Töpferberg abgerüstet worden:

    Hier ist noch der Rest, der fertigzustellen ist:

    In unserem Plattenbaugebiet Königshufen wird im Moment tatsächlich an vier Stellen gleichzeitig abgerissen, während kein Altbau (bis auf Industriebrachen) in den letzten 3,5 Jahren abgerissen worden ist (im Gegensatz zu anderen Städten im Osten). Ich bin stolz auf meine Stadt :)

  • Beim Haus "Elisabethstraße 21" hätte der Denkmalschutz eigentlich auf die Belassung der Beschriftung bestehen müssen, da diese ein zeitgeschichtliches Zeugnis von der historischen Bewandtnis darstellt, dass es für den gemeinen Görlitzer Quarzer einmal denkbar war, seine Ware von westlich der Neiße zu erwerben. floet:)

    Ansonsten, wie immer tolle Bilder - schön, dass auch in Polen kräftig an der Verschönerung der Stadt mitgearbeitet wird. Ich muss unbedingt mal wieder dorthin...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Assoziationen mit dem alten Gassenhauer: "Die Elisabeth die Süße hat ein neues weißes Kleid" ergeben sich zwangsläufig beim Betrachten der Bilder. Hierfür einmal mehr herzlichen Dank! Wenn man sich erinnert, wie sich die Elisabeth 21 noch vor einem Jahr präsentiert hat, machen die Fotos von ihren neuen Klamotten wirklich sehr viel Spaß. Wie schön, daß nun das Straßen- und Platzgefüge der Elisabethstraße endlich einen Abschluß in den Sanierungen gefunden haben. Auch auf die Fertigstellung von Untermarkt 1 wird man sich sehr freuen dürfen - vielleicht schon im nächsten Jahr?

  • Dank an Elsner für die informativen Fotos etc.

    Endlich, endlich geht es an der Synagoge weiter.

    Ohne weiteres und schon längst, hätte hier der Bund mal tiefer in die Tasche greifen können, damit es vorangehen kann.
    Mindestens 1 Mio € scheinen mir durchaus nicht unangemessen, für den Erhalt der einzigen noch vorhandenen Jugendstil - Synagoge in Deutschland.
    Sicher ist man dies auch der ehm. Gemeinde, die einst das Haus nutzte, schuldig - unbedingt !

    Die Probefenster im Kuppelraum hatte ich noch nicht gesehen. - Genial, ungewöhnlich schön die Farbigkeit der Gläser.
    Und erst die Probeachse, die einem fast den Atem verschlägt - ob ihrer Pracht.

    Im Ostteil von Görlitz ist tatsächlich eine Kursächsische Postmeilensäule aufgestellt, erinnert damit an die Zugehörigkeit der Stadt zu
    Sachsen.
    1945 beeilte sich die neue, polnische Verwaltung rasch alle deutschen Spuren, in dem ihr zugefallenen Stadtteil,
    zu tilgen.
    Dem fielen nicht nur zehn Marmorstandbilder der "Oberlausitzer Gedenkhalle" zum Opfer, auch die harmlose Postmeilensäule wurde zerstört.
    Der Obelisk wurde zerschlagen, das Mittelteil mit dem Sächsisch/Polnischen Wappen fand Gnade, gelangte nach Breslau ins Postmuseum,
    wo es die Zeiten überdauerte.

    Von einem polnischen Bildhauer wurde nach alten Fotos, die heute am Töpferberg/Postplatz stehende Kopie unter Einbeziehung des erhaltenen Rudiments neu geschaffen.

    Eine schöne Geste in der Europastadt.


    "deutschen Spuren" zu tilgen

  • kleiner Rundgang mit Aktualisierung gefällig?

    Los geht's in der Elisabethstraße

    Nr 21 im Kontext

    Joiliot Curie-Str/Handwerk

    Am Obermarkt:

    Bilder von mir

    Gruß DV

    Weiter geht's um den Untermarkt herum

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia