• Nachdem die Nachfrage nach Bildern vorhanden ist, steuer ich noch ein paar Bilder von erfolgten Sanierungen aus den Jahren 2008/2009 bei. Es sind bei weitem nicht alle erfolgten Sanierungen dabei, aber ich denke es freut euch trotzdem :biggrin:


    Sanierungen 2008


    Los geht’s mit der Kamenzer Straße in der Südstadt

    Biesnitzer Straße

    2 Sanierungen am Lutherplatz, die beiden Häuser wurden schon in den 90-igern teilsaniert:

    Lutherplatz 6

    Lutherplatz 7

    Nikolaivorstadt-Nikolaischule

    Obermarkt 23, die Farbwahl hätte meiner Meinung nach vielschichtiger ausfallen dürfen


    Sanierungen 2009


    Am Stadtpark

    Mehrgenerationenhaus Joliot-Curie-Straße 1+2, hier wurde oben ein 3. Balkon angebracht, der bei der Erbauung im 19 Jh. nicht existiert hat

    Brautwiesenstraße 13

    Gartenstraße 20

    Krölstraße-Ecke Leipziger Straße

    Konsulstraße 56+57

    Hugo-Keller-Straße 5

    Jetzt zur Altstadt

    Büttnerstraße 2

    Peterstraße 15: Neue Jugendherberge Görlitz, vor Jahren ist der hintere Teil des im Kern gotischen Gebäudes eingestürzt. Der Investor war hier wieder mal ein Glücksfall.

    Obersteinweg 5

    Bogstraße 2+3: sogenannte „Jesusbäckerei“, welche zum Kreuzweg von der Peterskirche bis zum Heiligen Grab gehört

    Langenstraße 19: Hier wurde ein historischer Schriftzug erhalten, auch für Görlitz eher ein Einzelfall, leider

    Obermarkt 29: Napoleonhaus, Fassade aus dem Jahr 1719-1722

    zum Abschluss noch ein paar Gebäude, deren Sanierung für 2012 geplant sind:

    Bahnhofstraße 17

    Bahnhofstraße 18

    Hospitalstraße 31: Hier wird eine Pension eingerichtet

    Brautwiesenstraße 5: Hinterhofgebäude werden vorher abgerissen, danach Sanierung

    Jauernicker Straße 61+62 in der Südstadt: Sanierung durch Thamm und Partner, also diejenigen die auch schon Konsulstraße 6, Otto-Buchwitz Platz 3 und Landeskronstraße 18 saniert haben (weiter oben bereits gezeigt)

    Bautzener Straße 22 wird zusammen mit Nachbarhaus dem Eckgebäude Landeskronstraße 1 durch den gleichen Investor saniert:

    Landeskronstraße 1: hier wird lt. Bauplan der Turm auf dem Erker rekonstruiert J


    das wars, bitteschön biggrin:)

  • Kann ich von mir nicht behaupten, das Cremeweiß des Eingangs sah irgendwie fremd aus an dem Gebäude und das Schweinchenrosa mag zwar orginal sein nervt mich persönlich aber nach längerem anschauen^^.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (6. Januar 2012 um 21:24)

  • Also beim Obermarkt 29 gefällt mir die alte Version besser.

    also die jetztige Farbwahl ist ok, es muss halt nur noch ein wenig Zeit vergehen, bis wieder eine gewisse Patina am Gebäude hängt :wink:

    Das einzige was mir vor Ort unangenehm aufgefallen ist, ist die geringere optische 3D Wirkung der Figuren und Vasen. Beim unsanierten Zustand empfand ich die Wirkung wesentlich besser, jetzt wirkt es ein wenig versteckter oder platter. Das schweinchen-rosa im unsanierten Zustand gefiel mir persönlich nie sonderlich gut, aber das ist halt Geschmackssache stickpoke:)

  • Dankeschön Lusacia sajón...welch leckerer Nachtisch. Du schönes Görlitz, blühe und gedeihe...es kommen auch wieder goldenere Zeiten für dich...so sei darauf vorbereitet :rolleyes:

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Zitat

    In einigen Wochen beginnt Königshufen, sein Aussehen weiter zu verändern. Denn im Frühjahr, spätestens Sommer, wird im Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft die Zahl der Etagen in mehreren Blöcken reduziert. Insgesamt sollen bis Ende 2013 mehr als 800 Wohneinheiten verschwinden.
    Bei der Görlitzer Wohnungsbaugesellschaft hat man Großes vor in diesem und im nächsten Jahr. Bis zu 13 Millionen Euro nimmt das Unternehmen in die Hand, um sie in den Rückbau zu investieren. Allerdings wird nur in einem Fall komplett abgerissen: In der Gersdorfstraße verschwindet ein ganzer Block. Grund ist der zu geringe Vermietungsstand. Den gibt es zwar auch anderswo, doch dort wird die vorhandene Substanz lediglich reduziert. "Wir tragen zwei oder drei Etagen ab, verringern damit unseren Leerstand und schaffen gleichzeitig ein angenehmeres Wohnambiente", erläutert Arne Myckert. Ende 2013 werde man dann insgesamt rund 1.100 Wohnungen vom Markt genommen haben. "Eine für unsere Gesellschaftsgröße erstaunliche Zahl", sagt der WBG-Chef.

    Görlitz: Königshufen wird zur Gartenstadt | Alles-Lausitz.de - Görlitz

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Zweifelsohne ist Görlitz ein herausragendes Flächendenkmal altstädtischer und gründerzeitlicher Ensemblewirkung, aber das reicht aus meiner Sicht bei weitem nicht aus, um den Rang eines Weltkulturerbes zu erreichen.

    Auszug Voraussetzungen:
    "In die Welterbeliste werden nur Stätten aufgenommen, die nach Meinung des Welterbekomitees herausragende universelle Bedeutung aus historischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Gründen haben. Bei der Entscheidung über die Aufnahme werden die übergreifenden Kriterien der Einzigartigkeit, der Authentizität (historische Echtheit) und der Integrität (Unversehrtheit) angewendet, in Verbindung mit einem oder mehreren von insgesamt zehn UNESCO-Kriterien."

    Bei allem Respekt, aber die Gründerzeitarchitektur von Görlitz als einzigartig und universell in der Welt zu betrachten, halte ich gelinde gesagt für Größenwahn. Man kann das nicht als universelles Welterbe einstufen, denn davon gibt es in Europa tausende Städte. Ehrlich gesagt finde ich ohnehin bedenklich, dass zu viel und zu oft der Status Welterbe vergeben und damit der eigentliche Zweck entfremdet wird.

    Die gegenwärtige Tentativliste von 1999 für die zukünftigen deutschen Welterbestätten sollte noch abgearbeitet werden, denn dort wurde noch sorgfälltig nach dem wahren Welterbekern gearbeitet, aber das, was da jetzt als angebliches Welterbe zukünftig deklariert werden soll, ist eine ziemlich billige und durchsichtige kommerzielle Geschichte.

    Welterbe in Deutschland – Wikipedia

  • Roland:
    Die 95000 Einwohner vor dem Krieg verteilten sich auf beide Seiten der Neisse. Das heutige polnische Zgorzelec hat immerhin auch 32000 Einwohner.
    Zusammen mit den 55000 von Görlitz kommt man schliesslich (noch) auf 87000 Einwohner.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Hinzu kommt wohl, dass in den Altbauwohnungen nach heutigen gesetzten Lebens und Qualitätsstandards nur noch die Hälfte aber wenigstens nur 2/3 der Menschen in einem Haus wohnen wie vor 70 Jahren. War ja mitunter nicht unüblich mit 6 Mann in einem Raum zu hausen


  • Zweifelsohne ist Görlitz ein herausragendes Flächendenkmal altstädtischer und gründerzeitlicher Ensemblewirkung, aber das reicht aus meiner Sicht bei weitem nicht aus, um den Rang eines Weltkulturerbes zu erreichen.

    Auszug Voraussetzungen:
    "In die Welterbeliste werden nur Stätten aufgenommen, die nach Meinung des Welterbekomitees herausragende universelle Bedeutung aus historischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Gründen haben. Bei der Entscheidung über die Aufnahme werden die übergreifenden Kriterien der Einzigartigkeit, der Authentizität (historische Echtheit) und der Integrität (Unversehrtheit) angewendet, in Verbindung mit einem oder mehreren von insgesamt zehn UNESCO-Kriterien."

    Bei allem Respekt, aber die Gründerzeitarchitektur von Görlitz als einzigartig und universell in der Welt zu betrachten, halte ich gelinde gesagt für Größenwahn. Man kann das nicht als universelles Welterbe einstufen, denn davon gibt es in Europa tausende Städte. Ehrlich gesagt finde ich ohnehin bedenklich, dass zu viel und zu oft der Status Welterbe vergeben und damit der eigentliche Zweck entfremdet wird.

    Wirtschafliche Aspekte spielen hier eine übergeordnete Rolle, da gebe ich dir Recht. Ich denke aber gerade für Görlitz, im Gegensatz zu DD, wär der Titel sehr wichtig, da die Stadt immer noch ein Schattendasein führt. Um den Bekanntheitsgrad über Nacht zu steigern (im Fall von Quedlinburg geschehen) ist dieser unabdingbar und für die zumindest finanziell gebeutelte Stadt goldwert. Zudem gerade für die hiesigen Foristen sicherlich wünschenwert, würde durch mehr Touristen und Aufmerksamkeit verhindert, das evtl. doch noch in naher Zukunft Gebäude abgerissen werden. Zur Zeit befinden sich noch ca. 460 Gebäude in komplett unsaniertem Zustand, davon 85 in stark gefährdetem.
    Was die Einzigartigkeit und den Anspruch auf den Titel rechtfertigt, können nur die Experten rund um die Görlitzer Bewerbung herausarbeiten....

    Aus meiner Sicht sprechen höchstens der vollkommene Erhaltungsgrad (ca. 99,2 % des Zentrums sind originalbebaut und unzerstört) des nicht unbedingt kleinen Zentrums, desweiteren wird auch immer wieder hervorgehoben, dass mit Altstadt + Innenstadt 2 völlig autarke Bereiche bestehen, sowohl die Altstadt, als auch die Gründerzeitinnenstadt haben ein separates Geschäftszentrum, altes + neues Bankenviertel, Verwaltungsgebäude etc.. In den meisten mittleren Städten ist das sog. Zentrum identisch mit dem Bereich der Altstadt. In Görlitz gibt es eben 2 völlig unabhängige, funktionsfähige Bereiche.
    Auch nicht unerheblich ist der Umstand dass man alle Bauphasenentwicklungen nahtlos im Stadtbild wiedererkennen kann, alle wichtigen Bauphasen sind lückenlos vorhanden (ausser Romanik) und zeigen eine geschlossene homogene Stadt.
    Lt. Denkmalschützer spielen auch die Görlitzer Hallenhäuser eine übergeordnete Bedeutung in der Bewerbung, meiner Erkenntnis nach gibt es diesen Bautyp nur in Görlitz. Und wer schon mal die Möglichkeit hatte sich ausgiebig die bedeutensten Bsp. in Görlitz von innen anzuschauen, wird schnell feststellen, dass diese Gebäude wirklich fantastisch und bauhistorisch höchst wertvoll sind.
    Aber wie gesagt ich bin kein Experte, mal sehen, ich geb dir auf jeden Fall Recht, dass teilweise schon zu viele Städte auf der Liste stehen...Trotzdem als Lokalpatriot wünsch ich es mir für meine Heimatstadt :biggrin:

  • Zweifelsohne ist Görlitz ein herausragendes Flächendenkmal altstädtischer und gründerzeitlicher Ensemblewirkung, aber das reicht aus meiner Sicht bei weitem nicht aus, um den Rang eines Weltkulturerbes zu erreichen.

    Auszug Voraussetzungen:
    "In die Welterbeliste werden nur Stätten aufgenommen, die nach Meinung des Welterbekomitees herausragende universelle Bedeutung aus historischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Gründen haben. Bei der Entscheidung über die Aufnahme werden die übergreifenden Kriterien der Einzigartigkeit, der Authentizität (historische Echtheit) und der Integrität (Unversehrtheit) angewendet, in Verbindung mit einem oder mehreren von insgesamt zehn UNESCO-Kriterien."

    Bei allem Respekt, aber die Gründerzeitarchitektur von Görlitz als einzigartig und universell in der Welt zu betrachten, halte ich gelinde gesagt für Größenwahn. Man kann das nicht als universelles Welterbe einstufen, denn davon gibt es in Europa tausende Städte. Ehrlich gesagt finde ich ohnehin bedenklich, dass zu viel und zu oft der Status Welterbe vergeben und damit der eigentliche Zweck entfremdet wird.


    Stimmt. Wenn man die zitierten Voraussetzungen ansetzt kann man eigentlich aufhören weitere Welterbetitel zu vergeben. Und ein großer Teil der in den letzten Jahren vergebenen Titel müßte zurückgenommen werden.
    Andererseits: wenn Orte wie Kuttenberg, Krumau, Telc, Thorn oder Trogir Weltkulturerbe sind, dann weiß ich nicht warum Görlitz dies nach den in der Praxis angewandten Maßstäben nicht auch sein soll. Immerhin kann Görlitz mit einer Stadtstruktur punkten die die Entwicklung einer mitteluropäischen Stadt seit dem Mittelalter bis zur Neuzeit beinahe lückenlos nachvollziehen lässt. So viele Städte können das nicht von sich behaupten. Zudem verfügt sie über eine regionale Ausprägung der Renaissance die bis nach Schlesien wirkte.
    Aber schlußendlich dient der Welterbetitel heute fast ausschließlich der touristischen Vermarktung, was sicher der Hauptgrund ist warum einige Orte der sächsischen Provinz so erpicht darauf sind. Man hofft ein paar Touristen aus Dresden für sich abzweigen zu können.

  • Und gerade als Werbe-Label wäre der Welterbetitel für Görlitz so wichtig!
    Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass der Tourismus diese wundervolle Stadt noch immer nicht wirklich entdeckt zu haben scheint. Selbst während der zugegebenermaßen recht mauen Landesausstellung im letzten Sommer, war kaum eine nennenswerte touristische Aktivität zu verzeichnen. Gerade wenn man an Rothenburg ob der Tauber denkt, überrascht einen das immer noch einem Geheimtipp gleichende Görlitz.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Da ja die bisherige Anzahl an deutschen Stätten mit Welterbe-Titel schon einen gewissen Umfang hat und auch im letzten Jahr offenkundig wurde, daß nun vermehrt auch andere Länder diese Auszeichnung erhalten sollen, wird man sich schon vor Auge halten müssen, daß die Entscheidung über eine Verleihung dieses Titels einiges an Zeit beanspruchen und daß einem Antrag nicht immer zwangsläufig stattgegeben wird.
    Da in den letzten 22 Jahren die gemeinschaftlichen Leistungen dazu geführt haben, aus einer mehr oder weniger trostlosen Ausgangssituation heraus wieder eine über die Maßen faszinierende Stadt zu machen, ist den Görlitzern zu wünschen, daß sie diese Zeit überbrücken werden - meistern werden sie es ohnehin - und daß sie Entscheidungsträger haben, deren Ziel u.a. auch die Förderung und der Ausbau der touristischen Möglichkeiten sein wird. Man sollte sich erinnern, daß es Städte und Orte gibt, die ebenfalls sehr abgelegen liegen - daß also Görlitz trotz allem über einen guten Autobahnanschluß verfügt, wird man schon zugeben dürfen. Für eine Ausweitung des Tourismus sind die Voraussetzungen doch gar nicht mal so schlecht.

  • Der Tourismus leidet leider an der Randlage. Als Route des internationalen Tourismus hat sich in den letzten Jahren eine Nord-Süd-Achse Berlin - Prag - Wien entwickelt, von der Dresden und Budapest ein paar Krumen abbekommen. Görlitz ist da schon zu weit entfernt. Es müßte sich der Polen-Tourismus stärker entwickeln, aber der komplette Westteil liegt ja mehr oder minder brach. Das könnte sich u.U. mit der Welterbe-Bewerbung des Hirschberger Tales verbessern, aber der Titel ändert ja leider nichts daran das es dort wie Kraut und Rüben aussieht (weshalb der Titel auch nicht gerechtfertigt ist). Und ein Welterbetitel allein machts ja auch nicht, die geografische Lage ist immer noch entscheidend. Krumau/Cesky Krumlov wird vom internationalen Tourismus überrannt (ein Schicksal auf das man gern verzichten kann) weil es zwischen Prag und München liegt, während Telc, so weit ich das erkennen konnte, größtenteils tschechische bzw. deutsche und österreichische Tagestouristen anzieht. Von Bad Muskau wollen wir gar nicht erst reden.

  • Beim Rekonstruktionsprojekt auf polnischer Seite sind nach langer Zeit mal wieder Gerüste gefallen. Es wurden weitere vier Fassaden freigelegt.



    Die vier fertig gestellten Fassaden:

    Die verbleibenden Häuser:


    Das Ganze von hinten: