• So, hier sind noch paar Bilder.


    Das heilige Grab


    Innenhof des Rathauses


    Wappen des Matthias Corvinus am Rathaus (er besaß als Ungarnkönig 30 Jahre die Nebenländer der böhmischen Krone, wozu Görlitz wie auch Bautzen gehörte. Bautzen hat auch ein solches Wappen)


    Kaisertrutz mit Reichenbacher Turm. Der Name entspringt der Tatsache das die Schweden darin den kaiserlichen Truppen widerstanden.


    Obermarkt


    Der älteste Teil des Rathauses. Das goldene Teil oberhalb der Uhr ist ein Löwe der bei Neumond (glaub ich) pfeift.


    Rathaustreppe mit Justitia (ohne Augenbinde), Verkündigungskanzel und Corvinus- Wappen.


    Ratsapotheke


    Biblisches Haus


    Handelshof innen. Die Mehrzahl der Häuser am Untermarkt haben derartige Innenhöfe. Über die Geländer hat man früher die Tuchwaren gehangen.


    Kloster Marienthal bei Görlitz. Derzeit ändert man gerade die Farbgebung, weg vom Rot- Weiß aus DDR- Zeiten (auf der linken Seite zu sehen) hin zu einem Rose- Weiß mit grünen Dächern. Besser so.

  • Sehr schöne Bilder, Karasek, danke!
    Wunderschöne Straßenzüge gibt es in Görlitz! Ich muß unbedingt mal hinfahren bei Gelegenheit. Wo doch Görlitz sogar unsere Partnerstadt ist.... :)

  • Ich habe letztens bei Ebay wieder mal ein paar Postkarten von Görlitz gesichtet und wollte hier mal einen Vergleich reinstellen. (Alle Bilder sind nur gescannt, da ich keine Digicam besitze).

    Hier nun die Luisenstraße um 1900:

    und am 19. Juni 2005:

    Besonders auffällig ist das Eckgebäude. Leider habe ich kein besseres Bild vom Ursprungszustand als auf dem oberen Bild aber zu DDR-Zeiten wurde es so verunstaltet:

    Dann wurde es schließlich 1995 im Stile Hundertwasser (nur nicht ganz so ausgefallen) saniert und umgebaut:


    Der Entwurf wurde leider nicht 100%ig umgesetzt (die (kitschig-)klassizistischen Elemente fehlen):

    Ist zwar schade, das der Ursprungszustand nicht mehr vorhanden ist, aber im Vergleich zur DDR Version, finde ich doch, ist eine ansprechende Gestaltung entstanden. Leider sind die Farben etwas schwach ausgefallen und wirken auf den Fotos noch schwächer.

  • Naja, ich weiß nicht, ich find Hunderwasser eigentlich wohl gei... äh, gut. Aber nicht im historischen Stadtbild sondern eher in einer Betonwüste. Oder zumindest langweiligen Straßenzügen wo die Gebäude niemandem die Show stehlen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Sehe ich auch so. 100wasser ist gut für Gebäude, die allein auf weiter Flur stehen oder zum Auffrischen eines Viertels, was aber in einem Altbauviertel unnötig ist, weshalb diese Architektur dort nichts verloren hat.

  • Ach ich find diesen Hundertwasser-Stil dort eigentlich ganz ansprechend, is ja jetz nich so dass (mal wieder) ein starker Kontrast erzeugt werden sollte, sondern nur organischere Formen im Dachbereich eingesetzt wurden, Materialien etc fügen sich ja harmonisch ein. Ich finde auch generell kann ein Hundertwasser-Haus in einem harmonischen Altbaugebiet (wie es in Görlitz der Fall ist) ein interessanter Blickfang sein.

  • Das Gebäude sticht glaub ich nur so hervor weil die Fassade so platt ist und die der anderen sehr ornamentreich sind.

  • Ich meinte auch weniger den Zusammenhang des Gebäudes mit der Umgebung als das Gebäude selbst.
    Zu DDR-Zeiten wurde nunmal der Stuck entfernt und es ist recht unwahrscheinlich (besonders in Görlitz), das dieser bei der Sanierung wieder dran kommt. (Siehe zweites gelbes Haus rechts auf dem zweiten Bild vom Straßenzug).
    Also wäre es so geblieben wie auf dem S/W Bild, nur eben neu verputzt und gestrichen. Von daher finde ich diese "Neuinterpretation" doch recht toll, da es wenigstens nach was aussieht.
    Sicher wäre auch mir die originale Fassade lieber gewesen, aber was entstuckt wurde, bleibt meist so (außer vielleicht bei entsprechenden Investoren in Großstädten).

  • Über die letztendliche Ausführung kann man ja geteilter Meinung sein, aber der Originalentwurf von Hundertwasser war wirklich gelungen: sehr kleinteilig, abwechslungsreich, phantasievoll. Und das sage ich, obwohl ich sonst kein großer Hundertwasser-Fan bin.

    Immerhin hat sich Görlitz bemüht, aus dem entstuckten Teil wieder entwas ansehnliches zu machen. In Berlin werden diese entstuckten Kisten üblicherweise einfach graubraun in graubraun in ihrer ganzen Tristesse belassen. Wenn man Glück hat, gibt's allenfalls mal einen neuen Anstrich in Orange, Beige oder Pastellgrün.

  • nachträglich danke für die schönen bilder!

    görlitz ist wirklich eine perle! :)

    bzgl. des hundertwasserhauses (was nicht unbedingt mein geschmack ist), stimme ich philon zu.

    kennt eigentlich wer den geschichtlichen hintergrund von justitia mit binde und justitia ohne binde?

    und die neue farbgebung am klsoter ist viiiiiiiiel besser! :)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ich wollte mal wieder einen Vergleich einer (wie ich finde) gelungenen Sanierung hier rein stellen. Hab das Bild bei Bildindex gesehen und da wollte ich gleich mal die aktuelle Situation fotografieren. Hier nun das Ergebnis:

    1992:

    Heute:

  • Schön auch das Massardsdach, was wieder erstanden ist.

    Tja, so ist das bei vielen Häuser in Görlitz. Deswegen mag ich die Stadt ja so sehr. Besonders die mittelalterlichen Gebäude sehen teilweise schlimm aus und man sieht nichts mehr von deren Schönheit (im Gegensatz zu Gründerzeit Häusern, wo doch meist noch was zu erkennen ist).
    Wenn ich mal wieder dazu komme, werde ich wieder das hier reinstellen.

  • Hier sind noch ein paar Eindrücke vom Tag des offenen Denkmals.
    Zuerst die Synagoge. Auch bei ihr legten die Nazis Feuer, glücklicherweise ist sie aber nicht abgebrandt. Zu DDR- Zeiten schien sie als Versammlungsraum gedient zu haben. Derzeit sucht man gerade einen Verwendungszweck für sie, wobei sich der Förderverein und die Stadt gerade über bürokratische Spitzfindigkeiten streiten. Hier mal eine Innenaufnahme:


    Auf der prachtvollen Berliner Straße gab es ein sehr interessantes Objekt. Zur Straßenseite ein Mietshaus (welches auch offen war). Durch den Durchgang ging man zum Innenhof. Dahinter befand sich dann ein zweites Haus. Wie sich herausstellte ein altes Kaufhaus (seltsame Lage für ein Kaufhaus). Total heruntergekommen, aber teilweise noch mit Originalausstattung.

    Ein Geländer:

    Und der Eingang des selben Hauses:


    Ansonsten habe ich mich dieses Jahr etwas verzettelt, weil ich zu viel Zeit in den diversen offenen Häusern der mittelalterlichen Innenstadt verbracht habe. Leider sieht eine schiefe Wand nach einer Weile wie jede andere aus, will sagen es wurde etwas langweilig. Hier paar Eindrücke:


    Vom interessantesten dieser Handwerkerhäuser habe ich leider keine Bilder, weil ich dazu echt einen Weitwinkel gebraucht hätte. Es war nur ca. 3m breit, dafür aber sehr tief. Die Achse war in der Hälfte geknickt. Vom Erdgeschoß führte an der Seite eine Treppe hinauf die dann sofort in eine spiralförmige Holztreppe überging, welche sich über die gesamte Hausbreite schwang, genau in der Mitte des Hauses am Knick. Von dieser spiralförmigen Treppe gingen dann nach vorn und hinten immer die Räume weg, diese über die gesamte Breite des Hauses. Aber natürlich lagen diese Räume nicht auf einer Ebene, nein, die waren zueinander immer so einen bis anderthalb Meter in der Höhe versetzt. Äußerst imposant, und wenn restauriert sicher einmal ein wunderbares Zuhause.

    Nächstes Jahr widme ich mich aber eher den Industriedenkmälern. Wie gesagt, das Mittelalter kann auch ermüden. So hätte ich mir am Ende doch gewünscht noch Zeit für die Landskron- Brauerei (nein, nicht wegen dem Bier) :D oder die Geschäftsräume der WUMAG aus den frühen 20ern gehabt zu haben.

  • Zitat von "Johan"

    Karasek

    Wenn du hast mehr Bilder wäre es nicht slecht mit noch eine neumen Görlitz-gallerie da....


    Ja, an eine Görlitz- Galerie wollte ich mich demnächst machen, aber mit neuem Bildmaterial. Der alte Photoshoot war von den Lichtverhältnissen nicht optimal (ich habe da gewisse Ansprüche) ;) und vom Tag des offenen Denkmals habe ich bloß die paar Aufnahmen.
    Vor Görlitz wollte ich eigentlich auch noch eine Serie über Umgebindehäuser machen (vielleicht interessiert das ja auch?), solange die Natur halt noch grün ist, und von Zittau wollte ich noch einen zweiten Teil machen.

  • Ich bin sehr, sehr intressiert auf jeden fall.....nach meinem Meinung ist es ja letztendlich eine die schönste Teilen Deutschlands......

    .....im neuem Nummer von National Geographic steht es ja dass nur Städte wie Brügge und Sam Gimigiano können sich im geschlossenheit mit Görlitz vergleichen...stimmt ja auch.....

  • Zitat von "Johan"


    .....im neuem Nummer von National Geographic steht es ja dass nur Städte wie Brügge und Sam Gimigiano können sich im geschlossenheit mit Görlitz vergleichen...stimmt ja auch.....

    Oh, danke für den Tip mit National Geographic. Habe ich gleich mal gekauft. Die Zeitung lohnt sich oftmals schon allein wegen der tollen Fotos. Bilder von Görlitzer Kircheninnenräumen, wie bei NG zu sehen, hätte ich hier auch noch rumliegen... :)

  • Zwölfte anonyme Millionen-Spende eingegangen

    Zum zwölften Mal in Folge hat ein anonymer Spender der ostsächsischen Stadt Görlitz einen großzügigen Geldbetrag zur Sanierung denkmalgeschützter Gebäude überwiesen.
    Die "Altstadtmillion," wie sie von den Görlitzern genannt wird, sind 511.500 Euro. Der großzügige Gönner hat im Jahr 1995 mit der Zahlung von einer Millionen DM begonnen.
    Weiterhin bleibt es ein Geheimnis, wer dieser Spender ist. Nach Aussagen der Stadtverwaltung konnten 500 Objekte durch dieses Geld finanziert werden.

    Quelle:http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?id=609346&u_id=344603

    http://www.n-tv.de

    :)

    In dubio pro reko

  • Es gibt meiner Ansicht nach keine schönere Stadt in Deutschland als Görlitz. Wenn ich die Stadt besuche, gerne auch im Jahresurlaub, freue ich mich immer schon lange vorher. Demnächst möchte ich gerne den ehem. Ostteil der Stadt mal richtig erforschen, die heutige bzw. zukünftige Situation mit alten Bildern vergleichen und auf Spurensuche gehen. Görlitz hat so viele verborgenen Schönheiten die es zu Entdecken gilt.

    Weiß jemand ob die Kirch in Ost-Görlitz am PKS-Busbahnhof immer katholisch war, gab oder gibt es weitere Kirchen im alten Ostteil?

    Für weniger Ideologie!