• Es ist unter den Häusern der Görlitzer Altstadt nicht gerade das unbekannteste: Langenstraße 17. Nun steht es zum Verkauf. Vielleicht hat ja jemand von uns Interesse:

    https://www.immobilienscout24.de/Suche/controll…chType=district

    Sag mal, sein diese Preise mittlerweile normal?

    Vor ca. 8 Jahren stand mal am Randgebiet von Görlitz ein Schild: 25 Euro/ m² , in der Stadt natürlich um einiges höher, lag so bei meist zwischen 65 und 200 Euro/m² für die Standartruine, bzw. seit 60 Jahren einigermaßen gepflegt gehalten.

    Das Teil hier soll 1.963 €/m² kosten!

    Wenn ich daran denke, dass ich 2018 mein Grundstück von 6000 m², mit 380 m² Wohnmietfläche nur für 12000 Euro erstanden habe, wobei ich aus falschen bürokratischen Gründen dann ca. 3000 Euro zurück bekommen habe.

  • Vor ca. 8 Jahren stand mal am Randgebiet von Görlitz ein Schild: 25 Euro/ m² , in der Stadt natürlich um einiges höher, lag so bei meist zwischen 65 und 200 Euro/m² für die Standartruine, bzw. seit 60 Jahren einigermaßen gepflegt gehalten.

    Ich könnte mir vorstellen, dass hierin die wirkliche Antwort der Debattenfrage von weiter oben liegt, weshalb in vielen ostdeutschen Städten und im speziellen Görlitz soviel erhalten werden konnte und wurde. Wenn die Kaufpreise derart niedrig sind, bedeutet das, dass man deutlich mehr Spielraum hat in die Sanierung zu investieren, die dann wiederum zu einem deutlich besseren Wiederverkaufswert führen, siehe das immoscout-Angebot. Dieses ökonomische Modell gibt es in Westdeutschland praktisch nicht, weil bereits der Einkauf sehr teuer ist. Mit dem Ergebnis, dass in vielen Fällen sich nur ein Abriss und Neubau rentiert mit entsprechender extremer Verdichtung, wenn man nicht gerade mit sehr langen Investitionszyklen rechnet.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass hierin die wirkliche Antwort der Debattenfrage von weiter oben liegt, weshalb in vielen ostdeutschen Städten und im speziellen Görlitz soviel erhalten werden konnte und wurde. Wenn die Kaufpreise derart niedrig sind, bedeutet das, dass man deutlich mehr Spielraum hat in die Sanierung zu investieren, die dann wiederum zu einem deutlich besseren Wiederverkaufswert führen, siehe das immoscout-Angebot. Dieses ökonomische Modell gibt es in Westdeutschland praktisch nicht, weil bereits der Einkauf sehr teuer ist. Mit dem Ergebnis, dass in vielen Fällen sich nur ein Abriss und Neubau rentiert mit entsprechender extremer Verdichtung, wenn man nicht gerade mit sehr langen Investitionszyklen rechnet.

    Für mich mag das zum größten Teil zustimmen und ist auch ein bisschen ein Glücksfall, aber ich habe es gekauft, um endlich eine Heimat für mich und meine Schafe zu haben und ich bin ein absoluter Kultur- und - Landschaftstyp und würde lieber mit den Haus untergehen, als dass ich es irgendwann verschachern würde.

    Solche Preise von fast einer halben Millionen für gerade mal 225 m² zu verlangen ist ein Todesurteil für so ein Gebäude. (Bedenkt man noch die Grunderwerbssteuer und so, ist man dann darüber.)

    Wer soll das Geld erwirtschaften? Die verarmte Bevölkerung? Die verschuldete Region? Die halbtote und immenroch sterbende Wirtschaft der Region? Das ist pures Spekulatius, denn für die Bevölkerung ist das Haus so nicht mehr verfügbar. Wir sind hier nicht in Berlin, oder München, sondern am einen der schönsten Ärsche von Deutschland.

    Pardon*

  • Man muß bei der Langenstraße 17 wohl so fair sein, zuzugeben, daß das Haus aus einer Ruine heraus wieder zu einem der bedeutendsten Altstadthäuser zum Leben erweckt wurde. Das Haus Krischelstraße 10 wurde vor etwa 12-14 Jahren unsaniert für 35´ angeboten, die Elisabethstraße 21 für um die 40´.

  • Mag sein, aber man bekommt nie das zurück, was man reingesteckt hat. Das ist zu glauben ist absoluter quatsch. Wenn das das Ziel sein soll, ist das eine absolute Fehlinvestition.

    Sowas macht man normalerweise für sich und seine Zukunft. Häuser sollen für Menschen da sein und nicht einfach nur ein schönes restauriertes Anschauungsobjekt. Denn dann hat es nämlich seine Funktion verfehlt, nutzbarer Wohnraum zu sein, wofür es eigentlich gebaut wurde.

    Den einzigen Lichtblick, den ich hier sehe, ist das Haus zu fairen Priesen zu vermieten, um die den Aufwand vom Erhalt irgendwann wieder rein zu bekommen. Mehr kann man nicht verlangen und was anderes funktioniert auch nicht, ohne ein Arsch zu sein. Man muss sonst immer drauf hoffen: ,,Jeden Tag steht ein Dummer auf und kauft es.,, ....ihr versteht schon, was ich damit meine, was für einen Art Verhalten das offenlegt.

    Es ist ja egal, wie arm, oder reich einen Gegend ist, solange die Verhältnisse stimmen. Weniger Verdienst geht, wenn man nicht all zu viel für Lebensmittel und Material ausgeben muss und die staatlichen Forderungen sich an den regionalen Verdienst orientiert, was bisher ein guter Kompromiss in der Region war. Dass das gerade auch zerstört wird, ist Politik, lassen wir mal so dastehen.

    Nur jetzt ist alles explodiert, aber die Löhne sind immer noch schöngerechnet niedrig geblieben.

    Das kann nicht das Ziel sein, oder?

  • Wir liegen inhaltlich vollkommen auf einer Linie, aber Häuser, saniert oder unsaniert, werden nun einmal ge- und verkauft, meist zu Beginn mit einem höheren Einstiegspreis und bei Nichtverkauf mit Preisreduzierung. Das beste, was man sich für Häuser wie die Langenstraße 17 wünschen würde wäre, daß es in Hände kommt, die das Haus lieben und schätzen. Ansonsten verhält es sich so, daß es leider viele Häuser gibt, die man zwar kennt und schätzt, aber bestenfalls von außen ansehen darf. Auch die Variante 2 ist möglich, daß man mit Häusern und gemachten Erfahrungen darin restlos fertig ist.

  • Um mal wieder was Positives hier einzustellen:

    Sanierung der Reichenbacher Str. 40 in Görlitz-Rauschwalde

    Görlitzer Rückkehrerin saniert Zwanziger-Jahre-Villa im Alleingang
    Ina Kwiatkowski ist Görlitz-Rückkehrerin. Im Stadtteil Rauschwalde traf sie auf ein verstecktes Bau-Juwel. Das finden jetzt sogar Filmleute interessant.
    www.saechsische.de

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • 420' für ein perfekt saniertes gotisches 2Familienhaus in bester Altstadtlage - das ist doch eh spottbillig.

    Bei uns kostet eine Fertigteilhundshütte ohne Grund 600'.

    Wenn das in einem Land mit vernünftigen Perspektiven läge - beste Investition ever!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • 420' für ein perfekt saniertes gotisches 2Familienhaus in bester Altstadtlage - das ist doch eh spottbillig.

    Genau mein Gedanke. In der Tübinger Altstadt wäre das ein fabelhaftes Schnäppchen und innerhalb einer Stunde verkauft. Zum Vergleich: Ein bescheidenes Fachwerkhäuschen von 1840 mit 89 qm Wohnfläche, lieblos saniert und unattraktiv gelegen, soll aktuell 620.000 Euro kosten:

    https://www.immobilienscout24.de/expose/146524668?referrer=RESULT_LIST_LISTING&searchId=35b7dfac-99d7-3961-86a2-d3ee3d747263&searchType=district&fairPrice=UNDEFINED#/

  • Da steht aber "liebevoll" saniert...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Schlußendlich hätte jeder Bauherr, jede Bauherrin, sei es in Görlitz oder sonstwo, seine eigene Geschichte zu erzählen, was ihn mit dem Ort, mit dem Milieu, mit dem Haus verbindet, was er erlebt hat und erleben will, was das Haus für ihn bedeutet, was er sich für dessen Zukunft wünscht und wie er mit Veränderungen umgeht. Es sind die vielen kleinen Geschichten, die einem immer wieder begegnen, das Haus und den Bauherrn besser verständlich machen und so zu einem Prozeß von Entwicklung und Reife führen. Ideale Rezepte dafür wird es kaum geben. Es angegangen zu haben, seinen Weg gegangen zu sein und in einer Zeit zunehmender Orientierungslosigkeit und Ankerlosigkeit ein Beispiel gegeben zu haben - kann man sich etwas besseres wünschen?

  • Naja, sagen wir mal so. Die gestellten Weichen sind in der Region noch nicht mal die Schlechtesten. Größtes Problem ist und bleibt die Demografie und [...] Moderationshinweis: Entfernt. Bitte keine DIskussionen über Parteipolitik anfangen.

    Astro-Forscher beleben das Görlitzer Zentrum
    An diesem Donnerstag ist es so weit. Das Großforschungszentrum eröffnet sein Domizil in der Görlitzer Post. Einst soll es 1.200 Mitarbeiter haben. Dass der…
    www.saechsische.de

    Das Großforschungszentrum DZA (Zentrum für Astrophysik), das sich in Görlitz ansiedelt, dazu das Bauforschungszentrum BauLab zum nachhaltigen Bauen in Bautzen, Das deutsch-polnische Wissenschaftsinstitut Casus, Fraunhofer-Institute in Görlitz, Zittau und Boxberg. und evt. noch ein Bahntestring im Kreis Görlitz. All das und weitere Ansiedlungen im Gefolge soll neben den direkten 1.200 Jobs weitere 3.000 Arbeitsplätze bei Zulieferern und Dienstleistern bringen. Das alles verbunden mit den Softskills einer wunderschönen Landschaft, Seen, und den traumhaften Städten und Dörfern könnten mit selbst verständlich ausgebauter Infrastruktur (Hallo, Herr Verkehrsminister) bei Immobilien eine Zukunftsinvestition sein. So lächerlich das momentan auch noch wirken mag.

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  • Bissl was aus Görlitz, weil man wahrscheinlich sonst gar nix mehr aus der Stadt vernimmt.

    im ehemaligen Waggonbau-Werk in der Conrad-Schiedt-Straße will sich ein REWE-Markt ansiedeln und hat bereits mit der Entkernung begonnen. Ich begrüße die Nutzung dieses Industriebaus vor Neubau "auf der Wiese"

    So sehen nun die Pläne für den neuen Rewe-Markt in Görlitz aus
    Im früheren Waggonbau-Gelände an der Conrad-Schiedt-Straße finden jetzt Entkernungsarbeiten statt. Doch wann beginnt der eigentliche Bau?
    www.saechsische.de

    Weitere private Sanierungsvorhaben werden gefördert.

    Die Bahnhofstraße 35 und 37,

    Das Hinterhaus der Bautzner Str. 46,

    Die Sicherung des Spettmannschen Spekulationsobjektes Landeskronstraße 38 ,

    Die James-von-Moltke-Str- 9,

    Zu letzteren Objekt kann sich der Journalist eine amüsante Spitze gegen Stadtplanungsamt und Landratsamt nicht verkneifen, der ich nur zustimmen kann.

    Zitat

    Das Ehepaar will denkmalgerecht sanieren. Der Stuck am Gebäude sei zu DDR-Zeiten zum Großteil abgeschlagen worden – genau so, wie es das Landratsamt kürzlich bei seinen Gebäuden Salomonstraße 13 und 14 getan hat. „An unserem Haus will ich den Stuck wieder herstellen“, sagt die Architektin. Auch die Fenster, die derzeit in dem Haus verbaut sind, entsprechen nicht dem Original: „Sie sollen wieder so hergestellt werden, wie sie einmal aussahen.“ Mit den Fördermitteln werde der denkmalpflegerische Mehraufwand unterstützt. Und im Gegensatz zum Landratsamt, weiß die Architektin das Bauerbe zu schätzen.

    Zudem sah ich im Verkaufsexposé für die Schillerstraße 9, Gerüste vor der Nummer 8. Eventuell wird diese ebenfalls saniert. Bei google-Street-View stand ein "Dixi-Klo" davor, allerdings vor der Nummer 7?!?

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  • Weiternutzung und Sanierung hören sich sehr vielversprechend an; und die Visualisierung zeigt, daß Industriebauten offenbar so gut um- und neugenutzt werden können, daß Gebäude und Inhalt ein harmonisches Ganzes bilden, als ob es irgendwie immer schon dagewesen wäre. Von allen Einkaufsmärkten, die man bisher so gesehen hat, wirkt der der Visualisierung am harmonischsten und repräsentativsten.

  • Scheint nur dich zu freuen, andere vergeben lieber für meinen vorletzten - zensierten -Beitrag "nicht einverstanden"-Smiley. Wird immer infantiler hier.

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  • Ich habe mir ja vorgenommen, die von dir dankenswerterweise erwähnten Sanierungen zu begleiten, beziehungsweise zumindest den Ist-Zustand fotografisch festzuhalten, um später einen Vergleich zu haben. Aber die Liste wird immer länger, unübersichtlicher und ist über das ganze Stadtgebiet verteilt. Aber in den kommenden Monaten habe ich dafür hoffentlich mehr Zeit. Heute habe ich aber erst einmal einen Termin :foto: in unserer Stadthalle, deren Sanierung ja ebenfalls bald ansteht.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Dass das riesige Gelände vom Waggonbau nochmal eine Nutzung erhält, haben vor einigen Jahren wohl wenige für möglich gehalten bei dem ruinösen Zustand der meisten Gebäude. Mit dem bereits vorhandenen großen Parkplatz und der guten Lage hat sich Rewe meiner Meinung nach einen Top Standort rausgesucht.

    Auf dem Gelände wurde vor ein paar Jahren bereits eine Halle recht ansehnlich für das soziokulturelles Zentrum "Rabryka" wieder hergerichtet. Durch den Einbau etlicher Räume ist auch eine recht interessante Innengestaltung entstanden während einige Elemente der alten Furnierhalle sichtbar geblieben sind. Zusammen mit dem gut erhaltenen langen Gebäude entlang der Christoph-Lüders-Straße (Nutzung durch Casus?) scheint mittlerweile der Gesamtkomplex gerettet zu sein.

    Bilder vom Vorzustand: https://www.rabryka.eu/2018.html

    Zustand Eröffnung 2020:

    Wichtig erscheint mir auch, den fußläufigen Zugang zum Gelände von der Ecke Hilgerstraße-Christoph-Lüders-Straße durch das Tor zu sanieren.

    Street View: https://www.google.de/maps/@51.15518…i8192?entry=ttu

  • Folgerichtig ist diese Anzeige, alternativlos und etwas anderes darf in diesem Fall einfach nicht sein. Die Fassaden bzw. die Gebäude dahinter waren eingetragene Denkmale der Stadt Görlitz. Ob man von einem privaten Besitzer spricht oder nicht, ist in ihrem Interesse vollkommen irrelevant. Wie bei allen andern auch haben auch für sie die allgemeingültigen Grundlagen zu ihrem Erhalt und zu ihrem Schutz zu greifen, genauso, wie bei allen anderen Bauherren auch. Anstelle der Sanierung der in größeren Teilen noch bauzeitlichen Originalsubstanz wurden hier jedoch eigensinnig und eigenmächtig und offenbar auch Kraft einer selbstangeeigneten Macht des Amtes Fakten geschaffen. Die öffentliche Signalwirkung dieser öffentlichen "Sanierung" ist verheerend, setzt sie doch jeden privaten Bauherrn auf das Gleis, genauso zu argumentieren wie die, die das getan und zu verantworten haben. Solche Fälle von bewußter Vernichtung eines Denkmals sind nicht neu und ziehen sich wie ein roter Faden durch das Land. Daß ein Verein nun diesen Schritt geht, ist folgerichtig und im Interesse der Denkmale der Stadt Görlitz auch notwendig. Hier geht es nicht um die "Aufregereien reaktionärer Wutbürger", sondern um Denkmalschutz, Fortbestand und zukünftige Außenwirkung von Görlitz´ Denkmalen selbst; leider auch um Eigensinn und Eigenmächtigkeiten von denen, die man zur "politischen Seite" rechnen muß. Wenn nun durch einen Verein in der Öffentlichkeit dargelegt wird, daß in Amtsstuben die gleichen Regeln und Gesetze zu gelten haben wie für alle anderen auch, ist das nur folgerichtig und vollkommen zu unterstützen.