• Das Isenburger Schloss, der wohl bedeutendste (Renaissance-)Bau der Offenbacher Innenstadt, wird gemeinsam mit dem eigentlichen Hochschulbau seit vielen Jahren von der Hochschule für Gestaltung (HfG) genutzt. Deren Leitung und Teile der Studentenschaft interessieren sich nicht viel für das historische Erbe. Ebenso nicht das Land Hessen als Eigentümerin. Der Platz vor dem Schloss ist seit vielen Jahren, als man Teile der Sandsteinplatten entfernte, eine halbe Schotterpiste. Im Keller lagern noch historische Steine unter schlechten Bedingungen. Einer stand Jahre lang auf einem Rollwagen im Flur herum. (Siehe hier) Ob er da noch ist oder längst gestohlen wurde, ist nicht bekannt. Die Hochschulleitung war stets desinteressiert. Das Umfeld verkommt durch (sicherlich geduldete) Graffiti und Vermüllung immer mehr.

    Die HfG will aber in einen Neubau im neuen Hafengebiet umziehen. Ein solcher möglichst rascher Umzug an den Stadtrand wäre zu wünschen, damit das Areal endlich geräumt würde und einer qualitativ hochwertigeren Neugestaltung zur Verfügung stände. Leider verzögert sich der Neubau der Schule immer wieder. Frühestens mit 2025 ist derzeit mit einer Fertigstellung zu rechnen. (Siehe hier)

    Nun haben sich Politiker der Stadt endlich mal des Themas angenommen und Protest geäußert.

    Das schmutzige Schmuckstück

    Dreck und Graffiti in Offenbach: Unwürdiger Zustand von Schloss, Schlossplatz und HfG

    https://www.op-online.de/offenbach/offe…s-90058451.html

  • Ist ja mal eine positive Meldung.Die Stadt will das alte Stadtbahnhofsgebäude wenigstens vor dem Einsturz retten.Mal nicht einfach schnell abreissen wie es in anderen Orten in der Vergangenheit meistens üblich war.

  • Ich kann es noch nicht ganz glauben, dass es nach dem ganzen Schmierentheater nun doch mit dem Bahnhof Bieber ein gutes Ende finden sollte. Aber ich lasse mich mal (gerne positiv) überraschen...

    Bahnhof Bieber

    Denkmal-Streit in Offenbach: Ist der Zwist endlich beendet?

    https://www.op-online.de/offenbach/eini…b-90238321.html

    Einmal editiert, zuletzt von Heimdall (14. März 2021 um 12:54) aus folgendem Grund: Link korrigiert.

  • Ein paar aktuelle Bilder des Offenbacher Rathauses. 1971 wurde es eingeweiht.

    Ich bin kein besonderer Freund des Brutalismus. Ich glaube auch, dass sich der Retro-Sichtbeton-Fetischismus, dem einige aktuelle Architekten frönen in einiger Zeit überlebt haben wird. Trotzdem muss ich dem Offenbacher Rathaus ein gewisses Zeitcolorit, eine Art von Eleganz und eine gewisse Qualität zubilligen. Ich habe mich dort nie unwohl gefühlt. Für mich ein besonderer Bau, der sich von zahlreichen Hochbauten damaliger und heutiger Provenienz abhebt, somit - im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden dieser Epoche - als Zeitzeugnis erhalten werden sollte.

    Offenbach

    Offenbach

    Offenbach

    Offenbach

    Offenbach

    Offenbach

    Offenbach

    Die Statuen stammen vom Portikus des Verwaltungsgebäudes einer für eine Hochhausanlage in den 1970er Jahren abgerissenen Lederfabrik.

  • Die Eingangshalle gefällt mir tatsächlich auch, das ganze Gebäude ist nicht mein Fall.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Ich hatte schon einmal auf das Büroprojekt im Kaiserlei-Gebiet, Ecke Goethering, hingewiesen. Nun hat der Bau begonnen. "Give work a better place", heißt es auf dem Bauplakat. Nun, wer möchte denn nicht in einem solchen Komplex seinen Arbeitstag verbringen, oder?...

    Offenbach

  • Aber Spaß Beiseite: In dem Gebiet ist doch eh nichts mehr an Aufenhaltsqualität zu gewinnen oder?

    Nun, zu gewinnen wäre ja stets etwas. Solche Gegenden müsste man nicht abschreiben. Es handelt sich dort schließlich um ein recht großes Areal. Angenehm bebaut hätte man dort schon etwas mehr Aufenthaltsqualität gewinnen können. Zumal ja der Goethering in Zukunft Allee-artig neugestaltet werden soll. Gegenüber liegt das durchaus beliebte Kulturzentrum "Hafen2" mit Konzertwiese. Die werden sich über die Aussicht auf dieses zukünftige Gegenüber freuen.

  • Nun, ich kenne Offenbach seit meiner Kindheit. Es war nie eine besonders schöne Stadt. Aber ich mochte Sie, da meine Großeltern dort wohnten. Inzwischen ist Offenbach, das ja früher für seine Lederwaren berühmt war, offenbar zur Stadt der Schuhkartons abgestiegen. Es gibt noch einige schöne Bauten, aber alles was jetzt neu hingestellt wird, finde ich persönlich fürchterlich.

  • Lieber "Aziabel",

    ich sehe die Gesamttendenz durchwachsen, dabei aber insgesamt eher in die positive Richtung gehend. Der Stadtteil Kaiserlei ist natürlich Randgebiet der Stadt, an der Grenze zu Frankfurt, von Gewerbebauten, Hotels und in Zukunft von Großwohnblocks ("Vitopia Kampus") geprägt. Auch bin ich kein Fan des einfallslosen Hafenviertels, das ich ganz anders bebaut gewünscht hätte, aber da habe ich wohl eine Mindermeinung inne, denn Presse und Politik haben sich die letzten Jahre in Lobeshymnen überboten, viele Bürger folgen dieser Auffassung, und den neuen Bewohnern gefallen die Neubauwohnungen am Wasser offenbar auch. Beziehungsweise den Leuten fehlt die Phantasie für Alternativen zum üblichen Wohnblock/Gewerbehochhaus.

    Auf der anderen Seite gibt es Verbesserungen. Das schreckliche Toys r us-Center und die Beton-Reste der ehemaligen "2. Ebene" sind abgerissen und werden zumindest etwas ansprechender neu bebaut. Dabei wird bei einem neuen Hochhaus auch ein Durchbruch zur Berliner Straße geschaffen, somit der historische Verlauf der Sandgasse wieder hergestellt, der durch das Center bislang verriegelt war. Der Marktplatz wird gerade neu gestaltet. Auch gibt es durchaus positive Bauprojekte, z.B. die Kappus Höfe oder das Rathaus Plaza anstelle heruntergekommener 80er-Jahre-Bebauung . Also, das Glas ist für mich, der Offenbach auch noch aus den 80er Jahren kennt, eher halbvoll als halbleer.

  • Danke für deine Antwort, Heimdall. ?? Rathaus Plaza finde ich persönlich auch noch recht ansprechend. Leider wird der Neubau beim Toys r us nicht so, wie ich es auf manchen älteren Visualisierungen gesehen habe. Und das Hafenviertel finde ich sowieso einen Alptraum.

  • Beim Offenbacher Kaiserlei-Gebiet, das an das Stadtgebiet Frankfurts grenzt, ist es ein wenig wie mit dem Projekt "Stuttgart 21". Vordergründig wird mit einer Verkehrsinfrastrukturmaßnahme argumentiert. In Stuttgart sind es 1-2 Minuten Zeitersparnis auf der Reise nach München, in Offenbach ist das angeblich steigende Verkehrsaufkommen, das der bestehende (gut funktionierende) Verkehrskreisel in Zukunft nicht mehr schaffen würde. Weshalb der Kreisel in eine riesige Kreuzung umgebaut werden müsse. Gleichzeitig wurde bei dem direkt angrenzenden Goethequartier von der Stadt argumentiert, es reiche, nur einen PKW-Stellplatz für zwei Wohnungen anzubieten, da die Leute ja weniger Auto fahren, sondern die S-Bahn nutzen würden.

    In Wirklichkeit - so meine These - geht es bei beiden Projekten ums Geld, also um die Gewinnung neuen Baulands, bei dem Investoren Platz für Wohn- und Bürogebäude erhalten, und die Stadt Aussicht auf Steuereinnahmen. Die ganzen Widersprüche wurden von der Tagespresse erwartungsgemäß nicht thematisiert. Somit bietet sich am Kaiserlei - ähnlich wie bei "Stuttgart 21" seit Jahren das Bild einer Großbaustelle, die die Bürger belastet.

    Zu den monströsen Projekten am Kaiserlei gehört der Umbau mehrere KWU-/Siemens-Bürohochhäuser zu einem gigantischen Hochhaus-Wohnprojekt, dem Vitopia Campus. Aus Erfahrungen der 70er Jahre mit solchen Hochhauskomplexen hat man nichts gelernt. Stattdessen auch hier der Wachstumsfetischismus mit dem Mantra, man "müsse" unbedingt irgendwelchen "Wohnraum schaffen". Da geben sich SPD, CDU und "Grüne" nur wenig an Unterschied.

    Nun aber herrscht erneut Stillstand auf der Mega-Baustelle dieses Wohnprojekts. Mal schauen, ob das eine Bauruine für mehrere Jahre bleibt...

    Größte Baustelle der Stadt

    Stillstand am Kaiserlei: Mega-Projekt in Offenbach auf der Kippe

    https://www.op-online.de/offenbach/stil…i-91229733.html