Frankfurt a. M. - das Bahnhofsviertel

  • Im Bahnhofsviertel wird ein Gründerzeitler (Kaiserstraße 48) rekonstruiert - ursprünglich sollte er nur saniert werden, dann ist meines Wissens nach im Rahmen der Finanzkrise der Investor abgesprungen, das Teil steht seitdem als Bauruine à la Bronx im Bahnhofsviertel herum. Das Gebäude war in den 60ern entstuckt und verkleidet worden und sah lange Zeit so aus:

    http://www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showpost.php?p=127360&postcount=32\r
    http://www.deutsches-architektur-forum. ... stcount=32

    Nach der Abnahme der Verkleidungen dann (und gegenwärtig) so:

    http://www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showpost.php?p=220211&postcount=138\r
    http://www.deutsches-architektur-forum. ... tcount=138

    Die auf Sanierungen spezialisierte Firma Medicon Immobilien aus Köln führt das Gebäude nun auf ihrer Webseite in diesem Zustand auf:

    http://www.medicon-immobilien.de/F-K48/images/grafik.jpg\r
    http://www.medicon-immobilien.de/F-K48/ ... grafik.jpg

    (Danke für die Bilder und Informationen an die jeweiligen Leute aus dem DAF)

  • Das käme ja einem kleinen Wunder gleich! :o
    Es wurde hier und da zwar schon so manch ein Gründerzeitler teilrekonstruiert, aber so ein großer Bau mit so viel Ornamentik sicher nicht!
    Es würde sich für den Investor am Ende aber sicher lohnen...so ein Prachtgebäude ginge sicher weg wie warme Semmeln.
    Ich bin gespannt. :)

  • Wow, das wäre ja echt ein Knaller, wenn ein solches Prachtgebäude wieder auferstünde. Für den Investor mit Sicherheit auch eine gute Anlage, für das Quartier eine enorme Aufwertung.

    Vielen Dank für den Hinweis, "RMA".

  • Wow, das ist wirklich ein tolles Projekt. Hoffentlich wird es so durchgeführt und macht Schule. Ich wünsche dem Investor damit viel Erfolg!

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Noch ein Sanierungsprojekt, diesmal in der Kaiserstraße 69:

    (FAZ von heute):

    Ich sehe nur leider relativ wenig Gemeinsamkeiten zwischen dem Vorkriegsbild und der Simulation. Wo ist denn beim Original der Ziergiebel, der ja möglicherweise rekonstruiert werden soll? Und drei Meter hohe Gauben - das ist leider auch keine ästhetische Lösung. Schade, daß nicht mal jemand auf die Idee kommt (und das Geld dafür in die Hand nimmt), eine der vielen im Krieg zerstörten Kuppeln und Türmchen zu rekonstruieren...

  • Ich bin auch sehr fuer Kuppeln und Tuermchen, besonders bei Eckgebaeuden. Dank fuer diese im Grunde doch recht positiven Nachricht, Schlossgespenst. Das Nichtwiedererscheinen dieser so angenehmen und wuenschenswerten Bauelemente scheint damit zusammenzuhaengen, dass wir es hier nicht mit einer Reko sondewrt mit einem "zeitgemaessen Wiederaufbau" zu tun haben.

  • Wie heute in der FAZ zu lesen ist, wird im Bahnhofsviertel ein neues Hotel entstehen. Das Bürogebäude "Elb-Hof" in der Elbestraße soll bis Ende 2010 in ein Drei-Sterne-Hotel mit 116 Zimmern umgewandelt werden. Angekündigt wird ein "zeitgenössisches, komfortables Hotel" der Kategorie "Premium Economy".

    So sieht das Gebäude aus. Nicht direkt schlecht für einen Bau der 80er Jahre, aber schöner wäre es, wenn einer der vielen Altbauten zu einem Hotel umgebaut würde - am besten einer, der früher schon einmal ein Hotel war, wie etwa das Bürogebäude "Englischer Hof".

  • Heute in der FAZ:

    Die Bildunterschrift ist belanglos - aber der Artikel ist interessant. Das hört sich alles recht vielversprechend und läßt auf Nachahmer hoffen. Wenigstens hier scheint Frankfurt auf einem guten Weg zu sein.

  • Schöne Sache für das Bahnhofsviertel! Hatte schon lange gehofft, mal wieder was von diesem Projekt zu hören / lesen.
    Was ist aus der o.s. Sanierung des Gebäudes an der Kaiserstraße geworden? Gibt es Bilder?? :?:

  • April 2010: Hier (Kaiserstraße 48) tut sich leider überhaupt nichts - das Gebäude sieht leider immer noch aus wie ein gerupftes Huhn:

    Nur an einer Stelle kann man noch den gründerzeitlichen Ursprung erahnen (wie auch schon auf Riegels Foto zu sehen war).

    Schade, eine Fassadenrekontruktion könnte hier ein schönes Ensemble schaffen, denn an derselben Kreuzung direkt gegenüber und schräg gegenüber sieht es so aus:

    Zitat

    Was ist aus der o.s. Sanierung des Gebäudes an der Kaiserstraße geworden? Gibt es Bilder??


    Steelenser, wenn Du die Kaiserstraße 69 meinst - die sieht auch immer noch genauso aus:

  • Zitat von "Schloßgespenst"


    April 2010: Hier (Kaiserstraße 48) tut sich leider überhaupt nichts - das Gebäude sieht leider immer noch aus wie ein gerupftes Huhn:

    Aber jetzt tut sich endlich etwas - die Bauarbeiten sind in vollem Gang. Das Werbetransparent verspricht "Hochwertiges Wohnen".

    Das oberste Stockwerk scheint abgetragen zu sein; das läßt hoffen, daß es hier ein richtiges Dach geben wird und das Gebäude hinterher nicht so aussehen wird, dieses Haus eine Straßenecke weiter - saniert zwar, aber... :?


    Der Vergleich mit dem Nachbarn macht die Billig-Sanierung besonders augenfällig:

  • Wie ich schonmal hier geschrieben hatte, wird das Gebäude, für [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon] bisher ziemlich einmalig, weitgehend rekonstruiert. Und dabei bleibt es auch. Von Billigsanierung kann man bei diesem projektierten Soll-Zustand wohl kaum sprechen (ja, wir reden echt vom gleichen Gebäude):

  • Zitat von "RMA"

    Von Billigsanierung kann man bei diesem projektierten Soll-Zustand wohl kaum sprechen


    Hat ja auch niemand. "Billig-Sanierung" bezog sich auf das andere, im fertigen (und sehr sterilen) Zustand gezeigte Haus - das eher abschreckende Gegenbeispiel.

    Wenn die Fassade der Kaiserstraße 48 tatsächlich so originalgetreu rekonstruiert wird wie auf der Planskizze (die ich eigentlich auch noch auf dieser Seite verlinken wollte) wäre das in der Tat sensationell, grandios und in Frankfurt einmalig - oder sagen wir einfach mal "erstmalig".

    Ich bin nur etwas vorsichtig, da es sich ja eben um den "projektierten Soll-Zustand" handelt, und ursprüngliche Planungen bekanntlich schon oft aus Kostengründen noch während der Ausführungsphase geändert worden sind. Das Werbebanner an der Fassade zeigt nur Innenräume. Ich hoffe natürlich, daß es bei der Komplett-Reko bleibt und das Projekt Nachahmer anzieht. Warum soll in Ffm nicht möglich sein, was in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] schon mindestens ein Dutzend mal praktiziert wurde.

  • Warum soll in Ffm nicht möglich sein, was in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] schon mindestens ein Dutzend mal praktiziert wurde.

    Eben, deshalb steht die Sanierung der Kaiserstraße 48 sicherheitshalber unter der Ägide eines Leipziger Unternehmens, der Licon AG (Referenzen). Wird schon toll werden...

  • Zwischenstand bei dem sensationellen (Fassaden-und Dach-) Rekonstruktionsprojekt Kaiserstraße 48 - mit Grund zur Vorfreude:

    Das Gebäude ist noch eingerüstet und überwiegend mit Planen verhängt, aber man sieht nicht nur...

    ...die wiederentstehende Dachpartie,

    man kann auch schon Teile der rekonstruierten Stuckornamente erkennen:

  • In der Kaiserstraße 48 (die innen noch im Rohbauzustand ist) geht die Reko der Fassade der Fertigstellung entgegen.

    Das Dachgeschoß ist bereits fertiggestellt:



    Eine Baulücke in der Kaiserstraße 58...

    ...und das kommt dorthin:

    Hat mit klassischer Architektur herzlich wenig zu tun - aber man sieht den Neubau mit anderen Augen, wenn man sich das Gebäude, das dort vorher stand anschaut.

    Halbvolles Glas, könnte man sagen. Oder: Verschenkte Chance - hier hätte ein Entwurf von Patzschke prächtig hingepaßt. Oder aber der hier gezeigte Entwurf, der vielleicht niemals realisiert wird.

  • Die Gliederung verspricht eine deutliche Aufwertung. Wenn auch der Entwurf ein wenig historistisch wirkt, ist er dennoch modern. Das "Türmchen" wird jedoch super mit den anderen Eckhäusern der Kreuzung harmonisieren. Hier hätte ich mir allerdings eine richtige Turmhaube gewünscht, dennoch Daumen Hoch!

    Die Kaiserstraße 48 wird, ich kann es nur betonen, sehr hochwertig ausfallen! :)