• Da wurde mal wieder der Begriff Schönheit vergessen.
    Aber lasst mich raten, das Positionspapier ist ausschließlich von alten weißen Männern geschrieben worden...?

  • Da wurde mal wieder der Begriff Schönheit vergessen.
    Aber lasst mich raten, das Positionspapier ist ausschließlich von alten weißen Männern geschrieben worden...?

    Personell durchwachsen. Und: "Es lasse sich das Schöne mit dem Nützlichen verbinden".

  • Anlässlich des 100.Jahrestags des Erstflugs des weltweit ersten Ganzmetall-Verkehrsflugzeugs Junkers F13 hat es ein privater Sponsor möglich gemacht: Das Denkmal für den genialen Erfinder Hugo Junkers wurde an der östlichen Stadteinfahrt aufgestellt. Es basiert auf einen Entwurf von Peter Drömmer- "der fliegende Mensch". Damit ist ein jahrzehntelanger Hick-Hack beendet. Auf den Streit, ob die Stadt nun Bauhausstadt oder Junkersstadt genannt wird, hat dies aber keinen Einfluss mehr. Bekanntlich ist der Name Junkers wieder einmal politisch viel zu stark belastet.
    https://www.myheimat.de/dessau/kultur/…l-d3047567.html

  • Der Stadtrat hat sein Papier zum Thema Schloßplatz überarbeitet:

    https://www.mz-web.de/dessau-rosslau…PsGMOkZUOn_sqs4

    So wie ich das sehe, versucht man nun der Initiative, bzw. dem Verein entgegenkommen zu wollen, indem der Investor ein paar historische Elemente in die Fassade integrieren soll.
    Abgesehen davon beteuert man die wirtschaftlichen Vorteile.
    Ich bin mir ja nicht ganz sicher, ob der Stadtrat wirklich glaubt, der Initiative mit ein paar an einen Betonklotz angeklebten historischen Fragmenten einen Gefallen zu tun, oder ob man das als Alibi-Entgegenkommen betrachten darf.

  • Ich bin mir ja nicht ganz sicher, ob der Stadtrat wirklich glaubt, der Initiative mit ein paar an einen Betonklotz angeklebten historischen Fragmenten einen Gefallen zu tun, oder ob man das als Alibi-Entgegenkommen betrachten darf.

    Der Investor ist ja nicht mal in der Lage gewesen, einen annähernd klassischen Entwurf als Alternative anzubieten, der den Namen "architektonischer Entwurf" auch verdient hätte. Da wundert es nicht, wenn von solchen Leuten das Ankleben verbliebener Originalbausteine als Entgegenkommen gewertet wird.

  • Das Denkmal für den genialen Erfinder Hugo Junkers wurde an der östlichen Stadteinfahrt aufgestellt. Es basiert auf einen Entwurf von Peter Drömmer- "der fliegende Mensch". Damit ist ein jahrzehntelanger Hick-Hack beendet. Auf den Streit, ob die Stadt nun Bauhausstadt oder Junkersstadt genannt wird, hat dies aber keinen Einfluss mehr. Bekanntlich ist der Name Junkers wieder einmal politisch viel zu stark belastet.

    Hugo Junkers hatte wohl ein gutes Verhältnis zum Bauhaus. Er war ja auch ein Vertreter der Moderne. Interessanterweise wurde er fast gleichzeitig mit dem Bauhaus von den Nazis aus Dessau vertrieben. Die Rüstungsproduktion der Junkers-Werke während der NS-Zeit lief unter staatlicher Regie. Hugo Junkers, der 1935 starb, hatte damit selbst nichts zu tun.

    Das Denkmal steht an der Friedensbrücke, also im Zentrum der Stadt. Junkers ist Ehrenbürger von Dessau und das Technikmuseum trägt seinen Namen. Dass man im Stadtmarketing auf den Namen "Bauhausstadt" setzt, finde ich richtig. Die historischen Bauhausbauten sind Weltkulturerbe. Im Kontext des Bauhauses werden, gerade in Sachsen-Anhalt, unterschiedliche Projekte der Moderne vor 1933 thematisiert. "Bauhaus" ist quasi das Flaggschiff, hinter dem die Moderne in Sachsen-Anhalt segelt. Neben Bauhaus und Moderne sowie der Technik- und Industriegeschichte hat Dessau auch das Erbe der anhaltischen Residenzstadt mit dem Gartenreich und der bedeutendsten Sammlung alter Malerei und Grafik im Land Sachsen-Anhalt zu bieten. Dessau-Roßlau ist also durchaus interessant und steht für mehr als nur das Bauhaus. Aber eine Stadt kann sich nun mal nur einen Beinamen geben.

  • Sachlich soweit richtig, aber das Problem steckt tiefer. Wir müssen zwischen der Person Hugo Junkers, der hier sogar schon in der DDR "rehabilitiert" worden war, und dem zehn Jahre von den Nazis missbrauchten Namen Junkers unterscheiden. Die Opfer der Junkers-Bombenflugzeuge erinnern sich nur an den Firmennamen und kennen die Zusammenhänge nicht. Der Ruf dieses Namens ist also in den damals betroffenen Gebieten denkbar schlecht. Ganz im Gegenteil zum technischen Ruf seines Trägers. Daraus einen Stadtnamen zu machen, stößt also auf berechtigte Schwierigkeiten.
    Anders sieht es mit dem Bauhaus aus. Dieses war nur wenige Jahre in Dessau präsent und kapselte sich bewusst von der damaligen Stadtbevölkerung ab. Natürlich hat der Name weltweiten Ruf, und so war es verständlich, dass es Bestrebungen einer kleinen Gruppe gab, auch den Stadtnamen damit zu verbinden. Hierzu war aber zunächst eine Hinterlist erforderlich. Obwohl die Absicht schon lange bekannt, musste zunächst einmal die Einwohnerzahl erhöht werden. Dem Zusammenschluss mit Rosslau wurde von den dortigen Einwohnern ausdrücklich nur unter der Bedingung zugestimmt, dass Rosslau im neuen Namen erhalten bleibt. Eine Bauhausstadt Dessau-Rosslau ist aber nicht machbar, da zu lang und das Bauhaus absolut nichts mit Rosslau zu tun hatte. (Mit dem Namen Junkers wäre es nicht ganz so kritisch gewesen). Und nun sind es zum Teil dieselben Personen, die das damals gegebene Versprechen brechen und den Namen Rosslau wieder streichen wollen.
    Eine Bürgerbefragung zum Stadtnamen hat es bisher nicht gegeben. Rein aus Äußerungen kann aber geschlossen werden, dass die Mehrheit der Einwohner die Bauhauspolitik auch heute noch ( oder wieder) und den damit verbundenen Statdnamen ablehnt.

  • Der ganze erste Absatz findet meine volle Zustimmung. Aber dann...
    Die Fusion von Dessau und Roßlau wurde bewerkstelligt, um die Einwohnerzahl zu erhöhen, damit man einen Beinamen wählen konnte? Und der Namensbestandteil "Roßlau" soll gestrichen werden, damit der Stadtname nicht so lang ist und "Bauhausstadt Dessau" endlich auf die Ortseingangsschilder passt?
    Ich hoffe ich bin nicht der einzige, der diese Kausalkette etwas schwach findet... Das würde ja selbst am Stammtisch als intellektuell dürftig niedergeschrien!

  • Dann muss ich nochmal bestätigen: Die Zusammenlegung wurde aus wirtschaftspolitischen Gründen notwendig. Sie wurde nur gestattet, wenn Rosslau Bestandteil des neuen Namens bleibt. Der Name Rosslau soll wieder entfernt werden, weil er nichts mit einer Bauhausstadt zu tun hat.

  • Natürlich hat der Name weltweiten Ruf, und so war es verständlich, dass es Bestrebungen einer kleinen Gruppe gab, auch den Stadtnamen damit zu verbinden. Hierzu war aber zunächst eine Hinterlist erforderlich. Obwohl die Absicht schon lange bekannt, musste zunächst einmal die Einwohnerzahl erhöht werden.

    Mir geht es da wie @UrPotsdamer. Was hat denn die Einwohnerzahl mit der Erweiterung des Stadtnamens zu tun? Es gibt keinerlei Gesetz in Deutschland, das dies koppelt. Ganz im Gegenteil gibt es weitaus kleinere Städte wie Dessau, die einen "Beinamen" erhalten haben.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Vor der Zusammenlegung gab es in Rosslau eine Bürgerbefragung, wo sich die Einwohner für eine solche aussprachen, unter der Bedingung, dass "Rosslau" Bestandteil des gemeinsamen Stadtnamens wird. Zu diesem Zeitpunkt war aber die "Bauhausstadt Dessau" schon in der Schublade.

  • Das beantwortet nicht die Frage nach der Einwohnerzahl. Was hat die mit den Stadtnamen "Bauhausstadt" zu tun?

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  • Die Fusion von Dessau und Roßlau wurde bewerkstelligt, um die Einwohnerzahl zu erhöhen, damit man einen Beinamen wählen konnte?

    Was hat denn die Einwohnerzahl mit der Erweiterung des Stadtnamens zu tun?

    Jetzt stellt Euch doch bitte nicht dümmer, als Ihr seid. Er hat es doch erklärt. Die Stadt Dessau drohte durch die Abwanderung von Einwohnern so klein zu werden, dass sie ihre Rolle als drittgrößte Stadt Sachsen-Anhalts und als Oberzentrum hätte verlieren können. Ich bin kein Verwaltungsrechtler, aber vermutlich hätte das weitgehende planerische Nachteile für die Stadt bedeutet, zum Beispiel Aufgabe bestimmter Museen, Theater, Kliniken oder geringere Fördermittel. Also schloss sich die Stadt 2007 mit Roßlau zusammen. Die Roßlauer bestanden als Bedingung dieser Fusion aber wohl darauf, dass ihr Name erhalten bleibt, weshalb sich der Doppelname Dessau-Roßlau ergab.

    Zitat:

    Zitat

    Mit dem Beginn der Debatten um eine Neugliederung der Verwaltungsgemeinschaften und Landkreise Sachsen-Anhalts sahen sich die Nachbarn 2004 allerdings plötzlich vor Problemen, die nur gemeinsam gelöst werden konnten. Dessau, zur Wendezeit noch rund 100.000 Einwohner stark, musste aufgrund des stetigen Bevölkerungsrückgangs um den Status als drittes kreisfreies Oberzentrum unseres Bundeslandes fürchten. Ein drohender Verlust nicht nur für die Stadt selbst, sondern aufgrund ausbleibender Landes- und Bundesmittel auch für die Wirtschaft und kulturelle Vielfalt der Region. Roßlau wiederum, von 1952 bis 1994 immerhin selbst Kreisstadt, drohte mit seinen knapp 15.000 Einwohnern eine von vielen Gemeinden am Rande des neuen Landkreises Anhalt-Bitterfeld zu werden.

    Quelle: https://www.leo-magazin.com/artikel/2017/j…au-rosslau.html

    Das weitere mag "Elbegeist" nun noch einmal detaillierter erklären. Offenbar möchten einige Kreise Dessau zur "Bauhausstadt" erklären. Da aber "Bauhausstadt Dessau-Roßlau" nicht den historischen Tatsachen entspräche, da das Bauhaus nur in Dessau ansässig war, und es wohl etwas lang und ungelenk klingt, gab es wohl Pläne, den Beinamen "Roßlau" nun wieder aus dem Stadtnamen zu streichen. Das aber führte zu großen Protesten auf Roßlauer Seite.

    Capito?

  • Genau das ist mein Punkt. @Elbegeist nennt mehrere Ereignisse:
    - es bestand seit langer Zeit die Absicht einer "kleinen Gruppe" , der Stadt Dessau den Beinamen "Bauhausstadt" zu verleihen
    - aus wirtschaftlichen Gründen musste Dessau mit der benachbarten Stadt Roßlau zur neuen Doppelstadt Dessau-Roßlau fusionieren
    - der Fusion stimmten die Roßlauer zu unter der Bedingung, dass der Namensbestandteil "Roßlau" im neuen Stadtnamen auftauche
    - der neue Stadtname scheint zu lang, um ihn mit einem Beinamen noch zu verlängern
    - eine Gruppe von Menschen, die zum Teil mit der ursprünglichen Gruppe identisch sind, will nun den Beinamen erneut einführen und dafür den Namensteil "Roßlau" streichen

    Nur verknüpft er diese Fakten so unglücklich und mißverständlich, dass das ganze als ein abgekartetes Spiel erscheint, mittels dessen skrupellose Politiker nicht nur die Stadt Dessau auf Kosten Roßlaus vergrößern, sondern ihr auch noch den Beinamen "Bauhausstadt" aufzwingen wollen. Ich bin ganz sicher nicht dumm, aber so verstand ich (und offenbar auch andere) den Beitrag.

  • Jetzt stellt Euch doch bitte nicht dümmer, als Ihr seid. Er hat es doch erklärt. Die Stadt Dessau drohte durch die Abwanderung von Einwohnern so klein zu werden, dass sie ihre Rolle als drittgrößte Stadt Sachsen-Anhalts und als Oberzentrum hätte verlieren können. Ich bin kein Verwaltungsrechtler, aber vermutlich hätte das weitgehende planerische Nachteile für die Stadt bedeutet, zum Beispiel Aufgabe bestimmter Museen, Theater, Kliniken oder geringere Fördermittel.

    Ich stelle mich nicht dumm. Die Argumentationskette hinkt gewaltig. @Elbegeist sprach sogar von einer Hinterlist, mit der man zu dem Namen kommen wollte. Ich kann die nicht erkennen bzw. sie wird trotz Nachfrage nicht erläutert. In Sachsen-Anhalt existieren übrigens Städte mit weitaus weniger Einwohnern, die trotzdem einen Beinamen tragen. Wittenberg zum Beispiel. Inwiefern diese "Hinterlist" erforderlich war, um den Beinamen zu erhalten, will sich mir nicht erschließen.

    Dann kommt auch noch eine ominöse kleine Gruppe ins Spiel, die das am Willen der Mehrheit vorbei geplant haben soll. Ein wenig zu viel Hypothetisches und zu wenig nachvollziehbare Fakten, die ich hier lese. Keine Erläuterungen, keine Quellen.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

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  • Was für ein Kindergarten.

    Dessau hat einen fast komplett sanierten Bahnhof und eine absolut miserable Schienenanbindung des Wörlitzer Parks (UNESCO). Die Bahn fährt viel zu langsam über unbeschrankte Bahnübergänge, Uralt-Schienen, hässliche Stationen...
    Dabei gibt es viel brachliegendes Potential (siehe technische Denkmale im Ausbesserungswerk).
    Das Bauhaus ist nicht so ein Anziehungspunkt, wie man es marketingtechnisch gerne hätte. Eher Langeweile.
    Warum sollte die nachwachsende Generation sich überhaupt noch dafür begeistern?

    Der Stadt fehlt zudem Geschichte, ihre Altstadt, ihre Wurzeln. Das merkt jeder, der sich dort aufhält.
    Industrieller Wohnungsbau ist nunmal überhaupt nicht interessant. Die Abwanderung wird verstärkt durch eine fehlende Schnellzug-Anbindung nach Berlin (so hätten Pendler immerhin noch eine Chance, die Stadt zu beleben).

    Als Erstes ist die Altstadt zu rekonstruieren, damit Flair zurückkommt, mit Cafes, Läden und allem, was andere Kleinstädte spannend macht. Dann braucht es eine schnelle Zug-Anbindung nach Berlin (mit Dessau Hbf, Roslau, Bad Belzig und Berlin Wannsee als Unterwegshalt bei max. 60 min Fahrzeit bis Berlin Hbf und nicht 100 min wie aktuell - als IC oder massiv beschleunigtem RE7). Wörlitz muss eng in das Tourismus-Konzept eingebunden werden. Gleichzeitig gilt es die klimatischen Schäden, die der Park in drastischer Weise 2018 und 2019 erlitten hat, durch Neupflanzungen zu begegnen. Die Schienenanbindung ist auf den heutigen Stand zu bringen und auf Berlin und Halle/Leipzig abzustimmen.

  • Genau das ist mein Punkt. @Elbegeist nennt mehrere Ereignisse:
    - es bestand seit langer Zeit die Absicht einer "kleinen Gruppe" , der Stadt Dessau den Beinamen "Bauhausstadt" zu verleihen
    - aus wirtschaftlichen Gründen musste Dessau mit der benachbarten Stadt Roßlau zur neuen Doppelstadt Dessau-Roßlau fusionieren
    - der Fusion stimmten die Roßlauer zu unter der Bedingung, dass der Namensbestandteil "Roßlau" im neuen Stadtnamen auftauche
    - der neue Stadtname scheint zu lang, um ihn mit einem Beinamen noch zu verlängern
    - eine Gruppe von Menschen, die zum Teil mit der ursprünglichen Gruppe identisch sind, will nun den Beinamen erneut einführen und dafür den Namensteil "Roßlau" streichen

    Nur verknüpft er diese Fakten so unglücklich und mißverständlich, dass das ganze als ein abgekartetes Spiel erscheint, mittels dessen skrupellose Politiker nicht nur die Stadt Dessau auf Kosten Roßlaus vergrößern, sondern ihr auch noch den Beinamen "Bauhausstadt" aufzwingen wollen. Ich bin ganz sicher nicht dumm, aber so verstand ich (und offenbar auch andere) den Beitrag.

    Und genau so sollte er auch verstanden werden.