• Zitat von MZ Web


    Anhand alter Aufnahmen soll auch die Sanierung geplant werden. Vieles will das Paar wieder so herstellen, wie es einst war - wie beispielsweise den Brunnen im Garten oder auch die Terrasse, die abgetragen worden ist, die Tore zum Grundstück.
    Im Erdgeschoss wollen die Hausbesitzer wohnen, ins Obergeschoss ziehen die Eltern. Die Villa Kämmerer, sie wird dann zur Villa Zinke. „Es wird unser Haus, aus dem wir nicht mehr ausziehen werden“, sagt Matthias Zinke. „Wir werden uns und die Stadt nicht enttäuschen.“

    – Quelle: http://www.mz-web.de/24726756 ©2016


    Das ist wirklich genial! Ich bin dafür, dass private Bauherrn, die solche Gebäude retten und teilrekonstruieren eine besondere Erleichterung oder sogar einen Zuschuss erhalten sollten. 1 gerette Villa ist 1.000 x mehr förderwürdig als all diese hässlichen Wärmedämmverbundbunker, die unsere Kulturlandschaften zerstören.

  • Die barocke Straßenfassade wird nicht abgerissen, sondern endlich saniert und in einen Neubau integriert. Sie droht offenbar bei weiterer Verwahrlosung einzustürzen. Auf sie kommt es hauptsächlich an. Der dahinter liegende jüngere Veranstaltungsbau ist offensichtlich völlig marode und nicht mehr mit heutigen Nutzungskonzepten vereinbar. Es besteht kein Bedarf dafür bzw. es existiert keine wirtschaftlich vertretbare Möglichkeit in Dessau. Sonst wäre er ja längst saniert worden. Die jetzige Lösung ist jedenfalls für das Stadtbild an dieser zentralen Stelle ein Gewinn.

  • Zitat aus dem Artikel:

    Zitat

    Bezweifeln muss man aber, ob die im Wettbewerb ausgewählte Architektur der Spanier González Hinz Zabala dem Anspruch eines Mies van der Rohe gerecht wird: Immerhin soll der Platz nach dem dritten Bauhaus-Direktor und Architekten eines puristischen Ästhetizismus heißen.

    Denn inzwischen kann man die Wirkung der Glasfassade begutachten, die rings um den 100 Meter langen und 20 Meter breiten Riegel fast schon fertig ist, während im Innern noch an den auch künftig kahlen Betonwänden und -decken Leitungen verlegt sowie die Treppenhäuser und die eingehängte „Black Box“ fertiggestellt werden.
    Im Inneren des Bauhaus-Museums

    Die prominent am Bauzaun aufgehängte Computersimulation der Architekten suggeriert eine ungetrübte Transparenz des Glaskörpers, die auch im Betrieb umgesetzt werden soll als Durchlässigkeit zwischen Straße und Park. Hinter dem Glas nimmt man die Tragwerkstruktur wahr, die dem ansonsten ungegliederten Baukörper einen filigranen Rhythmus verleiht.

    Doch der Effekt ist an mannigfachen, teils widerstreitenden Ansprüchen an die Klima-Effizienz und Bruchsicherheit der Glashaut gescheitert. Erforderlich war eine Stärke und Tönung, die sich fast blickdicht auswirkt. Übrig bleibt ein Glasriegel, dessen gleichförmig dünne Streben kaum gliedernden Effekt haben.

    Das in Dessau kursierende Wort vom „Autohaus“ hat seine Berechtigung. Das architektonische Gefälle zu dem Glasbau Mies van der Rohes am Illinois Institute of Technology wird bewusst, der den spanischen Architekten vielleicht Inspiration war. Aber die „Crown Hall“ war mittels Außentragwerk in Abschnitte gegliedert und strahlt mathematische Regelhaftigkeit und schinkelsche Klassizität aus.

  • Ja,in Dessaus Innenstadt muss sich Punktuell an einigen wichtigen Stellen Städtebaulich noch so einiges stark verändern.Im Moment sieht es am Schlossplatz noch ziemlich provisorisch aus(Kaliningrad lässt grüssen).Aufenthaltsqualität für die Bürger und Touristen hat der Schlossplatz mit einer anspruchslosen Plattenbauschule und Ödnis sicherlich nicht.(Städtebaulicher Misstand)
    Es wird auch langsam mal Zeit das man sich endlich dem Schlossplatz zuwendet und sein Umfeld Architektonisch entwickelt und aufwertet.Und der Schlossplatz am Ende seinem Namen auch Architektonisch wieder gerecht wird.

  • Zum Schloss in Dessau möchte ich euch gerne eine Tuschezeichnung aus dem Jahre 1880 vorstellen. Sie wurde vom damaligen Architekturstudenten Ernst Richter, * 1856 zu Dessau, + 1937 in Wiesbaden (von Hand) gezeichnet. Diese Tuschezeichnung ist bezeichnet mit: "Portal vom Schlosse zu Dessau."

    Da nach der Wende ein Renaissanceflügel des Schlosses der Herzöge von Anhalt, das als Ruine die Zeitläufte überstanden hatte, wieder aufgebaut wurde, ist es mithin möglich, dass es dieses sehr schöne Poral noch gibt. Sollte das Schloss in der äußeren Gestalt wieder errichtet werden, könnte man dieses sehr reich gestaltete Portal dann ggf. anhand dieser sehr genauen Zeichnung rekonstruieren.

    Hier nun dieses prachtvolle Sitznischenportal. Aus der darunter dargestellten "Grundrisszeichnung" erkennt man rechts und links des Portals schräg gestellte Seitenwände, was für mich den Schluss nahe legt, das Portal könnte sich an einem oktogonalen Turm befunden haben. Falls dem so ist, dürfte dieses Portal als Zugang zu einem Treppenturm gedient haben, was in einem Turm der der Renaissance dann wohl eine Wendeltreppe gewesen sein dürfte.

    Das Portal weist den großen Formenreichtum der Renaissance auf, über dem Portal ein Feld mit den Wappen von Anhalt-Dessau sowie dem Wappen der Gemahlin des damaligen Herzogs. Die große realistische Wirkung dieser Tuschezeichnung wird auch dadurch erzielt, dass das Ganze unter Darstelung von Schatten erfolgte :


    Hier in Vergrößerung (wenn man an der Tastatur STRG drückt und gleichzeitig am Rädchen der Maus dreht, kann man das Portal noch weiter vergrößern):

    6 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (21. Januar 2019 um 20:38)