• Dessau, Askanische Straße 32, Ecke Kavalierstraße, Gebäude des Leopold-Dank-Stifts (erbaut 1746-1750), bisher als Museum für Naturkunde und Vorgeschichte genutzt. Ganz rechts das Dessau-Center, dahinter die Georgenkirche. Die Franzstraße ist die südliche Fortsetzung der Kavalierstraße (Foto: M_H.DE, 30. Juni 2016, CC-BY-SA-4.0)

    Die Askanische Straße (damals August-Bebel-Straße) in Richtung Osten mit den Türmen des Naturkundemusems und der Georgenkirche

    (Foto: Jörg Blobelt, 1. Oktober 1987, CC-BY-SA-4.0)

    Optisch mag Dessau die Massen nicht mehr vom Sockel hauen, dafür hat man sich nach der Wende als eine von wenigen Städten wieder konsequent ordentliche Straßennamen verpasst. Askanische Straße, Franzstraße, Kavalierstraße, Albrechtstraße etc - da geht einem doch das Herz auf.

  • Optisch mag Dessau die Massen nicht mehr vom Sockel hauen, dafür hat man sich nach der Wende als eine von wenigen Städten wieder konsequent ordentliche Straßennamen verpasst. Askanische Straße, Franzstraße, Kavalierstraße, Albrechtstraße etc - da geht einem doch das Herz auf.

    Dafür gab es aber einen harten Kampf, als man die Straßen der neu bebauten "Große Lobenbreite" nicht mit Bauhaus- sondern Junkers-Bezug benannte.

  • Manchmal kann an einem Schandfleck nichts getan werden, weil der derzeitige Eigentümer nicht mehr auffindbar ist. Das Fine-Clubhaus steht seit der Brandstiftung als Ruine leer. Gesucht wird ein Eigentümer aus der Ukraine.

    http://www.rottenplaces.de/main/klubhaus-…u-rosslau-8384/

    Wenn die Eigentümer nicht mehr ermittelbar sind empfehle ich dringend einen Weg zum Grundbuchamt: dort kannst Du dich als Eigentümer eintragen lassen, wenn das Areal herrenlos ist. Mit allen Daten aus dem Kataster einfach hingehen.

  • Im Übrigen kann die Stadt sehr wohl etwas tun: das Wort heißt Ersatzvornahme. Wenn bspw. ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude vernachlassigt wird und Schaden zu nehmen droht, der Eigentümer aber nicht gewillt ist, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, kann die Stadt diese Maßnahmen in Eigenregie durchführen und die Rechnung an den Eigentümer schicken.

  • Das Gebäude wurde an einen Ukrainer verkauft, der namentlich bekannt , aber offenbar weder mündlich noch schriftlich erreichbar ist. Im Moment gammelt das Bauwerk vor sich hin und wird zur Müllablagerung missbraucht. Es ist nicht der einzige derartige Fall. Warum die Stadt nicht handelt, ist mir unbekannt.

    Ergänzung: Der Denkmalschutz hatte dem Abriss zugestimmt. Die Stadt will aber den mildesten Weg gehen. Es wird vermutet, dass der "neue" Eigentümer den Brand selbst veranlasst hat und untergetaucht ist. Damals fand man alle Türen verschlossen. Der Täter hatte das Gebäude über ein Seil vom Balkon verlassen.

  • Im Übrigen kann die Stadt sehr wohl etwas tun: das Wort heißt Ersatzvornahme. Wenn bspw. ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude vernachlassigt wird und Schaden zu nehmen droht, der Eigentümer aber nicht gewillt ist, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, kann die Stadt diese Maßnahmen in Eigenregie durchführen und die Rechnung an den Eigentümer schicken.

    Man hat wohl nicht einmal eine Adresse.

  • Wenn die Eigentümer nicht mehr ermittelbar sind empfehle ich dringend einen Weg zum Grundbuchamt: dort kannst Du dich als Eigentümer eintragen lassen, wenn das Areal herrenlos ist. Mit allen Daten aus dem Kataster einfach hingehen.

    Herrenlos trifft wohl in diesem Fall nicht zu. Und was sollte ich mit einer ausgebrannten Ruine, die für nicht restaurierbar erklärt wurde?

  • Die Anhaltische Gemäldegalerie öffnet an diesem Wochenende nach der jahrelangen Sanierung erstmals zu Tagen der offenen Tür - noch ohne Gemälde, aber schon zum Teil eingerichtet.

    Der Abschluss der Sanierung des Schlosses Georgium war Mitte Dezember 2020 gemeldet worden (Infos des MDR). Die Arbeiten hatten sich über 11 Jahre hingezogen. Zeitweilig stand die Anhaltische Gemäldegalerie auf der vom Deutschen Kulturrat geführten Roten Liste der bedrohten Kultureinrichtungen. An den Baukosten von über 15 Millionen Euro beteiligte sich der Bund mit etwa 8 Millionen Euro, die Stadt Dessau-Roßlau mit 4 Millionen Euro und das Land Sachsen-Anhalt mit 3 Millionen.

    Ansicht des Georgiums nach der Sanierung (Foto: Susanne Reh, MDR, 3. Juli 2021) - An der Fassade fallen die grünen Fensterrahmen und die neue Tür positiv ins Auge. Vorher waren die Rahmen und die Tür braun, die Tür zudem anders gestaltet. Hier ein Foto aus der Sanierungsphase:

    Dessau, Schloss Georgium. Der bisherige Haupteingang hat noch die alte Tür. Die Fenster sind bereits erneuert, was an den grünen Rahmen und Sprossen zu erkennen ist (Foto: M_H.DE, 26. November 2017, CC-BY-SA-4.0)

    Als Eingang zur Gemäldegalerie dient aber künftig nicht mehr diese Tür an der Hauptfassade, sondern eine andere Tür an der linken Seite.

    Dessau, Seitenfassade des Schlosses Georgium. Die Tür dient künftig als Eingang zur Gemäldegalerie

    (Foto: Jörg Blobelt, 1. Oktober 1987, CC-BY-SA-4.0)

    Dessau, Schloss Georgium. Die Seitenfassade links (zwischen den Bäumen der Giebel über der Tür) und die Hauptfassade zum Garten mit dem damaligen Eingang zur Gemäldegalerie. Vor diesem ein Trabant, im Hintergrund das Blumengartenhaus

    (Foto: Jörg Blobelt, 1. Oktober 1987, CC-BY-SA-4.0)

    Schloss Georgium von Südwesten, rechts das Blumengartenhaus (Foto: M_H.DE, 27. März 2011, CC-BY-3.0)

    Die Grundrisse aller drei Etagen des Georgiums (Foto: Susanne Reh, MDR, 3. Juli 2021) - Das Foto kann durch Anklicken vergrößert werden. Die Orientierungstafel befindet sich an dem gläsernen Aufzug, der zur barrierefreien Erschließung eingebaut wurde.

    Susanne Reh erwähnt in ihrer Reportage vom Tag der offenen Tür einen berühmten Cranach-Altar. Gemeint ist der Dessauer Fürstenaltar. Er gehörte ursprünglich zur Ausstattung der Wittenberger Schlosskirche und befand sich später in der Gemäldesammlung des Gotischen Hauses in Wörlitz. Das folgende Foto vermittelt nur einen schwachen Eindruck. Das Original ist eine Wucht. Allein der freundliche, dem Betrachter zugewandte Blick der Madonna!

    Lucas Cranach d. Ä., Dessauer Fürstenaltar, um 1510, Anhaltische Gemäldegalerie

    Hintergrundinfos zum Fürstenaltar im Cranach Digital Archive - linker Flügel, Mitteltafel, rechter Flügel

    Die Anhaltische Gemäldegalerie ist die bedeutendste Sammlung Alter Meister im Land Sachsen-Anhalt.

    Ein Eröffnungstermin der Gemäldegalerie wurde noch nicht mitgeteilt. Bevor die Gemälde ins Georgium einziehen können, muss das Raumklima richtig eingestellt sein. Offenbar gibt es hier noch gewisse Unsicherheiten. Zum Schutz der historischen Wände wurden Ausstellungswände vor die eigentlichen Wände gehängt. Gut zu sehen ist das hier und hier (beide Fotos: Susanne Reh, MDR, 3. Juli 2021). Mit einer Ausstellungsfläche von 900 Quadratmetern wird das Georgium ein eher privates Kunsterlebnis bieten, wie es in den großen Gemäldegalerien nicht möglich ist.

    Der neue Internetauftritt der Anhaltischen Gemäldegalerie wird noch ausgebaut.

  • Die Gemäldesammlung ist noch nicht wieder vollständig. Zur Geschichte: "Die Sammlung der Gemäldegalerie war im Zweiten Weltkrieg in das Kalibergwerk Solvayhall bei Bernburg ausgelagert worden. Einige Kunstwerke wurden von US-Soldaten entwendet und tauchten später auf dem amerikanischen Kunstmarkt auf. Im Juli 1945 beschlagnahmte die Trophäenkommission der Roten Armee den gesamten vorhandenen Bestand und transportierte ihn im April 1946 in die Sowjetunion: 800 Gemälde und 17.000 grafische Blätter. 1958/59 kehrten 600 Gemälde, 1.000 Handzeichnungen und 10.000 Druckgrafiken zurück."(wiki).

    Übrigens sollte auch der berühmte Anhaltische Silberschatz, der sich in Petersburg befindet, längst zurückgegeben werden.

  • Noch mal zum Thema Kristallpalast...

    Ich halte eine weitere Verzögerung des Projekts für kontraproduktiv und nach Beschlusslage auch politisch nicht mehr durchzusetzen. Zumal die Verzögerer von völlig utopischen Ideen ausgehen.

    Zitat:

    Zitat

    Besser sei eine öffentliche Nutzung als Kulturverbundeinrichtung. Dafür müsste die Stadt das Gelände aber kaufen. 800.000 Euro stehen im Raum. Für Weber, der auch Finanzausschussvorsitzender ist, gut angelegtes Geld. „Was jucken mich denn diese 800.000 Euro? In der derzeitigen Haushaltslage könnten wir bei Investitionen doch wieder zuschlagen“, sagte er der MZ.

    https://www.mz.de/lokal/dessau-r…sau-auf-3164402

    Es ist ja schön, dass es diesen Herrn von der "Bunten Fraktion" nicht juckt, es ist ja auch nicht sein Geld, sondern solches des Steuerzahlers. Aber er übersieht, dass es mit dem Kauf des Geländes nicht getan ist. Dann ist die Stadt mindestens in der Sicherungspflicht, wenn darauf weiterer Jahrzehnte langer Stillstand folgt. Falls die Stadt etwas mit dem Gelände anfangen will, was eigentlich geboten ist, dann folgen Abriss-, Sanierungs- und Baukosten in hoher Millionenhöhe. Und dann folgen ständige jährliche Zuschüsse für die Aufrechterhaltung eines dortigen Kulturbetriebs, vom Hausmeister über die Stromkosten bis zur Eintrittskartensubventionierung. Ich wusste gar nicht, dass Dessau eine so reiche Stadt ist.

    Das Maximum, das in der derzeitigen Lage herauszuholen ist, ist für mich, den Investor zu verpflichten, nicht nur die Fassade des Palais Branconi zu erhalten, sondern auch den Dreiecksgiebel und die Vasen zur rekonstruieren. Diese standen nach dem Krieg übrigens noch, müssen also erst später abgerissen worden sein. (Siehe hier) Hierzu wären Politik und Stadtbild-Initiativen in Dessau dringend gefragt.

  • Eines muss man dem Herrn von der "bunten Fraktion", der von der CDU wechselte, lassen- er kommt aus Westdeutschland und versteht sein Fach. Seniorenheime entstehen hier überall. Der "Kristallpalast" hat tatsächlich einen guten Ruf bei den Dessauern, mit dem sich der neue Investor schmücken will. Hier haben wir zwar die älteste Bevölkerung des Landes, aber genug Seniorenheime, die sich vermutlich in Zukunft der Normalbürger kaum noch leisten kann.

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    Das Maximum, das in der derzeitigen Lage herauszuholen ist, ist für mich, den Investor zu verpflichten, nicht nur die Fassade des Palais Branconi zu erhalten, sondern auch den Dreiecksgiebel und die Vasen zur rekonstruieren. Diese standen nach dem Krieg übrigens noch, müssen also erst später abgerissen worden sein. (Siehe hier) Hierzu wären Politik und Stadtbild-Initiativen in Dessau dringend gefragt.

    Ein MZ-Leser schreibt heute zur Frage des östlichen Stadteingangs, wofür das utopische Museumskonzept vorgestellt war und sogar eine Trog-Variante der Straße angedacht wurde. Er weist richtigerweise auf den Untergrund des Schlossareals hin, in welchem sich noch historische Kellergewölbe befänden, die die Kosten stark in die Höhe treiben könnten.

  • Hier ist noch ein Überblicksartikel zur Sanierung des Schlosses Georgium. Darin wird nun klar gesagt, dass die Klimaanlage nicht so funktioniert, wie sie soll. Es bleibt offen, wann die Gemälde gehängt werden können. Möglicherweise erst im kommenden Jahr.

    mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/dessau-rosslau/schloss-georgium-sanierung-kosten-steigen

    Diese Hängepartie ist natürlich nicht gut. Ausführlich hatte ich zuletzt hier über das Georgium berichtet.

  • Am Tag der offenen Tür gab 2692 Besucher. Besonderes Interesse fanden die Farbgestaltung, die restaurierten Stuckdecken des 18.Jhd. und die auf ein Kunstmuseum des 21.Jhd. zugeschnittene technische Ausrüstung. (Amtsblatt Nr.8, August 2021)

  • Als ob es noch nicht genug davon oder freie Flächen dafür gibt: mitten in der grünen Lunge Dessaus, der Mosigkauer Heide, soll ein neues Gewerbegebiet entstehen. Dafür sollen 100 Hektar Baumbestand fallen. Der Standort wurde wegen seiner Lage an der B184 und der A9 ausgewählt. (MZ) Es gibt zahlreiche Proteste und den Vorwurf, mit den Plänen erst nach der OB-Wahl an die Öffentlichkeit getreten zu sein.