• Mal noch ein Nachtrag zum Askanier-Thema von oben

    Ein Askanier fehlt noch - Wo ist das Skelett vom Alten Dessauer?

    Die Überschrift ist irreführend. nach dem Alten Dessauer wird schon seit Jahrzehnten intensiv gesucht. Alle Törtener Pfarrer hatten bisher dabei keinen Erfolg. Eine Suche auf einem Friedhof, dessen Gräber noch nicht abgelaufen sind, ist sehr problematisch. Man hofft immer noch auf Zeitzeugen, aber die sind sicher längst verstorben. Alle bisher vorliegenden Informationen sind höchst widersprüchlich. Als akzeptable Lösung bleibt wohl die Gedenktafel in Törten.

  • Leider ist der Artikel hinter der Bezahlschranke. Was nutzt Otto-Normal-User also die Einbindung?
    Bitte mal das Wesentliche zusammenfassen und hier lesbar einstellen.

    Danke.

  • Habe den Artikel gerade nicht griffbereit und gebe mal aus dem Gedächtnis wieder. Es wird der unberechtigte Vorwurf erhoben, warum nicht intensiv nach den Überresten Leopolds gesucht wird. Das ist erstens nicht zutreffend, denn man bemüht sich schon seit langem. Allerdings müsste man dazu Informationen nachgehen, die eigentlich als Legenden eingestuft und nur vom ehemaligen Kreisoberpfarrer erzählt wurden. Eine dieser Legenden (steht nicht im Artikel) beinhaltet die Bestattung unterhalb einer am Folgetag erfolgenden Beisetzung. Da der Friedhof noch genutzt wird, ist eine Suche kaum möglich. Varianten einschließlich einer Hinweistafel am Friedhof als Ersatz für eine Suche werden erwähnt. Im Artikel wird eine neue Gesprächsrunde angeregt und auch an die Archäologie appelliert. Insgesamt ist der Artikel eher kontraproduktiv, da er Raubgräber ermutigen könnte.

  • Realistisch sei ein Spatenstich im nächsten Sommer. Für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan sind noch Gutachten erforderlich, die noch nicht vollständig vorliegen. Bis Ende November erwartet der Investor die Gutachten zum Arten- und Schallschutz. Mit dem Landesdenkmalamt wird eine Vereinbarung zur archäologischen Begleitung erarbeitet. Die Pläne könnten dann im ersten Quartal 2020 im Stadtrat behandelt werden. Dann will das Unternehmen den Bauantrag für die Wohnresidenz stellen.
    Zum Problem Schlossplatz gab es vor der Stadtratsentscheidung folgenden Beitrag. Die Freie Fraktion äußert sich zum Grundstücksverkauf:
    "Fakt ist, dass selbst für uns Stadträte die Ausschreibung und Vergabe der Grundstücke im höchsten Maße intransparent, ja man muss es sogar konspirativ nennen, über die nichtöffentliche Bühne gezogen wurde. Ein Beschwerdeverfahren gegen die Stadtverwaltung beim Landesverwaltungsamt und eine Strafanzeige gegen Oberbürgermeister Kuras bei der Staatsanwaltschaft Dessau-Rosslau sind anhängig und werden die Angelegenheit juristisch klären."
    Geholfen hat es nicht.
    Quelle: Amtsblatt Nummer 12, Dezember 2019, Seite 47

  • Der Dessauer Stadtrat hatte über die Beräumung der Schlossplatzgrundstücke zu entscheiden. Dazu Herr W, (Grüne, FDP, Neues Forim Bürgerliste): "Wir haben keine Ermächtigung..., alle bisher zum Schlossplatz gefassten Beschlüsse sind rechtswidrig" Das Gebot der Öffentlichkeit sei seit Beginn verletzt. Schon die Ausschreibung 2017 wäre unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten worden. Er fordert ein neues Ausschreibungsverfahren. Der OB weist auf das öffentliche Wohl und die Verletzung der Interessen Einzelner hin, die den Ausschluss bedingten. Herr F. (SPD) kontert, dass zum Ausschreibungszeitpunkt noch gar keine Interessen Einzelner berührt waren. Der Ausschluss der Öffentlichkeit war rechtswidrig und die folgenden Beschlüsse infiziert.
    Nach einer Raucherpause wird argumentiert, dass es nicht mehr um Verfahrensfehler, sondern nur noch um Freilenkung und Übergabe der Immobilie gehe. Ein Ausschluss der Öffentlichkeit wird bestritten.Am Ende stimmten von 43 anwesenden Stadträten 26 für die Freilenkung. (MZ)
    Hierzu muss man wissen, dass der o.g. Herr W. mit seinem Wissen aus westdeutscher Verwaltungsarbeit schon oft den Dessauern gezeigt hat, wie Kommunalrecht funktioniert. Wir haben hier wieder ein Beispiel von typischer Betonköpfigkeit unbelehrbarer Lokalpolitiker.

  • Der o.g. Herr W. schreibt in einem Leserbrief, dass er von seiner Fraktion und der Bürgerliste aufgefordert wurde, Vorschläge zur Heilung der Schlossplatzgeschichte zu unterbreiten. nachdem er sich noch einmal kundig gemacht habe, komme er zu dem Schluss, dass eine Heilung nicht möglich sei, wenn der Grundsatz der Öffentlichkeit der Sitzung nicht beachtet würde. Jeder könne den Verstoß heute noch beanstanden. Nach "Vollzug" sei dann der Schaden da, weil nicht mehr zu korrigieren. Wie solle er in Kenntnis solch gravierender "Gefahr" ein Schweigen rechtfertigen?(MZ)
    Es dürfte aber die Dessauer Verantwortlichen nicht anfechten. Wenn deren Mehrheit laut schreit, die Öffentlichkeit wäre gewährleistet gewesen, dann kommt auch diese Mogelpackung durch.

  • Auch wenn ich hier offenbar den Alleinunterhalter spiele: Die Geschichte um den Schlossplatz geht weiter. Die Bedenken von Stadtrat W. haben dazu geführt, dass der Verkaufsprozess einer rechtlichen Überprüfung zugeführt wird, OB Kuras: "Vorher unterschreibe ich nicht!" (MZ)
    Er hatte zugegeben, dass die Ausschreibungsphase ohne Öffentlichkeit ablief, und dies mit Interessen von (noch nicht vorhandenen) Bietern zu begründen versucht. Man darf gespannt sein, mit welchen Tricks und Winkelzügen die Rechtmäßigkeit des Vorgehens festgestellt wird. Aber vielleicht besteht doch noch eine Chance.

  • Das Bauhausmuseum konnte das Defizit nicht wieder ausgleichen.

    Generell könnten die Dessauer mal etwas für die bessere touristische Darstellung ihrer Stadt machen, also Alternativen jenseits von Bauhaus präsentieren.

    Wenn ich mir die für Dessau präsentierten Sehenswürdigkeiten beim Touristenportal tripadvisor angucke (hier), erkenne ich eine Schieflage. Von 17 präsentierten Sehenswürdigkeiten haben 6 einen direkten Bauhaus-Bezug, und ansonsten sind darunter auch fragwürdige Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus-Center Dessau.

    Dem stehen bei Wikipedia eine große Menge an Kulturdenkmalen gegenüber, die in der touristischen Präsentation offenbar so gut wie keine Rolle spielen (siehe hier).

    Also, vielleicht sollte mal einer der Dessauer, der sich etwas auskennt und vielleicht auch ein Foto mitliefern kann, ein paar dieser Kulturdenkmale kurz bei tripadvisor einstellen?

  • Die Schieflage ist durch das Bestreben bedingt, Dessau zur Bauhausstadt zu machen. Die Werbung erfolgt durch bezahlte Mitarbeiter bzw. Firmen. Die "restlichen" Sehenswürdigkeiten kommen dabei natürlich schlecht weg. Eine Initiative hatte sich um einen Junkers-Pfad gekümmert. Aber leider ist zu viel von der brauchbaren Substanz abgerissen (z.B. Junkalor) um noch attraktiv zu sein. Die Sanierung des Schlosses Georgium ist nahezu abgeschlossen und endlich können nach Jahren die Gemälde der Galerie bald wieder der Öffentlichkeit gezeigt werden.

  • Die Werbung erfolgt durch bezahlte Mitarbeiter bzw. Firmen.

    Bloß kann man da ja z.B. bei tripadvisor als private Einzelperson etwas gegensteuern. Z.B. findet sich dort nicht ein einziges Foto von Schloss Georgium. Andere Objekte (Wasserturm, Stadtmauer, Georgenkirche, Johanniskirche, St. Marien, Museum für Naturkunde und Vorgeschichte, Anhaltinisches Theater usw.) werden nicht mal aufgeführt. Das kann, wie gesagt, jemand ändern, und damit auch etwas die touristische Wahrnehmung der Stadt. Aber das muss jemand von Euch vor Ort machen.

  • Anlässlich des Neujahrsempfangs erklärt der OB, dass der Hotelneubau für 2020 geplant sei. Die rechtliche Überprüfung wäre so gut wie abgeschlossen. Man bereite sich auf den Vollzug der bereits gefassten Beschlüsse vor. Er hofft, dass man nun sehr zügig diese Schritte gehen und vielleicht noch in diesem Jahr den Baubeginn des Hotels realisieren kann. (MZ)

    Wir werden erfahren, mit welchen Winkelzügen man den Ausschluss der Stadträte in der Angebotsphase für unschädlich erklären wird.

  • Nachdem es angeblich keine weiteren Hotel-Interessenten für den Schlossplatz gegeben haben soll, hat jetzt plötzlich ein weiterer Investor Interesse an einem Hotelbau im Stadtgebiet angemeldet. Nun wird gesucht, ob es im Zentrum ein entsprechendes Grundstück gibt, welches den Anforderungen entspricht. Eine Erreichbarkeit des Vorhabens wäre bis 2022 vorstellbar. Ob Bedarf an weiteren Betten besteht, wurde auch nach mehrmaliger Anfrage von den Verantwortlichen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands nicht beantwortet. Man hat aber daran keinen Zweifel.

    (MZ)

  • Ich habe die Idee ja schon einmal erwähnt. Rekonstruktion der verlorenen Schlossflügel. Darin das Hotel. Eine anspruchsvolle architektonische Aufgabe. Ein guter Architekt könnte sie lösen.

  • Ich habe die Idee ja schon einmal erwähnt. Rekonstruktion der verlorenen Schlossflügel. Darin das Hotel. Eine anspruchsvolle architektonische Aufgabe. Ein guter Architekt könnte sie lösen.

    Eine gute Idee. Aber ich weiss nicht, welche Kosten für den Aufbau der abgerissenen Flügel zu erwarten sind. Die Stadt pfeift finanziell auf dem letzten Loch und zittert vor der Abschaffung der Straßenausbaubeiträge.

  • So ich das richtig verstanden habe, will ja nicht die Stadt das Hotel errichten, sondern nur das Grundstück bereitstellen. Die Baukosten würde der private Bauherr tragen. Die Stadt könnte aber zur Auflage machen, bei Bereitstellung des Grundstücks in zentraler Lage, die Schlossflügel in äußerlich historischer Weise zu errichten.

    Das muss nicht mal teuer sein, denn diese Flügel waren in weiten Teilen recht spartanisch und schmucklos gestaltet. Nur die Turmhaube des linken Flügels und der etwas aufwändiger verzierte Eingangsrisalit würden diesbezüglich Sonderkosten verursachen. Es sollte aber zu stemmen sein.

    Hier eine historische Ansicht. Der rechte Flügel steht ja samt Turm als Johannbau. Es ginge nur um den Corps des Logis in der Mitte und linken Flügel:

    http://images.zeno.org/Ansichtskarten/I/big/AK02731a.jpg

    Die Lage und das historische Ambiente würden dem Hotel sicherlich große Standortvorteile ermöglichen.

    Ich hatte das schon mal vorgeschlagen. Es wurde damals in der Diskussion vorgebracht, dass es schwierig sei, ein Hotel in den historischen Grundriss einzupassen. Ich halte dem entgegen, dass es ja historische Schlösser gibt, die sehr wohl als Hotels funktionieren. Zudem geht es ja nur um eine äußere Rekonstruktion. Im Inneren ist einem Architekt freie Hand der Zimmeraufteilung überlassen. Dass die Raumhöhen andere sind, als bei modernen Hotelbauten, dürfte nicht zu von der Hand zu weisen sein. Aber ich habe selbst schon Hotels mit 3,5 Meter hohen Räumen geschlafen. Das ist machbar. Leichte Anpassungen an die Nutzung fände ich auch nicht schlimm. So könnten z.B. die kleinen Fenster des Mezzaningeschosses vergrößert werden, um die Etage vollwertiger nutzen zu können. Das würde mich gar nicht stören.

  • Vielleicht helfen hier ein paar Fotos weiter, als Illustration zu den reichhaltigen, tiefgründigen Informationen hier. Am Schlossplatz selbst, der an sich wirklich trsotlos und vorstädtisch daherkommt, gibt es immerhin eine wiederaufgestellte Bronzestatue des "Alten Dessauer" vor der wieder aufgebauten Marienkirche:

    An sonsten ist der Schlossplatz umgeben von einfachen TZweckbauten aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, von dem hier die attraktiveren zu sehen sind:

    Diese Schule steht bereits seit Langem leer und wird bald abgerissen, und ist damit der Bauplatz für den strittigen Hotelneubau:

    Dreht man sich um sieht man den einzig übrig gebliebenen Flügel des frühbarocken Schlosses:

    Heute steht das Schloss wie ein Fremdkörper da, und da läuten bei jedem geschichtsinteressierten die Alarmglocken, nämlich dann wenn die historisch bedeutende Substanz bereits weitgehend verloren ist und eine Ausnahme darstellt. Deshalb stehen sich die Fronten jener, die den "Weg der Moderne" hier weitergehen wollen und jenen, die hier die historisch verwurzelte Seele einer einstmals blühenden Residenzstadt verblühen sehen, gegenüber.

  • Nix Frühbarock. Früh-Renaissance.
    Nach dem Giebelkranz des Chores am Hallenser Dom wohl das nächste Gebäude diesen Stils in Mitteldeutschland, knapp vor dem (bis zeitgleich zum) Georgentor in Dresden.
    Architektonische Avantgarde um 1528 bis 1533!!!!!!!!!!!!

  • Seltsam. Während beim Bürgerentscheid zum Schlossplatz 431 Stimmen für eine Historisierung fehlten, fehlen am Volksbegehren zur Straßenausbaubeitragssatzung wiederum ganze 334 Simmen für die Abschaffung der Beiträge. 29666 Stimmen würden anerkannt, über 8000 (!) nicht als gültig betrachtet. Dabei geht es um Unterschriften, die angeblich so unleserlich waren, dass sie zunächst nicht als gültig gewertet wurden. (Ich wusste bisher nicht, dass eine Unterschrift klar lesbar sein muss) Nun gibt es aber einen Passus, der eine dreimonatliche Frist einräumt, um Mängel zu beheben. Es könne also nachgebessert werden. (MZ)

    Den Dessauern wurde damals mitgeteilt, dass Überprüfungen nicht zulässig sind. Man sieht, wie leicht hier manipuliert werden konnte.