• Auf Seite 7 ist zu lesen:

    Zitat

    Bereits am Morgen des 9. November 1938 war die Dessauer Bevölkerung durch die antisemitische Propaganda aufgehetzt, am Nachmittag stürmten Mitglieder der SA die Synagoge und zündeten sie an. Später wurde die Ruine auf Kosten der Gemeinde abgetragen

    Das ist übrigens ein durchaus nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass die Juden für die Abtragung ihrer zerstörten Synagoge auch noch zur Kasse gebeten wurden. An Perversion ist das kaum zu überbieten.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

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    Das ist übrigens ein durchaus nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass die Juden für die Abtragung ihrer zerstörten Synagoge auch noch zur Kasse gebeten wurden. An Perversion ist das kaum zu überbieten.

    Zweifelsohne. Es steht aber nicht, wie vollständig dies erfolgte. Und wenn ich keine neue Brille brauche, so erkenne ich auf deinem Foto mitten in der weißen Fläche etwas Rundes, welches an Bauwerksreste erinnert. Vielleicht war es das, was meine Großmutter meinte.

  • Ich geb´s auf. Du möchtest auf einer komplett geräumten Fläche (warum sollte man auch etwas stehen lassen?) etwas Rundes erkennen, obwohl der Bau gar keinen runden Grundriss besaß, damit man sagen kann, die Alliierten haben einen Stein der Synagoge zerstört oder deine Oma hätte sich richtig erinnert. Dann schauen wir uns offensichtlich unterschiedliche Luftbilder an.

    Eigentlich wäre es deine Aufgabe gewesen, das als Dessauer korrekt zu recherchieren. Dir stehen andere Quellen wie die örtlichen Archive zu verfügen. Ich befürchte allerdings, dass die fehlende Erfahrung in der quellenkritischen Analyse ein Hindernis sein könnte.

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  • Ich sehe durchaus etwas rundes an der alten Synagoge.

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    Aber es ist nicht mein Fachgebiet. Und ich bleibe bei meiner rein persönlichen Meinung, dass, nach erfolgter Deportation und Zerstörung der Gotteshäuser durch die Nazis, die Alliierten nicht davor zurück schreckten, eine Stadt mit aufklärerischer Historie und Geburts- und Wirkungsstätte jüdischer hochgeehrter Persönlichkeiten zu pulverisieren. Das war keine Heldentat!

  • In Dessau-Roßlau wurde gestern die neue Synagoge eingeweiht. An dem Festakt nahmen auch Bundeskanzler Olaf Scholz, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und der israelische Botschafter Ron Prosor teil. Der Neubau schließt unmittelbar an das Rabbinerhaus von 1889 an, das heute als jüdisches Gemeindezentrum dient. Die Schauseite des Neubaus zeigt zur Askanischen Straße. Der Name Weill-Synagoge erinnert an den Komponisten Kurt Weill sowie an dessen Vater Albert Weill, der einst Kantor an der Dessauer Synagoge war.

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    Dessau, Rabbinerhaus, auch bekannt als "Kantorhaus", links und rechts die Kantorstraße. Die Querstraße im Hintergrund ist die Askanische Straße (Foto: M_H.DE, 20. Mai 2012, CC-BY-3.0)

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    Die Weill-Synagoge an der Kantorstraße, Eingangsbereich, rechts das Rabbinerhaus (Foto: M_H.DE, 22. Oktober 2023, CC-BY-SA-4.0)

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    Die Weill-Synagoge am Eröffnungstag mit der Wagenkolonne des Bundeskanzlers. Ansicht von der Askanischen Straße

    (Foto: M_H.DE, 22. Oktober 2023, CC-BY-SA-4.0)

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    Blick in die Askanische Straße Richtung Westen. Im Hintergrund der Turm der Georgenkirche, im Vordergrund die Weill-Synagoge. Links hinter dieser das Rabbinerhaus mit seiner markanten Turmhaube. An der Kreuzung im Vordergrund rechts die Steinstraße, links die Kantorstraße

    (Foto: M_H.DE, 22. Oktober 2023, CC-BY-SA-4.0)

    Video aus der Tagesschau zur Eröffnung der Weill-Synagoge

    Weiteres Tagesschau-Video

    Bericht des MDR zur Einweihung der Weill-Synagoge

    Bilderstrecke dazu

    Hintergrundbericht des MDR

  • Wenigstens viel weiße Fassade, die dann nachträglich "verschönert" werden wird. Angesichts der aktuellen Debatten und des wiederaufflammenden Antisemitismus möchte ich mir nicht vorstellen, was wir dort bald zu sehen bekommen werden. :sad: Es sei denn, die Polizei bewacht das Objekt rund um die Uhr.

  • Deine Sorge ist berechtigt

    MZ vom 26.10., S.13. Zitat: "Die jüdische Gemeinde zu Dessau sieht sich leider gezwungen, den für den 29. Oktober geplanten Tag der offenen Tür der Weill-Synagoge verschieben zu müssen. Angesichts eines sehr regen Interesses und im Kontext der aktuellen weltpolitischen Lage wäre die Sicherheit aller Anwesenden nur mit einem sehr hohen Aufwand zu gewährleisten gewesen, teilt Anton Russ von der Gemeinde am Mittwoch mit. Die Jüdische Gemeinde danke allen interessierten Menschen und bittet in diesen schwierigen Zeiten um Verständnis.Der Tag der offenen Tür wird sobald wie möglich nachgeholt, verspricht die Gemeinde." Ab Mitte November soll es aber Gruppenbesichtigungen geben.