Berlin - Fotos aus der Nachkriegszeit

  • Allen,

    Auch habe unzählige (luft) Bilder des verwüstete Berlins gesammelt und alle Schädenskarten die es gibt.
    Wenn man so das verwüstete Schöneberg und Kreuzberg (mit Mitte, Tiergarten und Friedrichshain die am meisten verwüstete 5 Bezirke Berlins), dann erscheint es tatsächlich hoffnungslos das hier noch etwas aus gerettet werden könnte.
    Tatsächlich wurden fast alle Kulissen ohne zögern abgeräumt und wurde moderne Bauten (kein Blockrandbebauung) mit Flachdächer da hingesetzt. Sehr wenig Bauten wurden aber doch auch wieder im alten Form aufgebaut.
    Viele Ruinen standen noch bis in der 60-er und 70-er Jahren da, aber wurden NIE genützt. Das war in der Mitte (DDR) der Fall. Viele Bauten die den Krieg und Wiederaufbau durchstanden haben, wurden in der 70-er Jahren abgebrochen. So entstanden massive Schäden an Vorkriegsbebauung. Das Sportpalast zum Beispiel wurde zwar gerettet aber doch später abgebrochen für ein KLOTZ. Vineta Viertel und Rollberg Viertel in Neukölln : hat Krieg und Wiederaufbau durchstanden aber nicht die Sanierung der ende 70-er Jahren. Galt auch für so viele stehen geblieben Bauten in der Mitte.....Haus Vaterland??? War doch einmalig und grandios!!! Die Ruine wurde niemals mehr benützt in Wiederaufbaupläne. Das Europa Haus? Sieht heute nicht aus. War vor dem Krieg einfach weltklasse mit alle Licht (neon) Armaturen.
    Wenn man die Luftbilder aus März 1945 anschaut erscheint Berlin noch fas völlig da, mit Ausnahmen von die vielen von brandbomben getroffen Kulissen (Hansaviertel, Wilmersdorf, Schöneberg, Kreuzberg). Beachte das der Häuserkampf in der Stadt erst am 26 april losging. Dafür herrschte absolute Ruhe und Stille. So hat der Häusserkampf in Berlin ungefähr 6 Tage (und nächte) gedauert. Noch einmal halb soviel als die Bomber schon verbichtet haben. Die Sovjets schossen besonders gerne auf Statuen, Kuppeln, Prunkhäusser. Sie liebten also die Zerstörung als Rache (Augezeugen im Dokumentar Filme haben das öfters so geäussert). Im Häusserkampf wurden vielen Häusser beschädigt oder brannten aus. Schwerstens gekämpt wurde rund der Lützow platz, südliche Friedrichstadt (Belle Alliance Platz bis Kochstrasse), rund der Alex u Frankfurter Allee (ist gut zu sehen!) und rund der Anhalter Bahnhof, westlich Potsdamer Platz und rund der Tiergarten/ Reichstag.
    Die prächtige Bauten am Fritz Elsass Strasse: die Fassaden standen nach dem Krieg noch. Heute: einfache Wohntürme. Es hätte ein prachtviertel wieder da sein können, aber die Stadplaner haben hier wirklich versagt. Stadtpark, U-Bahn: alles wa da einst, zusammen, dicht belegt mit (sehr beliebten) grosse Wohnhäusser. Nichts ist davon mehr übrig.
    Am meisten stört der verlust dieser Häuser am berühmten Strassen und Plätze: Bülow strasse, Kaiser Allee (heute Bundesallee). Bayerische Platz, Fritz-Elsass Strasse, Kaiserdamm. Aber auch in der Mitte: Grenadierstrasse uws.

    Berlin mit seinen unzähligen Kuppeln (500), Plätze (>100), Alleen (>100), Prachthäusser (besonders Eckhäusser: 2000)(50.000), Grünanlagen, Parken, Warenhäusser (Wertheim x 6, Tietz/Hertie x 5, Israels), Prunkpassagen (3), Palais (75), Bahnhöfe (7), Gründerzeitliche Geschäftshäusser (> 1000), Kirchen (50).......wenig können wir heute noch davon bewundern. Zum Trost: wenn man mit google Earth über Berlin fliegt dann tauchen immer noch die schöne Grunderzeitler auf: immer doch noch 40%-50% der Bauten!!! Erkennbar ans Flachdach mit steiles Dachteil zur Strassenseite, (manchmal schierliche) Gauben, Hinterhäuser quer auf das zu Strassen gerichtete Haus, Balkone. Es gibt auch noch viele Kirchen, obwohl von vielen die Turmspitzen Fehlen.

  • >>Noch einmal soviel als die Bomber schon bewirkt haben. Die Sovjets schossen besonders gerne auf Statuen, Kuppeln, Prunkhäusser.<<


    Naja...wer die ganze Zeit am schießen ist, hat keine Zeit zum Vergewaltigen.

    Nein, die werden gedünstet

  • Zurück zum Thema. Den letzten Spruch hättest du dir echt sparen können, Wissmut. Und den wieder mal pauschalen Blödsinn, du, uaoj36, auch. Das nächste Mal gibt's 'ne Verwarnung, du wurdest erst kürzlich wegen solcher Schubladenaussagen ermahnt. :augenrollen:

  • Gut, nun ist der Beitrag von uaoj36 schon 5x geändert worden, aber was ich da jetzt lese, sollte kein Grund zur Verwarnung eines Forum-Mitgliedes sein.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Braunbär.

    Versuche nur die tausende von Nachkriegsbilder zu durchgrunden und sehe dann eine Stadt, wie ein Mondlandschaft (sehe die ausgedehnte Verwüstungen in der Mitte, UdL, Tiergarten, Hansa Viertel, Bider von Wilmersdorf, Kreuzberg und Schöneberg hier am Forum) sich wieder langsam "erneueren". Da standen am Anfang, oder noch Jahrzehnten die Fassaden der kaputte und ausgebrannte Häuser, aber langsam verschwinden die. Auch wiederaufbaufähige Häuser sind darunter, wie das schöne Museum von Volkerkunde an der Stresemann (Saarland) Strasse, aber das stand auch genau an der Mauer. Da verschwinden dann allmählich auch viele wertvolle Bauten oder gut aufbaufähige Bauten aus der NS-Zeit. Die historisch wertvollen Bauten am UdL (wurden von der DDR wieder aufgebaut, aber Schloss, Kirchruinen, Börse usw wurden dagegen gesprengt. Dann kamen noch Stuckabschlagg (im Westen Berlins), Hinterhof entkernung, Stadterneuerung, "Behutsame" Wiederaufbau, IBA alle entlang!!! Die DDR versuchte mit grossen Anstrengung unter professor Hämer auch die Mitte wieder auf zu bauen. Und wirklich die Maquette sah schön aus.
    Zwar gibt es noch viele Lücken aber Berlin ist imdessen wieder eine sehr lebbare und selbst herrliche Grosstadt. Die Lücken werden langsam verschwinden und die Baukunst wird wieder "Menschwürdiger". Das geschlossene Baublock kommt auch wieder zurück und Stadtreperatur kann bedeuten, dass auch schöne angepasste Wohnhäuser wieder gebaut werden können.
    Was weniger sichtbar auf Bilder ist, sind die unzählige Gründerzeitler die nach dem Krieg wieder von Bewohner instandgesetzt und bewohnbar gemacht wurden. Natürlich wurde dabei auf wiederherrstellung von künstlerische Details verzichtet. Dadurch sind sie heute noch immer in fast jeder Strasse da!! Zu 50%.
    Was nach dem Krieg fehlte war in Ost und West Berlin eine Vision auf was vom alten Struktur unbedingt wiederherrgestellt und was erneuert werden sollte. So verschwanden äusserst wertvollen Ensembles. Die neuen Siedlungen aber hatten nicht mehr die dichte Struktur der Vorkriegsstadt. In West die lockere Zeilenbau oder Wohntürme ins Grün, in Ost riesengrosse Wohnblocks oder Plattenbau-konzept in der Mitte.

    Berlin ist auf der Wege um wieder eine geheilte Stadt zu werden. Das gibt wenigstens Hoffnung!! Einige Architekten bauen mittlerweile sensibeler und zeigen Verständniss dass Einwohner und Besucher besonders die historische verblieben Architektur hoch schätzen. Sehe Protest gegen jeder Stuckabschlag.
    Wenn das Schloss wieder zurückkehrt, können vielleicht auch andere historisch schöne oder wertvollen Bauten einmal rekonstruiert werden oder ähnlich im neuen Still. Auch Reparationen am Gründerzeitler wie im [lexicon='Leipzig'][/lexicon] vom GRK-Holding könnten Berlin noch viel schöner aussehen lassen! :D Die letzte "Reparaturen" am Kudamm, aber zeigen leider noch kein historisches Bewusstsein: die erneuerte Giebel war "schlicht" verglichen mit der Ursprüngliche Giebel.
    Wesentlich fehlen heute also eine Reihe an damals sehr prägende künstlerisch gestallteten: Hotels, Warenhäuser, Passagen, Kirchen, Wohn und Geschäftshäuser. Meine Favourit wäre um Tacheles völlig wieder als : Kaiserpassage" zu rekonstruieren.
    Die vielen Besucher wollen gerade dass wieder erleben: das grosse lebhafte Berlin der zwanziger und dreiziger Jahre: einen Traumstadt für jeder.

  • RMA schrieb:
    Ich GLAUBE OFT, die Generation, die noch erleben musste, wie all dies sinnlos zerstört wurde, ist bzw. war noch weit schlimmer dran als wir heute, die in der ästhetischen Katastrophe des Jetzt leben müssen.

    (Hervorhebung von mir)
    Hier sieht man eine groteske Neigung, ästhetische Fragen etwas überzubefrachten, und darob geradezu Existenzielles zu verdrängen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Nun, neben der rein materiellen und menschlichen Not ging auch vieles in den Köpfen der Menschen kaputt; ihr ganzes Lebensumfeld und die Verbindung zu ihrer eigenen, ganz persönlichen Geschichte wurde nicht nur durch familiäre Verluste, eigene traumatische Erlebnisse und Hunger zerstört, sondern auch durch die psychische Vernichtung der Zeitzeugnisse. Aus Leben wurde Existieren, aus einem reichhaltigen kulturgespeisten Bewußtsein wurde vereinfachtes, pragmatisches Denken - keinen Platz für die bürgerliche Vorkriegswelt und die eigene Verortung in der Gesellschaft. Aus dem millionenfachen Einzelerlebnis der persönlichen Zerstörung läßt sich der nüchterne, vergangenheitsbefreite Wiederaufbau von Städten, Kulturlandschaften und Gesellschaft erklären. Der Schock wäre nicht ganz so nachhaltig und unumkehrbar gewesen, wäre für die Menschen ihr gebautes Umfeld erhalten geblieben, d.h. ihr Standort in der bürgerlichen Gesellschaft - die Erkenntnis, daß man sie nicht ins Bodenlose fallen läßt.

    Und man bedenke: Damals gab es weder Psychologen oder irgendwelche Institute und Meinungsumfragen - d.h. keinerlei Aufarbeitung, wie es heute bei Flüchtlingen /Kriegsopfern ja selbstverständlich ist. Der Vorgang des (teilweisen) Persönlichkeitsverlustes an sich wurde vergessen bzw. verdrängt.

    Nein, die werden gedünstet

  • Dass in der unmittelbaren Nachkriegszeit bei der Räumung unzählige (wiederaufbaufähige) Bauten unnötigerweise geräumt wurden kann man noch mit den chaotischen Zuständen nachvollziehen. Unendschuldbar waren jedoch die Gewaltakte an der historischen Restbebauung die im Abrisswahn der sechziger und siebziger Jahre begangen wurden. Das z.B. systematisch ganze Straßenzüge im Frankfurter Westend abgerissen wurden, obwohl in der Stadt durch den Krieg sowieso nur noch wenige historische Fragmente übrig blieben, ist mir völlig unbegreiflich.

    ...

  • Zitat von "Wikos"

    Unendschuldbar waren jedoch die Gewaltakte an der historischen Restbebauung die im Abrisswahn der sechziger und siebziger Jahre begangen wurden. Das z.B. systematisch ganze Straßenzüge im Frankfurter Westend abgerissen wurden, obwohl in der Stadt durch den Krieg sowieso nur noch wenige historische Fragmente übrig blieben, ist mir völlig unbegreiflich.

    Diese Bauten, so scheußlich sie aussehen, repräsentierten den Geschmack der Zeit. Die 50er bis 70er Jahre waren besessen vom Technikfimmel, nach dem Motto: Je technisierter das Leben, desto schöner wird es. Primitive Formen waren Sinnbild der Technikverehrung. "Unnützes Geschnörkel" setzte jeder technischen Modernisierung Widerstand entgegen. Funktional glatte Betonkästen dagegen waren technisch - und damit "menschlich" - ständig perfektionierbar, dachte man. Das Alte stand dabei im Weg und verschwand.

    Natürlich gab es auch finanzielle und politische Gründe, doch die sind m.E. eher nebensächlich. Siehe Vergleich Ost-West.

    Kurz gefaßt: Altbauten waren altmodisch, unflexibel, technikfeindlich und somit eine schlechte Visitenkarte für den Mieter. Wer wohnt schon gern in einem Altbau ohne Lift und Fußbodenheizung, wenn Raketen zum Mond fliegen?

  • Zitat von "Zirp"

    Die 50er bis 70er Jahre waren besessen vom Technikfimmel, nach dem Motto: Je technisierter das Leben, desto schöner wird es.

    Man könnte auch von der aufklärerischen Fortschrittsideologie sprechen, die dem Liberalismus und dem Marxismus immanent ist. Mittels Technik gelänge demnach die Emanzipation des Menschen aus alten Bindungen und "Zwängen". Es würde das allseits freie und gleiche Wesen irgendwann herauskommen. Das Ergebnis solcher lebensferner Wachstumgsgedanken hingegen führte real zu Jahrzehnte langer Depression, Abstumpfung, Kulturlosigkeit und teils in die Barbarei. Und das bis heute. Und so sollte man nicht glauben, nach dem "roten Jahrzehnt" (G. Koenen über die 70er) würde solch bestenfalls naives Gedankengut einfach verschwinden. Sie werden es, mit auf "human" getrimmtem Wortschatz, immer und immer wieder versuchen - gesellschaftspolitisch wie auch architektonisch...

  • September 1946 - Kundgebung im Lustgarten, Blick über die Schlossbrücke zum Friedrichswerder.

    Oktober 1945 - Berliner Dom

    1945 - Askanischer Platz und Saarlandstraße (Stresemannstraße) Richtung Potsdamer Platz, rechts Europahaus.

    1945 - Saarlandstraße, Anhalter Bahnhof

    Mai 1945 - Ebertsbrücke, am andereren Spreeufer Artilleriestraße (Tucholskystraße), rechts davon Universitäts-Frauenklinik.

    1947 - Aufräumarbeiten, Ort unbenannt und mir auch nicht auf Anhieb bekannt.

    1945 - Leipziger Platz, im Vordergrund Torhäuschen-Trümmer, hinten Kaufhaus Wertheim.

    1946 - Leipziger Platz, Blick nach Osten in die Leipziger Straße.

    1947 - Tauentzienstraße und KWGK.

    1947 - Hindenburgplatz (Platz des 18. März) und Brandenburger Tor.

    1947 - Reichstagsgebäude, Hauptportal nach Westen.

    Mai 1946 - UdL/Friedrichstraße, Blickrichtung Nord.

    Januar 1946 - Chamisso-Denkmal, im Hintergrund Schloss Monbijou.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat

    1945 - Askanischer Platz und Saarlandstraße (Stresemannstraße) Richtung Potsdamer Platz, rechts Europahaus

    Hier sieht man beispielhaft, daß in der Nachkriegszeit selektiv beseitigt wurde, Bauten des Historismus oder vorangegangener Epochen wurden trotz Wiederaufbaufähigkeit abgetragen, während "moderne" Gebäude wie das Europahaus trotz gleich hohem Zerstörungsgrad wieder instandgesetzt wurden.
    Prächtige Gebäude wie das Hotel Kaiserhof oder das Kaufhaus Tietz am Alexanderplatz wären wie viele andere zu retten gewesen, sie hatten nur die unpassende Architektur für die Nachkriegs-Ideologie.

    In dubio pro reko

  • Mai 1946 - Unter den Linden, Blickrichtung Ost ab Friedrichstraße; links mittig die Staatsbibliothek.

    Mai 1946 - Unter den Linden, Blickrichtung West; vorne links beginnend mit dem damaligen Niederländischen Palais, danach die Häuser der Disconto-Gesellschaft und das Carlton-Hotel, am Ende links kurz vor dem Pariser Platz ist der Turm des ehemaligen Hotels Bristol zu erkennen; rechts beginnt der sichtbare Bereich mit dem Haus der Schweiz.

    Hier ist der gute Erhaltungsgrad der Fassade des ausgebrannten Niederländischen Palais zu sehen. Die HU, als heutiger Nutzer des Nachfolgebaus, schreibt auf ihren Seiten, dass - bis auf die Freitreppe - das Palais "im Krieg vollständig zerstört wurde". :augenrollen:

    1946 - Stadtschlossfront am Schlossplatz.

    1946 - Blick vom Schlossplatz in die Königstraße (Rathausstraße), rechts der Neue Marstall.

    August 1951 - Potsdamer Platz, v.r.n.l. Pschorr-Haus, Potsdamer Bhf., Haus Vaterland.

    Oktober 1945 - Potsdamer Platz, Ansicht v.l.n.r. Pschorr-Haus, Café-Josty-Ruinen zwischen Potsdamer Straße und Bellevuestraße.

    November 1946 - Spandau, Freikirchliche Gemeinde (dürfte auch wohl futsch sein).

    April 1946 - Theater am Schiffbauerdamm (wohl die letzte SPD-Veranstaltung in der SBZ, eine Woche vor der SED-Gründung)

    Angesichts des letzten Bildes kriegt man die Krise, wenn man den heutigen Zustand bedenkt - und ich dachte bislang, dass die Fassade schwer beschädigt gewesen war.

    Zitat von "berlin.de"

    Bei der Herrichtung des Gebäudes für das Berliner Ensemble 1953-54 wurden sämtliche Putz- und Stuckgliederungen der Fassaden entfernt.

    :boese:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Bilder 1 (Friedrichswerder), 6 (Häuserfront wie so vielen damals), 8 (Blick in der Leipzigerstrasse) und der UdL Südseite..... es staunt mich was da noch alles steht!!!

    Friedrichswerder: heute nichts mehr,
    Häuserfronten: heute abgeräumt oder aufgebaut und unerkennbar vereinfacht,
    Leipzigerstrasse: sehe ich da die Ecktürmchen fast unversehr an der Südseite??? Heute: abgeräumt.
    UdL Südseite: hier sehe ich fast 2 total unversehrte klassische Fassaden rechts neben das Niederl. Palais (auch wiederaufbaubar). Was gibts es heute davon? Betonklotzen?

    Verschwunden sind in der Mitte alleine fast 500 schöne Gründerzeitler, vielen Palais (20-40?), vielen Ministerien, Botschaften (Wilhelmstrasse, Voss Strasse), vielen Kirchen, einige Einkaufpassagen, Warenhäuser (unersetzbar!), Hotels, Bahnhöfe, Schloss, Börse, ganze Innenstadt Marienviertels, viele Jugenstill Gebäuden (Molkenmarkt, Israels); einige ganz moderne Geschäftsbauten der 30-er Jahre, unzählige Hotels (Friedrichstrasse) und viele prägende Geschäftsbauten.

    Auch rund der Kochstrasse viele wunderbare Architektur ganz verschwunden......

  • Zitat von "Palantir"

    September 1946 - Kundgebung im Lustgarten, Blick über die Schlossbrücke zum Friedrichswerder.


    Erschreckend, wie gut erhalten (von dem benachbarten Bankgebäude und den weiteren Bauten am Schinkelplatz mal ganz abgesehen) auch die Kommandantur war! Wie irreführend und falsch sind doch da die noch heute zu lesenden Redewendungen wie "im Krieg zerstört" (= und deshalb bis zur Rekonstruktion 2002 nicht mehr vorhanden). :augenrollen:

  • Ja Schlossgespenst. Ich war auch vom Bild aus 1946 betroffen. So war es doch fast überall in Berlin wo es Ruinen oder leicht beschädigte Gebaüden gab.
    Stuck, Balkone, Dächer: alles war vielleich beschädigt aber im Grundform da.

    Wenn nur heute diese Reihe von Gebäuden am Friedrichswerder noch da wären...... wie viel mehr Qualität wäre dann dort da heute gewesen.
    Stuhlemmer hatte wenigstens noch versucht dieser Platz von ansehliche historisierende und originale Gebäuden (also einmal kein austauschbarer Mühl) zu versehen: natürlich ist nichts davon realisiert worden.
    Die Gegner des historisches Berlin sind Übermächtig...... und schaffen oder erlauben höchstens mittelmässige Architektur.

    Die Reko der Kommandantur hätte früher von Instandsetzung leicht realisiert werden können.

  • September 1945 - Stettiner Bahnhof

    August 1951 - Rathausstraße etwa von der Littenstraße (Neue Friedrichstraße) nach Westen

    Januar 1950 - Neptunbrunnen am Schlossplatz

    August 1949 - Wilhelmplatz, Nordseite von der Wilhelmstraße gesehen

    1945 - Leipziger Straße (etwa ab Wilhelmstraße) nach Osten

    1950 - Ruine des Central-Hotels an der Dorotheenstraße, im Hintergrund Bahnhof Friedrichstraße

    Juli 1950 - Bankhaus Behrenstraße 21, heute Bayer. Landesvertretung

    August 1946 - Friedrichshain, Frankfurter Allee

    Mai 1945 - Bahnhof Alexanderplatz und Berolinahaus

    Mai 1954 - Blick vom Märkischen Ufer auf die Fischerinsel mit Petrikirchturm in Hintergrund

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)