Frankfurt a. M. - altes Polizeipräsidium und Matthäuskirche

  • Zitat:

    Zitat

    Die evangelische Kirche will den größten Teil des Areals der Matthäuskirche verkaufen und mit dem Erlös das neue Kirchgebäude bauen und unterhalten.

    Das verstehe ich nicht. Einen Kirchenraum haben sie ja. Wenn sie ihn nicht abreißen würden, bräuchten sie keinen neuen zu bauen. Es muss ja wohl ein finanzieller Gewinn aus dem Verkauf und Abriss herausspringen. Ansonsten wäre diese Verkleinerung sinnlos. Was also wird mit dem so eingenommenen Geld gemacht?

  • Snork 1. September 2020 um 19:03

    Hat den Titel des Themas von „Altes Polizeipräsidium und Matthäuskirche“ zu „Frankfurt a. M. - altes Polizeipräsidium und Matthäuskirche“ geändert.
  • Der Entwurf soll wahrscheinlich mutig sein, weil er nicht, wie die allermeisten Hochhäuser, einfach flach ist, sondern oben eine Spitze bildet. Na, die haben sich was getraut. :wink: - Vielleicht ist es aber auch mutig, heute noch einen Büroturm zu bauen, obwohl jeder nur noch im Home-Office arbeiten möchte.

    Ein neues Hochhaus stört mich in Frankfurt am Main nicht. Es ist halt Mainhattan und sollte die Skyline ruhig ausbauen. Wolkenkratzer sind ja heute das Markenzeichen von FFM.

    Leider sieht der Entwurf aber keine Rekonstruktion am Polizeipräsidium vor. Der Turmaufbau bleibt offenbar verstümmelt. Siehe hier:

    https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/1212121212.jpg

    Laut dem Entwurf von gmp, wäre wohl eine Reko drin gewesen:

    https://up.picr.de/39350497ce.jpg

  • Wenn ich die Pressemitteilung richtig verstanden habe, ging es jetzt explizit um den Turm. Die Randbebauung inklusive dem Polizeipräsidium werden nochmals überarbeitet. Man muss jedoch sagen, dass alle Nachrichten zu dem Grundstück positiv sind, ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben.

  • Bei der Vorstellung des Projektes ging es fast nur um das Hochhaus. Die Frankfurter Bürger beklagen jedoch schon seit langem den Verfall des Alten Polizeipräsidiums. Der jahrzehntlange Leerstand des Polizeipräsidiums und Fragen, wie die Sanierung aussehen soll, wurden bei der Vorstellung des Projektes jedoch quasi ausgespart. Das lässt über den Umgang mit dem historischen Bauerbe tief blicken.

    ...

  • Es ging nur um das Hochhaus? Wieso wurden dann die umliegenden Bauten in allen Entwürfen direkt mitgeplant?

    Dazu folgende Aussage:

    (...) "Die Arbeit überzeugt mit der hohen Eigenständigkeit des städtebaulichen Konzepts und durch das aufregende und mutige Hochhaus, das in der Silhouette der Stadt Frankfurt herausstechen wird", sagte Ulrike Lauber,... (...)


    Sind die anderen Häüser nur Platzhalter und werden später noch gesondert entwickelt? Dann besteht vielleicht doch noch Hoffnung für das Präsidium. - Zumindest eine Sanierung ist Pflicht.

  • Das Polizeipräsidium wirkt am Ende wie ein rekonstruierter Altbau der vor dieser dominierenden Masse von Neubauten davorgesetzt wurde.Er geht sozusagen etwas unter.

  • Alles kann man nicht haben. Es ist klar, dass ein Investor in Frankfurt das höchstmögliche an Rendite herausholen will. Und die Stadt ist froh, dass nach Jahrzehnten Stillstand (es mag 15 Jahre her sein, dass ich dort Partys besucht habe; es war zwischenzeitlich eine Diskothek) endlich etwas an dieser Ecke passiert. Eine Erhaltung des Hofes wäre natürlich schön, aber es ist auch keine sonderlich spektakuläre Gründerzeit-Architektur (siehe hier). Erfreut bin ich, dass die Gründerzeitgebäude an der Mainzer Landstraße noch nicht ins Visier der Immobilienhaie geraten sind. Die Häuser sind klein, so dass für Investoren nur ein Abriss in Frage käme. Hoffentlich bleiben sie auch in der weiteren Zukunft erhalten. (siehe hier)

  • "Mutig" hätte ich gefunden, das Hochhaus offensiv direkt auf die Straßenecke zu stellen und dafür den Innenhof - vielleicht in überdachter Form a la Dresdner Schloss - zu erhalten.

    Mit ein bisschen planerischer Phantasie hätte sich so dieselbe Nutzfläche realisieren lassen, und man hätte einen wunderschönen halböffentlichen Raum gewinnen können (s. Hackesche Höfe Berlin oder Stadthöfe Hamburg).

  • In dieser Gegend wurde 2007 schon einmal etwas gründerzeitliches abgerissen für ein Hochhaus Neubau "Tower 185" - ich bin zufällig über diese alten Bilder gestolpert. Hat jemand Bilder vom ganzen Gebäude oder sogar Vorkriegsaufnahmen?:

    31419-32ae4d84-large.jpg

    31416-d9cebbf0-large.jpg

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    31420-46089b56-large.jpg

  • Das war ein Teil des Gebäudes der Bundesbahndirektion Frankfurt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbah…_Frankfurt/Main

    Zum Abriss, mit Bildern des intakten Baues:

    https://www.deutsches-architekturforum.de/thread/7032-eu…d-bau/?pageNo=8

    Zuletzt wurde der mehrfach erweiterte Gebäudekomplex vom OLG Frankfurt und der Generalstaatsanwaltschaft während der Sanierung derer Gebäude genutzt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gebäude im inneren bereits sehr heruntergekommen, die Fassaden aber auf jeden Fall erhaltenswert.

  • Gerade mal diese Bilder recherchiert;

    Ein einfaches aber doch recht imposantes Gebäude, auch wie es diesen Turm vom Präsidium auch aufnimmt. Wohl war von der Frontfassade allerdings nach der Zerstörung nicht mehr viel da, dieser Teil existierte jedenfalls bis 2007 ja auch schon nicht mehr.

    2148580.jpg

    42627175-Frankfurt-Main-Hohenzollernplatz-Reichsbahndirektion-Saarabstmmung-1935-Frankfurt_Main.jpg

  • Eine Stadt geht weiter un weiter unter.......Verbrecherische Umgang mit Gründerzeitbauten heute und wie gezeigt in 2007: auf die Bilder wird ein recht schönes und hochwertiges Gebäude im roten Sandstein abgebrochen. Ich finde die Umgang mit hostorische Bauten schockierend. Schöne Bauten gehen unter für allerwelts Mühl. Klar: Investoren wolen nur abbrechen und neues bauen. Stadtplanungsämter haben klar auch kein architektur Vision. Die Bürger und Gemeinschaft reagieren nicht oder gelassen, wie fast immer. Jetzt soll eine ganze Innenhof abgebrochen werden und ein sovielste Kratzer hinter das schöne Polizei Gebäude hochragen, wodurch die Resten des Gebäudes wie "Zwerggebäuden" dargestellt werden.

    Innenhof soll saniert werden, Kratzer am anderen Eck gebaut werden. Gründerzeitbauten sollen geschützt und saniert werden statt immer abgebrochen werden (sehe Hamburg). In D. soll Abbruch und Dämmung (wie Berlin Solmsstrase 31) von restliche intakte Gründerzeit Bauten ENDLICH verboten werden.

    D. war einmal so schön bebaut und alles wird immer weniger schön mit jeder Abbruch einer Gründerzeitler.