• Hier ein paar Bilder von Tewkesbury, einer kleinen geschichtsträchtigen Stadt am rande der Cotswolds zwischen Worcester und Gloucester gelegen. Es gibt viele schöne Fachwerkbauten in der Stadt, dazu gibts noch die ein oder andere enge mittelalterliche Gasse zu sehen.

    Tut mir den gefallen und achtet auch mal auf die Fenster. Beim Craik's House ist da alles mögliche zusammengewürfelt, beim Museum und der Touristeninfo jedoch sehr, sehr alt wirkende Fenster (also keine aufgeklebten PVC Sprösschen auf Fabrikneuem Floatglas). Sowas findet man öfter in England. Mir gefällt auch die eher dunkle oder natürliche Farbfassung. Gestrichenes Fachwerk geht auch voll in Ordnung aber wenn alle Häuser bunt sind im Dorf dann sieht es schnell aus wie bei den Schlümpfen...


    Craik's House

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    Spätes 15. oder frühes 16. Jahrhundert. Rückflügel aus dem späten 16. bzw. 17. Jahrhundert, erweitert im späten 18. oder 19. Jahrhundert. Enge Fachwerkständer mit Putzgefachen an der Vorderseite, schweres Kastenfachwerk an den übrigen Seiten, Backsteinsockel; Ziegeldächer, Schornsteine aus Backstein.

    Grundriss: Seitlicher Eingang, paralleler Grundriss, beheizt durch einen zentral geteilten Kaminzug; niedrigerer rückwärtiger Flügel bildet einen L-förmigen Grundriss.

    Außenbau: Dreigeschossiger, doppelt vorkragender Vorderbau, der rechts den Zugang zu Turner’s Alley überdeckt. Die Front ist zweiachsig:

    • Nr. 82 besitzt ein dreiteiliges bleiverglastes Fenster aus dem 18. Jahrhundert mit mittlerem Öffnungsflügel (nur horizontale Sprossen), darunter ein gleichartiges Fenster im ersten Obergeschoss und ein Ladeneinbau aus dem 20. Jahrhundert mit Dreischeibenfront und Tür links. Das Fenster des ersten Obergeschosses wird beidseitig von je zwei fein geschnitzten, mit Maßwerkbögen versehenen Blendfeldern flankiert; darunter verläuft über die gesamte Breite ein geschnitztes Fries im senkrechtgotischen Stil unmittelbar unter dem Vorkragen. Ursprünglich handelte es sich um ein durchgehendes Fensterband, das sich auch über Nr. 83 erstreckte.
    • Nr. 83 besitzt je ein dreiteiliges Holzfenster im ersten und zweiten Obergeschoss sowie einen kleinen, holzverkleideten Erker mit kleinen Scheiben als Schaufenster; rechts daneben der Durchgang zur Gasse. Das Fenster des ersten Obergeschosses wird, wie bei Nr. 82, von Maßwerkblenden flankiert (drei bzw. zwei Felder), jedoch mit etwas breiteren Öffnungen und einem hölzernen Brüstungsbalken statt eines Frieses.

    Ein großer Backsteinkamin sitzt mittig hinter dem First, der teilweise mit Firstziegeln aus Stein gedeckt ist. Die Gassenwand rechts ist in schwerem Fachwerk ausgeführt, links verputzt.

    Hinter dem Vorderbau folgt ein dreigeschossiger Teil in schwerem Kastenfachwerk mit Backsteinausfachung und dreiteiligem Fenster, anschließend ein zweigeschossiger Backsteinbau mit zwei dreiteiligen Fenstern und einer Brettertür links zu Nr. 83. Dahinter leicht zurückgesetzt ein weiterer Fachwerkteil mit kräftigem Eckpfosten, je einem dreiteiligen Fenster pro Geschoss und einer teils verglasten Stalltür zu Nr. 82.

    Innenraum:
    Nr. 82 besitzt sehr breite Deckenbalken, eine abgefaste Querbalkendecke, große Eckpfosten und einen einfachen Sturz über einem erneuerten Kamin. In der Mitte rechts eine gewendelte Treppe aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit Stabgeländer und dorischen Pfosten; hier auch Wandvertäfelung aus derselben Zeit. Die Trennwände und Rückwände bestehen aus schwerem Fachwerk. Die obere Treppe ist eine steile, einfache Wendel, wohl ebenfalls 18. Jahrhundert, mit einem Abschnitt profilierter Wandvertäfelung am Austritt. Die Eckpfosten laufen oben fast wie Kragbögen zusammen. Ein kleiner, mit Verglasung aus dem 20. Jahrhundert überdeckter Innenhof verbindet den hinteren Gebäudeteil, ebenfalls in Fachwerk, mit einem vermauerten Türdurchgang mit spitzbogigem Sturz an der rechten Rückseite. In diesem Raum befinden sich abgefaste und gestoppte Deckenbalken.

    Das Innere von Nr. 83 wurde nicht besichtigt, doch das Grundgerüst stammt eindeutig aus derselben Bauzeit wie Nr. 82. Es sind dort Fragmente spätmittelalterlicher Wandmalerei (spätes 16. Jh.) im vorderen Raum des ersten Obergeschosses erhalten, darunter Auszüge aus Psalm 102 und ein separater Textbeginn mit der Inschrift „Honour thy Father…“ („Ehre deinen Vater…“).


    Touristeninfo

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    Frühes oder wahrscheinlich mittleres 17. Jahrhundert, unter Einbeziehung von Bauteilen aus dem 16. Jahrhundert. Dicht gesetztes Fachwerk mit Eichenständern, teils verputzt, teils aus Backstein; Ziegeldach, Schornsteine aus Backstein.

    Grundriss: Ein doppelt vorkragender Vorderbau mit Treppenhaus links, zwei vorderen Haupträumen und einem rückwärtigen Raum, der zusammen einen L-förmigen Grundriss bildet. Der leicht versetzte Eingang führt durch einen mit Steinplatten ausgelegten Durchgang, der ursprünglich wohl als Durchfahrt diente.

    Außenbau: Dreigeschossig, zweiachsig. Im zweiten Obergeschoss befinden sich dreiteilige Fenster mit Kehle-Profil (ovolo moulding) und Querstrebe, unter einem vorspringenden, dreigeteilten Traufgesims auf drei Konsolsteinen. Das erste Obergeschoss besitzt über die gesamte Breite eine Reihe von gleichartig profilierten Fenstern mit Querstrebe, darunter einen mittigen, leicht vorspringenden Erker (oriel), gestützt von einem profilierten Balken (bressumer) mit seitlichen Konsolen. Im Erdgeschoss, unter einem weiteren profilierten Balken, befinden sich ein später eingesetztes sechsteiliges und ein niedriges dreiteiliges Fenster sowie zwei zweiflügelige Türen mit verputzten Leibungen. Sämtliche Fenster besitzen rechteckige Bleisprossen. Links vom Eingang steht ein Abschnitt eng gesetzter Eichenbrüstungen aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, etwas aus der Frontflucht hervortretend. Das Dach ist abgeschleppt (Walmdach) mit großem Schornstein links; die rechte Seitenwand aus Backstein besitzt einen breiten Außenschornstein. Der rückwärtige Flügel ist in modifiziertem englischem Verband gemauert, mit schlichtem Ziegelgiebel und großem außenliegendem Kamin.

    Innenraum: Der vordere Erdgeschossbereich wurde verändert, doch der hintere Raum hinter dem Treppenhaus zeigt einen kräftigen Querbalken mit nachträglichen Profilierungen und ein fünfteiliges Fenster. Die offene, gewendelte Treppe mit Zwischenpodesten besitzt eine geschlossene Wange, Stabgeländer und kantige Pfosten; sie wird durch ein weiteres fünfteiliges Fenster belichtet.

    Im ersten Obergeschoss sind im linken vorderen Raum vollständig erhaltene Wandvertäfelungen aus dem 17. Jahrhundert, breite Dielen und ein verputzter Mittelbalken zu sehen. Über dem Fenster verläuft ein Fries mit Schnitzereien in Kerbschnitttechnik aus dem 17. Jahrhundert. Der rechte Raum ist unverkleidet und zeigt zwei verputzte Balken mit Profilierung nur zur Vorderseite. Der kleine rückwärtige Raum, belichtet durch zwei Fenstergruppen (3 + 2 Lichter), besitzt einen profilierten Deckenbalken aus Stuck und breite Holzdielen.

    Das zweite Obergeschoss weist im linken Vorderraum ein großes, reich verziertes ovales Stuckfeld aus der späten Zeit des 17. Jahrhunderts auf, eingefasst von kräftig profilierten Balken, teilweise auf einem Pfosten mit Konsolstein ruhend. Eine modillionierte Stuckleiste (Kranzgesims) läuft teilweise durch die rückwärtige Trennwand. Pilaster mit dekorativen Volutenköpfen und vertäfelten Sockeln flankieren das Fenster. Der rechte Raum zeigt zwei starke, leicht durchhängende Stuckbalken, ist ansonsten schlicht. Am Treppenende zum hinteren Raum führt eine originale sechsfeldrige Tür aus dem 17. Jahrhundert mit sehr schmalen Rahmen.

    Der vorkragende, abgeschleppte Vorderbau mit tiefem Dachüberstand und Fensterbändern ähnelt Nr. 100 Church Street und zeigt, wie im 17. Jahrhundert Renaissanceformen auf die traditionelle englische Fachwerkbauweise übertragen wurden. Das Gebäude ist zudem bedeutsam, weil es von der für Bürgerhäuser bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts üblichen Seitenflur-Anlage abweicht und stattdessen einen zentralen Durchgang zwischen zwei beheizten Räumen mit einer hinteren Treppe (heute ersetzt) besitzt.


    Tewkesbury Museum

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    Datierung „B R R 1664“ über der linken Tür. Dicht gesetztes Fachwerk mit verputzten Gefachen an der Vorderseite, verstrebtes Kastenfachwerk an den übrigen Seiten; Ziegeldächer, Schornsteine aus Backstein.

    Grundriss:
    Seitlicher Eingang; rechtwinkliger Grundriss.

    Außenbau:
    Ein vollständig erhaltenes Bauwerk des 17. Jahrhunderts, oberhalb des Erdgeschosses nahezu unverändert. Dreigeschossig, mit doppelt vorkragender Fassade und breitem, mittigem Erker über alle Geschosse, abgeschlossen durch ein Walmdach zur Straßenseite. Rückwärtig zwei giebelständige Flügel, der linke mit Treppenhaus.

    Die Fenster der beiden Obergeschosse verlaufen über die gesamte Breite: Bleiverglaste Holzfenster mit profilierten Pfosten (ovolo moulded mullions) und Querstrebe, jeweils in 14 Feldern. Im Erdgeschoss ein schwacher Ladeneinbau des 20. Jahrhunderts mit verglaster Tür; links daneben eine breite Tür aus Brettholz unter einem geschnitzten, leicht gebogenen Sturz mit Zierarbeit und der Inschrift BKR 1664 – Initialen von Bartholomew und Katherine Read.

    Unter den vorkragenden Geschossen sitzen tiefe, geschwungene Konsolen an den Enden, darüber weit auskragende Traufen auf Konsolen. Rückseitig ein mittiger Backsteinkamin. Rechts des Gebäudes führt ein überdachter Durchgang mit getäfelter, teils verglaster Tür ins Innere. Hinten befindet sich ein giebelständiger Flügel mit integriertem Taubenschlag; links davon ein breiterer, aber niedrigerer Flügel, beide in Fachwerk mit Backsteinausfachung.

    Innenraum:
    Das Erdgeschoss ist stark verändert, doch die vorderen Haupträume der ersten und zweiten Etage sind weitgehend original erhalten: breite Dielen, dreigeteilte Deckenfelder mit profilierten oder abgefasten Balken. Im ersten Obergeschoss stützt eine gedrechselte Mittelsäule den Querbalken. Beide Räume besitzen vorspringende, verputzte Kaminanlagen aus Ziegeln, im oberen Stockwerk mit profiliertem Holzbalken (bressumer), im unteren leicht verändert. Rechts vom Kamin führt eine enge Wendeltreppe aus dem zweiten Obergeschoss hinab; die Haupttreppe im rückwärtigen Flügel ist eine offene, gewendelte Spindeltreppe.

    Der niedrigere Hinterflügel, dessen Fußböden unterhalb des Hauptniveaus liegen, zeigt ein frühes vierteiliges Fenster nach Westen. Der Dachraum besitzt breite Dielen, ein einfaches Fachwerk mit einer Pfette und zwei gekappte Schornsteinzüge nahe dem Treppenhaus, das bis in den Dachraum reicht. Der Keller war bei der Untersuchung nicht zugänglich.

    Bewertung:
    Eine außergewöhnlich fein gearbeitete Fachwerkfassade des 17. Jahrhunderts. Ihre ausgewogenen Proportionen mit tief herabgezogenem Dachüberstand und Walmdach zeigen den Einfluss des niederländisch inspirierten Klassizismus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Zum Zeitpunkt der Erfassung (August 1991) stand das Gebäude leer und befand sich in sehr schlechtem baulichen Zustand. Der Bauforscher S. R. Jones vermutete, dass der rückwärtige Flügel den Rest eines älteren Vorgängerbaus darstellt, wofür sich jedoch keine eindeutigen Belege fanden.

    :lehrer:

  • Interessant, dass in D ein ganz anderer formaler und folglich auch ästhetisierender Zugang gefunden worden ist. Die engl. FWH sehen urtümlicher und einfacher aus. Die Ständerbauweise wurde in GB grundsätzlich beibehalten, aber auf einzelne Geschosse übertragen.

  • Man sieht auch den Kontrast zwischen Fachwerk im städtischen Bereich und auf dem Land. Little Moreton Hall ist dabei ein besonders interessantes Beispiel, da sie den ländlichen Fachwerkstil Englands des 16. Jahrhunderts in außergewöhnlicher Weise verkörpert. Das Haus besticht durch seine stark verzierte Fachwerkfassade.

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  • rein vom naiven Formengefühl , dh von der ostinaten Ornamentik her erinnert es an Zimmermannshau

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    wie eigentlich diese Beispiele überhaupt an Osteuropa denken lassen.

  • Die engl. FWH sehen urtümlicher und einfacher aus

    Das sehe ich auch so. Meines Erachtes ist das aber keine Frage der Fachwerkform an sich oder (hier eher spärlichen) Schnitzereien / Verzierungen, sondern hauptsächlich die Gestaltung der Fenster (Form, Farbe, Anordnung, Teilung) und die Verwendung üblicher lokaler Baumaterialien wie z.Bsp. auch beim Dach.

    royal hop pole hotel (rechter Teil)

    Wohnhaus (rechter Teil)

    Fachwerkkonstruktion mit Ziegelausfachung, Ziegeldach und gemauerten Schornsteinen.
    Dreigeschossiges, zweiachsiges, doppelt vorkragendes Haus zur Straße hin, über einem Durchgang auf der rechten Seite, mit einem Saaltrakt im rückwärtigen Bereich und späteren Erweiterungen.

    Zweigeschossiger Vorbau mit zweilichtigen Gauben mit Zierbrettern im Giebel, darunter flache Fünflichtfenster im zweiten Stock und tiefe Vierlichtfenster mit Querbalken im ersten Stock – alle an den äußeren Kanten des Fachwerks angeordnet.

    Das Erdgeschoss ist nachträglich unterbaut und nach vorne gezogen, mit zwei breiten Fenstern (jeweils 5 Lichter mit Querbalken) und spitzbogigen Vierpassköpfen. Rechts befindet sich eine breite Öffnung mit Doppeltür unter einem flachbogigen Sturz aus dem 15. Jahrhundert, dessen Zwickel schnitzverziert sind.

    Im Durchgang, etwa 1,5 m hinter den Türen, steht ein profiliertes Tragebalkenpaar auf einem massiven, freistehenden Pfosten mit geschnitzten Zwickelstützen – dies war der frühere Balken (Bressumer) des vorkragenden Obergeschosses.
    Weitere versteifte Pfosten mit Balken sowie abgefasste Deckenbalken mit „run-out stops“. Die linke Wand zeigt massives Fachwerk mit Streben und enthält eine Tür aus dem 17. Jahrhundert (sechsfeldrig, teils verglast) in einem Bogenrahmen aus dem 15. Jahrhundert.

    Die Rückseite ist ebenfalls fachwerkartig, dahinter der ehemalige Saalbau mit steilem Ziegeldach und großem mittigem Schornstein aus frühem Backsteinmauerwerk. Weitere späte Anbauten reichen tief in das rückwärtige Grundstück hinein.

    Häuserzeile Church St

    15. oder frühes 16. Jahrhundert, restauriert ab 1967.
    Fachwerkkonstruktion mit verstrebt ausgeführtem Kastenfachwerk, Ziegeldächern und gemauerten Schornsteinen.

    Diese Gebäudegruppe ist Teil einer ehemals sehr langen Reihe spätmittelalterlicher Cottages, die sich früher von Nr. 34 bis Nr. 51 (siehe dort) erstreckte.
    Jedes Haus besitzt eine schmale, einräumige Straßenfront über zwei Geschosse und Dachräume, mit Vorkragung zur Church Street und unterschiedlich ausgeführten Giebel- oder Schleppdachanbauten auf der Rückseite.
    Die Reihe kehrt mit einem Giebelabschluss nach links und wird rechts an Nr. 40 (siehe dort) durch eine spätere Vorderfront beendet.

    Äußeres Erscheinungsbild (EXTERIOR)

    Die Front umfasst sieben Achsen.
    Jede Achse zeigt im Obergeschoss ein vierteiliges schmales Kastenfenster im Fachwerk, darüber im Erdgeschoss ein zweiteiliges kleines Sprossenfenster mit Holzpfosten (Mullion) und Querholz (Transom), eingesetzt in senkrecht verbretterte Wandflächen über einem einfach geschichteten Bruchsteinsockel.

    Rechts neben jedem Fenster befindet sich eine Bretttür mit flachem, geschweiftem Spitzbogen (cusped ogee head), die über zwei Steinstufen erreichbar ist.
    Die Kragbalken (jetty brackets) sind jeweils rechts der Tür sichtbar.
    Die Öffnung zu Nr. 39 enthält ein Eisengitter, das zu einem Durchgang führt.

    Der linke Giebelabschluss zeigt im Dachgeschoss ein paarweise angeordnete Zweilichtfenster, darunter ein weiteres im ersten Stock und im Erdgeschoss drei kleine Fenster mit normalen Kastenflügeln.

    Die Rückseite weist bei Nr. 34 und 35 Ziegelanbauten auf, sowie zwei breite, fachwerkgezimmerte Giebeltrakte, dazwischen ein eingeschossiger Anbau mit geneigtem Dach.
    Mehrere Zweilichtgauben auf zwei Höhenebenen beleuchten die Dachräume, alle mit lang auslaufenden Ziegeldächern.

    Innenräume (INTERIOR)

    Nr. 36 (heute National Trust Shop) ist beispielhaft erhalten:

    • Schöner Kamin aus Stein mit gewölbtem Sturzbalken (cambered bressumer),
    • Mittig verlaufender, profilierter Querbalken und abgefasster Längsbalken,
    • Massive Deckenbalken,
    • Treppe aus dem 17. Jahrhundert mit gedrechselten Balustern.

    Diese Häuserzeile wurde ursprünglich als Spekulationsbau für die Abtei errichtet:
    Jedes Haus war so geplant, dass sich hinter dem Laden im Erdgeschoss ein beheizter Saal befand, der Zugang zu einer oberen Kammer bot – wie beim rekonstruierten Haus Nr. 45 (siehe dort), das die vermutete Originaldisposition zeigt.
    Damit gehört die Zeile zu den bedeutendsten Beispielen einer mittelalterlichen städtischen Häuserreihe in England.

    The Bell Hotel

    Hotel. Über dem Eingang im Stuckfeld datiert mit „IK 1696“ (Jacob Kingsbury); umfangreiche Erweiterungen des 19. oder frühen 20. Jahrhunderts. Das ursprüngliche Gebäude besteht aus engständigem Fachwerk mit Mittelriegeln, verputzten Gefachen und unterbautem Erdgeschoss. Die Anbauten sind aus verputztem oder gestrichenem Ziegelmauerwerk, teilweise ebenfalls mit Fachwerk, Ziegeldächern und gemauerten Schornsteinen.

    Grundriss: Ein kompakter Bau des 17. Jahrhunderts mit parallel verlaufendem Grundriss und einer dreiräumigen Straßenfront. Diese zeigt drei Giebel über einer doppelt vorkragenden Konstruktion zur Church Street (Ostseite) hin, mit einzelnen Giebelrückseiten und einem kleinen Flügel an der Gloucester Road, der vermutlich ebenfalls zur ursprünglichen Bauphase gehört. Der Eingang befindet sich am linken Ende und führt in eine Vorhalle (Lobby); rechts davon liegen zwei beheizte Haupträume mit gemeinsamer Schornsteinanlage. Ein langer Flügel zieht sich entlang der Mill Street, eine große Erweiterung nach Westen wendet sich zum Parkplatz.

    Äußeres Erscheinungsbild: Die Hauptfront ist zweigeschossig mit Dachgeschoss. Kleine dreiteilige Kastenfenster befinden sich im Dachgeschoss, 3:5:3-fenstrige Fenster mit Querholm im ersten Obergeschoss und ein dreiteiliges Fenster mit Querholm im ersten Feld des Erdgeschosses. Rechts der Tür liegen zwei große Sprossenfenster mit Verglasungsstäben. Die Fenster haben profilierte Rahmen und rechteckige Bleiverglasung. Im ersten Feld befindet sich eine breite offene Vorhalle mit Giebeldach, getragen von dorischen Pilastern und holzvertäfelten Seiten, die eine frühe fünfflächige Tür unter einem Oberlicht schützt. Nahe dem rechten Giebel erhebt sich ein großer Ziegelschornstein mit zwei schräg gestellten Abzügen. Der rechte Giebelabschluss zeigt Fachwerk mit Stuckfüllungen und ist über einen eingeschossigen Verbindungsbau mit einem langen, zweigeschossigen Ziegelgiebelbau aus dem 19. Jahrhundert an der Mill Street verbunden. Der linke Giebelabschluss ist ebenfalls fachwerkgefasst über einem verputzten Erdgeschoss, mit einem Fenster im Obergeschoss und einem Sprossenfenster im Erdgeschoss. Alle Giebel im kreuzgiebeligen Vorderbau besitzen tiefe Dachüberstände. Zur Gloucester Road zeigt ein einachsiger Putzflügel ein dreilichtiges Dachgaubenfenster (18. Jahrhundert) über einem 16-Sprossenfenster im Obergeschoss und zwei moderne Fenster darunter. Das steile Ziegeldach erreicht die Firsthöhe des Hauptbaus und gehört vermutlich zeitlich zur Originalstruktur. Daran schließen sich ein großer Flügel aus dem 19. oder frühen 20. Jahrhundert mit teils Fachwerk, verbunden durch einen zweigeschossigen Zwischenbau. Die Westseite (zum Parkplatz) besitzt rechts eine Eingangstür neben einem großen außenliegenden Schornstein unter der Traufe.

    Innenräume: Das Gebäude wurde stark verändert, besitzt jedoch einige erhaltene Elemente des 17. Jahrhunderts im Erdgeschoss. Das Dach wurde nicht inspiziert. Die Vorhalle führt in ein großes Entrée mit Wandverkleidung und Ausstattung aus dem 20. Jahrhundert. Rechts davon liegt der Loungebereich mit abgefastem Mittelbalken mit aufgesetzter Gesimsprofilierung, offener Fachwerkwand (wohl die ursprüngliche Außenwand) und einem großen Kamin mit Steinwangen und Steinsturz des 19. Jahrhunderts. Am gegenüberliegenden Ende des Raumes befinden sich zwei Wandfelder mit bemalter Dekoration des 17. Jahrhunderts unter Glas. Ein dahinterliegender kleinerer Raum besitzt ebenfalls einen abgefasten Mittelbalken und einen Steinkamin des 19. Jahrhunderts mit hölzernem Rahmen. Hinter der Lobby liegt das Treppenhaus mit einer kleinen Spindeltreppe mit schlichten Stabgeländern. Am oberen Ende dieser Treppe befindet sich eine gut erhaltene Tür aus Bohlen des 17. Jahrhunderts.

    Historische Anmerkung: Das Bell Hotel nimmt eine prominente Stellung in der Church Street ein, gegenüber der Abteikirche. Durch den leichten Versatz der Straßenflucht ist das Haus so ausgerichtet, dass es nach Osten entlang der Straße blickt. Vermutlich steht es auf dem Standort eines mittelalterlichen Gasthauses. Allgemein wird angenommen, dass dieses Haus das Vorbild für Phineas Fletchers Haus in Mrs. Craiks Roman „John Halifax, Gentleman“ war. Es liegt nahe der Abbey Mill, die ebenfalls eine wichtige Rolle im Roman spielt, und stellt äußerlich ein hervorragendes Beispiel eines Gasthauses des 17. Jahrhunderts dar.

    Golden Key House

    Haus in der Reihe. 16. Jahrhundert, 1610 umgebaut und aufgestockt. Engständiges Fachwerk mit verputzten Gefachen, Ziegeldach und gemauerten Schornsteinen.

    Grundriss: Straßenfront in einem zweifach-giebeligen rechtwinkligen Aufbau in vier vorkragenden Stufen. Die Giebel, die deutlich über die normale Straßenfront hinausragen, neigen sich nach vorne, vermutlich durch unsachgemäßes Kürzen von Dachbalken in einer frühen Phase. Der Straßenbau erreicht ein Kreuzgiebel-Obergeschoss, mit Treppe und Hauptschornstein rechts. Dahinter verläuft ein langer, schmaler Flügel in voller Höhe, mit umfangreicher Fensterung an beiden Seiten, zur schmalen Seitenstraße hin orientiert.

    Außenansicht: Vier Stockwerke. Die vorkragenden Giebel sitzen über zwei Erkern mit 1:3:1-Fenstern mit Querholm, auf tiefen, cyma-artig profilierten, verputzten Konsolen, seitlich von geschnitzten Konsolen eingefasst. Im ersten und zweiten Obergeschoss erstreckt sich eine durchgehende Fensterreihe mit 2:1:5:1:2-Feldern, einschließlich zentralem, schräg gestelltem Erker, alle mit Querholm und vorkragend. Alle Fenster besitzen ovolo-profilierte Rahmen und Bleiverglasung. Das Fachwerk hat profilierte Kanten, die Vorkragungen werden auf dekorativen Konsolen getragen. Die Giebel sind mit profilierten Zierbrettern und Pendants ausgestattet. Das Erdgeschoss ist unterbaut mit einer Schaufensterfront des 19. Jahrhunderts, links mit einem abgeschrägten Nischenbereich, stark profiliertem Pfosten, Glastür des 19. Jahrhunderts, einfacher Zierleiste unter verwittertem Schutzdach. An der Fassade hängt ein großer goldener Schlüssel an einer schmiedeeisernen Halterung im zweiten Stock.

    Innenraum: Durch umfangreiche und sorgfältige Restaurierungsarbeiten ist das Fachwerk innen weitgehend sichtbar. Hinter der Schaufensterfront befindet sich ein großer, ovolo-profiler Querbalken, getragen auf Pfosten mit Konsolen, mit einer zentralen, gusseisernen Säule im Batty-Langley-Querschnitt. Ein zentrales Treppenauge, getragen von Pfostenpaaren und abgefasten Balken mit dekorativem Baluster-Geländer, öffnet zur Galerie des ersten Stocks; dahinter liegt ein weiterer Querbalken, unterstützt in der Mitte durch eine gusseiserne, verdrehte Säule aus Coalbrookdale. Die seitliche breite Treppe des 17. Jahrhunderts in Hundeknochenform ist offen zum gesamten Erdgeschoss, mit Balustern, kleinem profilierten Handlauf, quadratischen Pfosten und Kugelfinals; das Treppenpodest wird von einem großen dreiteiligen Holzfenster mit Querholm beleuchtet.

    Der Flügel dahinter hat Pfostenpaare, die abgefaste Balken mit Streben tragen, sowie Paare von Ersatzfenstern. Im ersten Obergeschoss hat der Raum mit Galerie eine dreiteilige Decke, Balken mit Stuckprofilen, Stuckdekoration einschließlich Meerjungfrauen, Weinblättern und Eicheln sowie einen steinernen Kamin mit flachem vierpassigem Bogen; im linken oberen Bereich befindet sich ein Salzlager. Das vordere Zimmer im zweiten Obergeschoss hat ebenfalls einen quadratischen, profilierten Steinkamin. Das oberste Stockwerk besitzt zwei Querbalken mit Stuckprofilen und doppelter Fleur-de-Lis-Dekoration sowie eine sechsfeldrige Tür des 17. Jahrhunderts. Das vordere Dach ist doppelt kreuzgeigelt.

    Der lange, schmale Flügel verfügt über eine Reihe massiver Pfosten mit Balken in Abständen von ca. 2,5 m, Böden mit frühen Dielen und Paare von Fenstern in schwerem Rahmen auf beiden Seiten. Die oberen beiden Stockwerke waren 1992 ungenutzt, wegen schwieriger Zugänglichkeit. In einem Fachwerkfeld des Flügeldaches sind noch Windstreben erhalten, in fünf Feldern die ursprünglichen Hauptbinder.

    Historische Anmerkung: Laut Victoria County History war das Gebäude ursprünglich ein dreigeschossiges Haus des frühen 16. Jahrhunderts mit zweigeschossigem rückwärtigem Flügel, im 17. Jahrhundert um ein Stockwerk erhöht. Es war zeitweise als „Old Coach Office“ genutzt. Eines der großen Postkutschenhäuser, The Swan, befindet sich direkt nebenan. Das Gebäude ist bemerkenswert gut erhalten, mit hochwertigen Elementen aus circa 1610, insbesondere die Stuckarbeiten, und gilt als eines der besten Stadthäuser dieser Epoche in England. Thomas Collins könnte an Restaurierungen im späten 19. Jahrhundert beteiligt gewesen sein.

    :lehrer:

  • Brotscheibe Sind diese Texte von Dir, oder sind das durch ein Übersetzungsprogramm generierte Texte? Es gibt viele Fachausdrücke in ihnen, die im Deutschen nicht existieren und teilweise sogar falsch sind. Viele Sätze sind unverständlich und ergeben keinen Sinn:

    Der Straßenbau erreicht ein Kreuzgiebel-Obergeschoss, mit Treppe und Hauptschornstein rechts.

    Es ist ja schön, dass Du auch etwas über das Innenleben der Bauten schreibst, aber ohne irgendwelche Grundrissskizzen ist das ganze nur schwer vorstellbar. Die Texte werden dadurch zu lang und laden einen deshalb nicht ein, sie ganz zu lesen. Wohl deshalb hat keines der sieben Mitglieder, die deinen ersten Beitrag in diesem Strang geliked haben, gemerkt, dass die Beschreibungen des zweiten und dritten Hauses vertauscht sind...

    Tewkesbury hat einen bemerkenswerten Bestand an sehr alten Fachwerkbauten, und ich kannte diesen Ort bis anhin nicht. Überhaupt findet man in den Grossstädten Grossbritaniens fast keinen bedeutenden Fachwerkbestand, und man muss deshalb die kleineren Städte wie eben Tewkesbury nach baugeschichtlich interessanten Fachwerkbauten absuchen. Shrewsbury ist auch ein solcher Ort.

  • Nein, der Text stammt aus der Datenbank und ist mit Chatgpt übersetzt. Das Fachchinesisch versteht ja sonst keiner. Mein eigenes Englisch ist darüber hinaus auch nicht viel besser. So ist das eben manchmal mit den Likes- mein eigenes Bild von der little moreton hall wurde am dafür vorgesehen Platz auch kaum geliked, währenddessen es in diesem Strang offensichtlich doch Anklang fand. Shrewsbury ist vielleicht sogar DIE Fachwerkstadt in Englad, vielleicht sogar noch vor York oder Canterbury.

    :lehrer: