• Diese Galerie "zitiert mit den Hochkolonnaden einen nicht realisierten Entwurf Alfred Messels von 1907 für das Pergamonmuseum", so die Gesellschaft Historisches Berlin e.V. auf ihrer Webseite.

    Wie so oft heutzutage steht "zitiert" dabei für die selbst auferlegte Beschränkung "moderner" Architekten, im Gegensatz zu erfolgreichen Architekten vergangener Epochen ausschließlich mit Legosteinen zu konstruieren.

    Mich würde interessieren, ob jemand unter uns Kenntnis von einer plausiblen akademischen Rechtfertigung für diese Vorgehensweise hat.

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Bis zur Eröffnung im Sommer dauert es ja noch ein wenig. Bis dahin sieht es so aus wie heute.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Außen hui (es gefällt mir wirklich ganz gut) innen pfui, sieht aus wie ein Kalter Krieg Luftschutzbunker mit dem vielen unbehandelten Beton, wenigen, kleinen Fenstern und dunklem Holz. :/

    Wie sieht es eigentlich mit der Untergrundpromenade aus? Davon hört und sieht man überhaupt nichts mehr. Wird daran gleichzeitig mit den Rundumsanierungen der einzelnen Häuser gearbeitet, zuletzt mit der James Simon-Galerie, die ja der Hauptzugang ist, oder hat man damit noch gar nicht angefangen und die Fertigstellung der Museumsinsel zieht sich noch eine weitere Dekade?

  • Ist Euch die Figur auf dem Dach des Neuen Museums aufgefallen (rechte Ecke)? So weiß wie die ist, muß die neu sein, oder!? Ebenso waren auch 2 Handwerker zugange. Die Figur, so weiß wie die Neue Galerie. Witzig, als ob sie zusammengehören würden und die Weiße die Genie des James Simon wäre ... !?

  • Liebe Stadtbildfreunde,

    ich heiße Klassizist, lese schon seit vielen Jahren im Forum mit und möchte mich jetzt auch aktiv daran beteiligen! Los geht’s:

    Der Verein „Changing Cities“ fordert vom Senat, Reisebusse fast vollständig aus der Historischen Mitte zu verbannen und hat dafür ein entsprechendes Verkehrskonzept erstellt. Es sieht vor, dass alle Parkplätze rund um die Museumsinsel, Unter den Linden und das Nikolaiviertel verschwinden. Stattdessen sollen für Reisebusse sieben Haltestellen am Rand der Historischen Mitte und zwei Parkplätze an der Straße des 17. Juni bzw. Karl-Marx-Allee entstehen. Bisher parken sie direkt an den berühmten Sehenswürdigkeiten, wo sie das Stadtbild und die Umwelt belasten.

    Bericht der Morgenpost: https://www.morgenpost.de/bezirke/mitte/…nnt-werden.html

    Verkehrskonzept des Vereins „Changing Cities“: https://drive.google.com/file/d/1L6iY7y…zFQ0pdT1h4/view

  • Hallo Klassizist und willkommen in der Runde! Und gleich so erfreuliche Nachrichten als erster Beitrag :) Wenn dies so kommen sollte, könnte man den Lustgarten u.U. erweitern und das Schloss besser ins gesamte Ensemble integrieren. Wobei es ja nur auf die Busse beschränkt ist. m.E. sollte man das kleine historische Zentrum (wie in den meisten europäischen Städten) zur autofreien Zone erklären, so könnte man die Bebauung der Altstadtgebiete wesentlich flexibler angehen und unbefriedigenden Kompromisse weitestgehend vermeiden.

  • Die Architektur der Museumsinsel ist ja auch ursprünglich nicht für Busse konzipiert worden, und Tiefgaragen für Busse sind bei dem Berliner Untergrund vermutlich unbezahlbar...

    Spätestens mit Eröffnung des U5-Lückenschlusses könnten aber auch Besucher mit eingeschränkter Mobilität direkt zu allen Sehenswürdigkeiten gelangen, einschließlich einer U-Bahn-Station direkt vor dem Berliner Schloss.

    Ich finde, man sollte daher schon jetzt ein Tourismuskonzept "Bus&U-Bahn" entwickeln, bei dem Reisebus-Parkplätze an dezentralen U-Bahn-Stationen eingerichtet werden. Die Reisegruppen könnten Tageskarten mit Routenempfehlungen, touristischen Informationen, Schätzungen der Besuchsdauer und einer Rückkehr-Uhrzeit erhalten. Notfalls fährt ein Reiseführer mit, hält die Gruppe zusammen und ist dann auch für die Vorträge zuständig. Die Rush-Hour dabei zu meiden sollte möglich sein.

    Mit einem derartigen Konzept sollte es möglich sein, beispielsweise die Museumsinsel für Reisebusse zu sperren, ohne die Reisegruppen-Touristen auszusperren.

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  • Idealer wären die Busparkplätze in der Mitte der Karl-Marx-Allee - dicht am Alex und Anschluss an die U5 um damit in die historische Mitte zu fahren. (Zwischen "Haus des Lehrers" und Kino "International" der U-Bahnhof wäre dann Schillingstraße.)

  • Aber wo denn dann? Ich denke auf dem Rasenareal Bodestr/Am Lustgarten könnte man es versuchen Busparkplätze zu bauen.

    Nein, also das wäre keine gute Lösung, die kleine Grünfläche zwischen Dom und Nationalgalerien zu opfern und die Museumsinsel weiterhin mit dem Busverkehr zu verstopfen.

    Außer ggf. für Gehbehinderte braucht es nach der Fertigstellung der U-Bahn gar keine Reisebusse auf der Museumsinsel. Alle anderen können die paare Schritte gehen (und dabei u.a. die Architektur genießen).

  • Idealer wären die Busparkplätze in der Mitte der Karl-Marx-Allee - dicht am Alex und Anschluss an die U5 um damit in die historische Mitte zu fahren. (Zwischen "Haus des Lehrers" und Kino "International" der U-Bahnhof wäre dann Schillingstraße.)

    Mit der weiteren Eröffnung der U5 Strecke ab Alex kann das alles in Ordnung gehen. Busparkplatz und Kurzstreckenticket.

    In jedem Fall fehlt ein Ostbusbahnhof. Der am Funkturm ist zu weit entfernt. Danke für die Meinungsbilder.

  • Mal eine Bemerkung aus halbwegs berufenem Munde, wenn ich das mal als früherer Stadtführer für mich in Anspruch nehmen darf: Kein Bustourist, dessen Aufenthalt in Berlin in der Regel durchschnittlich maximal 2 Tage beträgt, wird sich zeitlich und auch aus dem Gefühl der Unsicherheit im Großstadtverkehr darauf einlassen, für einen Besuch der Museumsinsel den Reisebus verbieten zu lassen. Insofern ein Museumsbesuch oder auch nur ein Spaziergang über die Museumsinsel im Programm vorgesehen ist, lässt mich meiner Meinung an, zumindest die "Anreise" nicht vermeiden.
    Auch die Reisebusunternehmer, sowohl die auswärtigen wie die hiesigen Stadtrundfahrtunternehmer werden vermutlich harschen Protest dagegen einlegen.

  • Sie können ja gerne die Touristen am Lustgarten entladen, aber dann den Bus an der K-M-Allee abstellen. Es ist nicht notwendig die Museumsinsel incl. Schlossplatz als Parkplatz zu nutzen - auch wenn in den 30er Jahren Reisebusse vor der Lustgartenfront des Schlosses standen. Damals gab es auch noch eine eng bebaute Stadt und bei weitem nicht so viele Busse wie heute.

  • Die Berliner Abendschau des rbb zeigt exklusive Bilder von der Baustelle des Pergamonmuseums. Nur bis 9. März verfügbar, Anschauen lohnt sich. Der Pergamonaltar wurde ja auf der Baustelle eingehaust. Zum besseren Verständnis der Schutzmaßnahmen sollte man sich vorher diesen Blogbeitrag der Staatlichen Museen ansehen. Schäden am Altar oder den anderen eingehausten Architekturteilen gab es bislang zum Glück nicht, trotz zuweilen bedenklicher Messwerte. Die Errichtung des Eingangspavillons hat begonnen. Es geht voran, dauert aber noch 5 Jahre.

    Anfang Mai soll es einen Tag der offenen Baustelle geben. Vielleicht kann einer der Berliner teilnehmen und hinterher berichten.

  • Wie sieht es eigentlich mit der Untergrundpromenade aus? Davon hört und sieht man überhaupt nichts mehr. Wird daran gleichzeitig mit den Rundumsanierungen der einzelnen Häuser gearbeitet, zuletzt mit der James Simon-Galerie, die ja der Hauptzugang ist, oder hat man damit noch gar nicht angefangen und die Fertigstellung der Museumsinsel zieht sich noch eine weitere Dekade?

    Die "Archäologische Promenade" (AP), wie die Touristen-U-Bahn vornehm genannt wird, ist in Arbeit. Sie manifestiert sich bereits im Bode-Museum (fertiggestellt 2006) in Form neuer, modern gestalteter Kellerräume, die durch eine Treppe unter der Kleinen Kuppel erschlossen werden. Sie werden für Sonderausstellungen genutzt, derzeit noch - in Vorfreude auf das Humboldt Forum - afrikanische Plastik. Im Neuen Museum (fertig seit 2009) wurden die beiden Innenhöfe (Ägyptischer und Griechischer Hof) tiefergelegt. In der James-Simon-Galerie ist der Anschluss der AP natürlich auch fertig. Der "Neue Hof" zwischen JSG und Neuem Museum überdeckt den fertigen Verbindungsgang zwischen JSG und Museum. Am Pergamonmuseum wird kräftig gewerkelt. Errichtet wird auch eine ebenerdige Durchwegung des Ehrenhofs in der Querrichtung und die unterirdische Promenade. Die Baustelle blockiert natürlich noch die Anbindung des Bode-Museums. Am Alten Museum hat die Sanierung noch nicht begonnen. Dort sollen ebenfalls unterirdische Anschlussräume gebaut werden. Kommt noch der Anschlusstunnel unter der Bodestraße. Die Nationalgalerie (fertig seit 2001) wird nicht angeschlossen. Der Kolonnadenhof muss also nicht wieder aufgerissen werden. Die JSG soll im August eröffnen. Dann wird man die U-Bahn ins Neue Museum erleben können. Der Zugang über den Kolonnadenhof soll aber weiterhin geöffnet bleiben.