Berlin - Museumsinsel

  • Das scheint wirklich ein zähes Projekt zu sein. Während im Forum über das Stadtschloß und die dortigen Fortschritte beinahe täglich berichtet wird, geht hier auf der Museumsinsel offensichtlich gar nichts voran.
    Gibt es keine weiteren optischen Veränderungen an der James-Simon-Galerie seit Mai?

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Es gibt nur geringfügige Fortschritte. Da ich die James-Simon-Galerie zudem nicht besonders gut leiden kann, bin zumindest ich mit Bildern sparsam, obwohl ich dort sehr regelmäßig vorbeikomme.

    Mein Bewährungshelfer hat aber just heute einen Ausflug mit mir unternommen, bei dem ich die Knipse mitgeführt habe.

    Blick zurück über die Friedrichsbrücke.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Nein, ist auch nicht so spannend, was dort passiert. Allenfalls hinter der Stadtbahn, dort könnte man mal das im Aufbau befindliche Pergamon-Panorama von Asisi zeigen.

    Stattdessen mal dieses tolle Bild aus dem Jahr 1910, das die Baustelle des 2. Pergamonmuseums zeigt. Im Hintergrund Zirkus Busch an der Burgstraße, Alte Nationalgalerie und der Berliner Dom.

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    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (6. August 2017 um 22:09)

  • Was ich mich ja frage und wovon man gar nichts mehr hört: Wie läuft es eigentlich mit der Untergrundpromenade, die JSG, Altes Museum, Neues Museum, Pergamon und Bode-Museum verbinden soll? Ich nehme mal an, die ist schon längst parallel zu den Umbauten/Sanierungen der anderen Museen in Bau?

  • In der Tat kann man von außen nicht gerade den Fortschritt spüren, dennoch ein paar Fotos, von mir, von heute:



    Verschiedene Blick auf die Freitreppe:





    Am Kupfergraben:



    Arbeiten im Vorhof des Pergammonmuseums:





    Leider gibt's nicht mehr zu sehen.

  • Das (wieder) im Aufbau befindliche Pergamon-Panorama an der Stadtbahn/Kupfergraben.

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    (Immanuel Kant)

  • Unpassend ist, daß der neue Pfeilergang direkt an den alten des Neuen Museums anschließt und so einen üblen Kontrast erzeugt. Ich hätte da eine fahrzeugbreite Lücke gelassen und den Gang erst weiter links beginnen lassen. Die Kupfergrabenfront: grausam ist die große ungegliederte helle Sockelzone und die darüber dicht und eng wie Bambusrohre stehende dürre Pfeilerhalle. Nun etwas von der perspektivischen Verzerrung scheint auch Vulgows Kamera geschuldet.
    Ich hoffe für die Sockelfläche auf schnellstmögliche Patinierung durch Wind und Wetter. Noch besser wäre eine Berankung mit wildem Wein. Doch wo soll der wurzeln ... !? ;(:(

    Z.B. wie hier
    bei der Fondation Beyerler in Riehen bei Basel.

    Oder hier selbige mit integriertem Teich und Schilfbepflanzung

  • In Ergänzung zu Vulgows Fotos möchte ich noch eine Frontal- und Detailansicht der Kupfergrabenfassade des Nordflügels des Pergamonmuseums hinzufügen, auf der man nun ein erstes erfreuliches Ergebnis der bisherigen Restaurierungsarbeiten sehen kann, nämlich der ersten Fassadenreinigung des Kalksandsteins seit der Fertigstellung 1930:

    So gefällt's:


    Und zum Vergleich ein Ausschnitt vom noch unsanierten Südflügel:



    Von den am Südflügel noch angebrachten schwarzen Netzen auf Teilen der Rücklagen darf man sich natürlich nicht täuschen lassen.

    Insgesamt kann man hier auch sehen, dass Kalkstein anscheinend weniger zu alterungsbedingter Verschwärzung neigt als Sandstein.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Kann man eigentlich sehen ob die Kriegsschäden am Kalkstein beseitigt werden oder ob man die Schäden konserviert? Die ersten Bilder deuten ja drauf hin dass es vielleicht mal keine Ruinensanierung wird .

    APH - am Puls der Zeit

  • Ich möchte aber generell zur Museumsinsel vielleicht mal sagen, dass es ein Ort ist, auf den wir auch als Deustsche extrem stolz sein können. Ich habe jetzt viele große Häuser in Europa gesehen und muss sagen, dass sich Berlin weder von den Museumsbauten noch von den Sammlungen vor irgendwem verstecken muss. Sowohl was die Qualität wie die Quantität angeht, hat man in Berlin ein einzigartiges Ensemble zu bieten.

    Ich finde sogar, dass die Aufteilung in einige kleinere Museen gegenüber diesen Kolossen wie dem Birtish Museum durchaus viel mehr Reiz hat. Betrachtet man nun die Tatsache, dass mit dem Humboldtforum das Ganze noch ergänzt wird, dann ergibt sich hier wirklich ein Ensemble von Weltrang.

    Schön wäre natürlich, wenn die Gemaldegalerie auch noch ihren Weg zurück finden würde, dann wäre das Bild vollständig und komplett. Wahr ist in diesem Kontext auch, dass die Museumsinsel ein Eingangsgebäude braucht, was den Standards für einen modernen Museumskomplex genügt.

    Allerdings bin ich in Anbetracht der Bilder skeptisch, ob es dieser Entwurf sein musste. Man sieht ihm aus jeder Perspektive an, dass es ein typisch deutscher Kompromiss ist. Etwas historisches Zitat, etwas pseudomodern. Letztlich ist es mal wieder nichts Halbes und nichts Ganzes.

    Ich bin ehrlich, ich hätte mittlerweile mit einem Bau der Marke Frank Gehry besser leben können. Das wäre wenigstens ein Statement gewesen. Das was da heute steht ist purer deutscher Durchschnitt, wie der Golf in der Einfahrt zum Einfamilienhaus. Ich hoffe, es kommt wenigstens noch etwas Grün an den Sockel.

    In der Summe ist die Museumsinsel aber ein wirkliches Welterbe, der Komplex ist in dieser Form einzigartig und Deutschland kann stolz darauf sein!

    APH - am Puls der Zeit

  • Die Idee mit diesen Fußgänger-Regenschutz-Propyläen find ich ja gar nicht so verkehrt, denn man muß die Massen ja verteilen. Aber diese verhungerten Stäbchen, und das zu den pausbäckigen Säulen vom Pergamonmuseum... man hätte sie dicker machen sollen, mit etwas mehr Abstand, meine ich.

  • Danke für die Eindrücke, Snork, besonders die der ersten sanierten Fassade des Pergamonmuseums. Seht ihr, das wird so hell, dass der Kontrast zu der ebenfalls sehr hellen James Simon Galerie kaum mehr auffallen wird.

    Ich denke, größere Absprengungen werden wahrscheinlich beseitigt, sind ja auch schädlich für den Stein/die Fassade. Aber kleinere Schäden, wie Einschusslöcher, belässt man sicher. Die glaube ich auch auf Snorks Detailbild erkennen zu können.

    Zur Museumsinsel als Ganzes:
    Sie ist definitiv schon jetzt absolute Weltklasse und muss sich nicht vor Louvre, British Museum oder dem Met verstecken. Experten wissen dass schon lange, deshalb lies MacGregor sich auch nicht lange bitten nach Berlin zu kommen.
    Nur in den Köpfen der breiten Masse hat sich das noch nicht wirklich etabliert, dort bleiben Louvre, British Museum, Met etc. weiterhin die berühmtesten Museen/Museumskomplexe. Die konnten sich aber auch viele Jahrzehnte länger und größtenteils ungestört etablieren. Da muss Deutschland und Berlin in Zukunft mehr Promo betreiben und eben nicht nur auf Berlins hippes, alternatives und ranziges Image bauen.
    Berlin ist eine der führenden Museumsstädte der Welt, das muss nur die Welt erst noch erfahren. ;)

  • Die Museumsinsel wird viel zu wenig vermarktet, das habt Ihr sehr wohl erkannt. Die Insel hat ja vieles was es woanders nicht gibt. Wo bitte kann man in 1:1 rekonstruierten antiken Marktplaetzen spazieren?
    Ein schoener Film, gedreht auf der Insel und in den Museen wuerde sehr viel bringen.
    Aber Deutschland schaut ja nur Amerikanisches TV was ich so weiss. Muesste auch ein Film mit mehr Geld sein
    der auch im Ausland gezeigt wird.


    Ansonsten hoert man von der Insel hier im Ausland nichts. Gar nichts, ausser man ist vom Fach, wie der Herr Gregor.
    Da hat Treverer komplett recht mit allem was er sagt.

    Allerdings gibt es eine Ausnahme. Aber die ist leider negativ. Vor zwei Jahren kahm eine Episode bei unserer beliebten Fernseh Serie " Geheinisse der Museen" Wo Museen meist aus der Anglikanischen Welt vorgestellt werden, bzw, jeweils drei Exsemplare aus den Sammlungen des jeweiligen Museums und deren Geschichte. Warum diese Stuecke im Museum landeten quasie. Ich sass mit meiner Freundin beim Frenseher in Ihren Elternhaus und es kahm ein Bericht ueber Berlin.
    das hat mich ueberrascht. Am ende sassen wir zu viert vor dem TV.
    Der erste Gegenstand war der Grosse Altar der da steht mit der Freitreppe. Dann kahm sofort Nazis und das da einer von denen die Freitreppe bewundert hat. Das hatte mit dem Ausstellungsstueck ueberhaupt nichts zu tun. War noch nicht mal ein bekannter Nazi. Dann kahm ueber Syrische Figuren die hunderte kilos wiegen und das die bei einem Englischen Bombenangriff zerstoert wurden. Mit dem Museum hatte das auch nichts zu tun, weil die Figuren am Stadtrand ausgelagert gewesen waren und immernoch sind. Schuld an der Zerstoerung waren natuerlich die Deutschen Feuerwehrleute mit arrogantem Unterton, da die kaltes Wasser zum loeschen genommen haben und der Stein Platzte. Die Figuren sind jetzt teilweise wider zusamengesetzt und werden wohl wieder heile. Dann kahm wieder Nazis ueber Nazis, obwohl diese mit nichts zu tun haten. Meine Freundin war schon empoert. Dann kahm noch ueber ein Teil das absichtlich im falschen Museum steht, weil die Nazies das Teil ausgelagert haben und der Mueeumssprecher meinte das das als Bestrafung im falschen Museum steht weil die Deutschen im Atiken Tempel ja keine Moderne Stahlfigur vermuten wuerden. Die Figur war durch den Krieg verschuettet gewesen. Die Figur waere Entartete Kunst gewesen und deshalb in einen anderen Raum ausgestellt worden. Zuletzt noch irgendwas anderes mit Nazi. Mein Schwiegervater stand im Tuerrahmen und meinte generft das man den Nazis wohl die Rettung anrekennen koennte.
    Zu guterletzt kahm noch Hofretete und wir Hofften auf weniger Nazis. Das Stimmte auch,
    aber es kahm noch schlimmer. Der Bericht war erstaunnt ueber die Geschaeftsfindigkeit der Deutschen.
    Die Nofretete ging im Bericht unter und zeigte eine junge Direktorin die Stolz war das man Nofretete in Handarbeit kopierte. Die Arbeitsplaetze der Frauen sind in Berlin und die Nofretete Kopien gehen fuer 3500 Euro das Stueck.
    Das Geld wuerde den Steuerzahler entlasten und zurueck ins Museum gehen....
    Der Sprecher war so spitz und eingeschnappt. Das die bloeden Leute den Deutschen das abkaufen....
    Und dann die Teile Arbeitsplaetze in Deutschland schaffen. Das die Teile nicht aus China kommen....
    Sehr herabwuerdigend formuliert das ganze. Hier sprach der Neid.

    Ich sass mit offenen Mund vorm TV. Die Sendung war zu ende. Meine Freundin spielte mit Ihrem Haendy, versuchte den Sender anzurufen fuer eine Standpauke....Sie erwischte nut einen Beantworter. Ihr Vater war auf 180*C.
    Ihre Muter meinte nur das da wohl jemand Deutschland nicht mag.....
    Warum die Deutschen sich das erlauben lassen?
    Im Abspann stand dann das die Deutschen die Sendung mitgestalltet haetten...
    Ob das stimmt Weiss ich nicht.

    Wenn ich das jetzt vergleiche mit der Vermarktung der Fussballweltmeisterschaft von 2006! Da sind Welten dazwischen. Man will nicht. Vielleicht kennt jemand von Euch Verantwortliche beim Museum.
    Ich bitte Euch diese zu kontaktieren. Ihr duerft mich gerne weiterleiten.

  • So viel vermarkten brauchst Du gar nicht. Du musst nur ein paar "Nazi"-Wachsfiguren in die Museen stellen (Z.B. die Figurengruppe "The Fuhrer und Goering besichtigen die Pergamon-Altar"), und ich garantiere Dir, dass amerikanische Touristen der Museumsinsel einen Besucherrekord bescheren werden. :lachentuerkis:

  • Ein Defizit in der Vermarktung sehe ich eigentlich nicht.

    Die Museen sind doch immer voll. Vor Pergamonmuseum und Neuem Museum bilden sich regelmäßig Schlangen, so dass hier zumindest zu Stoßzeiten schon Zeitfenster eingerichtet werden mussten.

    Wenig besucht sind dagegen die Museen im Kulturforum. Die Zahl der Besucher in den Museen Dahlem war allerdings noch geringer, was sich ja zukünftig mit dem Einzug im Schloss ändern wird.

    Wer allerdings ein besseres Marketing haben sollte, sind die Städtischen Museen. Gerade im Märkischen Museum hatte ich schon öfter den Eindruck der einzige Gast zu sein. Jedenfalls waren da immer mehr Leute vom Aufsichtspersonal als Besucher.

  • @Spreetunnel und @Vulgow

    Ihr postet zur zeit wieder fleissig Bilder von den diversen Baustellen Berlins, aber von der Museumsinsel hat man wieder lange nichts gesehen. Tut sich hier tatsächlich so wenig ?
    Vulgow hat ja mal geschrieben, daß sei nicht so sein bevorzugtes Photomotiv. :D

    Vielleicht kann uns trotzdem jemand von euch auch hier auf den neuesten Stand bringen. Vielen Dank :foto:

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "