• Den historischen Übergang bzw. die "Seufzerbrücke" wird es nicht geben, auch wenn sich das manch einer sehr wünscht. Umgesetzt werden soll die "Archäologische Promenade" (Link), die die Museen unterirdisch miteinander verbindet. Zentraler Start- und Bezugspunkt ist die James-Simon-Galerie. Teile dieser Verbindungen sind bereits fertiggestellt, da wird man sicherlich nicht noch einmal alle Planungen über den Haufen werfen.

  • Edit: Hat sich mit dem Beitrag von Maecenas überschnitten.

    "Nicht möglich" kommt in meinem Wortschatz nicht vor

    Dann ist dein Wortschatz aber ziemlich beschränkt. Davon lässt sich niemand beeindrucken. Die unterirdische Archäologische Promenade ist in Teilen längst umgesetzt. Es geht ja um die Verbindung von vier Museumsgebäuden untereinander und mit dem Servicegebäude James-Simon-Galerie (JSG). Im Vergleich zur Brückenlösung der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg bringt die Archäologische Promenade eine verbesserte Wegeführung und ein Mehr an Ausstellungsfläche. Die Promenade unterquert den Ehrenhof des Pergamonmuseums und die Stadtbahngleise, um das Bode-Museum anzuschließen. Die neuen Räume im Untergeschoss des Bode-Museums werden bereits genutzt. Der Übergang von der JSG ins Neue Museum ist ein weiterer fertiger Teil der Archäologischen Promenade.

    Für eine Brücke über die Bodestraße fehlen die Anschlüsse sowohl im Alten Museum als auch im Neuen Museum. Im letzteren befindet sich an der Stelle der Südkuppelsaal. Der Anschluss an die Archäologische Promenade ist im Untergeschoss des Neuen Museums hingegen vorbereitet. Es gibt im Neuen Museum auch längst ein Café. Das hat der "Eiserne Pirat" wohl übersehen.

  • Trotz der unterirdischen Verbindungen sehe ich künftig mehr als genug Potenzial für diese oberirdischen Gänge.
    Die ergeben eine wunderbare Erweiterung der Ausstellungsfläche, könnten als Cafe und/oder Erlebnisraum dienen. Wie auch einfach als weitere Verbindung. Schließlich gibt es sonst praktisch keine weiteren Möglichkeiten zur Flächenerweiterung für die Museumsinsel mehr. Und man würde damit das ursprüngliche Ensemble dieses Weltkulturerbes wieder vervollständigen.

    Danke für's Ergänzen der wunderbaren Bilder! Diese allein sind schon Argument genug. :)

  • Mal eine Frage:
    Es wird ja schon seit Jahrzehnten fleißig auf der Museumsinsel gebaut. Das Neue Museum wurde mit harten architektonischen Kontrasten wiederaufgebaut, die James Simon Galerie stieß in komplett modernen Gewand hinzu, das Pergamonmuseum erhält gerade moderne Anbauten, eine unterirdische Promenade ist noch immer geplant...gabs da eigentlich nie Stress mit der UNESCO und dem Welterbestatus der Insel?
    Anderswo scheint die UNESCO ja ganz genau hinzusehen und hat in letzten Jahren anderen Städten gedroht (Köln) oder eine Aberkennung sogar durchgezogen (Dresden, Liverpool).

  • Mal eine Frage:
    Es wird ja schon seit Jahrzehnten fleißig auf der Museumsinsel gebaut. Das Neue Museum wurde mit harten architektonischen Kontrasten wiederaufgebaut, die James Simon Galerie stieß in komplett modernen Gewand hinzu, das Pergamonmuseum erhält gerade moderne Anbauten, eine unterirdische Promenade ist noch immer geplant...gabs da eigentlich nie Stress mit der UNESCO und dem Welterbestatus der Insel?
    Anderswo scheint die UNESCO ja ganz genau hinzusehen und hat in letzten Jahren anderen Städten gedroht (Köln) oder eine Aberkennung sogar durchgezogen (Dresden, Liverpool).

    Weiterbauen am Denkmal ist ja nicht "verboten". Es ist immer die Frage, ob es eine "erhebliche Beeinträchtigung" des Baudenkmals ist. Da lässt sich nun trefflich drüber streiten. In Köln sah man die Türme und in Dresden die Brücke als erhebliche Beeinträchtigung der Wirkung des Welterbes.In Berlin ist das mit der UNSECO abgestimmt und findet Zustimmung.

  • So ist es und in Dresden stand nicht die Stadt per se, sondern die Elbwiesen inmitten dieser Stadt unter UNESCO Schutz. Da an der breitesten Stelle der Elbwiesen die bekannte Brücke errichtet wurde, war der Status natürlich dann futsch. Das ist bei der Museumsinsel anders auch wenn die bauliche Beeinträchtigung durch die - für mich - entstellenden Neubauten dort auch hart am Status kratzen, aber das entscheiden andere.

  • Wahrscheinlich unterscheidet sich in den beiden Fällen schlichtweg die Kommunikation mit der Unesco. Der "Masterplan Museumsinsel" war ja schon lange vor der Verleihung des Welterbetitels bekannt und beschlossen, während es im Falle der Dresdner Waldschlösschenbrücke keine vernünftige Kommunikation mit der Unesco gab und die Stadt Dresden mehr oder weniger per Ordre de Mufti die Brücke durchgesetzt hat.

  • Wow, das Pergamon, mit gereinigter Fassade, ist schon ungewohnt strahlend. :cool: Allein die Entfernung der dunklen Netze, die überall vor der Fassade hingen, hellt das Gebäude erheblich auf. Und ich glaube, hier hängen diese teils noch immer zwischen den Säulen des Risaliten.
    Ich erinnere mich, es könnte aber in einem anderen Forum gewesen sein, dass sich jemand darüber ärgerte, dass die James Simon Galerie mit so hellem Stein/Beton verkleidet wurde, der allen anderen Stein der Museumsinsel so stark überstrahlen würde, und ich da schon anmerkte, dass wenn man beim Pergamon einmal fertig ist, die James Simon Galerie gar nicht mehr so sehr überstrahlend wirken wird. Das konnte man nämlich schon gut nach der Reinigung der Attika des Pergamons erkennen.

    Was ein bisschen schade ist: Durch die starke Aufhellung des Steins fallen die dicken Brocken, die im Krieg aus den Säulen gesprengt wurden, und die man beim heutigen Zeitgeist nicht mehr flicken wird, schon stark auf. Ist schon dumm gelaufen, dass das Alte Museum, Alte Nationalgalerie und Bodemuseum noch äußerlich nahezu komplett geflickt wurden, man aber seit dem Neuen Museum so auf offene, bleibende Wunden steht. :crying:

  • Ein Blick in das Ersatzmuseum für das Pergamonmuseum, welches sich ggü dem Original befindet.

    Der eigentliche Fries bleibt aber vor Ort im großen Museum ist bis 2025 verschlossen

    Das erste Pergamonmuseum, nach wenigen Jahren abgerissen

    Die große Rotunde mit dem 360° Panorama von Yadegar Asisi

    Zeichnungen der Ausgrabungen vor Ort

    Gezeichnete Rekonstruktion des Frieses

  • Pergamonmuseum:

    Der Ungerssche Tempietto im Ehrenhof:

    Beginn der Arbeiten am 4. Flügel:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Man saniert sich am Pergamonmuseum nun schon seit Ewigkeiten gefühlt zu Tode.

    Umso mehr hat mich die Reaktion der fertigen Fassadenteile auf Wasser erstaunt.
    Diese sehen nach Starkregen richtig durchtränkt aus - sehr dunkel gefärbt - soll das so sein?

    Eine ähnliche Reaktion beim Berliner Schloss ist mir bisher nicht aufgefallen.

  • Es gibt einen neuen Angriff auf die Kulturgüter der Berliner Museumsinsel:

    Die Berliner Staatssekretärin für Vielfalt und Antidiskriminierung, Saraya Gomis, will die Nofretete-Büste und den Pergamonaltar zurückgeben:

    Politikerin für Rückgabe von Nofretete und Pergamonaltar
    Die Politikerin und Berliner Staatssekretärin für Vielfalt und Antidiskriminierung, Saraya Gomis, hat sich für eine Rückgabe der Büste der Nofretete und des…
    www.morgenpost.de

    Frau Gomis hat, wie sie selbst einnräumt, hierüber natürlich nicht zu entscheiden. Warum wird ihre Aussage von Medien, wie Morgenpost oder Tagesspiegel, dann also verbreitet? Ist das der Anfang einer neuen medialen "Terror"-Welle, bis die Kunstschätze "freiwillig" an wen auch immer zurückgegeben werden, ähnlich wie bei den Benin-Bronzen?

  • Es geht bei solchen Forderungen in erster Linie darum, die Grenzen zu verschieben. Sobald sie ausgesprochen ist, ist sie Teil des sagbaren Diskurses. In diesem Schritt befinden wir uns jetzt. Zuerst gibt es Empörung und Unverständnis. Im nächsten Schritt Gewöhnung an diese Forderung. Dann wird sie wiederholt, aus mehreren Richtungen. Im letzten Schritt wird die Forderung eine legitime Haltung, ja ein moralischer Imperativ. Die Bürger und Politiker haben sich dann nicht nur daran gewöhnt, sondern haben sogar Angst, dieser Forderung zu widersprechen. So läuft dieses perfide Spielchen. Ich vermute ganz pessimistisch, dass in 10-15 Jahren beides, sowohl Nofretete als auch Pergamonaltar, sich nicht mehr (oder allenfalls als generöse Leihgabe) auf der Museumsinsel befinden.