• Lieber tegula , in diesem Forum werden Fachwissen und Expertentum sehr gering geschätzt. Ich durfte mir da schon Sachen anhören... Also wedele besser nicht zu viel mit Deinem Universitätsabschluss herum, das zeigt nur, dass Du Dich für klüger hältst als die anderen.

  • Frühchristliche Kunst war auch häufiger naturalistisch ausgeprägt, da diese Bilder als Bibel für Analphabeten eine Funktion hatten. San Vitale in Ravenna ist ein gutes (bestes?) Beispiel für erhaltene byzantinische Mosaiken in recht natürlicher Darstellung (wobei der Kaiser natürlich Goldhintergrund hatte).

    https://de.wikipedia.org/wiki/San_Vitale

    Die Darstellung des roten/grauen Himmels war vielleicht eine Verarbeitung des Halleyschen Kometen, welcher 536 etwas Material auf die Erde gefeuert hat wahrscheinlich und die Justinianische Pest bzw. Hungernot ausgelöst hat. Das Grün auf Erden war dann so verlockend wie das Gold des Himmels.

    1024px-Ravenna_Basilica_of_San_Vitale_mosaic2.jpg

    https://de.wikipedia.org/wiki/San_Vital…ale_mosaic2.jpg

  • Offenbar sind am 3. Oktober 70 Ausstellungsobjekte in den Museen der Museumsinsel (darunter ägyptische Sarkophage, Gemälde und antike Skulpturen) bei Anschlägen beschädigt worden, ohne dass die Öffentlichkeit darüber informiert wurde.

    https://www.rnd.de/kultur/berline…EQMARZDIFQ.html

    Weiß jemand mehr dazu? Vielleicht gelingt es uns ja, hier weitere Informationen dazu zusammenzutragen (insbesondere über die beschädigten Objekte und das Ausmaß der Beschädigungen), ohne in wilde Spekulationen oder Corona-Diskussionen zu verfallen. Es gab wohl vorher heftige Verunglimpfungen der antiken Kunstwerke seitens Attila Hildmanns als "satanistisch" in seiner Telegram Gruppe, auch habe ich schon öfter aus entsprechenden Kreisen die Behauptung gehört, unsere satanistische Bundeskanzlerin habe ihren Wohnsitz am Kupfergraben, damit sie dort am Pergamonaltar Satan huldigen könne, jedoch ist das natürlich noch kein Beweis für gar nichts, offizielle Informationen zu möglichen Motiven oder Täterschaften gibt es derzeit noch nicht.

  • Zu den Tätern und möglichen Motiven ist nichts bekannt. Aber in einigen Presseorganen werden schon mal Assoziationen zu Attila Hildmanns wirren Thesen und Xavier Naidoo hergestellt. Wir sollten mal abwarten, was die Untersuchungen ergeben. Aber danke für den Hinweis.

  • "Die Zeit" berichtet darüber in ihrer kommenden Ausgabe und der Deutschlandfunk heute in der Sendung "Kultur heute" ab 17.35 Uhr. Danach wird das Thema sicherlich auch in der Abendsendung "Fazit - Kultur vom Tage" behandelt. Bis jetzt gibt es nur Ankündigungen:

    deutschlandfunk.de/berliner-museumsinsel-angriff-auf-kunstwerke-und-antiken

    Ich bin gespannt, welche Journalisten mit dem Thema befasst sind. Es gibt einige wenige Fachjournalisten, die an der Thematik Sicherheit und Kriminalität in Bezug auf Kunst und Museen dran sind. Da werden wir dann also Näheres lesen oder hören können.

    Generell bleibt in dem Bereich vieles der Öffentlichkeit verborgen oder wird in den Medien kaum thematisiert. Vandalismus und Diebstahl in Schlossparks und auf Friedhöfen, aber eben auch in Schlössern und Museen. Vieles wird nicht an die große Glocke gehängt. Im Zusammenhang mit dem "Juwelenraub aus dem Grünen Gewölbe" (siehe das Thema hier im Forum) wurde die Sicherheitsproblematik mal etwas breiter diskutiert.

    Wenn ich in Museen gehe, fallen mir zahlreiche Sicherheitsrisiken auf. Ich darf gar nicht daran denken, was alles passieren könnte. Genauso geht es den Museumsleuten. Sie müssen vieles verdrängen, um arbeiten zu können. Marion Ackermann, die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), hat das einige Zeit nach dem Einbruch ins Grüne Gewölbe angesprochen. Sie habe in ihrer beruflichen Laufbahn schon verschiedene Horrorszenarien erlebt. Doch das Museumsleben müsse ja irgendwie weitergehen.

    Es gibt international einen gewissen Austausch zwischen den Sicherheitschefs der großen Museen. Die SKD haben nun einen zusätzlichen Beirat ins Leben gerufen. Neben Experten von Moskau bis New York ist auch die Sicherheitsabteilung der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) mit dabei. Frau Ackermann hat gesagt, ein Ziel sei es, dass sich die Museen gegenseitig über neue Bedrohungslagen und besondere Vorkommnisse unterrichten.

  • Die "ölige Flüssigkeit, die sichtbare Flecken hinterlassen hat", wissen wir bereits mehr darüber, was es war und ob sie wieder rückstandslos beseitigt werden kann? Ich hoffe doch diese 70 Objekte sind nicht für immer beschädigt.
    Gibt es keine deckende Kameraüberwachung in jedem Raum, um die Täter genau zu identifizieren?

  • Und solche Vorfälle nach dem Entwenden der Goldmünze. Wie kann es denn sein, dass die Öffentlichkeit erst jetzt davon erfährt?

    Die vorhandene Medieninformation ist im Moment auf Minimum.

    Der Pergamonaltar ist aktuell ja gar nicht zugänglich.

  • War gestern im Pergamonmuseum und habe mich über die hohe Anzahl an Aufsichten gewundert. Gleichzeitig war allerdings auch der irakische Außenminister zu einer Führung im Museum, vielleicht hing es auch damit zusammen.

    Generell sind natürlich die großen Architekturaufbauten wie das Ischtar-Tor oder die Mschatta-Fassade nicht geschützt. Man müsste hier ja großflächig Glas anbringen, was allerdings die Sicht auf die gestalterischen Details beeinträchtigen würde. Wieder der alte Konflikt zwischen Sicherheit und Freiheit.

  • Ich frage mich auch, wie man 70 Objekte mit einer Flüssigkeit besudeln kann, ohne daß Mitarbeiter oder andere Museumsgäste das irgendwie mitbekommen. Außerdem sollte Videoüberwachung in einem Museum doch der Standard sein.

    Bin gestern eine Treppe aus Versehen auf der falschen Seite hoch (Treppen sind gerade wegen Corona in Richtungen eingeteilt) und wurde direkt heftig angeschnauzt. Hatte überhaupt keinen Wachmann gesehen. Also bei sowas sind se dann super gründlich. :augenrollengruen:

  • Was sollen diese populistischen Bemerkungen bezüglich des Sicherheitspersonals?

    Mit denen kann man es ja machen...

    Das sollte sich hier mal jemand mit Politikern erlauben.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Was sollen diese populistischen Bemerkungen bezüglich des Sicherheitspersonals?

    Wie meinen? Was ist hier populistisch? Man kann natürlich ein "He, Sie, stop! Falsche Treppenseite!" auch als superfreundliche Berliner Schnauze feiern, fand ich aber gar nicht so nett. Wenn man bedenkt, dass ich auf einer circa 4 Metern breiten Treppe völlig alleine war. Kannste sehen, wie de willst. Mir egal.

  • Mitlerweile gibt es Bilder von einigen beschädigten Objekten. Ich hoffe, man kann die Schäden irgendwie beheben. :crying:

    https://www.welt.de/vermischtes/ar…d-Exponate.html

    Auch eine Pressekonferenz gab es derweil mit weiteren Informationen:

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  • Angesichts dieses Totalversagens und des wochenlangen Aussitzens (anders kann ich das nicht nennen, auch wenn „ermittlungstaktische Gründe“ vorgeschoben werden) ist der giftige Tonfall der Direktorin des ägyptischen Museums gegenüber der Öffentlichkeit eine absolute Zumutung. Es ist in diesem Fall nicht an ihr, auf Nachfrage bzgl der beschädigten Objekte gereizt und schnippisch zu reagieren und genervt mit den Augen zu rollen. Dazu hätte die Öffentlichkeit, der sich Madame offensichtlich nicht sonderlich verpflichtet fühlt, wesentlich mehr Grund.

  • Eiserner Pirat, East Clintwood

    Nun ist aber mal gut. Ihr habt wohl kaum Einblick in die internen polizeilichen Ermittlungen um beurteilen zu können, ob in diesem Fall die Medien früher hätten informiert werden können. Aufgabe der Polizei ist die Strafverfolgung und nicht die Befriedigung von Sensationslust.

  • Ergänzend hierzu: die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und ihre Museen haben keine Informationspflicht der Bevölkerung gegenüber. Sie haben eine Verantwortung, die ihnen anvertrauten Kulturgüter zu bewahren, aber dazu kann es auch gehören, z.B. auf Anweisung der Polizei über gewisse Sachverhalte Stillschweigen zu bewahren. Solange keiner der hier Mitdiskutierenden sich als Polizist zu erkennen gibt, habe ich keinen Grund, die Vorgehensweise von SPK und Berliner Polizei in Frage zu stellen. Ich maße mir nämlich nicht an, alles immer besser zu wissen als die Fachleute.

  • Nun ist aber mal gut. Ihr habt wohl kaum Einblick in die internen polizeilichen Ermittlungen um beurteilen zu können, ob in diesem Fall die Medien früher hätten informiert werden können. Aufgabe der Polizei ist die Strafverfolgung und nicht die Befriedigung von Sensationslust.

    Ich kann mir in keiner Weise vorstellen, dass es die Ermittlungsarbeiten behindert hätte, darüber zu berichten, dass es zu einem Vandalismusvorfall gekommen ist und man dabei ist, den genauen Schadensumfang zu ermitteln.

    Die Aussagen im Interview passen auch nicht dazu. Als erster Grund wird dort genannt, dass man sich zunächst "einen Überblick verschaffen wollte" (ebenfalls wenig stichhaltig als Argument, nichts zu sagen - es sei denn, man hätte den Schadensumfang zunächst stark unterschätzt und für so geringfügig gehalten, dass eine Unterrichtung der Öffentlichkeit unangemessen wäre).

    Wenn es tatsächlich ermittlungstaktische Gründe gegeben hätte zu schweigen, hätte man zumindest andere wichtige Museen im Lande informell vorwarnen können, dass da möglicherweise eine neue Gefahr droht - das scheint man aber auch nicht für nötig gehalten zu haben.

    Leider drängt sich für mich förmlich ein ganz anderer Verdacht auf: Dass man hoffte, die Sache still und heimlich bereinigen zu können, um sich unangenehme Nachfragen zum Sicherheitskonzept zu ersparen.