Magdeburg – KI-Visualisierungen

  • Das Vorkriegsmagdeburg dürfte kaum jemanden begeistert haben

    Doch! Mich (auch wenn ich es nur aus Büchern kenne). Wobei ja nach dem Ersten Weltkrieg wieder vieles neu im Stil der Zeit gebaut wurde, auch im Zentrum, viele alte Gebäude erhielten noch dazu sehr bunte Anstriche.

    Manche Ensembles wie das neue Gelände für die Theaterausstellung wurden sogar großartig.

    Ansonsten wurde sicherlich auch nicht in früheren Bauepochen jedes Gebäude von einem Meisterarchitekten stilsicher und individuell entworfen.

    Nach der Zerstörung 1631 entstand zunächst eine ziemlich chaotische Bebauung, erst eine Baukommission rund 60 Jahre später erließ genaue Vorschriften inkl. Farbgebung. Da sind sicherlich auch jede Menge Durchschnittsbauten schnell hochgezogen worden, zumal es auch damals natürlich schon Grundstücksspekulation gab. Jedenfalls lebte man auch vor der Gründerzeit nicht in einer architektonischen Idealwelt ... von den Lebensbedingungen der Durchschnittsbürger mal ganz abgesehen.

    What you teach people to do is admirable, but what you teach them to believe is foolish.

    Mongkut

  • Da sind sicherlich auch jede Menge Durchschnittsbauten schnell hochgezogen worden, zumal es auch damals natürlich schon Grundstücksspekulation gab. Jedenfalls lebte man auch vor der Gründerzeit nicht in einer architektonischen Idealwelt ...

    Das stimmt sicherlich, und die Altstadt war wohl uferlos (angeblich neben Köln und Augsburg die größte deutsche), aber der Breite Weg muss sehr schön gewesen sein. Hier war die Gründerzeit alles andere als eine Bereicherung.

  • Müsste es nicht eher so aussehen, damit es besser zur Bebauung des Domplatzes passt?

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    Tatsächlich habe ich eine ähnliche Version erstellt (mit dem kleinen Unterschied, dass bei mir der Mittelrisalit nicht ganz weiss ist, sondern genauso weiss und gelb wie die Seiten). Jedoch hat mich die Optik des roten Daches irgendwie gestört in Zusammenklang mit der gelben Farbe. Ich habe verschiedene Rottöne probiert, aber es sieht eigentlich immer so aus wie Dein dem Domplatz entsprechenden Ansatz. Auch habe ich nicht hinbekommen, dass die Verblechungen am Dach nicht Rot getüncht sind, das würde eventuell den Effekt auch etwas auflockern.

  • Müsste es nicht eher so aussehen, damit es besser zur Bebauung des Domplatzes passt?

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    Wunderbar!

    Könntest Du vielleicht noch ein Auto rechts im Bild über die Straße fahren lassen und ein paar Menschen im zeitgenössischer Kleidung einfügen?

    Damit kann man dann sicher super an den Stadtrat herantreten.

  • Zunächst einmal vielen Dank für die Mühen. Diese KI-Fotos könnten für unsere Belange echt ein Gamechanger sein.

    Darf man die Fotos nutzen? Wie sieht das urheberrechtlich aus?

    Hintergrund ist, dass das für die hiesigen Reko-Befürworter natürlich eine tolle Unterstützung wäre.

  • Die Möglichkeiten unserer Zeit nicht zu nutzen, wenn man sie doch hat - es wäre sträflich. Die verschiedenen Visualisierungen des Dompredigerhauses zeigen die Möglichkeiten, aber auch das große Potential. Sie zeigen, daß es sich bei dem nur zweigeschossigen Gebäude um einen Bau handelt, der keine besonders große Anzahl aufwendiger Steinmetzarbeiten benötigt. Die Visualisierungen zeigen aber auch, welch ein großes Potential zur Milieugesundung hier vorhanden ist und sie zeigen nicht zuletzt, daß es seine Berechtigung hat, zunächst einmal kleine und unspektakuläre Schritte zu gehen. Kleine Schritte werden zweifelsohne zu gehen sein. Die Herausforderung(en) für die Zukunft in solch einem städtebaulichen Horror Vacui liegen klar und deutlich auf der Hand. Es hindert aber nicht daran, zunächst einmal den Augenmerk auf die Wiederkehr des Dompredigerhauses zu richten; und vielleicht ist das auch ganz gut so.

  • Gerade in Magdeburg ließe sich noch so viel erreichen, weil es massig Freiflächen gibt.

    Die Wiederherstellung der Ulrichskirche wäre ein gewaltiger Schritt im Thema Stadtreparatur. Die Hoffnung ist noch nicht ganz tot.

    Zum Strang habe ich noch drei Bilder anzubieten.

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  • Du kannst doch nicht jede Freifläche zubauen, weil es irgendwann mal anders war? Viele Freiflächen?? Die Magdeburger haben doch gar keinen Bezug mehr zur Ulrichskriche, kaum jemand hat das Ding noch stehen sehen. Die Grünflächen sind absolut Erhaltenswert und ein "muss", da gibts gar keine Diskussion. Die AI-Luftbilder.... mal ganz im Ernst, weiter von der aktuellen Situation entfernt geht fast gar nicht. Ich bin prinzipiell ein Befürworter für schöne alte Architektur und Kirchtürme Werten das Stadtbild sicher auf - aber nicht auf Kosten der knapp bemesenen Grünflächen. Der SWM-Tempel der zuletzt hochgezogen worden ist oder all die neuen Blöcke entlang des Breiten Weges- hier hat man zu Haufe Gelegenheit verschenkt etwas in Richtung Rekonstruktion zu tun. Nord-LB, Hundertwasserhaus... überall dasselbe. Wenn die Stadtverwaltung pennt oder was auch immer dann ist das schon Grund zur Aufregung aber die Grünflächen wegnehmen ohne Kompensation wäre ebenso ein bad move...

    :lehrer:

  • Die Diskussion hatten wir hier schon so oft. Außerdem schrieb ich Freiflächen, nicht Grünflächen. Es gibt viele Brachen, die nur als Parkplatz genutzt werden. Die kann man in eine Tiefgarage integrieren. Zudem muss in einer Innenstadt nicht jede Wiese, die auf einer Kriegslücke im Stadtbild wuchert, unbedingt erhalten bleiben. Wer noch mehr Grün möchte, kann raus in die Natur fahren.

  • Die Magdeburger haben doch gar keinen Bezug mehr zur Ulrichskriche, kaum jemand hat das Ding noch stehen sehen.

    Nicht jeder hat vorher die Frauenkirche, die Goldene Waage, das Knochenhaueramtshaus oder auch das Fortunaportal stehen sehen; und trotzdem stehn´se...

  • Die Grünflächen sind absolut Erhaltenswert und ein "muss", da gibts gar keine Diskussion.

    Mit dem Ansatz "da gibt's gar keine Diskussion" ist man vielleicht in einem Diskussionsforum nicht ganz richtig gelandet.

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Könntest Du vielleicht noch ein Auto rechts im Bild über die Straße fahren lassen und ein paar Menschen im zeitgenössischer Kleidung einfügen?

    Off topic: gerade das versuche ich bei meinen echten Fotos immer zu vermeiden - die vielen oft nachlässig gekleideten Leute und die verfluchten Autos. Und Ihr montiert das jetzt absichtlich in die Fotos hinein... das ist schon irgendwie lustig.

    Vielleicht kann man ja noch Graffiti auf die Fassaden anbringen, dann schaut's noch echter aus ;)

    "Napoleon ist tot - aber Beethoven lebt."

    Bruno Walter

  • Fantastisch diese Fotos. Magdeburg hat wirklich Glück gehabt. Was für eine wunderschöne Stadt. Sind einige der Gebäude, die auf den Fotos zu sehen sind heute vereinfacht? Sehr gut finde ich immer diese Gegenüberstllungen von früher und heute, damit man sehen kann, welche Gebäude nicht originalgetreu wiederaufgebaut wurden. Für Dresden und Berlin würde es sich auf jeden Fall lohnen, denn diese Städte waren schwer zerstört.

  • Außerdem schrieb ich Freiflächen, nicht Grünflächen. Es gibt viele Brachen, die nur als Parkplatz genutzt werden. .

    Du hast Bezug genommen auf die Ulrichskirche. Da ist keine "Freifläche". Am Bahnhof gibts so etwas bzw. hinterm Karstadt. Übrigens gilt dasselbe für den Standort des Dompredigerhauses.

    Mit dem Ansatz "da gibt's gar keine Diskussion" ist man vielleicht in einem Diskussionsforum nicht ganz richtig gelandet.

    Bei der Standortfrage kannst du dich für ja oder nein entscheiden. Von mir ein klares Nein. Was willst du da noch diskutieren? Hast du irgendeinen Bezug zur Stadt?

    Magdeburg hat wirklich Glück gehabt.

    Äääh...

    :lehrer:

  • Off topic: gerade das versuche ich bei meinen echten Fotos immer zu vermeiden - die vielen oft nachlässig gekleideten Leute und die verfluchten Autos. Und Ihr montiert das jetzt absichtlich in die Fotos hinein... das ist schon irgendwie lustig.

    Vielleicht kann man ja noch Graffiti auf die Fassaden anbringen, dann schaut's noch echter aus ;)

    Diese KI-Visualisierungen sollten genau den selben Anspruch erfüllen wie Architekturvisualisierungen: Architektur in einem lebensnahen Umfeld zeigen. Dazu gehören im Jahr 2025 nun einmal auch Menschen und Autos. Außerdem ist das extrem wichtig, um ein Gefühl für den Raum zu erzeugen und Größenverhältnisse richtig einordnen zu können. Wenn man Menschen aus der heutigen Zeit von einer gebauten Vergangenheit überzeugen will, dann tut es doch erst recht gut, die Architektur in zeitgenössischer Umgebung zu zeigen. Sehe das Problem nicht...

  • Das ist mir schon klar und mein Kommentar war auch eher lustig gemeint. Trotzdem stören mich persönlich beim Fotografieren von traditioneller Architektur die oft in quietschbunter, formloser Funktionskleidung gewandeten Leute von heute und die omnipräsenten Autos sehr und ich retouchiere beides oft weg, insofern dies möglich ist. Wenn man sich hingegen ältere Fotos ansieht - bis etwa in die 1960er Jahre - dann geben die damals überwiegend noch gediegen gekleideten Passanten ein stimmiges Gesamtbild mit der Architektur ab. Aber das ist letztendlich ein anderes Thema.

    "Napoleon ist tot - aber Beethoven lebt."

    Bruno Walter

  • Zum Strang habe ich noch drei Bilder anzubieten.

    Gerade habe ich gesehen, dass es jetzt vier sind. Das nunmehr zweite Bild (das mit dem Magdeburger Dom) zeigt ausschließlich Gebäude, die heute noch existieren. Man sieht den Dom sowie einen Teil der elbseitigen Bebauung im Bereich Domplatz 1 bis 3. Links angeschnitten die Alte Möllenvogtei, in der Mitte den Nordflügel des Regierungsgebäudes, rechts angeschnitten das Gartenhaus hinter der Regierung. Es ist alles noch da und sieht heute besser aus als auf der KI-Visualisierung.

    Beim Dom ist die Darstellung des Kapellenkranzes nicht ganz korrekt. Ich kann nur empfehlen, sich Fotografien anzusehen, wenn man sich wirklich für Architektur interessiert. Fotos, auch alte schwarzweiße, sind in der Darstellung architektonischer Details besser als die derzeitigen KI-Visualisierungen. Die Fenster des Bischofsgangs (also der Chorempore) wurden von der KI nicht nach unten begrenzt. Sie scheinen teilweise von den Chorkapellen verdeckt zu sein, was in der Realität nicht der Fall ist. Das menschliche Auge erkennt auf alten Fotos den unteren Abschluss der Fenster über den Kapellen. Der Mensch sieht also mehr als die KI. Zu diesem Mehr gehört auch die Bedachung des Bischofsgangs, die nämlich aus grünem Kupferblech war und ist.

    Generell ist mir beim Betrachten der vielen Visualisierungen, die im APH zu verschiedenen Städten gepostet wurden, aufgefallen, dass die KI Schwierigkeiten hat, räumliche Zusammenhänge zu erkennen, räumliche Tiefe und Plastizität darzustellen. Da ist das Medium Fotografie der KI-generierten Visualisierung klar vorzuziehen.

    Wenn es darum geht, für ein konkretes Rekonstruktionsprojekt - hier das Dompredigerhaus - zu werben, kann eine KI-Visualisierung nützlich sein. Der von einigen hier gewünschten Reko der Ulrichskirche wird eine schicke Visu mit Mercedes vor der Tür jedoch nichts nutzen. Diesem Rekoprojekt stehen vorrangig Sachgründe entgegen.