• 2021 war ich ja in Mayen gewesen und hatte eine recht ausführliche Galerie gemacht.

    Heute war ich mal wieder da, weil ich auf facebook von einem Abriss von Altstadthäusern erfahren hatte. Ich habe insgesamt fünf Veränderungen festgestellt, alle fünf zum Negativen leider.

    Hier Fall 1:

    Am Mühlenweg wurden 2 Altstadthäuser aus Basalt abgerissen und ein direkt an die Straße grenzender Anbau aus Basalt. In der zuvor fast geschlossenen Altstadtstraße klafft nun eine erhebliche Lücke.

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    Hier der verschwundene Anbau:

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    Selbst der historische Schornstein am Ende des Grundstücks wird nun offenbar abgerissen. Rechts sieht man Teile der Gebäude, die auf dem heutigen Bild fehlen:

    Collage-3_.jpg

    Bei Google Street View stehen die Häuser noch:

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    Und hier die Lücke von heute:

    IMG_2893.jpg

    IMG_2892.jpg

    Was dort hingebaut werden soll, konnte ich nicht herausfinden.

  • Kommen wir zu Fall 2, durch den ich darauf aufmerksam geworden bin, dass in Mayen ungute Dinge vor sich gehen. Hier wurde in der Straße Entenpfuhl ein Haus gleicher Machart wie oben bereits vollständig abgerissen, das zweite daneben befindet sich aktuell im Abriss:

    Collage-1862ec12d759cddee.jpg

    Collage-2782365017e47fdab.jpg

    Auf Google Street View ist das linke Gebäude bereits abgerissen, das rechte steht noch:

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    Weitere Bilder vom Abriss:

    IMG_2899.jpg

    IMG_2900.jpg

    Auf dem Gelände der beiden Gebäude soll eine Hochgarage entstehen:

    Offenbar handelt es sich um ein vom Stadtrat forciertes Projekt mittels Fördergeldern, um die Innenstadt "attraktiver" zu machen.

    Ich muss sagen, ich bin schockiert und entsetzt. Natürlich handelt es sich nicht um die spektakulärsten Gebäude und viele dieser dunkeln Basalthäuser geben aufgrund des Leerstandes kein gutes Bild ab. Aber das heute in einer Innenstadt (wir sind hier innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern!) so gnadenlos Altbauten abgerissen werden, hätte ich nicht für möglich gehalten. Vor allem, wo man Mayen für seinen trotz der geringen Wirtschaftskraft sensiblen Wiederaufbau doch eigentlich loben musste. Von diesem behutsamen Vorgehen scheint man sich restlos verabschiedet zu haben.

  • Kommen wir zu Fall 3, welchen man im Hintergrund des letzten Bildvergleichs sieht, hier noch einmal vergrößert:

    Collage-3a49d311d5a482821.jpg

    Es hat sich dabei um folgendes kleine Gründerzeitgebäude gehandelt:

    Maps-1.jpg

    Bildquelle: Google Maps

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    Bildquelle: Google Maps

    Maps-2.jpg

    Bildquelle: Google Maps

    Auch dieses Gebäude wurde komplett abgerissen:

    IMG_2908.jpg

    Hier habe ich ebenfalls keine Informationen, ob und was hier neu gebaut werden soll.

  • Hier habe ich ebenfalls keine Informationen, ob und was hier neu gebaut werden soll.

    ..wohl eine neue Hochgarage... https://www.blick-aktuell.de/Berichte/Vorbe…age-613264.html

    ...."Das Projekt wird durch das Förderprogramm „Lebendige Zentren“ mitfinanziert, welches darauf abzielt, die Infrastruktur in der Innenstadt nachhaltig zu verbessern und die Lebensqualität der Stadtbewohner zu steigern. Die Freilegung der Liegenschaften ist ein zentraler Bestandteil der weiteren Entwicklung des Gebiets und der Schaffung zusätzlicher Parkmöglichkeiten in der Innenstadt. Bis zur Errichtung der Hochgarage sollen die durch den Abriss der Gebäude gewonnenen Freiflächen für die Parkraumbewirtschaftung genutzt werden."


    Ohne Worte

  • Das Blättchen "Blick-aktuell" hat von der Seite der Stadtverwaltung abgeschrieben, würde ich sagen.

    Anscheinend ist so eine Hochgarage eine Lieblingsobjekt der Stadtverwaltung, wofür sich wohl seit Jahren kein Investor findet/fand.

  • Kommen wir zu Fall 4. Hier wurde eine Brache bebaut, beziehungsweise zwei verbliebene Nachkriegsbauten auch noch abgerissen. Betroffen sind die Straßen Bäckerstraße, Im Preul und Neustraße. Bildvergleich 1 aus der Neustraße:

    Collage-17f4ce5c88899515f.jpg

    An der Neustraße:

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    Die Ecke Neustraße/Im Preul:

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    An der Straße Im Preul:

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    Wie man sieht, der Komplex umfasst praktisch einen gesamten Häuserblock. Eine Tiefgarage gibt es auch:

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    Die Ecke Im Preul/Bäckerstraße:

    IMG_2921.jpg

    Besonders interessant diese ebenerdige Terasse in völlig exponierter Lage. Wer will sich denn da in aller Öffentlichkeit gemütlich hinsetzen?

    Bildvergleich 2:

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    An der Bäckerstraße:

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    Tja, was soll man dazu sagen... Man muss dem Architekten ja zugestehen, dass er versucht hat, den Bau aufzulockern und ein wenig interessant zu machen, aber am Ende bleibt es trotzdem ein völlig überdimensionierter Klotz mit sich immer wiederholenden Elementen. Und das eine Straße weiter vom Marktplatz. Typisch natürlich auch das fehlende richtige Dach und die Farben weiß und grau.

  • Fall 5 befindet sich an der Straße Schlotterhof, wo die bisher in einen bisher noch etwas verwunschenen, allerdings auch heruntergekommenen Straßenabschnitt überging:

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    Hier wurden Hinterhofgebäude abgerissen, um einen großen weißen Klotz dorthin zu bauen:

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    Es fühlt sich so an, als gäbe es uns und unsere Meinung gar nicht. Die Investoren und Entscheidungsträger machen kräftig genau das, wo uns das Herz blutet. Und zwar überall, selbst in der tiefsten Provinz in der Eifel.