Architekturentwürfe und -skizzen zur Diskussion

  • Würdest du dir zutrauen, das mal an obigem Beispiel aus Moosach zu skizzieren?

    Heute mein zweiter Versuch. Ein Tagewerk im wahrsten Sinne des Wortes.

    Meine Anforderung war, die Geschosshöhe beizubehalten und nur mit Abständen zu gestalten. Eigentlich war es minimalistisch klassizistisch geplant gewesen. Aber dieser Versuch scheiterte

    Moosach

    Moosach

    Beauty matters!

  • Viel besser, endlich gescheit gegliedert, viel angenehmer für das Auge, es gibt etwas zu entdecken.

    Lustigerweise hast du das für mich "einzig Gute/Abwechslungsreiche" am Original nicht übernommen, den rückversetzten Eingang.

    Es erinnert mich jetzt irgendwie an ein Schulgebäude (oder eher Schulfabrik, eine treffendere Bezeichnung von Frank Schirrmacher), wahrscheinlich wegen den langgezogenen Fenstern in den oberen Stockwerken.

    "Seine Welt zeige der Künstler - die niemals war noch jemals sein wird“

    - Hermann Bahr (Inschrift des Ateliergebäudes der Darmstädter Künstlerkolonie)

  • Herzlichen Dank für Dein Feedback.

    Das stimmt. Der Eingang war noch im ersten Entwurf. Jetzt nachgeholt.

    Die runden Fenster erinnern wahrscheinlich an ein Schulgebäude. Ich liebe ja diese runden Fenster, sie machen jedes Gebäude klug. Das oberste Stockwerk soll so ein retrofabrikmäßiges Loft sein. Eigentlich sollte es schon wie ein Wohngebäude wirken. Ich müsste mir da noch Unterscheidungskritierien überlegen. Ein öffentliches Gebäude würde ich wahrscheinlich mit minimalen Ornamenten versehen, die Fenster noch etwas prächtiger gestalten.

    Skizze Moosach3

    Beauty matters!

  • Mich irritieren die seitlichen Erdgeschossbereiche. Dort lasten Wandbereiche der darüberliegenden Etagen auf einem Fenster, das passt statisch nicht ganz. Man könnte auch das EG und 1. OG optisch noch stärker zusammenfassen, um die Wirkung gestapelter Geschosse zu verringern und dem Gebäude einen stabileren Sockel zu geben; das ist bei den Eingängen ja schon angedeutet. Dabei würde ich das 1. OG als "Zwischengeschoss" auch nicht mit bodentiefen Fenstern ausstatten oder wenigstens eine sichtbare Brüstung hinzufügen; alternativ die Fensterflächen der beiden Geschosse optisch zu einem verbinden.

    Das oberste Geschoss sollte ebenfalls keine bodentiefen Fenster bekommen, um als eine Art Attika wirken zu können, wenn das Gebäude schon ein Flachdach hat. Dann stören auch die dort wieder unterschiedlichen Fensteraufteilungen nicht so sehr, wobei übereinanderliegende Wandbereiche trotzdem gleich breit oder wenigstens symmetrisch sein sollten.

    Wenn das Gurtgesims zwischen 2. und 3. OG dann schmaler wäre, um die beiden Geschosse weniger stark voneinander zu trennen, als von Sockel- und Attikageschoss, wäre das Gebäude nicht 6-teilig, sondern 3-teilig und würde auf den ersten Blick übersichtlicher und ruhiger wirken und der Betrachter könnte sich Stück für Stück der fraktalen Gestaltungselemente widmen, die es ja mit Bogenfenstern, Sprossen, unterschiedlich breiten Fensterachsen, Gesimsen, Faschen, usw. ja ausreichend gibt. Die fallen einem aber jetzt gar nicht richtig auf, weil man beschäftigt ist, das gesamte Gebäude irgendwie im Kopf zu gliedern und dabei immer wieder von vorne zu zählen und zuzuordnen anfängt, weil man eben nicht mehr als 3-4 gleichartige Dinge gleichzeitig erfassen kann.

    Das funktioniert auch vertikal, indem man die vielen Fensterachsen evtl. noch mit Lisenen oder farbigen Unterschieden gruppieren könnte, damit das Gebäude auch vertikal in nicht mehr als drei sofort zu erfassende Abschnitte geteilt wird.

  • Ein paar Balkone oder eine Loggia könnte den Eindruck noch weiter verbessern, z.B. über den Eingängen oder seitlich daneben.

    Ja, Danke. Das muss ich extra mal entwerfen. Ich wollte mich in diesem Fall, möglichst an den sichtbaren Anforderungen halten.

    Mit welchem Programm hast du das den umgesetzt? Schaut toll aus!

    Danke. Pro Create, mit Apple-Pencil und iPad, welches ich mit einer Papierfolie überzogen habe. Es ist für Skizzen Okay, aber man hat längst nicht das gleiche Gefühl wie auf Papier.

    Herzlichen Civitas Fortis für Dein ausführliches Feedback. Ja, die bodentiefen Fenster übernahm ich aus der Realität. Warum gibt es sie eigentlich überhaupt?

    Meinst Du das so?

    Skizze Moosach4

    Vertikale Elemente ließ ich erstmal außen vor.

    Beauty matters!

  • Ja, die bodentiefen Fenster übernahm ich aus der Realität. Warum gibt es sie eigentlich überhaupt?

    Meinst Du das so?

    Genau so meinte ich das, ja. Ich finde bodentiefe Fenster als stehende Formate oftmals besser als quadratische oder liegende Fenster, wenn sie denn in der Fassade entsprechend akzentuiert werden und wenn das Verhältnis Fenster- zu Wandfläche noch angenehm ist.

  • Das ist natürlich Step 2! Wunderbar umgesetzt Goldener Engel! Danke.

    Mein Entwurf wäre dann Step 1. Versuch einer minimalistischen Grundästhetik, ein Füllbau, womit man leben könnte. Darauf könnte man Step2, Step 3 etc.. darauf aufbauen. Vielleicht verfolge ich das weiter: So eine helle spirituelle Trabantenstadt wäre ein Traumprojekt.

    Allerdings, warum mögen Investoren keine Rundbögen? Das müsste in der Massenanfertigung doch keine Probleme bereiten?

    Beauty matters!

  • Allerdings, warum mögen Investoren keine Rundbögen? Das müsste in der Massenanfertigung doch keine Probleme bereiten?

    Das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Am Gängigsten sind wohl französische Fenster, jedenfalls für Wohnungen. So wurde uns das im Studium in den Entwurfsfächern immer eingeredet.

  • Franka

    Rundbogenfenster werden aufwändig mit Matrizen oder Schablonen gefertigt.

    Holz wird im Prinzip immer noch mit Wasserdampf gebogen - Kunststoffprofile werden mit Hilfe von Stahleinlagen in Form gebracht.

    Eine Massenfertigung ist nicht wirklich möglich, da jedes gekrümmte Einzelteil individuell hergerichtet werden muss. Dadurch werden Rundbogenfenster etwa 1,5 bis 2 Mal so teuer wie "viereckige" Fensterelemente.

  • Snork February 18, 2025 at 1:27 PM

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