Verkäufliche Kulturdenkmale -- Tickende Zeitbomben in Baden-Württemberg

  • Lange habe ich mich gefragt, wieso in manchen Landkreisen die hälfte aller zum Verkauf angebotenen Denkmale inzwischen abgerissen wurden.


    Im Kreis Göppingen zum Beispiel sind nicht wenige verschwunden: (ein weiteres Haus, das mittlerweile gelöscht und abgerissen wurde, fehlt hier./In vielen anderen Landkreisen sieht es nicht besser aus.)

    Heute fand ich meine Erklärung auf die Frage: https://www.swr.de/swraktuell/bad…erkauf-100.html

    In dem Artikel geht es um Schloss Heubach im Ostalbkreis, welches vor 30 Jahren saniert wurde. Leider wurden damals abdichtende Farben und weitere falsche Baustoffe verwendet. Zudem dringt in das Dach immerwieder Wasser ein und zerstört weitere Mitteralterliche Befunde. Ein paar Malereien wurden leider schon in mitleidenschaft gezogen. Selbst ein Abbruch ist kein Tabu mehr. Ich war sehr geschockt, als ich zu Schloss Heubach recherchierte und spätestens jetzt ist klar, wie wenig wert Denkmalsubstanz hat.

    Auf Seite 9 dieses Dokuments steht ähnliches, dass ein Gebäude schon als unwirtschaftlich gelten kann, wenn es nach einem Jahr auf der Seite zum Verkauf stand.

    Das finde ich falsch, so schnell ein Gebäude als unwirtschaftlich abzustempeln. Nicht selten wird erst bei der Sanierung festgestellt, wie viel Originalsubstanz doch noch erhalten werden kann. Vorallem frage ich mich, wer den Verkaufspreis festlegt? Falls das der Verkäufer willkürlich wählen darf, könnten Bauträger die nur auf ein Grundstück scharf sind, ihr Gebäude für einen hohen Preis anbieten und nach einem Jahr eine Abrissgenehmigung bekommen. Bei dem ein oder anderen Gebäude auf der genannten Seite könnte das wohl so passiert sein.

    Ob das in den anderen Bundesländern auch so möglich ist?